Engelbrecht: "Ich möchte als Fußballer wahrgenommen werden"

Zum zweiten Mal in Folge geht die Auszeichnung Spieler des Monats in der 3. Liga zum Tabellendritten Stuttgarter Kickers ins Schwabenland. Nach November-Gewinner und Topvorbereiter Besar Halimi sicherte sich im letzten Monat des Jahres sein Mannschaftskollege Daniel Engelbrecht den Sieg bei der Abstimmung von DFB.de.

Der einzige Spieler im deutschen Profifußball, der wegen einer Herzerkrankung mit einem Defibrillator spielt, setzte sich dank seines eindrucksvollen Comebacks und seiner beiden Treffer bei drei Einsätzen im Dezember mit 48,7 Prozent der insgesamt 5167 Stimmen durch. Das Nachsehen hatten Zlatko Janjic (35,6 Prozent) vom MSV Duisburg, Fabian Klos (13,1) von Arminia Bielefeld, Stanislav Iljutcenko (1,3) vom VfL Osnabrück und Torhüter Maximilian Schulze Niehues (1,2) vom SC Preußen Münster.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der 24-jährige Kickers-Stürmer, der in der Reha mehrere Monate für seine Rückkehr auf den Fußballplatz gekämpft hatte, mit dem Journalisten Thomas Ziehn über einen unvergesslichen Moment, mögliche Probleme an Flughäfen sowie eine zweite Karriere als Buch-Autor.

DFB.de: Herzlichen Glückwunsch zur Wahl zum Spieler des Monats Dezember, Herr Engelbrecht! So kann ein neues Jahr beginnen, oder?

Daniel Engelbrecht: Das stimmt. Für mich ist die Wahl auch eine Bestätigung dafür, dass sich die Anstrengungen in den vergangenen Monaten gelohnt haben. Nun steht für mich im Fokus, wieder auf das Level zu kommen, das ich vor meinem Zusammenbruch im Jahr 2013 hatte. Die längste Spielzeit vor der Winterpause war eine halbe Stunde. Ich arbeite daran, dass es wieder für 90 Minuten reicht.

DFB.de: Im November hatte mit Besar Halimi ebenfalls ein Kickers-Spieler die Wahl gewonnen. Zufall?

Engelbrecht: Das glaube ich nicht. Es spiegelt vielmehr unsere guten Leistungen in der Hinrunde wider. Schon in der Rückserie der vergangenen Saison konnten wir zeigen, zu welchen Leistungen wir in der Lage sind. Das haben wir nun fortgesetzt. Es gab bisher keine Mannschaft, die deutlich besser war.



Zum zweiten Mal in Folge geht die Auszeichnung Spieler des Monats in der 3. Liga zum Tabellendritten Stuttgarter Kickers ins Schwabenland. Nach November-Gewinner und Topvorbereiter Besar Halimi sicherte sich im letzten Monat des Jahres sein Mannschaftskollege Daniel Engelbrecht den Sieg bei der Abstimmung von DFB.de.

Der einzige Spieler im deutschen Profifußball, der wegen einer Herzerkrankung mit einem Defibrillator spielt, setzte sich dank seines eindrucksvollen Comebacks und seiner beiden Treffer bei drei Einsätzen im Dezember mit 48,7 Prozent der insgesamt 5167 Stimmen durch. Das Nachsehen hatten Zlatko Janjic (35,6 Prozent) vom MSV Duisburg, Fabian Klos (13,1) von Arminia Bielefeld, Stanislav Iljutcenko (1,3) vom VfL Osnabrück und Torhüter Maximilian Schulze Niehues (1,2) vom SC Preußen Münster.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der 24-jährige Kickers-Stürmer, der in der Reha mehrere Monate für seine Rückkehr auf den Fußballplatz gekämpft hatte, mit dem Journalisten Thomas Ziehn über einen unvergesslichen Moment, mögliche Probleme an Flughäfen sowie eine zweite Karriere als Buch-Autor.

DFB.de: Herzlichen Glückwunsch zur Wahl zum Spieler des Monats Dezember, Herr Engelbrecht! So kann ein neues Jahr beginnen, oder?

Daniel Engelbrecht: Das stimmt. Für mich ist die Wahl auch eine Bestätigung dafür, dass sich die Anstrengungen in den vergangenen Monaten gelohnt haben. Nun steht für mich im Fokus, wieder auf das Level zu kommen, das ich vor meinem Zusammenbruch im Jahr 2013 hatte. Die längste Spielzeit vor der Winterpause war eine halbe Stunde. Ich arbeite daran, dass es wieder für 90 Minuten reicht.

DFB.de: Im November hatte mit Besar Halimi ebenfalls ein Kickers-Spieler die Wahl gewonnen. Zufall?

Engelbrecht: Das glaube ich nicht. Es spiegelt vielmehr unsere guten Leistungen in der Hinrunde wider. Schon in der Rückserie der vergangenen Saison konnten wir zeigen, zu welchen Leistungen wir in der Lage sind. Das haben wir nun fortgesetzt. Es gab bisher keine Mannschaft, die deutlich besser war.

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DFB.de: Beim 2:1 gegen den SV Wehen Wiesbaden waren Sie sieben Minuten vor Schluss ins Spiel gekommen und erzielten in der Nachspielzeit den Siegtreffer. Es war das erste Tor nach Ihrer Herzerkrankung. Werden Sie diesen Moment je vergessen?

Engelbrecht: Niemals! Es war der emotionalste Moment in meinem Leben, das intensivste Gefühl, das ich je erlebt habe. Es ist immer noch kaum in Worte zu fassen.

DFB.de: Nach dem Treffer präsentierten Sie ein T-Shirt mit der Aufschrift "Nichts ist unmöglich". Ihr neues Lebensmotto?

Engelbrecht: Ich denke, dass der Spruch die Situation recht gut getroffen hat. Es sollte eine Botschaft an alle Menschen sein, dass es - egal, wie schwierig es ist - immer einen Ausweg gibt. Die Reaktionen darauf waren durchweg positiv. Es gab viele Rückmeldungen. Einige Kinder haben sogar geschrieben, dass ich für sie ein Vorbild sei. Das macht mich sehr stolz.

DFB.de: Auch beim 2:0 im abschließenden Spiel vor der Winterpause gegen die SG Sonnenhof Großaspach waren Sie erfolgreich. Das Medienecho war auch nach diesem Treffer groß. Glauben Sie, dass demnächst ein klein wenig Normalität einkehren wird?

Engelbrecht: Das kann ich schlecht beurteilen. Ich nehme den Rummel aber gerne in Kauf, denn es erhöht die Chance, dass noch mehr Menschen etwas von meinem Weg mitbekommen und dadurch möglicherweise positiv motiviert werden. Auch die zahlreichen Interviewanfragen stören mich ganz und gar nicht. Im Gegenteil! Sie zeigen ebenfalls, dass sich die harte Arbeit an meinem Comeback gelohnt hat.

DFB.de: Wie gehen Ihre Mannschaftskollegen mit der Situation um?

Engelbrecht: In diesem Bereich ist schon Normalität eingekehrt. Anfangs gab es noch viele Nachfragen, wie es mir denn gehen würde. Ich bin aber schnell wieder zu einem Spieler wie jeder andere geworden. Das ist auch genau das, was ich will: Trotz meines Handicaps möchte ich als Fußballer wahrgenommen werden. Dass ich der erste Profi mit einem Defibrillator bin, ist nun mal eben so. Irgendjemand muss immer der Erste sein. (lacht)

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DFB.de: Müssen Sie sich im Alltag einschränken?

Engelbrecht: Ich darf an Flughäfen nicht durch die Magnetschleuse, besitze deshalb einen Sonderausweis. Von Stromkästen sollte ich mich ebenfalls lieber fernhalten. Beim Einkaufen kann ein Verweilen zwischen den Magnetfeldern am Ausgang ebenfalls zu Problemen führen. Koffeinhaltige Getränke sind nicht gut für mich, die trinke ich aber ohnehin nicht.

DFB.de: Die Stuttgarter Kickers belegen aktuell Relegationsplatz drei. Was ist in der Restrunde möglich?

Engelbrecht: Wenn wir an die Leistungen aus der Hinrunde anknüpfen können, ist vieles möglich. Uns haben bisher der Teamgeist und ein hervorragendes Fitnesslevel ausgezeichnet. Spielerisch waren wir den meisten Mannschaften überlegen.

DFB.de: Stimmt es, dass Sie über Ihre schwere Zeit demnächst ein Buch schreiben wollen?

Engelbrecht: Das ist richtig. Ich bin bereits dabei, die ersten Seiten zu verfassen. Ein Ghostwriter kommt für mich nicht in Frage, weil das Buch von mir selbst kommen soll. Schließlich habe ich diese Geschichte erlebt und kein anderer.