Vestenbergsgreuths Stein: Der Mann, der Bayern zu Fall brachte

Der DFB-Pokal brachte in seiner mehr als 80-jährigen Geschichte zahlreiche Helden hervor und haushohe Favoriten zu Fall. Mit einem Bilderrätsel erinnert DFB.de alle 14 Tage an diese großen Momente. Beim letzten Mal ging's um die große Sensation 1994, als ein Regionalligist den Rekordpokalsieger ausschaltete.

Ein Spiel vom 14. August 1994 hat den TSV Vestenbergsgreuth deutschlandweit bekannt gemacht. Durch das 1:0 über den FC Bayern München ist der damalige Regionalligist fest in den Geschichtsbüchern des DFB-Pokals verankert. Doch wie steht es nun um den Verein und was macht der Torschütze von damals heute?

Strullendorf. Ein Ort mit knapp 8000 Einwohnern. Der Ort, in dem der mittlerweile 43-jährige Roland Stein wohnt. Der Mann, der 1994 dem deutschen Rekordmeister FC Bayern München den entscheidenden Nackenschlag versetzte. Vor 24.200 Zuschauern in Nürnberg war er es, der in der 43. Minute zum 1:0-Endstand gegen die Münchner einköpfte und dem italienischen Startrainer Giovanni Trapattoni das Bayern-Debüt gründlich vermasselte. Stein sagt rückblickend mit einem Lächeln im Gesicht: "Ich musste nur den Kopf hinhalten. So schwer war es nicht.“

Stein: "Außergewöhnliches geschafft"

Das schmälert das Tor aber keineswegs und ist in dieser Sache eher zweitrangig. Vielmehr macht die Bedeutung den Treffer so besonders. Sein Flugkopfball zum 1:0 ist auch heute noch omnipräsent – kommt gerade dann zur Sprache, wenn ein krasser Underdog im DFB-Pokal triumphiert. "Es kommt schon immer mal wieder vor, dass das Telefon klingelt und die Presse bei mir anruft", berichtet Stein und empfindet diese Tatsache als angenehm: "Es ist schön, wenn man daran erinnert wird. Das zeigt: Man hat etwas Außergewöhnliches geschafft und das macht einen stolz."

Generell beschreibt er die Partie als "einzigartiges Erlebnis", das im Umfeld eine Euphorie erzeugt hat. Das machte sich auch in der folgenden Pokalrunde bemerkbar, als Vestenbergsgreuth den FC Homburg 5:1 besiegte. "Wir waren auf Wolke sieben und haben vor Selbstvertrauen gesprüht", sagt er. Sogar einen "1:0-Tee" brachte der Verein auf den Markt. Eine Runde später schied der Regionalligist dann aber aus. Gegen den VfL Wolfsburg gab es eine 4:5-Niederlage nach Elfmeterschießen.



Der DFB-Pokal brachte in seiner mehr als 80-jährigen Geschichte zahlreiche Helden hervor und haushohe Favoriten zu Fall. Mit einem Bilderrätsel erinnert DFB.de alle 14 Tage an diese großen Momente. Beim letzten Mal ging's um die große Sensation 1994, als ein Regionalligist den Rekordpokalsieger ausschaltete.

Ein Spiel vom 14. August 1994 hat den TSV Vestenbergsgreuth deutschlandweit bekannt gemacht. Durch das 1:0 über den FC Bayern München ist der damalige Regionalligist fest in den Geschichtsbüchern des DFB-Pokals verankert. Doch wie steht es nun um den Verein und was macht der Torschütze von damals heute?

Strullendorf. Ein Ort mit knapp 8000 Einwohnern. Der Ort, in dem der mittlerweile 43-jährige Roland Stein wohnt. Der Mann, der 1994 dem deutschen Rekordmeister FC Bayern München den entscheidenden Nackenschlag versetzte. Vor 24.200 Zuschauern in Nürnberg war er es, der in der 43. Minute zum 1:0-Endstand gegen die Münchner einköpfte und dem italienischen Startrainer Giovanni Trapattoni das Bayern-Debüt gründlich vermasselte. Stein sagt rückblickend mit einem Lächeln im Gesicht: "Ich musste nur den Kopf hinhalten. So schwer war es nicht.“

Stein: "Außergewöhnliches geschafft"

Das schmälert das Tor aber keineswegs und ist in dieser Sache eher zweitrangig. Vielmehr macht die Bedeutung den Treffer so besonders. Sein Flugkopfball zum 1:0 ist auch heute noch omnipräsent – kommt gerade dann zur Sprache, wenn ein krasser Underdog im DFB-Pokal triumphiert. "Es kommt schon immer mal wieder vor, dass das Telefon klingelt und die Presse bei mir anruft", berichtet Stein und empfindet diese Tatsache als angenehm: "Es ist schön, wenn man daran erinnert wird. Das zeigt: Man hat etwas Außergewöhnliches geschafft und das macht einen stolz."

Generell beschreibt er die Partie als "einzigartiges Erlebnis", das im Umfeld eine Euphorie erzeugt hat. Das machte sich auch in der folgenden Pokalrunde bemerkbar, als Vestenbergsgreuth den FC Homburg 5:1 besiegte. "Wir waren auf Wolke sieben und haben vor Selbstvertrauen gesprüht", sagt er. Sogar einen "1:0-Tee" brachte der Verein auf den Markt. Eine Runde später schied der Regionalligist dann aber aus. Gegen den VfL Wolfsburg gab es eine 4:5-Niederlage nach Elfmeterschießen.

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Sieben Zweitligaspiele für den FC Schweinfurt

Sicher ragt die Pokalsaison in der Karriere von Stein heraus. Denn letztlich gelang ihm nicht der große Durchbruch – daran änderte auch das Tor von 1994 nichts. Fast seine gesamte Fußballerzeit verbrachte er in der Regionalliga Süd, in der Stein insgesamt auf 204 Einsätze kommt. Lediglich beim FC Schweinfurt schnupperte er Profiluft. Beim bayerischen Klub brachte er es auf immerhin sieben Zweitligaspiele. Nichtsdestotrotz ist er mit seiner Laufbahn zufrieden: "Es sollte leider nicht sein. Trotzdem hatte ich eine schöne Zeit als Fußballer."

Die letzte Station seiner Karriere stellte der SV Pettstadt dar. Beim aktuellen Kreisligisten fing Stein nach seiner Zeit als aktiver Spieler auch an, ins Trainergeschäft einzusteigen. Dort war er wie auch bei beim FC Strullendorf und beim DJK Mistendorf als Spielertrainer tätig.

Jugendtrainer und Aufzugsmonteur

Mittlerweile ist Stein aber in den Jugendbereich gewechselt. In Strullendorf trainiert der 43-Jährige die D-Junioren, bei denen auch sein Sohn Julian ein Bestandteil des Teams ist. Stein gefällt seine Aufgabe als Jugendcoach: "Es macht Riesenspaß mit den Jungs zu arbeiten." Daneben ist Stein seit vier Jahren Aufzugsmonteur. Die Tätigkeit als Berufsschlosser hat er genauso aufgegeben wie die Aufgabe als Landwirt. Die Schweinezucht wird nun alleine von seinem Bruder betrieben.

Mit seinem Ex-Verein TSV Vestenbergsgreuth hat Stein nicht mehr viel am Hut. Ab und zu schaut Stein sich zwar mal ein Spiel des Vereins an: "Aber das hat sich auseinandergelebt." Der Klub selbst mischt mittlerweile nur noch im unteren Amateurfußball mit und ist in der bayerischen Kreisklasse unterwegs. Nach dem Zusammenschluss mit der SpVgg Fürth zur SpVgg Greuther Fürth (1995) dauerte es insgesamt zwölf Jahre, bis sich der Verein wieder neu gründete.

Dabei hat sich die Chronik nicht verändert. Das 1:0 gegen die Bayern bleibt als Highlight der Vereinshistorie für immer bestehen. Albrecht Werner, der Sportliche Leiter, bekommt auch heute noch Gänsehaut. "Das war der Wahnsinn. Über 20.000 Zuschauer waren im Aufstand." Mittendrin: Hauptakteur Roland Stein, bis heute ein gefeierter Held in Vestenbergsgreuth.

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