"Spielidee ist für alle U-Teams einheitlich"

Drei Länderspiele, zwei DFB-Teams, ein Trainingslager: Gemeinsam waren die deutsche U 19- und U 18-Nationalmannschaft im spanischen Cambrils. Die Themen: Die Spielidee verfeinern, neue Erkenntnisse gewinnen und einige Debütanten an das hohe Niveau auf Auswahlebene heranführen. Während auf dem Platz beide Mannschaften meistens eigenständig trainierten, konnten sie bei der Organisation viele Synergien nutzen: Die Teams wohnten im gleichen Hotel, aßen zusammen, tauschten sich aus und besuchten das "Camp Nou", die Spielstätte des FC Barcelona.

Sportlich richtete die U 19-Auswahl von DFB-Trainer Frank Kramer den Fokus bereits auf die bevorstehende EM-Qualifikation im März 2017 und testete gegen die Tschechische Republik (1:2). Das U 18-Team von DFB-Coach Meikel Schönweitz absolvierte zwei Länderspiele – und gewann sowohl gegen Irland (3:2) als auch gegen die Niederlande (2:1). Im DFB.de-Doppelinterview sprechen Frank Kramer und Meikel Schönweitz mit Mitarbeiter Ronny Zimmermann über das Trainingslager, die DFB-Spielidee und ihre nächsten Ziele.

DFB.de: Herr Kramer, Herr Schönweitz, gemeinsam waren die U 19- und U 18-Nationalmannschaft in den vergangenen Tagen im Trainingslager in Spanien. Haben Sie sich bei der Gelegenheit gleich das Trainerbüro geteilt?

Frank Kramer: Nein, nicht ganz – wenngleich es natürlich viele Berührungspunkte und Synergien gab, die wir auch genutzt haben. Aber bei der Trainingsplanung und der Arbeit auf dem Platz haben beide Mannschaften weitestgehend eigenverantwortlich agiert.

Meikel Schönweitz: Wir hatten beide jeweils mehr als 23 Spieler für den Lehrgang nominiert und wollten die Trainingswoche optimal nutzen. Wir standen allerdings im ständigen Austausch, haben beispielsweise unsere Spiele gegenseitig beobachtet, uns dazu Rückmeldungen gegeben und in einer Trainingseinheit auch mal Spieler durchgeschoben, weil es für alle Beteiligten sinnvoll war.



Drei Länderspiele, zwei DFB-Teams, ein Trainingslager: Gemeinsam waren die deutsche U 19- und U 18-Nationalmannschaft im spanischen Cambrils. Die Themen: Die Spielidee verfeinern, neue Erkenntnisse gewinnen und einige Debütanten an das hohe Niveau auf Auswahlebene heranführen. Während auf dem Platz beide Mannschaften meistens eigenständig trainierten, konnten sie bei der Organisation viele Synergien nutzen: Die Teams wohnten im gleichen Hotel, aßen zusammen, tauschten sich aus und besuchten das "Camp Nou", die Spielstätte des FC Barcelona.

Sportlich richtete die U 19-Auswahl von DFB-Trainer Frank Kramer den Fokus bereits auf die bevorstehende EM-Qualifikation im März 2017 und testete gegen die Tschechische Republik (1:2). Das U 18-Team von DFB-Coach Meikel Schönweitz absolvierte zwei Länderspiele – und gewann sowohl gegen Irland (3:2) als auch gegen die Niederlande (2:1). Im DFB.de-Doppelinterview sprechen Frank Kramer und Meikel Schönweitz mit Mitarbeiter Ronny Zimmermann über das Trainingslager, die DFB-Spielidee und ihre nächsten Ziele.

DFB.de: Herr Kramer, Herr Schönweitz, gemeinsam waren die U 19- und U 18-Nationalmannschaft in den vergangenen Tagen im Trainingslager in Spanien. Haben Sie sich bei der Gelegenheit gleich das Trainerbüro geteilt?

Frank Kramer: Nein, nicht ganz – wenngleich es natürlich viele Berührungspunkte und Synergien gab, die wir auch genutzt haben. Aber bei der Trainingsplanung und der Arbeit auf dem Platz haben beide Mannschaften weitestgehend eigenverantwortlich agiert.

Meikel Schönweitz: Wir hatten beide jeweils mehr als 23 Spieler für den Lehrgang nominiert und wollten die Trainingswoche optimal nutzen. Wir standen allerdings im ständigen Austausch, haben beispielsweise unsere Spiele gegenseitig beobachtet, uns dazu Rückmeldungen gegeben und in einer Trainingseinheit auch mal Spieler durchgeschoben, weil es für alle Beteiligten sinnvoll war.

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DFB.de: Herr Kramer, für Ihre U 19 stand ein Testspiel auf dem Programm – gegen die Tschechische Republik. Welche Erkenntnisse nehmen Sie aus der Partie mit?

Kramer: Grundsätzlich wollen wir jedes Spiel gewinnen. Das hat gegen die Tschechische Republik nicht geklappt – insofern lief noch nicht alles rund in unserem Spiel. In den Trainingstagen zuvor hatten wir uns intensiv mit dem aggressiven Anlaufen des Gegners und dem Kettenverhalten bei unserer Defensivarbeit beschäftigt. Die Jungs haben sehr konzentriert und engagiert gearbeitet, die Inhalte gut angenommen. Im Spiel haben wir es dagegen noch nicht so abrufen können, wie wir das teilweise im Training gezeigt hatten. Wenngleich die tschechische U 19 schon viele Erstligaspieler in ihren Reihen hat, müssen wir unsere Spielidee auch bei hoher Qualität des Gegners konsequent auf den Platz bringen.

DFB.de: Welche Schwerpunkte haben Sie darüber hinaus in den vergangenen Tagen gesetzt?

Kramer: Im Bereich der Spieleröffnung haben wir uns viele Inhalte erarbeitet. Wir haben in kurzen Sequenzen eine hohe Intensität an den Tag gelegt. Mehrere Spieler waren zum ersten Mal bei der U 19 dabei. Wir haben durch das Trainingslager gezielt beobachten können, wer das hohe Niveau auf Auswahlebene schnell annimmt – und womöglich eine Option für die Qualifikation zur U 19-Europameisterschaft im März des nächsten Jahres sein kann.

DFB.de: Herr Schönweitz, die U 18-Auswahl hat bei dem Lehrgang zwei Partien absolviert: 3:2 gegen Irland und 2:1 gegen die Niederlande. Es waren zudem die ersten Länderspiele für die U 18 in dieser Saison. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Schönweitz: Sehr positiv. Wir haben uns darauf verständigt, die EM-Fahrer (U 17-EURO 2016 in Aserbaidschan, Anm. d. Red.) nach einer intensiven Saison in den ersten beiden U 18-Lehrgängen außenvorzulassen. Gleichzeitig konnten wir dadurch einigen Spielern die Chance geben, ihre Qualität beim DFB unter Beweis zu stellen und in diesem Lehrgang letztlich auch Länderspiele zu absolvieren. Da wir viel unterwegs sind, viel sichten und uns viel mit den Vereinen austauschen, konnten wir einen guten Kader zusammenstellen. Wir hatten insgesamt 16 Länderspieldebütanten in diesen beiden Spielen. Sie haben ihre Sache gegen eingespielte Teams wirklich gut gemacht.

DFB.de: Speziell nach dem Niederlande-Spiel haben Sie Ihr Team sehr gelobt. Welche Entwicklung hat die Mannschaft während des Trainingslagers vollzogen?

Schönweitz: Die Jungs haben die Informationen aus den Trainingseinheiten und speziell aus dem ersten Spiel gegen Irland aufgesaugt und schnell auf den Platz gebracht. Dabei ging es in erster Linie um unsere Leitlinien und gegen die Niederlande vor allem um die Art und Weise, wie es solch ein Spiel anzugehen gilt. Es war ein unheimlich intensives Spiel gegen einen Gegner, der wirklich alles investiert hat. Da haben die Jungs von Beginn an bemerkenswert dagegengehalten und letztlich auch knapp, aber verdient gewonnen.

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DFB.de: Mit der von DFB-Sportdirektor Hansi Flick entwickelten Spielidee verbindet ein Ansatz alle Junioren-Nationalmannschaften miteinander. Inwiefern können Sie solche Themen bei einem gemeinsamen Trainingslager aufgreifen?

Kramer: Die Spielidee ist für alle Mannschaften klar und einheitlich, damit haben wir natürlich auch im Trainingslager gearbeitet. Jeder Trainer hat dabei seine eigene Art, die Inhalte innerhalb der Leitlinien zu transportieren – aber der rote Faden zieht sich über alle U-Teams hinweg. Bestimmte Aspekte sind den Jungs somit sehr vertraut. Von Jahrgang zu Jahrgang macht es natürlich Sinn, einige Leitlinien zu akzentuieren.

Schönweitz: Die Leitlinien sind allein optisch allgegenwärtig, da sie immer im Besprechungsraum zu sehen sind. Zudem werden sie in den Trainingseinheiten eingefordert. Auch in der Spielvorbereitung werden die Aufgaben und die Ausrichtung an den Leitlinien orientiert.

DFB.de: Für die U 19 wird sich der Fokus allmählich in Richtung EM-Qualifikation schieben, die im März 2017 gespielt wird. Wie werden Sie die Zeit bis dahin gestalten?

Kramer: Der Austausch mit den Spielern und ihren Vereinstrainern ist ganz wichtig. Zudem werde ich viel unterwegs sein für Beobachtungen und Sichtungen. Ich habe mir inzwischen einen Überblick über den 1998er-Jahrgang verschafft. Nun gilt es, diese Erkenntnisse zu bestätigen und neue zu gewinnen. Bei der EM-Quali im März muss vom ersten Tag an alles stimmen. Wir werden die 16 besten Feldspieler und zwei besten Torhüter auswählen – und wollen uns gemeinsam für das Turnier qualifizieren.

DFB.de: Die U 18 wird ihre nächsten Länderspiele beim Vier-Nationen-Turnier im Dezember in Israel absolvieren. Welche Bedeutung haben diese Begegnungen für Ihre Mannschaft?

Schönweitz: Viele Debütanten aus dem Trainingslager haben nochmal die Chance, internationale Erfahrungen zu sammeln. Dazu kommt, dass diese Reise sicherlich einen außersportlich hohen Stellenwert haben und den Jungs einen tiefen Einblick in die Geschichte geben wird.

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