Anouschka Bernhard: "Wollen Enttäuschung in Ansporn ummünzen"

Fünf Monate nach dem Gewinn der Europameisterschaft ist der Traum vom Weltmeistertitel für die deutschen U 17-Juniorinnen geplatzt. In der Neuauflage des EM-Finales unterlag das Team von DFB-Trainerin Anouschka Bernhard den Dauerrivalinnen aus Spanien im Viertelfinale der U 17-WM in Jordanien am Mittwoch mit 1:2.

Im Interview mit DFB.de blickt Bernhard auf die zweieinhalb Wochen in Jordanien zurück, analysiert das Viertelfinal-Aus gegen Spanien sowie die Entwicklung ihrer Spielerinnen und schaut bereits voraus auf die kommenden Herausforderungen der U 17-Juniorinnen.

DFB.de: Anouschka Bernhard, nach einem umkämpften Viertelfinale müssen Sie das Turnier leider vorzeitig verlassen. Wie haben Sie das Spiel gesehen?

Anouschka Bernhard: Es ist sehr, sehr ärgerlich, dass wir nicht ins Halbfinale eingezogen sind. Es war nicht notwendig, dass wir das Spiel verlieren. Wir haben den Beginn der Partie ein bisschen verpasst, kamen nicht gut in das Spiel rein, haben keinen Zugriff gefunden und Spanien relativ viel Ballbesitz gegeben. Wir waren auch gedanklich immer einen Schritt zu spät. Dann kamen zwei sehr ärgerliche Gegentore, die eigentlich beide nicht wirklich gut von Spanien herausgespielt waren. Insofern war es zur Halbzeit schon eine schwierige Situation für uns. Dafür sind wir jedoch sehr gut in die zweite Hälfte zurückgekommen, haben dominanter gespielt, hatten eine bessere Struktur nach vorne und haben einige Torchancen erarbeitet. Den Anschlusstreffer haben wir leider zu spät erzielt. Wäre uns dieser früher gelungen, hätte das Spiel sicherlich noch einmal eine andere Note erfahren. Aber so sind wir aus dem Turnier ausgeschieden.

DFB.de: Dabei ging die WM eigentlich gut los. Die Vorrunde konnten Sie als Gruppenerster beenden.

Bernhard: Wir hatten in der Gruppenphase sehr unterschiedliche Spiele. Aber was wir in allen Partien gezeigt haben, war eine gute Leistung. Die Begegnungen gegen Kamerun und auch Venezuela waren sehr körperbetont. Das Spiel gegen Kanada war etwas taktischer geprägt, zumal die Kanadierinnen auch eine andere Spielstruktur hatten. Wir haben das aber sehr gut angenommen und vor allem unsere eigene Stärke, unser Offensivspiel, immer wieder gut in Szene setzen können. Was sich durch das ganze Turnier durchgezogen hat, war unsere Chancenverwertung. Wir haben sehr viele Chancen kreiert, waren jedoch nicht so effektiv beim Abschluss.



Fünf Monate nach dem Gewinn der Europameisterschaft ist der Traum vom Weltmeistertitel für die deutschen U 17-Juniorinnen geplatzt. In der Neuauflage des EM-Finales unterlag das Team von DFB-Trainerin Anouschka Bernhard den Dauerrivalinnen aus Spanien im Viertelfinale der U 17-WM in Jordanien am Mittwoch mit 1:2.

Im Interview mit DFB.de blickt Bernhard auf die zweieinhalb Wochen in Jordanien zurück, analysiert das Viertelfinal-Aus gegen Spanien sowie die Entwicklung ihrer Spielerinnen und schaut bereits voraus auf die kommenden Herausforderungen der U 17-Juniorinnen.

DFB.de: Anouschka Bernhard, nach einem umkämpften Viertelfinale müssen Sie das Turnier leider vorzeitig verlassen. Wie haben Sie das Spiel gesehen?

Anouschka Bernhard: Es ist sehr, sehr ärgerlich, dass wir nicht ins Halbfinale eingezogen sind. Es war nicht notwendig, dass wir das Spiel verlieren. Wir haben den Beginn der Partie ein bisschen verpasst, kamen nicht gut in das Spiel rein, haben keinen Zugriff gefunden und Spanien relativ viel Ballbesitz gegeben. Wir waren auch gedanklich immer einen Schritt zu spät. Dann kamen zwei sehr ärgerliche Gegentore, die eigentlich beide nicht wirklich gut von Spanien herausgespielt waren. Insofern war es zur Halbzeit schon eine schwierige Situation für uns. Dafür sind wir jedoch sehr gut in die zweite Hälfte zurückgekommen, haben dominanter gespielt, hatten eine bessere Struktur nach vorne und haben einige Torchancen erarbeitet. Den Anschlusstreffer haben wir leider zu spät erzielt. Wäre uns dieser früher gelungen, hätte das Spiel sicherlich noch einmal eine andere Note erfahren. Aber so sind wir aus dem Turnier ausgeschieden.

DFB.de: Dabei ging die WM eigentlich gut los. Die Vorrunde konnten Sie als Gruppenerster beenden.

Bernhard: Wir hatten in der Gruppenphase sehr unterschiedliche Spiele. Aber was wir in allen Partien gezeigt haben, war eine gute Leistung. Die Begegnungen gegen Kamerun und auch Venezuela waren sehr körperbetont. Das Spiel gegen Kanada war etwas taktischer geprägt, zumal die Kanadierinnen auch eine andere Spielstruktur hatten. Wir haben das aber sehr gut angenommen und vor allem unsere eigene Stärke, unser Offensivspiel, immer wieder gut in Szene setzen können. Was sich durch das ganze Turnier durchgezogen hat, war unsere Chancenverwertung. Wir haben sehr viele Chancen kreiert, waren jedoch nicht so effektiv beim Abschluss.

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DFB.de: Wie baut man die jungen Spielerinnen nach einem Turnieraus wieder auf?

Bernhard: Es ist natürlich schwierig, weil die Spielerinnen wissen, dass sie nicht mehr die Möglichkeit haben werden, eine U 17-WM zu spielen. Es war für alle ein großer Traum, um eine Medaille zu spielen. Was wir machen können, ist ihnen noch einmal vor Augen zu führen, welch großartige Leistung sie vollbracht haben. Wir haben im Mai die Europameisterschaft gewonnen und haben es nun unter die besten acht Teams der Welt geschafft. Das ist eine große Leistung, auch wenn die Enttäuschung natürlich erst einmal überwiegt. Aber ich glaube, wenn sie in ein paar Tagen zurückblicken, verfliegt die ganz große Enttäuschung. Ich hoffe, dass sie das in Ansporn ummünzen können und die Erfahrung nutzen, um in den nächsten K.o.-Spielen etwas besser in die Partie reinzukommen.

DFB.de: Was ist Ihr Gesamteindruck der Mannschaft?

Bernhard: Es ist ein tolles Team, sowohl auf, als auch neben dem Platz. Wir haben sehr unterschiedliche Typen, viele starke Persönlichkeiten. Alle Spielerinnen sind in dem vergangenen Jahr, in dem ich sie trainiert habe, sehr gewachsen, haben ihren Fokus deutlich auf den Leistungssport gelegt und das merkt man allen definitiv an. Nichtsdestotrotz bringen sie alle auch eine große Lockerheit mit. Es war ein sehr angenehmes Arbeiten mit der Mannschaft; das kann auch der Rest des Funktionsteams bestätigen. Die Mannschaft war sehr konzentriert, aber dennoch mit der richtigen Portion Spaß dabei. Insgesamt habe ich ein tolles Team trainieren dürfen.

DFB.de: Wie geht es nun für die Spielerinnen weiter?

Bernhard: Für die älteren Spielerinnen aus dem Jahrgang 1999 wird es im Februar Richtung U 19-Nationalmannschaft weitergehen. Dort steht die Qualifikation für die EM-Endrunde an. Mit dem jüngeren Jahrgang (2000; Anm.d.Red.) werden wir im Januar mit dem Wintertrainingslager weitermachen. Ende November haben wir zudem zwei Länderspiele, bei denen eventuell auch die eine oder andere WM-Teilnehmerin spielen wird. Im Frühjahr wollen wir uns dann mit der neu formierten U 17 wieder für die Europameisterschaft qualifizieren.

DFB.de: Wie sehen die Ziele für das kommende Jahr aus?

Bernhard: Zunächst muss sich das neue Team finden. Natürlich haben wir immer den Anspruch auf europäischer Ebene um eine Medaille zu spielen. Aber wir sind noch nicht für die Endrunde qualifiziert. Deshalb müssen wir uns auf die nächsten Aufgaben konzentrieren und das ist nun die EM-Qualifikation im März.

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