U 17-Coach Wück: "Frust wird zurückgehen"

Der ganz große Traum ist geplatzt. Die deutsche U 17-Nationalmannschaft hat das Finale bei der Europameisterschaft in Bulgarien trotz großem Kampf mit 1:4 (0:1) gegen Frankreich verloren. Das Team von Trainer Christian Wück, welches zuvor in fünf Turnierspielen unbesiegt blieb, tritt heute erhobenen Hauptes die Heimreise an. Vorher nahm sich der U 17-Coach noch die Zeit, mit DFB-Redakteur Peter Scheffler ein Fazit zu ziehen, einen Ausblick auf die nächsten Ziele zu geben und die Leistung seines Teams zu würdigen.

DFB.de: Herr Wück, wie groß ist die Enttäuschung einen Tag nach dem verlorenen Finale noch?

Christian Wück: Zunächst einmal gratuliere ich der französischen U 17 und meinem Trainerkollegen Jean-Claude Giuntini zum EM-Titel und zu einem starken Turnier. Sie haben verdient gewonnen, da braucht man nur auf ihre Statistik zu schauen (meiste Treffer, wenigste Gegentore, Anm. d. Red.). Auch gegen uns waren sie das bessere Team. Zu meiner Enttäuschung: Sie ist definitiv noch da, aber nicht mehr so schlimm wie gestern Abend.

DFB.de: Was hat Ihrer Meinung nach den Ausschlag im Finale gegeben?

Wück: Die stärkere individuelle Klasse der Franzosen. Sie haben die wichtigen Zweikämpfe auf den Außenbahnen gewonnen und kamen so zu besseren Chancen als wir. Auf diese Unterschiede habe ich meine Jungs auch vor der Abreise noch einmal aufmerksam gemacht. Auf Top-Niveau entscheiden Kleinigkeiten. Uns wurde gestern gezeigt, woran wir noch arbeiten müssen. Ich hoffe, wir können diese Defizite bis zum Oktober aufholen.

DFB.de: Wenn in Chile die U 17-WM startet (17. Oktober bis 8. November).

Wück: Genau. Die Qualifikation für die WM war unser Minimalziel. Im Oktober haben wir die Chance, wieder um einen Titel zu spielen. Das ist ein wichtiges Ziel, um die Jungs wieder aufzurichten.

DFB.de: Waren die Spieler denn sehr niedergeschlagen?

Wück: Nach dem Abpfiff definitv. Aber auch sie haben anerkannt, dass der Gegner gestern einfach besser war. Deshalb war bei unserem gemeinsamen Abendessen mit der Delegation um Wolfgang Niersbach und den Eltern der Spieler die Stimmung schon wieder ein bisschen gelöster.

DFB.de: Was hat der DFB-Präsident den Spielern mit auf den Weg gegeben?

Wück: Zunächst möchte ich mich bei der gesamten Delegation bedanken, da sie extra für das Finale angereist ist, um uns in Bulgarien zu unterstützen. Das zeigt uns, wie wichtig dem DFB die Nachwuchsförderung ist. Wolfgang Niersbach hat dann – wie gewohnt – die richtigen Worte gefunden. Er sagte, dass die Jungs Deutschland und den DFB toll vertreten haben und, dass sie stolz auf sich sein können. Dass die Qualifikation zu einer WM nicht selbstverständlich ist und, dass er von der Mentalität der Mannschaft begeistert ist, weil sie bis zur letzten Minute gekämpft hat.

DFB.de: Sind Sie ebenfalls stolz auf Ihr Team?

Wück: Das bin ich, sogar sehr. Wir haben ein tolles Turnier gespielt, bis zum Finale alle Spiele gewonnen und kein Tor gefangen. Unser Plan hier ist aufgegangen. Hätte uns jemand die Finalteilnahme und den zweiten Platz vor der EM versprochen, wären wir zumindest ins Grübeln geraten. Deswegen wird der Frust in den nächsten Tagen auch bestimmt zurückgehen.

DFB.de: Als besonderer Glücksbringer war gestern auch der verletzte Niklas Dorsch (Wadenbeinbruch), der nach dem ersten Spiel verletzt abreisen musste, im Stadion. Ihn hätten sie bestimmt lieber auf dem Platz gesehen, oder?

Wück: Natürlich. Niklas ist unser Schlüsselspieler in der Zentrale. Wie die Mannschaft seine Verletzung weggesteckt hat, ist aller Ehren wert. Es war toll, dass er gestern im Stadion zuschauen konnte. Nun wünsche ich ihm weiterhin gute Besserung und hoffe, dass er uns in Chile wieder zur Verfügung steht.

DFB.de: Wird sich der Kader aus der EM dort wiederfinden?

Wück: Hundertprozentig kann ich das noch nicht sagen. Die Jungs wechseln nun von der B- in die A-Junioren-Bundesliga. Das kann für den einen oder anderen eine Umstellung sein, die vielleicht auch mit weniger Spielzeiten verbunden ist. Was ich sagen kann: Die Mannschaft ist mir sehr ans Herz gewachsen, und sie hat sich in Bulgarien auf und neben dem Platz so verhalten, wie wir uns das vorstellen. Insofern haben sie einen Vorsprung gegenüber anderen Spielern. Ich werde nun in den nächsten Monaten genau hinschauen, wo die Entwicklung bei den einzelnen Spielern hingeht.

[dfb]

Der ganz große Traum ist geplatzt. Die deutsche U 17-Nationalmannschaft hat das Finale bei der Europameisterschaft in Bulgarien trotz großem Kampf mit 1:4 (0:1) gegen Frankreich verloren. Das Team von Trainer Christian Wück, welches zuvor in fünf Turnierspielen unbesiegt blieb, tritt heute erhobenen Hauptes die Heimreise an. Vorher nahm sich der U 17-Coach noch die Zeit, mit DFB-Redakteur Peter Scheffler ein Fazit zu ziehen, einen Ausblick auf die nächsten Ziele zu geben und die Leistung seines Teams zu würdigen.

DFB.de: Herr Wück, wie groß ist die Enttäuschung einen Tag nach dem verlorenen Finale noch?

Christian Wück: Zunächst einmal gratuliere ich der französischen U 17 und meinem Trainerkollegen Jean-Claude Giuntini zum EM-Titel und zu einem starken Turnier. Sie haben verdient gewonnen, da braucht man nur auf ihre Statistik zu schauen (meiste Treffer, wenigste Gegentore, Anm. d. Red.). Auch gegen uns waren sie das bessere Team. Zu meiner Enttäuschung: Sie ist definitiv noch da, aber nicht mehr so schlimm wie gestern Abend.

DFB.de: Was hat Ihrer Meinung nach den Ausschlag im Finale gegeben?

Wück: Die stärkere individuelle Klasse der Franzosen. Sie haben die wichtigen Zweikämpfe auf den Außenbahnen gewonnen und kamen so zu besseren Chancen als wir. Auf diese Unterschiede habe ich meine Jungs auch vor der Abreise noch einmal aufmerksam gemacht. Auf Top-Niveau entscheiden Kleinigkeiten. Uns wurde gestern gezeigt, woran wir noch arbeiten müssen. Ich hoffe, wir können diese Defizite bis zum Oktober aufholen.

DFB.de: Wenn in Chile die U 17-WM startet (17. Oktober bis 8. November).

Wück: Genau. Die Qualifikation für die WM war unser Minimalziel. Im Oktober haben wir die Chance, wieder um einen Titel zu spielen. Das ist ein wichtiges Ziel, um die Jungs wieder aufzurichten.

DFB.de: Waren die Spieler denn sehr niedergeschlagen?

Wück: Nach dem Abpfiff definitv. Aber auch sie haben anerkannt, dass der Gegner gestern einfach besser war. Deshalb war bei unserem gemeinsamen Abendessen mit der Delegation um Wolfgang Niersbach und den Eltern der Spieler die Stimmung schon wieder ein bisschen gelöster.

DFB.de: Was hat der DFB-Präsident den Spielern mit auf den Weg gegeben?

Wück: Zunächst möchte ich mich bei der gesamten Delegation bedanken, da sie extra für das Finale angereist ist, um uns in Bulgarien zu unterstützen. Das zeigt uns, wie wichtig dem DFB die Nachwuchsförderung ist. Wolfgang Niersbach hat dann – wie gewohnt – die richtigen Worte gefunden. Er sagte, dass die Jungs Deutschland und den DFB toll vertreten haben und, dass sie stolz auf sich sein können. Dass die Qualifikation zu einer WM nicht selbstverständlich ist und, dass er von der Mentalität der Mannschaft begeistert ist, weil sie bis zur letzten Minute gekämpft hat.

DFB.de: Sind Sie ebenfalls stolz auf Ihr Team?

Wück: Das bin ich, sogar sehr. Wir haben ein tolles Turnier gespielt, bis zum Finale alle Spiele gewonnen und kein Tor gefangen. Unser Plan hier ist aufgegangen. Hätte uns jemand die Finalteilnahme und den zweiten Platz vor der EM versprochen, wären wir zumindest ins Grübeln geraten. Deswegen wird der Frust in den nächsten Tagen auch bestimmt zurückgehen.

DFB.de: Als besonderer Glücksbringer war gestern auch der verletzte Niklas Dorsch (Wadenbeinbruch), der nach dem ersten Spiel verletzt abreisen musste, im Stadion. Ihn hätten sie bestimmt lieber auf dem Platz gesehen, oder?

Wück: Natürlich. Niklas ist unser Schlüsselspieler in der Zentrale. Wie die Mannschaft seine Verletzung weggesteckt hat, ist aller Ehren wert. Es war toll, dass er gestern im Stadion zuschauen konnte. Nun wünsche ich ihm weiterhin gute Besserung und hoffe, dass er uns in Chile wieder zur Verfügung steht.

DFB.de: Wird sich der Kader aus der EM dort wiederfinden?

Wück: Hundertprozentig kann ich das noch nicht sagen. Die Jungs wechseln nun von der B- in die A-Junioren-Bundesliga. Das kann für den einen oder anderen eine Umstellung sein, die vielleicht auch mit weniger Spielzeiten verbunden ist. Was ich sagen kann: Die Mannschaft ist mir sehr ans Herz gewachsen, und sie hat sich in Bulgarien auf und neben dem Platz so verhalten, wie wir uns das vorstellen. Insofern haben sie einen Vorsprung gegenüber anderen Spielern. Ich werde nun in den nächsten Monaten genau hinschauen, wo die Entwicklung bei den einzelnen Spielern hingeht.