Mobbing entgegentreten

Psychische Gewalt durch Mobbing ist ein nicht zu unterschätzendes Problem! Kleine Streitereien oder ein gegenseitiges Ärgern ist in dieser Altersklasse nichts ungewöhnliches und kommt immer wieder vor. Wird es aber zum gezielten Verhalten gegenüber einzelnen Personen, kann man von Mobbing ausgehen, was die Betroffenen unter einen starken psychischen Druck setzt.

Daher sollten Sie als Trainer ein Auge auf Ihre Mannschaft haben und selbst bei kleinsten Konflikten sensibel reagieren. Wird ein Spieler auf oder neben dem Platz ausgegrenzt? Werden alle gleich behandelt? Wie wird untereinander gesprochen? Hier können Sie bereits Anzeichen dafür erkennen, ob ein einzelner Spieler an den Rand der Gruppe gedrängt wird.

Freundschaft ist kein Muss, aber gegenseitiger Respekt schon!

Sie können von den Kindern nicht verlangen, dass alle Mitspieler untereinander befreundet sind. Dies ist vielleicht die romantische Vorstellung eines Teams, enspricht aber nicht der Realität. Sie suchen sich schließlich auch Ihre Freunde nach Sympathie aus und nicht aufgrund von Vorgaben oder Empfehlungen dritter.

Mobbing im Internet

Durch Internet, Smartphones und soziale Netzwerke haben sich Bereiche für Mobbing ergeben, die früher so nicht existierten. Trainer oder Eltern können die heutige Situation also nicht mit der damaligen vergleichen. Ein großer Unterschied ist, dass Mobbing heutzutage oft in digitaler Form auftritt und nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist.

Gespräch mit den Eltern suchen

Mobbingsituationen stellen Trainer vor eine große Herausforderung, da sie pädagogisches Geschick erfordern. Darum sollten Sie hier nicht alleine agieren, sondern stets die Eltern hinzuziehen und deren Unterstützung suchen. Wichtig ist hierbei vor allem, zunächst mit beiden Seiten einzeln zu reden und erst dann das gemeinsame Gespräch zu suchen. So können Sie vorab als Neutraler zwischen den Parteien moderieren.

Das Ausmaß feststellen

Finden Sie heraus, in welchem Ausmaß das Mobbing stattfindet. Nicht selten sind Spieler einer Mannschaft auch auf der gleichen Schule oder besuchen sogar dieselbe Klasse. Findet dieses Verhalten gegenüber dem Kind bzw. Jugendlichen auch hier statt, sollten Sie darüber nachdenken, auch den Rat eines Lehrkörpers hinzuzuziehen bzw. hier den Kontakt zu suchen.

Konsequenzen

Fußball ist ein Mannschaftssport. Die Mannschaft muss zusammen funktionieren und man muss sich auf den Mitspieler einlassen. Wer das nicht möchte und durch permanentes Mobben auffällt, der ist fehl am Platze. Wenn Gespräche mit dem Spieler und den Eltern nicht helfen, sollten Konsequenzen gezogen werden: Keine Anwesenheit am Spieltag, eine Woche kein Training bis hin zum Ausschluss aus dem Team. Letzteres mag vielleicht brutal klingen, doch wiederholtes und beständiges Mobbing ist kein Kavaliersdelikt – Es ist ein aggressives Verhalten, das andere Personen zutiefst und nachhaltig verletzt!