Turniere - nicht nur die Platzierung zählt!

Erfolg oder Misserfolg eines Turniertages sollte im Kinderfußball nicht nur am belegten Platz oder einem gewonnenen Pokal festgemacht werden. Denn letztlich kann am Ende des Turniers nur ein Team den ersten Platz belegen - doch auch die anderen Teams sind alles andere als Verlierer! Im Verlauf eines Turniers bieten sich viele Zeitfenster, um kurze Gespräche mit der Mannschaft zu führen. Nutzen sie diese Phase, um den Kindern zum Beispiel ein kurzes Feedback nach dem Spiel zu geben, was Ihnen gefallen hat und was die Kinder gut auf dem Platz umsetzen konnten.

Kleine Ziele setzen und verfolgen

Geben Sie den Kindern bzw. der Mannschaft dafür vor Turnierbeginn kleine Aufgaben, die es während des gesamten Turniers zu erfüllen gilt. So wird ein Spiel nicht auf das Ergebnis reduziert, sondern auch anhand der erfüllten Aufgaben bemessen. Nach einem Spiel sprechen Sie dann kurz an, welche Ziele während des Spiels erfüllt werden konnten. Verlieren Sie hier aber nicht zu viele Worte. Das Feedback sollte kurz und knapp sein und nicht länger als 90 Sekunden dauern. Beziehen Sie sich auf die erfüllten Ziele: Welche wurden erreicht, welche können im nächsten Spiel noch angestrebt werden? So kann im Turnierverlauf ein Punkt nach dem anderen abgehakt werden.

Die Ziele müssen sich dabei nicht nur auf sportliche beziehen. Soziale Elemente wie Fair Play können auch berücksichtigt werden und zeigen den Kindern, dass es nicht nur ums Gewinnen geht.

Sportliche Ziele

  • Pässe spielen - wir lassen den Ball untereinander laufen.
  • Torschuss - wir trauen uns, auf das Tor zu schießen.
  • Mutig ins Dribbling - wir trauen uns, den Gegner im 1 gegen 1 auszuspielen.
  • Clevere Dribblings - wir entscheiden uns im richtigen Moment für ein Dribbling und merken, wenn wir abspielen müssen.
  • Den Mitspieler beim Verteidigen unterstützen - wenn jemand ausgespielt wird, ist direkt der nächste Spieler zur Stelle.
  • Den Mitspieler beim Angreifen unterstützen - wir bieten uns ständig an und können angespielt werden.
  • Umschalten - wenn wir den Ball verlieren, wollen wir ihn sofort zurückgewinnen und bleiben nicht stehen.
  • Beide Seiten nutzen - wir spielen nicht nur über eine Seite, sondern wechseln diese ständig.

Soziale/pädagogische Ziele

  • Gegenseitige Unterstützung - wenn jemand einen Fehler macht, wird er nicht angemeckert, sondern ermutigt.
  • Den Schiedsrichter respektieren - wir respektieren den Schiedsrichter und seine Entscheidungen, ohne zu meckern.
  • Fair Play - wir spielen fair.
  • Gemeinsamer Jubel- wenn wir ein Tor schießen, jubeln wir gemeinsam.
  • Nach dem Abpfiff - nach dem Spielende verabschieden wir uns vom Gegner und vom Schiedsrichter.

Auswahl der Ziele

Diese Ziele sind nur Beispiele. Welche Sie auf Ihre Liste setzen, müssen Sie als Trainer entscheiden. So können Sie sich auf nur 5 Ziele konzentrieren und versuchen, diese immer wieder zu erfüllen. Genauso können Sie auch eigene formulieren. Insgesamt sollten Sie aber nicht mehr als 8 Ziele formulieren! Sonst verlieren die Spieler den Überblick und die Bedeutung des einzelnen Ziels geht verloren. Wichtig ist aber, dass Sie diese Ziele vor dem Turnier kurz erläutern und den Kindern deren Bedeutung aufzeigen.

Darstellung der Ziele

Um die Ziele für die Spieler greifbar zu machen, können sie jedes einzelne auf eine Karteikarte schreiben. Nach dem Spiel legen Sie dann Ihrem Team kurz die Karten mit den erreichten Zielen vor und geben somit ein kurzes Feedack. Etwas mehr Aufwand bedarf es, wenn Sie Fotos nutzen, die bestimmte Ziele darzustellen. So kann ein Bild von Marco Reus beispielsweise für mutige Dribblings stehen. Derartige Darstellungen erfordern etwas Vorbereitung, doch sie spornen die Kinder zusätzlich an und sorgen für Abwechslung.