Teambuilding im Nachwuchsbereich

Der Fußball ist Lieblingssport vieler Kinder und Jugendlicher – und gerade mit diesem Stellenwert dazu geeignet, auch die Persönlichkeitsentwicklung der jungen Sportler positiv zu beeinflussen. Das Zusammenspiel in der Gruppe lässt sich dabei gezielt trainieren!

Im Mannschaftssport stellt sich häufig ein Problem: Zur Steigerung der Teamleistung müssen die individuellen Bedürfnisse zurückgestellt werden – und das fällt nicht jedem Spieler leicht. Mangelnde teaminterne Kommunikation, Kooperations- und Teamfähigkeit sowie mangelnder Respekt und Anerkennung der Leistungen anderer sind Faktoren, die einem Team schaden können.

Dem Trainer kommt dabei die wichtige Aufgabe zu, aus den vielen ‚Individualisten’ eine ‚Mannschaft’ zu formen, in der jeder Einzelne nicht nur sein individuelles Leistungsvermögen abruft, sondern auch jederzeit bereit ist, sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen, und sogar persönliche Interessen gegebenenfalls für das langfristige gemeinschaftliche Ziel aufzugeben.

Ein wichtiges Instrument dafür ist die Kommunikation. Gerade im Fußball ist es wichtig, komplexere Aufgabenstellungen innerhalb ­eines Teams effizient und schnell lösen zu können. Eine gelungene Kommunikation und gegenseitiges Vertrauen führen zudem dazu, dass sich Mitspieler gegenseitig akzeptieren und motivieren. Eine effektive teaminterne Kommunikation gilt als Kennzeichen einer starken und gefestigten Fußballmannschaft und ist eine notwen­dige Ausgangsbasis für gemeinsamen Erfolg!

Kommunikation, Rollenklarheit, Rollenakzeptanz und Teamnormen stehen insbesondere zu Beginn einer Saison im Mittelpunkt, wenn aus Einzelspielern eine Mannschaft geformt werden muss. In dieser Phase muss der Grundstein für eine gute Zusammenarbeit, für kurzfristige und langfristige Individual- und Team­ziele, für klare Regeln innerhalb der Mannschaft und für eine vertrauensvolle Kooperation gelegt werden. Besonders im Nachwuchsbereich können diese Maßnahmen auch zu einem länger­fristigen Lernprozess ausgestaltet werden, um die sozialen Kompetenzen eines Sportlers langfristig zu verbessern.

1. Individuelle und gemeinsame Verantwortung erkennen und tragen!

2. Teamidentität entwickeln!

3. Gemeinsame Vision und Zielsetzung verfolgen!

4. Positive Teamkultur fördern!

5. Gruppenkohäsion vergrößern!

6. Offene und ehrliche Kommunikation steigern!

7. Gegenseitige Unterstützung gewähren!

8. Vertrauen auf allen Ebenen zeigen!

Umsetzung im Training

Für die Fußballpraxis stellt sich die Frage, wie sich neben teambildenden Maßnahmen, die außerhalb des Trainings stattfinden (z. B. der Besuch eines Hochseilgartens), die Kommunikation und die ­Kooperation der Spieler untereinander auch im alltäglichen Training fördern lässt.

Im Folgenden werden Trainingsformen vorgestellt, die vor allem für den Nachwuchsbereich geeignet sind. Sie lassen sich sehr einfach regelmäßig ins Aufwärmen integrieren und nehmen hier ein Zeitfenster von in etwa 20 bis 30 Minuten in Anspruch.

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Organisation

  • Ein 15 x 15 Meter großes Feld mit je einem 2 x 2 Meter großen Quadrat an jedem Eckhütchen errichten.
  • In den 4 kleinen Feldern jeweils 1 rotes, 1 gelbes, 1 blaues und 1 weißes Hütchen aufstellen, 4 Teams à 3 Spieler einteilen.

Ablauf

  • Im großen Feld freies Passspiel innerhalb der Teams.
  • Auf ein Trainersignal agieren alle Spieler als ein Team, das ­innerhalb von 1 Minute pro kleines Feld 4 gleiche Hütchenfarben aufstellen muss.
  • Anschließend treffen sich alle Spieler im großen Feld, wobei die Hälfte der Spieler Huckepack getragen werden müssen.
  • Jeder Spieler darf nur 1 Hütchen gleichzeitig transportieren.
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Organisation

  • Gleicher Aufbau wie zuvor.
  • In den Ecken befinden sich jetzt jeweils 4 gleichfarbige Hütchen.

Ablauf

  • Im großen Feld freies Passspiel innerhalb der Teams.
  • Der Passgeber muss vorher laut und deutlich den Namen des nächsten Spielers aufrufen.
  • Auf ein Trainersignal agieren alle Spieler als ein Team, das ­innerhalb von 1 Minute im großen Feld 4 Reihen mit jeweils ­4 verschiedenen Farben bilden muss.
  • Anschließend treffen sich alle Spieler im großen Feld, bilden ­eine Reihe und geben einen Fußball zwischen den Beinen ­weiter.
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Organisation

  • Für je 6 Spieler einen Parcours aus Stangen, Reifen und Hütchen errichten (siehe Abbildung).
  • Am gegenüberliegenden Hütchen je 1 Spieler mit Ball postieren.
  • Im Feld 8 Tennisbälle verteilen.

Ablauf

  • Die jeweils ersten Spieler führen einen Hocksprung im Reifen aus, laufen im Slalom zur anderen Seite und führen dort mit dem Ballbesitzer einen Doppelpass aus.
  • Auf ein Trainersignal agieren alle Spieler als ein Team, das ­innerhalb von 1 Minute in jedem Reifen per Passspiel 2 Tennisbälle ablegen muss (maximal 2 Ballkontakte in Folge).
  • Anschließend treffen sich die Spieler in der Mitte und geben ­einen Ball über Kopf weiter.
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Organisation

  • Einen doppelten Strafraum mit 2 Toren mit Torhütern errichten.
  • 2 Teams bilden, die sich jeweils paarweise an den Händen ­halten müssen.

Ablauf

  • Freies Spiel im 6 gegen 6.
  • Bei Ausball wird der Ball per gemein­samem Einwurf wieder ins Spiel gebracht.
  • Spielzeit: 4 Minuten.

Hinweis

  • Lösen die Spieler die Handfassung, wechselt der Ballbesitz zum Gegner!
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Organisation

  • Einen doppelten Strafraum mit 2 Toren ohne Torhüter errichten.
  • 2 Mannschaften einteilen.

Ablauf

  • Der Ball darf nur mit den Händen gespielt werden.
  • Mit Ball sind maximal 3 Schritte erlaubt.
  • Treffer dürfen nur per Kopf erzielt werden.
  • Der ‘letzte Mann’ agiert als Torhüter.
  • Nach einem Treffer muss das Team einen gemeinsamen Torjubel präsentieren.

Hinweis

  • Beide Teams haben vor Spielbeginn 10 Minuten Zeit, einen Torjubel zu kreieren.