Athletik: Die Anforderungen im Spiel bestimmen die Trainingsinhalte!

Die individuelle Verbesserung ist das Ziel einer jeden Trainingseinheit! Doch was gilt es eigentlich zu verbessern? Jeder Trainer und jeder Spieler möchte am Spieltag erfolgreich sein. Entsprechend gilt es, die im Spiel anfallenden Bewegungen gezielt zu schulen.

Ein vereinfachtes konditionelles Anforderungsprotokoll eines Oberligaspielers – bezogen auf Trainingseinheiten, Spiel, Monat und Spieljahr – könnte unter Zugrundelegung von Forschungsergebnissen der Deutschen Sporthochschule in Köln wie folgt aussehen:


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Die Mengenwerte in der neben stehenden Tabelle beziehen sich auf eine Trainingshäufigkeit von vier Einheiten pro Woche bei einer gerundeten Annahme von vier Wochen pro Monat und zehn Wettkampfmonaten pro Saison.


Aus der jeweiligen Gesamtanzahl der verschiedenen Anforderungen ergeben sich dementsprechend die Schwerpunkte für ein 'spielgemäßes' Training.

Der große Vorteil eines spielgemäßen Trainings mit abwechslungsreichen Spielformen besteht in der Akzentuierung technisch-taktischer Inhalte. Wettspiele und spielgemäße Trainingseinheiten setzen ausreichend Reize, um genau diejenigen Kraft-, Schnelligkeits- und Ausdauerfähigkeiten zu entwickeln, die der Spieler für seine Spielaufgaben benötigt.

Forderungen an ein spielgemäßes Training

Isolierte konditionelle Reize im Training sind nicht dafür geeignet, die konditionellen Fähigkeiten für die Anforderungen im Spiel zu erlangen. Sie können auch nicht einen bereits erreichten Leistungsstand erhalten.

Für die Optimierung konditioneller Leistungsfähigkeiten sind differenzierte, variable und individuelle Programme im Rahmen der verfügbaren Trainingszeit erforderlich.

Die Trainingsprogramme müssen bezügliche ihrer Struktur, Inhalte, Dosierung und ihres Timings auf das Anforderungsprofil des Fußballspiels abgestimmt sein.

Klassische Waldläufe und Sprintserien ohne Ball erfüllen im Amateurbereich traditionell vor allem eine psychologische Funktion, indem sie den Trainingsbetrieb auflockern und die Erwartungshaltungen vieler Trainer und Spieler zufrieden stellen. Eine Leistungssteigerung lässt sich mit Blick auf die fußballspezifischen Anforderungen jedoch nicht bewirken.

Im Gegenteil: Sie kosten wertvolle Zeit, die entsprechend besser in ein technisch-taktisches Training investiert werden sollte.