Wie Partylaune dem Sport und der Entwicklung schadet!

Mit 16 dürfen Jugendliche laut Gesetz erstmals leichten Alkohol trinken und allein an ersten größeren Partys teilnehmen. Doch in der Realität fangen Kinder und Jugendliche heutzutage schon viel früher an. Hier ist der Trainer als wichtiger Pädagoge gefragt! Toleranz ist in dieser Beziehung nicht angebracht. Denn die üblichen Genussmittel schädigen vor allen Dingen in der Entwicklung befindliche Organismen. Hier droht Gefahr! Bei älteren Spielern stehen sie zumindest nicht im Einklang mit sportlicher Leistungsfähigkeit! Und wie immer gilt: Aufklärung hilft mehr als ein schlichtes Verbot!

85 Prozent der 15-Jährigen in Deutschland haben schon Erfahrungen mit Alkohol gemacht, obwohl – wie oben beschrieben – dies laut Gesetz noch gar nicht sein dürfte! Und dabei bleibt es nicht unbedingt bei den vermeintlich leichteren Getränken wie Bier oder Wein. Vor allen Dingen 'Alkopops' sind 'in' – mit hochprozentigen Alkoholika versetzte Limonaden, bei denen die Konsumenten den Alkohol kaum schmecken. Solche Getränke lassen sich mehr oder weniger gegen den Durst trinken, die Folgen sind immens!

Alkohol ist für Jugendliche kein(!) Genussmittel

Das sogenannte 'Komasaufen' ist dabei näher, als man denkt! Viele Jugendliche mischen sich ihren Alkohol selbst, indem sie Hochprozentiges – dabei zumeist möglichst Günstiges – in möglichst süße Getränke mischen. Der hohe Zuckergehalt sorgt dafür, dass der Alkohol noch schneller und intensiver ins Blut gelangt! Es klingt unverständlich, aber ja: Jugendliche trinken teilweise gezielt, um davon betrunken zu werden! Genuss spielt hierbei keine Rolle!

Es ist klar, dass dies vor allen Dingen für den heranwachsenden Organismus äußerst schädlich ist! Die Gehirnentwicklung setzt sich bis zum Alter von 25 Jahren fort. Häufiges Rauschtrinken verändert die Hirnstruktur. Außerdem ist erwiesen, dass frühe Konsumenten von Alkohol auch später vermehrt entsprechende Suchtprobleme haben. Jeder Konsum, der zu einem 'Kater' führt, hat im Jugendalter bereits nachweislich negative Einflüsse auf die Hirnentwicklung, besonders in Bezug auf Gedächtnisleistungen.

Gruppenzwang entscheidet!

Doch Alkohol ist nicht das einzige Problem: In den vergangenen Jahren wurden vor allen Dingen die Gesetze in Bezug auf das Rauchen massiv verschärft! Und dies zu Recht! Kinder wie früher zum Zigarettenholen an den Automaten zu schicken, wäre heutzutage eine Straftat! Ob ein Jugendlicher raucht oder nicht, hängt derweil stark von seinem Umfeld ab. Wie auch beim Alkohol ist ein entsprechender Hang zum Konsum in einschlägigen Gruppen besonders ausgeprägt.

Hier rückt die Fußballmannschaft schneller in den Fokus, als es dem Trainer lieb sein mag! Wie Alkohol einen negativen Einfluss auf das Gehirn hat, so schädigen rauchende Jugendliche noch stärker als Erwachsene ihre heranwachsenden Lungen. Erfreulich ist, dass die Konsumquoten beim Rauchen bei Kindern und Jugendlichen in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen sind. Ein Grund zum Zurücklehnen ist dies jedoch nicht!

Nikotin löst Sucht aus – sofort!

Die Shisha (Wasserpfeife) erfreut sich statt dessen deutlich steigender Beliebtheit. Grund hierfür sind auch die stetig steigenden Angebote an Shisha-Bars vor allem in den Großstädten. Die direkten Gesundheitsgefahren können gegebenenfalls minimal geringer sein als beim Rauchen. Allerdings sehen Experten durchaus kritisch, dass der Tabak bei Shishas mit schmackhaften Aromen versetzt sind. Somit gelten sie als 'Einstiegsdroge' – Suchtauslöser ist dabei wie beim Rauchen das Nikotin, und das schon mit dem ersten Zug! Das Rauchen einer Wasserpfeife entspricht nach Forschungen der Schadstoffbelastung von 10 gerauchten Zigaretten!

Verzichten Jugendliche auf Zigaretten und Shishas, so galt bis vor kurzem das 'Dampfen' von E-Shishas als angesagt! Hier werden geschmackvolle Liquids über einen elektrischen Verdampfer in Dampf umgewandelt, der dann inhaliert wird. Seit dem 1. April 2016 sind jedoch auch diese Produkte für Minderjährige verboten!

Einerseits können sehr wohl Liquids verwendet werden, die kein Nikotin beinhalten. Auf den ersten Blick ist das Dampfen somit deutlich ungefährlicher als das Rauchen! Andererseits ist der Markt jedoch nicht ausreichend überwacht bzw. limitiert. Über Internetshops können günstige Liquids aus Fernost bezogen werden, die gegebenenfalls stark krebserregend sind. Und auch für vermeintlich hochwertige Produkte aus dem Inland gibt es noch keine ausreichenden Langzeitstudien, die eine massive Gesundheitsgefahr ausschließen könnten. Außerdem verleiten auch E-Shishas zu einem Umstieg auf nikotinhaltige E- oder herkömmliche Zigaretten.

Der Trainer ist Vorbild und hat Verantwortung

Für alle genannten Bereiche gilt: Der Trainer sollte sich einer gewissen Verantwortung nicht entziehen, da er die Jugendlichen im Gegensatz zu den Eltern in der Gruppe erlebt und somit ein bestehendes Gefährdungspotenzial viel besser erkennen kann. Außerdem kann er in teambildenden Maßnahmen kreative Ersatzangebote schaffen (z. B. Teamabend an der Spielkonsole, gemeinsames Kochen, Spieleabend mit Dart und Billard usw.).

Egal ob Alkohol, Zigaretten oder (E-)Shishas – alle Produkte sind mit ihren gesundheitsschädigenden Auswirkungen vor allen Dingen auch für jugendliche Sportler ein leistungslimitierender Faktor! Beim Sport werden alle körperlichen Bereiche stark beansprucht und an die Grenzen geführt. Haben z. B. Gehirn und Lungen bereits Schäden hinnehmen müssen, so liegt auf der Hand, dass damit auch die sportliche Leistungsfähigkeit der Jugendlichen sinkt.

Wer also wirklich Fußball zu seiner Lieblingsbeschäftigung erklärt hat und hierfür bereit ist, viele andere Interessen hinten anzustellen, der sollte auch daran interessiert sein, seinen Körper leistungsbereit zu halten. Mit den oben genannten Argumenten sollte es daher jedem Trainer möglich sein, die wirklich sportbegeisterten Spieler in seinem Kader auch davon zu überzeugen, dass die genannten Genussmittel allesamt nicht gut sind!