Das müsst ihr über Walking Football wissen

Gesundheit und Gemeinschaft – darum geht es beim Walking Football. Mit der Fußballvariante können Amateurvereine neue Zielgruppen erreichen – insbesondere ältere Menschen. Das DFB-Präsidium beschloss dazu jüngst eine Richtlinie, die für zukünftige Turniere und Wettbewerbe eine einheitliche Regelauslegung schafft. DFB.de beantwortet in einem FAQ die wichtigsten Fragen.

Woher kommt Walking Football?

Erfunden wurde der Walking Football 2011 in England. Mittlerweile wird er auch in Deutschland gespielt. Fußball im Gehen ist eine echte Alternative für Menschen, die gerne Fußball spielen und sich mit Ball bewegen wollen, denen der reguläre Fußball aber mit zu viel Schnelligkeit, Körpereinsatz und zu hoher Belastungsintensität verbunden ist.

Für wen ist Walking Football gedacht?

Walking Football kann in gemischten Mannschaften, unabhängig vom Alter, Geschlecht und Leistungsstand gespielt werden. Der Spaß am Fußball, soziale Kontakte und die Freude an der Bewegung stehen im Vordergrund. Walking Football ist dabei eine Säule im Bereich "Gesunder Fußball" – insbesondere für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, ehemalige Fußballer*innen, die sich im klassischen Ü-Fußball nicht wiederfinden aber auch für Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen.

Welche Regeln gelten bei Walking Football?

Im Grunde sind die Regeln beim Walking Football die gleichen wie im normalen Fußball. Nur das Laufen – egal ob mit oder ohne Ball – ist verboten. Da die Sportart bewusst als Alternative für ältere Spieler entwickelt wurde, zielen die meisten Regelanpassungen darauf ab, Verletzungen und körperliche Überforderung zu vermeiden.

Wichtig ist daher:

  1. Die Spieler dürfen weder rennen noch laufen.
  2. Der Ball darf nur flach gepasst werden. Ein Ball, der über die Höhe der Hüfte gespielt wird, wird als Regelverstoß gesehen.
  3. Jegliche Art von physischen Vergehen (Grätschen, Ziehen, Halten etc.) sind untersagt.
  4. Die Abseitsregel ist aufgehoben.

Wie wird es gespielt?

In der Regel wird Walking Football im 6-gegen-6 auf Kleinfeld (42 x 21 Meter) mit kleineren Toren und ohne Torwart gespielt. Die Größe des Feldes und der Tore kann jederzeit angepasst werden. Der Grundsatz dabei lautet: Seid flexibel und behaltet die vier oben genannten Regeln im Blick.

Welche Vorteile bringt ein Walking Football-Angebot als Verein?

Walking Football ist ein ideales Angebot für Neu- und Wiedereinsteiger*innen, Hobby-Spieler*innen und Fußballer*innen mit und ohne körperliche Einschränkungen. Durch das altersgerechte Spielen in gemischten Mannschaften steht die Freude an der Bewegung und das Teamerlebnis im Vordergrund. Dabei ist der organisatorische Aufwand sehr gering und bietet viel Potential für die Aktivierung bestehender beziehungsweise die Gewinnung von neuen Mitgliedern.

Gibt es einen geregelten Spielbetrieb?

Im Vordergrund steht der gesundheitsfördernde Aspekt von Walking Football. Die Fußballvariante ist eine ideale Ergänzung zum klassischen Angebot als eine Freizeitfußball-Variante. Vereinzelt und bei Nachfrage von Vereinen wird in manchen Landesverbänden auch bereits ein organisierter Spielbetrieb durchgeführt.

Warum jeder Amateurverein ein Angebot für Walking Football schaffen sollte, hier unsere TOP 4.

1) Mitgliedergewinnung: Durch ein Angebot für Walking Football erweitern Vereine ihre Zielgruppe um die riesige Anzahl der ehemaligen Fußballer*innen. Insbesondere ältere Menschen können aktiv angesprochen und für den Verein gewonnen werden. Auch für Neueinsteiger*innen aller Altersklassen stellt Walking Football eine niedrigschwellige Möglichkeit dar, sich am Ball auszuprobieren und eine Gemeinschaft zu erleben.

2) Aktivierung passiver Mitglieder: Häufig hängen Fußballer*innen die Schuhe an den Nagel, weil ihnen das Spiel zu dynamisch geworden ist. Die Verletzungsanfälligkeit ist ihnen schlicht zu hoch. Durch die besonderen Regeln beim Walking Football werden passive Mitglieder wieder aktiviert und in das Sozialleben des Vereins eingebunden.

3) Vereinsleben stärken: Sind ehemals passive Mitglieder erst wieder aktiv in den Fußball und das Vereinsleben eingebunden, steigt die Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren. Durch den inklusiven Charakter bringt Walking Football zudem unterschiedliche Mitglieder durch den Spaß am Fußball zusammen.

4) Gesunder Fußball in deinem Verein: Walking Football eignet sich aufgrund seiner Regelungen optimal für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen und/oder Handicap. Die Variante ermöglicht ihnen das aktive Spielen bei einem sehr geringen Verletzungsrisiko. Sie bewegen sich regelmäßig mit Ball und empfinden das gemeinsame Sporttreiben als echte Bereicherung.

Wo finde ich weitere Informationen?

Alle Landesverbände haben Ansprechpartner*innen im Bereich Freizeit- und Breitenfußball . Dort erhaltet ihr zu den Angeboten weitere Informationen.