Von 1957 bis 1970

Ausbildungsleiter: Hennes Weisweiler

Der heutige Namensgeber der Trainer-Akademie des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) drückte der Fußball-Lehrer-Ausbildung von 1957 bis 1970 den Stempel auf. Anschließend wechselte Weisweiler als Trainer in die Fußball-Bundesliga und gewann mit Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln unter anderem die Deutsche Meisterschaft und den DFB-Pokal.

Daten und Fakten zum DFB-Chefausbilder Hennes Weisweiler:

  • Ausbildungsleiter von 1957 bis 1970
  • Lehrgänge 4 bis 16
  • 13 Ausbildungen
  • 255 Absolventen

Hennes Weisweiler war aus dem gleichen Holz geschnitzt wie sein Förderer und Lehrmeister Sepp herberger. Beide verkörpern nicht nur gleiche Wesensmerkmale und wirken auf den ersten Eindruck bisweilen kantig, stur und autoritär. Dieses vordergründige Gesicht kann jedoch nicht verbergen wie fair, sensibel, aufgeschlossen und psychologisch geschickt beide als Trainer, aber auch in der Funktion als Ausbilder agieren. Beide zeichnet überdies die enge Verknüpfung der eigenen Trainer-Praxis (hier als Vereinstrainer, dort als Nationaltrainer) mit sportwissenschaftlicher Theorie aus.

Im Jahre 1957 übernahm Hennes Weisweiler, der bereits seit 1953 als zentraler Prüfungsleiter beim DFB im Lehrgangswesen tätig war, die Ausbildung der Fußball-Lehrer an der Sporthochschule. Dies ist in der Lehrgangsordnung aus dem Jahr 1960 aktenkundig: "Die Ausbildung der Fußball-Lehrer wird vom Lehrkörper der Sporthochschule Köln vorgenommen. Der lehrgangsleiter für die Lehrgänge der Fußballlehrer ist Herr Hans Weisweiler, Köln, der dem Lehrkörper der Sporthochschule angehört." (Lehrgangsordnung 1960, § 3). Hennes Weisweiler trat damit in die Fußstapfen seines Lehrers, Vorbildes und Förderers Sepp Herberger. Er leitete die Ausbildung bis einschließlich des Jahrgangs 1969/1970.

Harald Landefeld beschrieb Weisweiler 1983 für das Kicker Sportmagazin als einen Mann des Volkes, als Fußball-"Legende", Vergleichbar dem "Urgestein des Rheinischen Vorgebirges": "Hart, kantig, aber von entwaffnender Ehrlichkeit." Fußballer mussten bei aller Spielkunst in seinen Augen auch Kämpfer und ganze Kerle sein. "Das ist doch kein Fußballer! war ungefähr das Schlimmste, was er als Ächtung über einen Mannsagen konnte, der ihm nicht gefiel."

Dettmar Cramer, selbst als "Fußballprofessor" von den Kollegen geadelt, bezeichnete Weisweiler treffend als "theoriebezogenen Praktiker". "Hennes Weisweiler bedeutete für den deutschen Fußball die glückliche Verbindung von Theorie und Praxis. Er war ein theoriebezogener Praktiker."