3. Liga
Nach drei Jahren: TSV Havelse zurück in der 3. Liga

Der TSV Havelse hat vor eigenem Publikum den Aufstieg in die 3. Liga und damit die Rückkehr in den Profifußball nach drei Jahren Abstinenz perfekt gemacht. In den Aufstiegsspielen setzte sich der Meister der Regionalliga Nord im zweiten Duell mit Nordost-Titelträger 1. FC Lokomotive Leipzig nach Verlängerung 3:0 (0:0, 0:0) durch. Im Hinspiel hatten sich beide Teams in Leipzig 1:1 (0:0) getrennt.
Vor 2300 Zuschauer*innen im ausverkauften Wilhelm-Langrehr-Stadion in Garbsen begegneten sich beide Teams lange Zeit auf Augenhöhe, bis Leipzigs Tobias Dombrowa wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte sah (80.). In der Verlängerung konnte TSV-Kapitän Julius Düker (95.), der schon 2021/2022 bei der bislang einzigen Havelser Drittliga-Saison dabei war, die Überzahl zum Führungstreffer ausnutzen.
Marko Ilic (109.) und der eingewechselte Lorenzo Paladino (114.) ließen das Ergebnis deutlicher ausfallen. Paladino sah wegen des Ausziehens seines Trikots beim Torjubel Gelb-Rot (115.). Bei Lok Leipzig mussten in der Schlussphase mit Pasqual Verkamp (Rote Karte wegen groben Foulspiels/116.) und Luc Elsner (Gelb-Rot wegen wiederholten Foulspiels/118.) noch zwei weitere Spieler vorzeitig vom Feld.
TSV-Trainer Ferchichi: "Auf jeden Einzelnen stolz"
"Kurz nach dem Abpfiff kann man den Erfolg noch gar nicht so richtig realisieren", sagte Havelses Kapitän Julius Düker im Interview bei MagentaSport. "Wir sind voller Glück, der Gegner traurig. Beide Teams haben eine überragende Saison gespielt."
Trainer Samir Ferchichi ergänzte: "Sportlich haben wir in diesem Jahr maximal überzeugt. Ich bin auf jeden Einzelnen mega stolz. Wir hatten die klareren Torchancen, Lok konnte sich in ein, zwei Situationen bei seinem Torhüter bedanken. Die Gelb-Rote Karte hat uns dann in die Karten gespielt. Wir haben die Räume gut besetzt und dann auch in den richtigen Momenten die Tore erzielt."
Leipzigs Trainer Jochen Seitz meinte: "Es ist erst einmal sehr bitter, die Enttäuschung ist groß. In ein paar Stunden muss aber der Stolz überwiegen. Wir sind Pokalsieger und Meister geworden. Wenn uns das jemand vor der Saison gesagt hätte, hätten wir denjenigen für verrückt gehalten. Wir haben Lok Leipzig wieder zum Leben erweckt und werden in der nächsten Saison einen neuen Anlauf starten."
Maderer zurück in Leipziger Startelf
Samir Ferchichi, Trainer des TSV Havelse, vertraute im Rückspiel auf dieselbe Startelf, die schon beim ersten Aufeinandertreffen in Leipzig (1:1) begonnen hatte. Auch die Ersatzbank blieb beim Meister der Regionalliga Nord unverändert.
Beim 1. FC Lokomotive Leipzig nahm Trainer Jochen Seitz bei seinem Team zwei Wechsel vor. Torjäger Stefan Maderer (16 Treffer in der Meisterschaft), der das Hinspiel noch angeschlagen verpasst hatte, war wieder einsatzfähig und lief von Beginn an auf. Außerdem spielte Hinspieltorschütze Dorian Cevis diesmal von Beginn an. Dafür nahmen Djamal Ziane und Pasqual Verkamp zunächst auf der Bank Platz.
Ilic trifft mit Freistoß den Pfosten
Der TSV Havelse startete mit leichten Feldvorteilen ins Spiel, klare Torchancen gab es zunächst aber nicht. Stattdessen lieferten sich die Teams viele intensive Zweikämpfe. Erstmals gefährlich wurden die Gäste. Statt im Strafraum selbst den Abschluss zu suchen, entschied sich Leipzigs Mingi Kang aber für den Querpass, der nicht bei Dorian Cevis ankam. Der TSV Havelse kam nach einem ruhenden Ball zu seiner ersten Chance: Marko Ilic setzte einen Freistoß an den Pfosten.
Gegen Ende des ersten Durchgangs drückten die Gastgeber auf die Führung. Nach Vorlage von Julius Düker scheiterte Robin Müller erst am gut reagierenden Lok-Torhüter Andreas Naumann. Nur wenige Sekunden darauf klärte Leipzigs Kapitän Farid Abderrahmane einen Kopfball von Emre Aytun kurz vor der Torlinie. Somit ging es ohne Treffer in die Halbzeitpause.
Lok Leipzig klärt erneut auf der Linie
Kurz nach Wiederbeginn lag der Ball im Tor der Gäste: Beim Treffer von Julius Düker nach einer Freistoßflanke von Besfort Kolgeci entschied das Schiedsrichtergespann um Patrick Alt (Illingen) aber auf eine Abseitsstellung. Auf der Gegenseite war der Versuch von Kang zu ungenau, um TSV-Torhüter Tom Opitz vor Probleme zu stellen. Den Schuss von Cevis nach einer zunächst abgewehrten Ecke konnte die Havelse-Defensive blocken.
Nach etwas mehr als einer Stunde gab es die bis dahin beste Möglichkeit für den 1. FC Lokomotive Leipzig. Die flache Hereingabe von Noel Eichinger konnte der inzwischen eingewechselte Djamal Ziane aber den Ball aus spitzem Winkel aber nicht aufs Tor bringen. Kurz darauf war der Angreifer in der Defensive zur Stelle, als er einen Kopfball von Emre Aytun auf der Linie klärte.
Die Schlussphase der regulären Spielzeit mussten die Leipziger in Unterzahl bestreiten, da sich Tobias Dombrowa wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte einhandelte (80.). Havelse wurde erneut nach einem Kopfball wieder gefährlich. Diesmal setzte Aytun seinen Versuch neben das Tor. Auch beim kraftvollen Schuss von Rechtsverteidiger und Sportdirektor Florian Riedel fehlte nicht viel. Weil Leipzigs Torhüter Naumann die Chance von Julian Rufidis mit einem starken Reflex vereitelte, ging es in die Verlängerung.
Drei Tore und drei Platzverweise
Auch die erste Torannäherung nach der erneuten Pause gehörte dem TSV Havelse. Die Leipziger Defensive konnte den Schuss des eingewechselten Lorenzo Paldino noch zur Ecke abfälschen. Nur wenige Minuten später hatten die Gastgeber aber Grund zum Jubeln: Julius Düker war aus der zweiten Reihe zum umjubelten 1:0 (95.) erfolgreich. Lok-Torhüter Naumann konnte den Ball nicht mehr entscheidend abwehren. Die Leipziger versuchten anschließend, vermehrt durch lange Bälle in den Strafraum zu kommen. Es blieb aber zur Pause bei der Führung der Gastgeber.
In der zweiten Hälfte der Verlängerung zog der TSV Havelse schließlich davon. Zunächst vollendete Marko Ilic (109.) einen Konter zum 2:0. Kurz darauf legte der TSV-Torschütze nach einem Gegenstoß für Lorenzo Paladino (114.) zum 3:0 auf. Weil sich Paladino beim Jubeln das Trikot auszog, kassierte der eingewechselte Angreifer die Gelb-Rote Karte (115.).
Das sollte in der Schlussphase nicht der einzige Platzverweis bleiben. Zunächst sah der ebenfalls ins Spiel gekommene Pasqual Verkamp wegen groben Foulspiels die Rote Karte (116.). Kurz darauf musste auch Luc Elsner wegen wiederholten Foulspiels mit Gelb-Rot vorzeitig vom Feld (118.), so dass am Ende nur noch acht Lok-Spieler auf dem Platz waren und nichts mehr ausrichten konnten. Zum vierten Mal nacheinander scheiterte der Nordost-Meister in den Aufstiegsspielen. 2020 war auch Lok Leipzig schon einmal betroffen.
Kategorien: 3. Liga
Autor: mspw
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