Männer-Nationalmannschaft
Später Doppelschlag: Deutschland verliert Halbfinale gegen Portugal

Die deutsche Nationalmannschaft hat beim Final-Four-Turnier der UEFA Nations League im eigenen Land den Finaleinzug verpasst. Das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann unterlag im ersten Halbfinale gegen Portugal in München trotz einer Führung mit 1:2 (1:0). Während die Selecao nun am Sonntagabend (ab 21 Uhr, live bei RTL und DAZN) im Endspiel in München um ihren zweiten Sieg in diesem Wettbewerb spielen darf, trifft das DFB-Team bereits am Sonntagnachmittag (ab 15 Uhr, live bei RTL und DAZN) in Stuttgart in der Partie um Platz drei auf den Unterlegenen der zweiten Halbfinalbegegnung zwischen Europameister Spanien oder Frankreich.
Nach einer ereignisarmen ersten Halbzeit stellte Florian Wirtz mit einem Kopfballtor eigentlich die Zeichen auf einen Finaleinzug (48.), doch das im Gegensatz zur deutschen Mannschaft nahezu in Bestbesetzung angetretene Portugal schlug mit zwei schnellen Toren binnen fünf Minuten durch Francisco Conceicao (63.) und Cristiano Ronaldo (68.), der zuvor mit der Landesauswahl noch nie gegen Deutschland gewonnen hatte, zurück.
Bessere Chancen in der ersten Halbzeit
In der Münchner Arena entwickelte sich ohne größere Anlaufzeit ein munteres Spiel - mit der ersten Chance für die Hausherren im Jubiläumstrikot für 125 Jahre DFB: Ein Chipball von Florian Wirtz bis zur Grundlinie gab Kimmich, der vor Spielbeginn von einem seiner Söhne als Einlaufkind auf das Feld begleitet und von DFB-Präsident Bernd Neuendorf und DFB-Sportdirektor Rudi Völler für 100 Länderspiele geehrt worden war, in den Rückraum zu Leon Goretzka, der davon selbst überrascht aus etwa neun Metern nur recht zentral flach auf Torwart Diogo Costa abschloss. Auf der anderen Seite war nach einem Tempolauf des flinken Pedro Neto der Torschuss von Portugals Rekordspieler Cristiano Ronaldo für Marc-André ter Stegen, der nach knapp neunmonatiger Verletzungspause ins DFB-Tor zurückgekehrt war, eine dankbare Beute (7.).
Portugal, das die Premierensaison der UEFA Nations League im Jahr 2019 gewonnen hatte, erwischte die bessere Anfangsviertelstunde und wurde auch in der Folgezeit gerade dann gefährlich, wenn Neto auf der linken Außenbahn seine Schnelligkeit ausspielen konnte. In der elften Minute schloss der 25-Jährige selbst ab, verzog aber aus etwa elf Metern, ohne dass ter Stegen eingreifen musste. Doch Deutschland kam in der Folgezeit zunehmend besser ins Spiel und bekam den Europameister von 2016 immer besser in den Griff. Nick Woltemade hatte in seinem ersten Länderspiel nach einem tollen Zusammenspiel mit Aleksandar Pavlovic den Führungstreffer auf dem Fuß - scheiterte aber aus etwa sieben Metern am glänzend haltenden Diogo Costa, der drei Minuten später mit einem weiteren Reflex ebenfalls gegen Leon Goretzka rettete (21.).
Wirtz mit Köpfchen nach der Pause
Die Portugiesen standen zunehmend tief und lauerten auf Konter, was es der DFB-Auswahl schwer machte, zu klaren Torgelegenheiten zu kommen. Hinten ließ Deutschland aber ebenfalls immer weniger zu. So neutralisierten sich beide Mannschaften die meiste Zeit zwischen den beiden Sechzehnmeterräumen auf Augenhöhe - ohne Höhepunkte bis zum Pausenpfiff.
Nicht einmal eine Minute war in der zweiten Halbzeit gespielt und schon tauchte Ronaldo gefährlich vor dem deutschen Tor auf, doch der fünfmalige Weltfußballer rutschte an einer scharfen Hereingabe knapp vorbei. Doch auf der Gegenseite bewies dann Wirtz Köpfchen. Nach einem präzisen Chip von Jubilar Kimmich stand der 1,77 Meter große Leverkusener goldrichtig und nickte aus gut sieben Metern platziert zur Führung ein, nachdem Woltemade seinen Gegenspieler gekonnt geblockt hatte (48.). Nach einem Videostudium an der Seitenlinie entschied Schiedsrichter Slavko Vincic auf Tor.
Portugiesischer Doppelschlag
Doch auch mit der Führung im Rücken blieb es ein hartes Stück Arbeit für das DFB-Team. Bruno Fernandes kam nach einem angetäuschten Schuss von der Strafraumgrenze zum Abschluss, den Robin Koch knapp neben den Pfosten abfälschte (57.) Bundestrainer Julian Nagelsmann reagierte mit drei Wechseln und brachte Serge Gnabry, Robin Gosens und Niclas Füllkrug (60.). Doch diese konnten den Ausgleich der Portugiesen nicht verhindern: Der eingewechselte Francisco Conceicao wurde nach einer tollen Einzelaktion nicht angegriffen und zirkelte den Ball unhaltbar aus knapp 25 Metern sehenswert zum Ausgleich ein (63.).
Die immer stärker werdenden Portugiesen drückten nun auch auf den zweiten Treffer und die deutsche Abwehr musste Widerstand leisten. Doch nach einer schnellen Aktion von Nuno Mendes brauchte Ronaldo nach einem Querpass nur noch ins leere Tor einschieben (68.). Nach dem Gegentor überließen die in Rot angetretenen Portugiesen wieder den Deutschen die Initiative. Mit Kontern blieben die Iberer aber stets gefährlich. Eine mögliche Entscheidung verpasste Torschütze Francisco Conceicao nach einem schnellen Gegenstoß denkbar knapp (81.).
Im Gegenzug klatschte der Ball nach einem satten Schuss von Joker Karim Adeyemi aus etwa 14 Metern an den Außenpfosten (82.). Größere Torgelegenheiten brachte das DFB-Team aber nicht mehr zustande. In der Schlussphase rettete ter Stegen mit zwei grandiosen Paraden gegen Diogo Jota und Francisco Conceicao aus kürzester Distanz (89.). Letztendlich verhinderten die Glanztaten aber nur eine höhere Niederlage.
Kategorien: Männer-Nationalmannschaft, Nations League
Autor: sid/bt

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