Zweibrücken: "Von der Hand in den Mund"

Die "Herzogstadt der Rosen und Rösser" wird Zweibrücken, die mit rund 34.000 Einwohnern kleinste kreisfreie Stadt Deutschlands, auch genannt. Der Grund dafür sind die groß angelegten Rosengärten in Parks und das ehemalige Gestüt des Landes Rheinland-Pfalz für Pferdezucht. Der SVN Zweibrücken steht in der Regionalliga Südwest aktuell weder in voller Blüte noch ist er mit den meisten Pferdestärken unterwegs.

Vielmehr geht es für den finanziell nicht auf Rosen gebetteten Klub - in unmittelbarer Nachbarschaft zum Saarland gelegen - in erster Linie darum, den Klassenverbleib trotz aller Widrigkeiten unter Dach und Fach zu bringen und ein finanzielles Fundament aufzubauen. "Wir leben aktuell von der Hand in den Mund", sagt Geschäftsführer Hans-Jürgen Ländle im Gespräch mit DFB.de. "Die drohende Insolvenz konnten wir durch Einsparungen und einige Spenden zwar abwenden. Trotzdem müssen wir mit unseren Mitteln streng haushalten."

"Guido Hoffmann ist für den SVN ein Glücksfall"

Der erfolgreichste Aufsteiger der Vorsaison (Platz sieben) hatte vor und während der aktuellen Spielzeit mit zahlreichen Wechseln zu kämpfen. Aus dem Kader der abgelaufenen Saison blieben mit Torhüter-Routinier Thorsten Hodel, Verteidiger Daniel Meisenheimer und Mittelfeldmann Adam Bouzid lediglich drei Spieler übrig. Auf Grund von Sparmaßnahmen verließen kurz nach Saisonbeginn weitere Akteure den Klub, darunter der albanische Nationalspieler Rufat Dadashov, der nun für den benachbarten Ligakonkurrenten 1. FC Saarbrücken am Ball ist.

Mit 15 Punkten aus 17 Partien rangiert der SVN in der Tabelle in der Gefahrenzone. Ein direkter Abstiegsrang ist drei, das sichere "rettende Ufer" vier Zähler entfernt. Seit zwei Partien ist der ehemalige Profi Guido Hoffmann für die Mannschaft verantwortlich. Der 48-Jährige, viele Jahre für den 1. FC Kaiserslautern am Ball und mit den "Roten Teufeln" sogar in der Champions League aktiv, folgte Ende Oktober auf den zurückgetretenen Adis Herceg, der sein Amt erst zu Saisonbeginn als Nachfolger von Peter Rubeck (inzwischen Eintracht Trier) angetreten hatte.



Die "Herzogstadt der Rosen und Rösser" wird Zweibrücken, die mit rund 34.000 Einwohnern kleinste kreisfreie Stadt Deutschlands, auch genannt. Der Grund dafür sind die groß angelegten Rosengärten in Parks und das ehemalige Gestüt des Landes Rheinland-Pfalz für Pferdezucht. Der SVN Zweibrücken steht in der Regionalliga Südwest aktuell weder in voller Blüte noch ist er mit den meisten Pferdestärken unterwegs.

Vielmehr geht es für den finanziell nicht auf Rosen gebetteten Klub - in unmittelbarer Nachbarschaft zum Saarland gelegen - in erster Linie darum, den Klassenverbleib trotz aller Widrigkeiten unter Dach und Fach zu bringen und ein finanzielles Fundament aufzubauen. "Wir leben aktuell von der Hand in den Mund", sagt Geschäftsführer Hans-Jürgen Ländle im Gespräch mit DFB.de. "Die drohende Insolvenz konnten wir durch Einsparungen und einige Spenden zwar abwenden. Trotzdem müssen wir mit unseren Mitteln streng haushalten."

"Guido Hoffmann ist für den SVN ein Glücksfall"

Der erfolgreichste Aufsteiger der Vorsaison (Platz sieben) hatte vor und während der aktuellen Spielzeit mit zahlreichen Wechseln zu kämpfen. Aus dem Kader der abgelaufenen Saison blieben mit Torhüter-Routinier Thorsten Hodel, Verteidiger Daniel Meisenheimer und Mittelfeldmann Adam Bouzid lediglich drei Spieler übrig. Auf Grund von Sparmaßnahmen verließen kurz nach Saisonbeginn weitere Akteure den Klub, darunter der albanische Nationalspieler Rufat Dadashov, der nun für den benachbarten Ligakonkurrenten 1. FC Saarbrücken am Ball ist.

Mit 15 Punkten aus 17 Partien rangiert der SVN in der Tabelle in der Gefahrenzone. Ein direkter Abstiegsrang ist drei, das sichere "rettende Ufer" vier Zähler entfernt. Seit zwei Partien ist der ehemalige Profi Guido Hoffmann für die Mannschaft verantwortlich. Der 48-Jährige, viele Jahre für den 1. FC Kaiserslautern am Ball und mit den "Roten Teufeln" sogar in der Champions League aktiv, folgte Ende Oktober auf den zurückgetretenen Adis Herceg, der sein Amt erst zu Saisonbeginn als Nachfolger von Peter Rubeck (inzwischen Eintracht Trier) angetreten hatte.

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"Guido Hoffmann ist für den SVN ein Glücksfall", lobt der 54-jährige Ländle, der mit dem ehemaligen Profi seit vielen Jahren befreundet ist. "Ich kann es gar nicht häufig genug betonen: Guido arbeitet bei uns ehrenamtlich, er ist mit vollem Herzen dabei."

Hoffmann: "Das Drumherum ausblenden"

Der Einstand von Hoffmann war mit dem 2:0-Auswärtssieg beim Aufsteiger FC Astoria Walldorf geglückt. Bei der Heimpremiere des neuen Trainers gab es ein 1:3 gegen den Drittliga-Absteiger und Meisterschaftsanwärter SV 07 Elversberg. "Wir haben es auch gegen die SVE über 65 Minuten gut gemacht, sind sogar in Führung gegangen - leider führten dann zwei Standardsituationen zu der Niederlage", lautet das Fazit von Hoffmann, der mit der Leistung seiner Mannschaft nicht unzufrieden war.

Einverstanden ist der Ex-Profi auch mit der Einstellung seiner Spieler. "Für mich als Trainer ist es entscheidend, mich auf das Sportliche zu konzentrieren und das Drumherum so gut wie möglich auszublenden. Das geht nicht immer. Ich will und muss die Spieler trotz der finanziellen Widrigkeiten motivieren. Dabei geht es nicht um spielerisches Können sondern in erster Linie um die Einstellung", so Hoffmann gegenüber DFB.de. "Ich bin jetzt seit etwas mehr als zwei Wochen beim SVN und ziehe den Hut davor, was die Mannschaft im Training und in den Spielen leistet."

Hoffmann selbst, vor seinem Engagement in der Rosenstadt im Nachwuchsbereich des 1. FC Kaiserslautern tätig, freut sich auf jedes einzelne Training: "Ich liebe den Fußball und finde die Vision, die der SVN mit dem Schwerpunkt auf junge Spieler aufgebaut hat, sehr interessant. Ich kann mich mit diesem Projekt identifizieren und deshalb musste ich auch nicht lange überlegen, als das Angebot kam."

Dritte DFB-Pokalteilnahme nach 2008 und 2011?

Bevor es in der Liga nach der Länderspielpause mit dem wichtigen Heimspiel gegen das Schlusslicht KSV Baunatal (22. November) weitergeht, steht eine weitere Partie mit besonderer Bedeutung auf dem Programm. Im Viertelfinale um den Verbandspokal im Südwesten tritt der SVN am Samstag (ab 14 Uhr) beim Oberligisten TuS Mechtersheim an.

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Sollte Zweibrücken gewinnen, würden nur noch zwei Siege zur dritten Teilnahme am DFB-Pokals der Vereinsgeschichte nach 2008 und 2011 fehlen. Sportlich und gerade finanziell wäre das ein Segen für den klammen Klub. "Keine Frage, das würde uns sehr gut tun", sagt Geschäftsführer Ländle. "Wenn wir dann auch noch den Klassenverbleib schaffen und die zweite Mannschaft in die B-Klasse aufsteigt, würden sich meine Träume für diese Saison erfüllen."

Spielerabgänge in der Winterpause stehen fest

Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Den nächsten personellen Aderlass erwartet der SVN bereits für die Winterpause. "Einige Spieler werden uns verlassen. Das steht jetzt schon fest", sagt Ländle, einst selbst Fußballer beim SV Waldhof Mannheim. "Wir suchen Zugänge aus der Umgebung, die den Regionalligisten Zweibrücken als Chance begreifen, die sich bei uns durchsetzen wollen und bereit sind, für kleines Geld zu spielen. Diese Jungs gibt es und wir haben bereits einige Kontakte geknüpft. Ich bin fest überzeugt, dass wir nach der Winterpause nicht schlechter aufgestellt sein werden als jetzt."

Zu den kurzfristigen aktuellen Verpflichtungen von Zweibrücken gehören unter anderem die zuvor vereinslosen Murat Bildirici und Niclas Kupka. Der 21-jährige Mittelfeldspieler Bildirici war viele Jahre im Nachwuchsbereich des VfL Wolfsburg aktiv, der 20-jährige Außenbahnspieler Kupka für den Nachwuchs des 1. FSV Mainz 05 und des SV Darmstadt 98. "Beide verfügen über großes Potenzial", sagt Neu-Trainer Hoffmann.

"Fohlenelf" als Vorbild für die Rösserstädter

Als Vorbild für die künftige Entwicklung des Vereins soll Borussia Mönchengladbach unter dem legendären Manager Helmut Grashoff dienen, der von 1966 bis 1991 am Amt war. In den 70er-Jahren, in denen die Rheinländer die Bundesliga phasenweise dominierten, bekam die Mannschaft wegen ihres geringen Durchschnittsalters den Spitzennamen "Fohlenelf" verpasst. "Das würde doch auch prima zur Rösserstadt Zweibrücken passen", sagt Ländle mit einem Augenzwinkern.

Gemeinsam mit dem Vorstand um den ersten Vorsitzenden Richard Denger geht es für Marketingmanager Ländle gleichzeitig auch darum, neue Sponsoren zu gewinnen. Außerdem sollen nach der Saison mit der Installierung eines Aufsichtsrates neue Strukturen geschaffen werden. Unter anderem damit soll verhindert werden, dass es erneut - wie im Sommer - zu einer äußerst brenzligen Finanzlage kommt.