Zwanziger: "Werden Trotzreaktion gegen Österreich erleben"

Nach dem 1:2 im zweiten EM-Gruppenspiel gegen Kroatien und vor dem "Endspiel" ums Viertelfinale am Montag (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) in Wien gegen Gastgeber Österreich bezieht DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (sid) Stellung zu aktuellen Themen rund um die deutsche Nationalmannschaft.

Frage: Die deutsche Mannschaft hat bei der EM bislang zwei Gesichter gezeigt. Wie beurteilen sie die bisherigen Auftritt der DFB-Auswahl?

Dr. Theo Zwanziger: Das ist in der Tat richtig. Gegen Polen hat unsere Mannschaft ein attraktives Spiel geboten, mit guten Szenen in der Offensive und einem präzisen Passspiel. Nach diesem Auftakt hatten wir alle ein sehr gutes Gefühl. Gegen Kroatien war es dann ganz anders. Unsere Mannschaft hat viel zu langsam gespielt, ist nach kurzer Zeit in eine Spielweise verfallen, die wir eigentlich nicht mehr für möglich gehalten haben. Dies lag natürlich auch an den Kroaten, die taktisch geschickt agiert haben. Aber dennoch war dies ein Gesicht unserer Mannschaft, wie wir es nicht sehen wollen. Ich hoffe, dass wir am Montag gegen Österreich wieder das Gesicht aus dem ersten Spiel sehen.

Frage: Nach einer Leistung wie gegen Kroatien kommt zwangsläufig Kritik an der DFB-Auswahl und ihrer Vorbereitung auf.

Dr. Zwanziger: Wir befinden uns bei einem EM-Turnier mit 16 nahezu gleichwertigen Mannschaften, die sich alle optimal vorbereiten. Für die Vorbereitung auf die Spiele ist für den Trainerstab und die Mannschaft absolute Konzentration auf die Sache notwendig. Dieser Weg ist meiner Meinung nach überhaupt nicht mehr zu korrigieren. Unsere Mannschaft muss wissen, dass der EM-Titel das Ziel ist. Und dafür wird im Vorfeld, wie bei allen anderen Mannschaften auch, alles getan. Dass diese akribische Planung keine Garantie für den Erfolg gibt, haben wir immer gesagt, und das war uns trotz allem Optimismus immer bewusst. Wir wissen aber natürlich, wie wichtig die Fans für uns sind. Aber sie müssen auch Verständnis dafür haben, dass PR-Aktionen zu einem anderen Zeitpunkt stattfinden. Hätten wir ein öffentliches Training gemacht, hätten vielleicht manche, vor allem auch die Medien, behauptet, dass wir uns nicht richtig und konzentriert auf dieses Spiel vorbereitet haben.

Frage: Zählt die deutsche Mannschaft trotz der Niederlage gegen Kroatien für Sie noch zu den EM-Favoriten?

Dr. Zwanziger: Natürlich halten wir an unserem Ziel fest. Tatsache ist aber auch, dass 15 von 16 Mannschaften nicht den Pokal in den Händen halten können. Wichtig ist zunächst mal, dass wir uns jetzt alle auf das Spiel gegen Österreich konzentrieren. Wir waren zudem im Vorfeld nicht so naiv, zu glauben, dass vor dem dritten Spiel bereits alles klar ist, oder wir sogar mit neun Punkten ins Viertelfinale durchmarschieren. Dies wäre vielleicht auch gar nicht so gut. Denn die EM-Geschichte zeigt, dass Mannschaften, die souverän die Vorrunde gemeistert haben, sich anschließend oftmals einen überraschenden Ausrutscher geleistet haben.

Frage: Was macht Sie so sicher, dass Deutschland gegen Österreich den Viertelfinaleinzug perfekt macht?



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Nach dem 1:2 im zweiten EM-Gruppenspiel gegen Kroatien und vor dem "Endspiel" ums Viertelfinale am Montag (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) in Wien gegen Gastgeber Österreich bezieht DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (sid) Stellung zu aktuellen Themen rund um die deutsche Nationalmannschaft.

Frage: Die deutsche Mannschaft hat bei der EM bislang zwei Gesichter gezeigt. Wie beurteilen sie die bisherigen Auftritt der DFB-Auswahl?

Dr. Theo Zwanziger: Das ist in der Tat richtig. Gegen Polen hat unsere Mannschaft ein attraktives Spiel geboten, mit guten Szenen in der Offensive und einem präzisen Passspiel. Nach diesem Auftakt hatten wir alle ein sehr gutes Gefühl. Gegen Kroatien war es dann ganz anders. Unsere Mannschaft hat viel zu langsam gespielt, ist nach kurzer Zeit in eine Spielweise verfallen, die wir eigentlich nicht mehr für möglich gehalten haben. Dies lag natürlich auch an den Kroaten, die taktisch geschickt agiert haben. Aber dennoch war dies ein Gesicht unserer Mannschaft, wie wir es nicht sehen wollen. Ich hoffe, dass wir am Montag gegen Österreich wieder das Gesicht aus dem ersten Spiel sehen.

Frage: Nach einer Leistung wie gegen Kroatien kommt zwangsläufig Kritik an der DFB-Auswahl und ihrer Vorbereitung auf.

Dr. Zwanziger: Wir befinden uns bei einem EM-Turnier mit 16 nahezu gleichwertigen Mannschaften, die sich alle optimal vorbereiten. Für die Vorbereitung auf die Spiele ist für den Trainerstab und die Mannschaft absolute Konzentration auf die Sache notwendig. Dieser Weg ist meiner Meinung nach überhaupt nicht mehr zu korrigieren. Unsere Mannschaft muss wissen, dass der EM-Titel das Ziel ist. Und dafür wird im Vorfeld, wie bei allen anderen Mannschaften auch, alles getan. Dass diese akribische Planung keine Garantie für den Erfolg gibt, haben wir immer gesagt, und das war uns trotz allem Optimismus immer bewusst. Wir wissen aber natürlich, wie wichtig die Fans für uns sind. Aber sie müssen auch Verständnis dafür haben, dass PR-Aktionen zu einem anderen Zeitpunkt stattfinden. Hätten wir ein öffentliches Training gemacht, hätten vielleicht manche, vor allem auch die Medien, behauptet, dass wir uns nicht richtig und konzentriert auf dieses Spiel vorbereitet haben.

Frage: Zählt die deutsche Mannschaft trotz der Niederlage gegen Kroatien für Sie noch zu den EM-Favoriten?

Dr. Zwanziger: Natürlich halten wir an unserem Ziel fest. Tatsache ist aber auch, dass 15 von 16 Mannschaften nicht den Pokal in den Händen halten können. Wichtig ist zunächst mal, dass wir uns jetzt alle auf das Spiel gegen Österreich konzentrieren. Wir waren zudem im Vorfeld nicht so naiv, zu glauben, dass vor dem dritten Spiel bereits alles klar ist, oder wir sogar mit neun Punkten ins Viertelfinale durchmarschieren. Dies wäre vielleicht auch gar nicht so gut. Denn die EM-Geschichte zeigt, dass Mannschaften, die souverän die Vorrunde gemeistert haben, sich anschließend oftmals einen überraschenden Ausrutscher geleistet haben.

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Frage: Was macht Sie so sicher, dass Deutschland gegen Österreich den Viertelfinaleinzug perfekt macht?

Dr. Zwanziger: Ich weiß, dass diese Mannschaft Charakter hat und aus dem Spiel gegen Kroatien die richtigen Schlüsse ziehen wird. Vielleicht war es eine Niederlage zum richtigen Zeitpunkt. Ich bin mir sicher, dass wir gegen Österreich eine Trotzreaktion erleben werden.

Frage: Was ist Ihr Wunsch für die kommenden Tage?

Dr. Zwanziger: Ich appelliere an unsere Fans, dass sie uns weiter bedingungslos unterstützen, auch wenn es mal einen Rückschlag gibt. Die Mannschaft hat diese Unterstützung ohne Wenn und Aber verdient, weil sie den absoluten Willen hat und Gutes für unsere Land leisten will. Die Spieler wissen, worauf es ankommt und lassen sich auch nicht auseinanderdividieren. Die Mannschaft muss merken, dass das Land weiter hinter ihr steht.