"Zurück zur U 19? Ich schließe nichts aus"

Im DFB-Interview spricht Christian Streich über die Veränderungen im U 19-Bereich, seine bemerkenswerte Titelsammlung mit einer Deutschen Meisterschaft und drei DFB-Pokalsiegen, die aktuelle Situation in der Bundesliga sowie den SC Freiburg als "Ausbildungsverein".

DFB.de: Hätten Sie als Jugendtrainer jemals geglaubt, dass Sie irgendwann einmal als Cheftrainer eines Bundesligisten arbeiten würden?

Streich: Glücklicherweise zähle ich zu den Menschen, die auch jetzt keinen „Masterplan“ verfolgen, wo sie im Jahr 2027 sein werden. Deshalb habe ich mir das auch damals nicht ausgemalt und bin ganz gut damit gefahren.

DFB.de: Im Sommer 2003, also schon einige Jahre nach Ihrem Amtsantritt, wurde die A-Junioren-Bundesliga eingeführt. Was hat sich ab diesem Moment am meisten verändert?

Streich: Man hat sofort gespürt, dass hier eine Aufwertung geschieht, auch wenn die A-Junioren-Bundesliga damals noch nicht so gleichmäßig mit den Junioren-Teams großer Bundesliga-Namen besetzt war. Aber die Einführung der neuen Spielklasse war auf jeden Fall eine Aufwertung der Nachwuchsarbeit. Wir haben das selbst erfahren dürfen, als wir 2008 in Wolfsburg Deutscher Meister wurden.

DFB.de: Wie wichtig ist sportlicher Erfolg für eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit?

Streich: Selbstverständlich ist es in der A-Junioren-Bundesliga genauso schwer wie in der Profi-Bundesliga, wenn der Erfolg über mehrere Wochen ausbleibt. Aber hier wie dort habe ich auch immer darauf hingewiesen, dass es mir nicht auf ein gewonnenes Spiel ankommt, sondern welchen Fußball ein Team spielt. Dass wir mit unserer Mannschaft den Zuschauern eine Freude bereiten wollen, habe ich als Trainer der U 19 genauso gesagt wie heute.

DFB.de: In welche Richtung hat sich die Talentförderung in den vergangenen Jahren verändert?

Streich: Die Nachwuchsarbeit ist sicher professioneller geworden, weil auch die Ausbildung der Trainer verbessert wurde. Zu den Veränderungen gehört auch dazu, dass mit dem Blick auf Talente in der Bundesliga und der A-Nationalmannschaft schon recht früh im Jugendbereich nach den nächsten großen Namen gesucht wird. Auch darauf müssen sich die jungen Spieler heute einstellen.



Im DFB-Interview spricht Christian Streich über die Veränderungen im U 19-Bereich, seine bemerkenswerte Titelsammlung mit einer Deutschen Meisterschaft und drei DFB-Pokalsiegen, die aktuelle Situation in der Bundesliga sowie den SC Freiburg als "Ausbildungsverein".

DFB.de: Hätten Sie als Jugendtrainer jemals geglaubt, dass Sie irgendwann einmal als Cheftrainer eines Bundesligisten arbeiten würden?

Streich: Glücklicherweise zähle ich zu den Menschen, die auch jetzt keinen „Masterplan“ verfolgen, wo sie im Jahr 2027 sein werden. Deshalb habe ich mir das auch damals nicht ausgemalt und bin ganz gut damit gefahren.

DFB.de: Im Sommer 2003, also schon einige Jahre nach Ihrem Amtsantritt, wurde die A-Junioren-Bundesliga eingeführt. Was hat sich ab diesem Moment am meisten verändert?

Streich: Man hat sofort gespürt, dass hier eine Aufwertung geschieht, auch wenn die A-Junioren-Bundesliga damals noch nicht so gleichmäßig mit den Junioren-Teams großer Bundesliga-Namen besetzt war. Aber die Einführung der neuen Spielklasse war auf jeden Fall eine Aufwertung der Nachwuchsarbeit. Wir haben das selbst erfahren dürfen, als wir 2008 in Wolfsburg Deutscher Meister wurden.

DFB.de: Wie wichtig ist sportlicher Erfolg für eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit?

Streich: Selbstverständlich ist es in der A-Junioren-Bundesliga genauso schwer wie in der Profi-Bundesliga, wenn der Erfolg über mehrere Wochen ausbleibt. Aber hier wie dort habe ich auch immer darauf hingewiesen, dass es mir nicht auf ein gewonnenes Spiel ankommt, sondern welchen Fußball ein Team spielt. Dass wir mit unserer Mannschaft den Zuschauern eine Freude bereiten wollen, habe ich als Trainer der U 19 genauso gesagt wie heute.

DFB.de: In welche Richtung hat sich die Talentförderung in den vergangenen Jahren verändert?

Streich: Die Nachwuchsarbeit ist sicher professioneller geworden, weil auch die Ausbildung der Trainer verbessert wurde. Zu den Veränderungen gehört auch dazu, dass mit dem Blick auf Talente in der Bundesliga und der A-Nationalmannschaft schon recht früh im Jugendbereich nach den nächsten großen Namen gesucht wird. Auch darauf müssen sich die jungen Spieler heute einstellen.

DFB.de: Welche Charaktereigenschaften benötigt ein Nachwuchsspieler, um es ganz nach oben zu schaffen?

Streich: Talent macht hier nur den kleineren Teil des Ganzen aus. Es geht vielmehr auch um charakterliche Fähigkeiten in der Gemeinschaft auf und neben dem Platz. Und es geht vor allem darum, wie sehr jeder Einzelne bereit ist, an sich zu arbeiten. Dass ein Spieler frühzeitig erkennt, in welchen Bereichen er sich verbessern kann. Es kommen ja die wenigsten als geborener Superstar in ein deutsches Nachwuchszentrum.

DFB.de: Was denken Sie, wenn Sie einen Dennis Aogo, einen Ömer Toprak oder auch einen Matthias Ginter spielen sehen? Sind Sie auf die Entwicklung eines Spielers besonders stolz?

Streich: Stolz können diese Jungs auf sich sein. Vor allem deshalb, weil sie es gegen alle Schwierigkeiten geschafft haben. Das erfüllt mich mit Freude, aber ich klopfe mir selbst dafür nicht auf die Brust.

DFB.de: In der Bundesliga kämpfen Sie mit Ihrer Mannschaft in dieser Saison wieder um den Klassenverbleib. Welche Folgen hätte ein möglicher Abstieg der Profis für die Arbeit in der Fußballschule?

Streich: Der SC Freiburg investiert als Verein sehr viel in die Nachwuchsarbeit und das ändert sich auch nicht, wenn es zwischendurch wieder einmal in die 2. Liga heruntergeht. Dass wir ein gutes Sprungbrett sind, haben wir in der Vergangenheit gezeigt. Daran wird auch ein Abstieg zunächst nichts ändern.

DFB.de: Können Sie sich vorstellen, irgendwann noch einmal in den Nachwuchsbereich zurückzukehren?

Streich: Es wäre nichts, was ich ausschließen möchte. Ich fand die Aufgaben dort immer reizvoll.