Zlatko Janjic: "Dann treffe ich lieber überhaupt nicht mehr"

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Zlatko Janjic vom MSV Duisburg, aktuell einer der erfolgreichsten Angreifer der 3. Liga.

Auf den Fußballplätzen der 3. Liga wird Zlatko Janjic nahezu ausschließlich in Trikots mit langen Ärmeln gesichtet. Der 28-jährige Stürmer des Tabellendritten MSV Duisburg will seine Tattoos auf den Armen zwar nicht verbergen. Zeigefreudig präsentieren will der Deutsch-Bosnier seinen Körperschmuck aber auch nicht. "Meine Tätowierungen sind etwas Privates. Jedes Motiv hat für mich eine ganz besondere Bedeutung. Keines ist ausschließlich zur Zierde da", sagt der Angreifer, der sich unter anderem nach der Geburt seiner inzwischen sechsjährigen Tochter Zoe tätowieren ließ.

Zeigen lassen können sich Janjics sportliche Leistungen. Aktuell läuft es für ihn in seiner ersten Saison bei den Zebras wie am Schnürchen. Der Offensivspezialist, im Sommer vom Zweitligisten FC Erzgebirge Aue nach Duisburg gewechselt, markierte in 26 Einsätzen 13 Tore und bereitete weitere sieben Treffer vor. Auch dank Janjic darf der MSV von der Rückkehr in die 2. Bundesliga träumen. Hinter dem souveränen Spitzenreiter Arminia Bielefeld (55 Punkte), einem der Ex-Klubs von Janjic, gehören die Meidericher zum breiten Verfolgerfeld. Den zweitplatzierten KSV Holstein Kiel (46) und den Siebten FC Energie Cottbus (44) trennen gerade einmal zwei Punkte.

Rekord von 15 Treffern ist Ansporn

"Es ist brutal eng", analysiert Janjic die Tabellensituation. "Bielefeld ist meiner Meinung nach nicht mehr einzuholen. Dahinter werden fünf bis sechs Mannschaften bis zum Schluss um die Plätze zwei und drei kämpfen. Wir wollen dabei sein", meint Janjic. "Mit 46 Zählern aus 27 Begegnungen haben wir einen sehr guten Punkteschnitt. Es gilt, diese Ausbeute zu halten - oder am besten noch zu steigern."

Steigern möchte Janjic auch seine Ausbeute von aktuell 13 Toren. Seine Bestmarke aus der Drittliga-Saison 2012/2013, in der er für den SV Wehen Wiesbaden 15-mal erfolgreich war, ist bereits in Reichweite. "Ich sehe die Marke als Ansporn. Als ich mich entschieden habe, in die 3. Liga zurückzugehen, wollte ich mich daran messen lassen. Es sind noch genügend Spiele, in denen ich treffen kann", meint der ehrgeizige Torjäger.

Frust pur nach Doppelpack in Bielefeld

Von den vergangenen neun Begegnungen verloren die Zebras lediglich eine. Freude und Frust lagen dabei vor allem für Zlatko Janjic beim 2:4 in Bielefeld dicht beieinander. Zunächst hatte er an alter Wirkungsstätte mit zwei Treffern der Marke Traumtor für eine scheinbar komfortable 2:0-Führung gesorgt. Doch nach dem Anschlusstreffer von David Ulm durch einen Foulelfmeter schlug die Stunde von Fabian Klos. Der Bielefelder Top-Torschütze (18 Saisontreffer/Erster in der Torschützenliste) drehte die Partie mit einem Hattrick im Alleingang. "Dass wir dieses Spiel noch aus der Hand gegeben haben, war für uns alle eine große Enttäuschung. Über meine zwei Tore konnte ich mich überhaupt nicht freuen. Es bringt nichts, wenn ich Treffer erziele und wir verlieren. Dann schieße ich lieber überhaupt keine Tore mehr und wir steigen am Saisonende auf", meint Janjic.



Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Zlatko Janjic vom MSV Duisburg, aktuell einer der erfolgreichsten Angreifer der 3. Liga.

Auf den Fußballplätzen der 3. Liga wird Zlatko Janjic nahezu ausschließlich in Trikots mit langen Ärmeln gesichtet. Der 28-jährige Stürmer des Tabellendritten MSV Duisburg will seine Tattoos auf den Armen zwar nicht verbergen. Zeigefreudig präsentieren will der Deutsch-Bosnier seinen Körperschmuck aber auch nicht. "Meine Tätowierungen sind etwas Privates. Jedes Motiv hat für mich eine ganz besondere Bedeutung. Keines ist ausschließlich zur Zierde da", sagt der Angreifer, der sich unter anderem nach der Geburt seiner inzwischen sechsjährigen Tochter Zoe tätowieren ließ.

Zeigen lassen können sich Janjics sportliche Leistungen. Aktuell läuft es für ihn in seiner ersten Saison bei den Zebras wie am Schnürchen. Der Offensivspezialist, im Sommer vom Zweitligisten FC Erzgebirge Aue nach Duisburg gewechselt, markierte in 26 Einsätzen 13 Tore und bereitete weitere sieben Treffer vor. Auch dank Janjic darf der MSV von der Rückkehr in die 2. Bundesliga träumen. Hinter dem souveränen Spitzenreiter Arminia Bielefeld (55 Punkte), einem der Ex-Klubs von Janjic, gehören die Meidericher zum breiten Verfolgerfeld. Den zweitplatzierten KSV Holstein Kiel (46) und den Siebten FC Energie Cottbus (44) trennen gerade einmal zwei Punkte.

Rekord von 15 Treffern ist Ansporn

"Es ist brutal eng", analysiert Janjic die Tabellensituation. "Bielefeld ist meiner Meinung nach nicht mehr einzuholen. Dahinter werden fünf bis sechs Mannschaften bis zum Schluss um die Plätze zwei und drei kämpfen. Wir wollen dabei sein", meint Janjic. "Mit 46 Zählern aus 27 Begegnungen haben wir einen sehr guten Punkteschnitt. Es gilt, diese Ausbeute zu halten - oder am besten noch zu steigern."

Steigern möchte Janjic auch seine Ausbeute von aktuell 13 Toren. Seine Bestmarke aus der Drittliga-Saison 2012/2013, in der er für den SV Wehen Wiesbaden 15-mal erfolgreich war, ist bereits in Reichweite. "Ich sehe die Marke als Ansporn. Als ich mich entschieden habe, in die 3. Liga zurückzugehen, wollte ich mich daran messen lassen. Es sind noch genügend Spiele, in denen ich treffen kann", meint der ehrgeizige Torjäger.

Frust pur nach Doppelpack in Bielefeld

Von den vergangenen neun Begegnungen verloren die Zebras lediglich eine. Freude und Frust lagen dabei vor allem für Zlatko Janjic beim 2:4 in Bielefeld dicht beieinander. Zunächst hatte er an alter Wirkungsstätte mit zwei Treffern der Marke Traumtor für eine scheinbar komfortable 2:0-Führung gesorgt. Doch nach dem Anschlusstreffer von David Ulm durch einen Foulelfmeter schlug die Stunde von Fabian Klos. Der Bielefelder Top-Torschütze (18 Saisontreffer/Erster in der Torschützenliste) drehte die Partie mit einem Hattrick im Alleingang. "Dass wir dieses Spiel noch aus der Hand gegeben haben, war für uns alle eine große Enttäuschung. Über meine zwei Tore konnte ich mich überhaupt nicht freuen. Es bringt nichts, wenn ich Treffer erziele und wir verlieren. Dann schieße ich lieber überhaupt keine Tore mehr und wir steigen am Saisonende auf", meint Janjic.

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Aufstieg in die 2. Liga wäre eine Premiere

Der Sprung in die 2. Bundesliga wäre für Janjic eine Premiere. Seit 2008 ist er Profi. Ein Aufstieg im Seniorenbereich ist ihm bisher noch nicht gelungen. "Es wird langsam mal Zeit", sagt der Stürmer mit einem Grinsen. Die 2. Liga wäre für ihn allerdings kein Neuland. Für Arminia Bielefeld und Erzgebirge Aue kam er insgesamt schon 55-mal in der 2. Bundesliga zum Einsatz. Sogar 13 Bundesliga-Partien absolvierte Janjic während seiner Zeit in Ostwestfalen. Seinen einzigen Bundesliga-Treffer erzielte er beim 1:0-Auswärtssieg beim Karlsruher SC in der Saison 2008/2009.

Dass noch weitere Erstliga-Einsätze hinzukommen könnten, daran denkt Janjic nicht. "Das halte ich zum aktuellen Zeitpunkt für unrealistisch. Die 2. Liga ist etwas anderes. Ich traue mir das zu und hoffe, dass ich den Aufstieg mit dem MSV hinbekomme. Denn der Verein gehört mindestens in Liga zwei."

Die Karriere begann beim TuS Jöllenbeck

Beim MSV fühlten sich Janjic und seine Familie - Ehefrau Nadine sowie die Kinder Zoe (6) und Emilio (4) - auf Anhieb pudelwohl. Zum Janjic-Clan zählt außerdem noch Hund Manni, der seinen Namen dem Animationsfilm Ice Age verdankt. Mammut-Ausmaße - wie der Namensvetter aus dem Kino - hat Janjics Manni aber nicht. Er ist ein eher klein gewachsener Cocker Spaniel.

"Nach meinem Wechsel nach Duisburg haben wir im Ruhrgebiet sofort Anschluss gefunden. Alles lief hervorragend. So konnte ich mich gleich auf den Sport konzentrieren. Ich denke, das ist ein wichtiger Grund, warum es bei mir so gut läuft." Darüber freuen sich auch die Eltern von Janjic, mit denen er 1992 vor dem sich anbahnenden Krieg auf dem Balkan geflüchtet war. "So kurze Wege hatte ich in den letzten Jahren nicht. Wir sehen uns viel häufiger als zu meinen Zeiten in Aue und Wiesbaden", erklärt der Torjäger, dessen Karriere im Bielefelder Stadtteil Jöllenbeck beim TuS begonnen hatte.

Jetzt Spitzenspiel bei den Stuttgarter Kickers

Die Gegenwart heißt für Janjic und Co. Stuttgarter Kickers. Am Samstag (ab 14 Uhr, live im SWR und WDR) kommt es in Schwaben zum Duell der beiden Aufstiegsanwärter. Der Vorsprung des MSV auf die Schwaben beträgt nur einen Punkt. Allerdings hat Stuttgart noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. "Die Kickers gehören zu den spielstärksten Mannschaften in der Liga. Von uns ist eine Top-Leistung gefordert. Wir müssen mehr investieren als der Gegner. Kleinigkeiten werden den Ausschlag geben", so Janjic.

Mit einem Sieg in Stuttgart will der MSV seine Ausgangsposition im Aufstiegsrennen weiter verbessern. Die Entscheidung könnte erst am 38. Spieltag fallen. Zum Abschluss gastieren die Duisburger am 23. Mai (ab 13.30 Uhr) ausgerechnet beim SV Wehen Wiesbaden, für den Janjic drei Jahre in der 3. Liga am Ball war. "Spiele gegen meine Ex-Klubs sehe ich nüchtern. Das sind Lebensabschnitte, die vorbei sind. Gegen eine Aufstiegsfeier in Wiesbaden würde ich mich selbstverständlich aber nicht wehren", sagt der Tattoo-Fan. Einen Platz auf seinem Körper für ein Aufstiegs-Motiv würde sich bestimmt noch finden.