Zehn-Tore-Sturm Mittag und Šašić: Co-Produktionen am Fließband

Als das kongeniale Sturm-Duo im Bauch des Lansdowne Stadiums Seite an Seite Interviews gab, stimmten Anja Mittag und Celia Šašić Lobeshymnen aufeinander an. "Celia ist eine echte Strafraumstürmerin und eiskalt vorm Tor", sagte Mittag nach dem 4:1 (2:0) im WM-Achtelfinale gegen Schweden über Šašić, die wiederum betonte: "Wir ergänzen uns sehr gut, ich gehe mehr in die Tiefe, Anja arbeitet super vor der Kette."

Jeweils fünf und somit insgesamt zehn der 19 deutschen WM-Tore in Kanada gehen auf das Konto der beiden Angreiferinnen. "Wir kennen uns schon ewig, unser Spiel ist daher gut abgestimmt", erklärte Mittag: "Dass es für uns beide so gut läuft, ist natürlich cool." Zusammen bringen sie die geballte Erfahrung von 232 Länderspielen (Mittag 124, Šašić 108) auf den Platz. Dabei agiert die wuchtige und kopfballstarke Šašić (26) als Sturmspitze, die vier Jahre ältere und technisch vielseitigere Mittag arbeitet im Zentrum dahinter.

Gegen das Nationalteam ihrer langjährigen Wahlheimat Schweden leitete Mittag den souveränen Sieg nach eigener Balleroberung und Doppelpass mit Šašić ein. Der Treffer aus 18 Metern an den langen Innenpfosten (24.) kam mit Ansage: "Ich hatte mir schon vorm Spiel überlegt, dass ich den Ball mal schlenzen und nicht mit Vollspann schießen will."

Ein Dreierpack gegen die Elfenbeinküste (10:0), ein Treffer gegen Norwegen (1:1) - bei der früher im Abschluss oft zu hektischen Mittag läuft es: "Ich habe im Moment ein gewisses Selbstvertrauen." Auch der Foulelfmeter war eine Co-Produktion. Mittag ging nach einer Berührung durch Amanda Ilestedt im Strafraum zu Boden, den Strafstoß verwandelte Šašić (35.), die per Abstauber-Kopfball nach einem Schuss von Simone Laudehr noch einen Doppelpack schnürte (78.).

Auch abseits des Platzes sind die beiden sehr verschieden. Die zurückhaltende Mittag fällt eher mit ihren bunt tätowierten Armen als mit markigen Sprüchen auf. Interviews und Pressekonferenzen sind nicht so ihr Fall. Der Multikulti-Lockenschopf Šašić dagegen spricht viel, schnell und das fließend in drei Sprachen. Interviews in Französisch oder Englisch sind für die Tochter einer Französin und eines Kameruners die leichteste Übung.

Französisch-Unterricht könnte Mittag von ihr gut gebrauchen, läuft die gebürtige Chemnitzerin doch nach der Endrunde für Paris St. Germain auf. Bei Šašić ist die Zukunft hingegen offen. Die Option auf ein weiteres Jahr beim Champions-League-Sieger 1. FFC Frankfurt ließ die mit Marko Šašić, Sohn des Fußballtrainers Milan Šašić, verheiratete Bundesliga-Torschützenkönigin auslaufen, um mit einem "freien Gefühl" in die Endrunde gehen zu können. Verschlechtert hat sich ihr Marktwert im WM-Schaufenster nicht.

[sid]

Als das kongeniale Sturm-Duo im Bauch des Lansdowne Stadiums Seite an Seite Interviews gab, stimmten Anja Mittag und Celia Šašić Lobeshymnen aufeinander an. "Celia ist eine echte Strafraumstürmerin und eiskalt vorm Tor", sagte Mittag nach dem 4:1 (2:0) im WM-Achtelfinale gegen Schweden über Šašić, die wiederum betonte: "Wir ergänzen uns sehr gut, ich gehe mehr in die Tiefe, Anja arbeitet super vor der Kette."

Jeweils fünf und somit insgesamt zehn der 19 deutschen WM-Tore in Kanada gehen auf das Konto der beiden Angreiferinnen. "Wir kennen uns schon ewig, unser Spiel ist daher gut abgestimmt", erklärte Mittag: "Dass es für uns beide so gut läuft, ist natürlich cool." Zusammen bringen sie die geballte Erfahrung von 232 Länderspielen (Mittag 124, Šašić 108) auf den Platz. Dabei agiert die wuchtige und kopfballstarke Šašić (26) als Sturmspitze, die vier Jahre ältere und technisch vielseitigere Mittag arbeitet im Zentrum dahinter.

Gegen das Nationalteam ihrer langjährigen Wahlheimat Schweden leitete Mittag den souveränen Sieg nach eigener Balleroberung und Doppelpass mit Šašić ein. Der Treffer aus 18 Metern an den langen Innenpfosten (24.) kam mit Ansage: "Ich hatte mir schon vorm Spiel überlegt, dass ich den Ball mal schlenzen und nicht mit Vollspann schießen will."

Ein Dreierpack gegen die Elfenbeinküste (10:0), ein Treffer gegen Norwegen (1:1) - bei der früher im Abschluss oft zu hektischen Mittag läuft es: "Ich habe im Moment ein gewisses Selbstvertrauen." Auch der Foulelfmeter war eine Co-Produktion. Mittag ging nach einer Berührung durch Amanda Ilestedt im Strafraum zu Boden, den Strafstoß verwandelte Šašić (35.), die per Abstauber-Kopfball nach einem Schuss von Simone Laudehr noch einen Doppelpack schnürte (78.).

Auch abseits des Platzes sind die beiden sehr verschieden. Die zurückhaltende Mittag fällt eher mit ihren bunt tätowierten Armen als mit markigen Sprüchen auf. Interviews und Pressekonferenzen sind nicht so ihr Fall. Der Multikulti-Lockenschopf Šašić dagegen spricht viel, schnell und das fließend in drei Sprachen. Interviews in Französisch oder Englisch sind für die Tochter einer Französin und eines Kameruners die leichteste Übung.

Französisch-Unterricht könnte Mittag von ihr gut gebrauchen, läuft die gebürtige Chemnitzerin doch nach der Endrunde für Paris St. Germain auf. Bei Šašić ist die Zukunft hingegen offen. Die Option auf ein weiteres Jahr beim Champions-League-Sieger 1. FFC Frankfurt ließ die mit Marko Šašić, Sohn des Fußballtrainers Milan Šašić, verheiratete Bundesliga-Torschützenkönigin auslaufen, um mit einem "freien Gefühl" in die Endrunde gehen zu können. Verschlechtert hat sich ihr Marktwert im WM-Schaufenster nicht.