"Zecke" Neuendorf: "Die 3. Liga ist für alle ein Gewinn"

Er ist einer der prominentesten Namen der 3. Liga. Exakt 200 Bundesliga-Spiele hat Andreas "Zecke" Neuendorf in seiner langen Laufbahn absolviert. Für Bayer Leverkusen und Hertha BSC war der Mittelfeldspieler am Ball. In seinem letzten Karrierejahr macht der 34-Jährige mit dem FC Ingolstadt nach einer Zweitligasaison nun auch noch mit der dritthöchsten Spielklasse Bekanntschaft.

Über die Ziele seines Vereins, das Niveau der dritten Profiliga und seine persönlichen Pläne spricht Neuendorf im aktuellen Interview mit Mitarbeiter Jörg Runde.

Frage: Herr Neuendorf, Sie haben am vergangenen Freitag gegen Dortmund II die zweite Niederlage in Folge kassiert. Wie beurteilen Sie die Entwicklung beim FC Ingolstadt?

Andreas Neuendorf: Bei uns ist die Harmonie derzeit natürlich etwas getrübt, und es herrscht ein wenig Nervosität. Wir haben in Osnabrück durch individuelle Fehler einen 2:0-Vorsprung verspielt und gegen Borussia Dortmund II wirklich eine miserable Leistung gezeigt. Da hätten wir gegen einen Verbandsligisten verloren. Dadurch fehlen uns jetzt wertvolle Punkte. Deshalb ist ein Sieg in Kiel Pflicht.

Frage: Das Saisonziel ist und bleibt der Wiederaufstieg?

Neuendorf: Ganz klar, wir wollen oben mitspielen. Und das bedeutet nun einmal aufsteigen. Aber sechs, sieben weitere Teams haben das gleiche Ziel. Deshalb wird es schwierig. Aber ich bin überzeugt von unserer Mannschaft. Wir haben genug Klasse, um aufzusteigen. Ich glaube, der Unterschied zur 2. Bundesliga ist nicht so groß. Das sportliche Niveau ist sehr ähnlich. Und auch die Atmosphäre passt. Es gibt viele Traditionsvereine, die viele Zuschauer anziehen und mitbringen und zudem große Pläne haben. Das macht Spaß und ist zudem wichtig für die jungen Spieler, denen die 3. Liga als Anreiz dient.

Frage: Was ist anders als in der Bundesliga und 2. Bundesliga?

Neuendorf: In der 3. Liga haben meiner Meinung nach die Heimspiele eine größere Bedeutung. Viele Teams kommen über die Zuschauer und werden vom Publikum nach vorne gepeitscht. Ich weiß, es ist eine blöde Floskel, aber hier finden Mannschaften oft über den Kampf ins Spiel.



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Er ist einer der prominentesten Namen der 3. Liga. Exakt 200 Bundesliga-Spiele hat Andreas "Zecke" Neuendorf in seiner langen Laufbahn absolviert. Für Bayer Leverkusen und Hertha BSC war der Mittelfeldspieler am Ball. In seinem letzten Karrierejahr macht der 34-Jährige mit dem FC Ingolstadt nach einer Zweitligasaison nun auch noch mit der dritthöchsten Spielklasse Bekanntschaft.

Über die Ziele seines Vereins, das Niveau der dritten Profiliga und seine persönlichen Pläne spricht Neuendorf im aktuellen Interview mit Mitarbeiter Jörg Runde.

Frage: Herr Neuendorf, Sie haben am vergangenen Freitag gegen Dortmund II die zweite Niederlage in Folge kassiert. Wie beurteilen Sie die Entwicklung beim FC Ingolstadt?

Andreas Neuendorf: Bei uns ist die Harmonie derzeit natürlich etwas getrübt, und es herrscht ein wenig Nervosität. Wir haben in Osnabrück durch individuelle Fehler einen 2:0-Vorsprung verspielt und gegen Borussia Dortmund II wirklich eine miserable Leistung gezeigt. Da hätten wir gegen einen Verbandsligisten verloren. Dadurch fehlen uns jetzt wertvolle Punkte. Deshalb ist ein Sieg in Kiel Pflicht.

Frage: Das Saisonziel ist und bleibt der Wiederaufstieg?

Neuendorf: Ganz klar, wir wollen oben mitspielen. Und das bedeutet nun einmal aufsteigen. Aber sechs, sieben weitere Teams haben das gleiche Ziel. Deshalb wird es schwierig. Aber ich bin überzeugt von unserer Mannschaft. Wir haben genug Klasse, um aufzusteigen. Ich glaube, der Unterschied zur 2. Bundesliga ist nicht so groß. Das sportliche Niveau ist sehr ähnlich. Und auch die Atmosphäre passt. Es gibt viele Traditionsvereine, die viele Zuschauer anziehen und mitbringen und zudem große Pläne haben. Das macht Spaß und ist zudem wichtig für die jungen Spieler, denen die 3. Liga als Anreiz dient.

Frage: Was ist anders als in der Bundesliga und 2. Bundesliga?

Neuendorf: In der 3. Liga haben meiner Meinung nach die Heimspiele eine größere Bedeutung. Viele Teams kommen über die Zuschauer und werden vom Publikum nach vorne gepeitscht. Ich weiß, es ist eine blöde Floskel, aber hier finden Mannschaften oft über den Kampf ins Spiel.

Frage: Sie sehen die 3. Liga also insgesamt als Gewinn für den deutschen Fußball?

Neuendorf: Auf jeden Fall. Sie ist für alle ein Gewinn. Es gibt Bilder im Fernsehen, alles ist hervorragend organisiert. Und die Bedeutung der Traditionsvereine habe ich ja bereits angesprochen. Die Gefahr besteht allerdings, dass sich einige Klubs finanziell übernehmen. Da bin ich gespannt, wie sich das entwickelt.

Frage: In Ingolstadt ist viel in Bewegung. Wie beurteilen Sie die Entwicklung?

Neuendorf: Die Konkurrenz in Bayern ist natürlich nicht ohne: Der FC Bayern, Nürnberg, die "Löwen", Augsburg und Fürth. Und dann ist Ingolstadt auch noch eine Eishockeystadt. Um diesen Status auch im Fußball zu erreichen, ist noch viel Arbeit notwendig. Aber hier im Klub tut man wirklich alles, hier herrschen sehr professionelle Strukturen. Außerdem wird mit dem Audi-Sportpark ein tolles Fußball-Stadion gebaut. Ich sehe den Verein auf einem sehr guten Weg. Wichtig ist jetzt erst einmal, dass die Mannschaft wieder gute Leistungen zeigt und wir oben ran kommen.

Frage: Sie persönlich wollten eigentlich Ihre Karriere schon beenden. Jetzt sind Sie doch noch an Bord. Wie kam es zu dem Sinneswandel?

Neuendorf: Erst einmal fühle ich mich in Ingolstadt sehr wohl. Man sagt ja eigentlich, Preußen und Bayern, das passt nicht. Für mich gilt das nicht. Die Leute mögen mich und ich sie auch.

Frage: Aber es muss doch auch sportliche Gründe gegeben haben?

Neuendorf: Als ich hier vor zwei Jahren in der Regionalliga angefangen habe, dachte ich, es würde ein lockeres Karriereende. Ich war allerdings permanent verletzt, wurde dreimal an der Leiste operiert. In der 2. Bundesliga ging es mir aber persönlich ganz gut, aber wir sind halt abgestiegen. Und mit einem Abstieg die Karriere beenden - das wollte ich einfach nicht. So kann ich später sagen, ich habe in meiner Karriere in jeder deutschen Profiliga mindestens eine Saison gespielt. Als Aufsteiger im nächsten Sommer aufzuhören, ist mein Ziel. Und dann geht es zurück nach Berlin. So ist es geplant.

Frage: Haben Sie schon konkrete Vorstellungen, mit Ihrem langjährigen Klub Hertha BSC zum Beispiel?

Neuendorf: Natürlich habe ich noch Kontakt zu Hertha. Geplant ist aber noch nichts. Ich halte es eigentlich immer so, dass ich nicht voraus denke, sondern mich hundertprozentig auf meine aktuelle Aufgabe konzentriere. Und die liegt nun mal darin, den FC Ingolstadt nach vorne zu bringen.