Yussuf Poulsen: Das dänische Versprechen für die Zukunft

Die 3. Liga ist voll von besonderen Spielern - und Trainern. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Sturmtalent Yussuf Poulsen, der die Zukunftshoffnungen von RB Leipzig verkörpert.

Schaut man Yussuf Poulsen beim Fußball spielen zu, hat man das Gefühl, mitgerissen zu werden. Von seiner Schnelligkeit. Von seinen Dribblings. Von seinem Einsatz. Wenn er den Ball verliert, setzt er nach und scheut auch nicht den Zweikampf. So wie der 19-Jährige spielt, erwartet man einen forschen, vielleicht auch etwas frechen jungen Mann.

Sprache als Schlüssel zur Integration im neuen Umfeld

Doch dieser Eindruck täuscht. Ruhig, sogar etwas schüchtern erklärt er am Telefon: "Sorry, ich kann gerade nicht reden, ich bin auf dem Weg zum Deutsch-Unterricht." Poulsen, geboren in Kopenhagen, Sohn eines Tansaniers und einer Dänin, will die Sprache seiner neuen Wahlheimat lernen. Möglichst schnell. So wie auf dem Platz. Dass er sich auch abseits des Spielfeldes zügig weiterbildet, zeigt sein Sprachniveau. Noch kein halbes Jahr ist der Stürmer in Leipzig und spricht schon besser als manch ein Bundesliga-Legionär nach mehreren Jahren. Ein Vorbild an Integration?

"Ich denke, die Sprache ist ein wichtiger Faktor, wenn man neu ist. Innerhalb einer Mannschaft, innerhalb eines Vereins, fällt dir dann vieles leichter. Und auch den Trainer sollte man verstehen können, wenn er eine Ansprache hält", erzählt der dänische U 21-Nationalspieler lächelnd.

Langsam taut der 1,93 Meter-Hüne auf. Erzählt davon, wie er als Neunjähriger zwischenzeitlich mit Basketball liebäugelte, sich aber schnell für den Fußball entschied. Von seinen Vorbildern in der Jugend: Rivaldo, Patrick Kluivert und Thierry Henry. Und gerät dann fast schon ins Schwärmen, wenn er über den Fußball in der deutschen 3. Liga spricht: "Das Niveau ist wirklich sehr gut. Das Tempo, die Intensität ist höher als das, was ich vorher kannte. Aber auch dank meiner Mannschaft habe ich mich relativ zügig an die neuen Verhältnisse gewöhnt."

Poulsen und Leipzig - das scheint gut zu passen

Womit wir wieder beim Thema Integration wären. Yussuf Poulsen fühlt sich gut aufgehoben in Leipzig, bei RasenBallsport. Teilt sich die Altbauwohnung mit Teamkollegen Joshua Kimmich, paukt mit Mittelfeldspieler Christos Papadimitriou Deutsch. Und auch in der Stadt war er schon viel unterwegs und berichtet von "vielen, wirklich schönen Ecken". So klingt jemand, der sich in Windeseile akklimatisiert hat. "Yussuf arbeitet täglich an sich. Das ist vorbildlich", lobte Trainer Alexander Zorniger auch die sportliche Entwicklung noch vor wenigen Wochen im kicker.

Doch nicht nur sein Trainer weiß, dass es noch Steigerungsbedarf gibt. Vier Tore sind für einen Mittelstürmer ausbaufähig, da muss der 19-Jährige gefährlicher werden. Das Entwicklungspotenzial des Dänen ist jedoch deutlich vorhanden. Oder wie es Zorniger formuliert: "Könnte er alles, würde er in Dortmund spielen." Das weiß auch Poulsen, der für 600.000 Euro vom dänischen Zweitligisten Lyngby BK nach Sachsen gewechselt ist. "Der Verein hat große Pläne für die Zukunft. Und zu diesen Zielen will ich meinen Teil so gut wie möglich beitragen", so der 19-Jährige. Klingt ein wenig nach dem alltäglichen Pathos in der Fußballwelt. Doch aufgesetzt wirkt diese Aussage beim Königstransfer der Leipziger nicht.

Sein Ziel mit der dänischen U 21: Qualifikation zur EM 2015

Denn auch seine Rolle in der dänischen Nationalmannschaft schätzt der großgewachsene Stürmer realistisch ein. Bei seinem ersten Kurzeinsatz in der A-Mannschaft unter Trainer Morten Olsen sei sicherlich "ein Traum in Erfüllung gegangen", überbewerten will er dies jedoch nicht. "Ich gehöre selbst in der U 21-Nationalmannschaft noch zu den jüngsten Spielern, da denke ich noch nicht an mögliche A-Länderspiele. Für mich hat die U 21 und die Qualifikation zur Europameisterschaft 2015 höchste Priorität."



Die 3. Liga ist voll von besonderen Spielern - und Trainern. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Sturmtalent Yussuf Poulsen, der die Zukunftshoffnungen von RB Leipzig verkörpert.

Schaut man Yussuf Poulsen beim Fußball spielen zu, hat man das Gefühl, mitgerissen zu werden. Von seiner Schnelligkeit. Von seinen Dribblings. Von seinem Einsatz. Wenn er den Ball verliert, setzt er nach und scheut auch nicht den Zweikampf. So wie der 19-Jährige spielt, erwartet man einen forschen, vielleicht auch etwas frechen jungen Mann.

Sprache als Schlüssel zur Integration im neuen Umfeld

Doch dieser Eindruck täuscht. Ruhig, sogar etwas schüchtern erklärt er am Telefon: "Sorry, ich kann gerade nicht reden, ich bin auf dem Weg zum Deutsch-Unterricht." Poulsen, geboren in Kopenhagen, Sohn eines Tansaniers und einer Dänin, will die Sprache seiner neuen Wahlheimat lernen. Möglichst schnell. So wie auf dem Platz. Dass er sich auch abseits des Spielfeldes zügig weiterbildet, zeigt sein Sprachniveau. Noch kein halbes Jahr ist der Stürmer in Leipzig und spricht schon besser als manch ein Bundesliga-Legionär nach mehreren Jahren. Ein Vorbild an Integration?

"Ich denke, die Sprache ist ein wichtiger Faktor, wenn man neu ist. Innerhalb einer Mannschaft, innerhalb eines Vereins, fällt dir dann vieles leichter. Und auch den Trainer sollte man verstehen können, wenn er eine Ansprache hält", erzählt der dänische U 21-Nationalspieler lächelnd.

Langsam taut der 1,93 Meter-Hüne auf. Erzählt davon, wie er als Neunjähriger zwischenzeitlich mit Basketball liebäugelte, sich aber schnell für den Fußball entschied. Von seinen Vorbildern in der Jugend: Rivaldo, Patrick Kluivert und Thierry Henry. Und gerät dann fast schon ins Schwärmen, wenn er über den Fußball in der deutschen 3. Liga spricht: "Das Niveau ist wirklich sehr gut. Das Tempo, die Intensität ist höher als das, was ich vorher kannte. Aber auch dank meiner Mannschaft habe ich mich relativ zügig an die neuen Verhältnisse gewöhnt."

Poulsen und Leipzig - das scheint gut zu passen

Womit wir wieder beim Thema Integration wären. Yussuf Poulsen fühlt sich gut aufgehoben in Leipzig, bei RasenBallsport. Teilt sich die Altbauwohnung mit Teamkollegen Joshua Kimmich, paukt mit Mittelfeldspieler Christos Papadimitriou Deutsch. Und auch in der Stadt war er schon viel unterwegs und berichtet von "vielen, wirklich schönen Ecken". So klingt jemand, der sich in Windeseile akklimatisiert hat. "Yussuf arbeitet täglich an sich. Das ist vorbildlich", lobte Trainer Alexander Zorniger auch die sportliche Entwicklung noch vor wenigen Wochen im kicker.

Doch nicht nur sein Trainer weiß, dass es noch Steigerungsbedarf gibt. Vier Tore sind für einen Mittelstürmer ausbaufähig, da muss der 19-Jährige gefährlicher werden. Das Entwicklungspotenzial des Dänen ist jedoch deutlich vorhanden. Oder wie es Zorniger formuliert: "Könnte er alles, würde er in Dortmund spielen." Das weiß auch Poulsen, der für 600.000 Euro vom dänischen Zweitligisten Lyngby BK nach Sachsen gewechselt ist. "Der Verein hat große Pläne für die Zukunft. Und zu diesen Zielen will ich meinen Teil so gut wie möglich beitragen", so der 19-Jährige. Klingt ein wenig nach dem alltäglichen Pathos in der Fußballwelt. Doch aufgesetzt wirkt diese Aussage beim Königstransfer der Leipziger nicht.

Sein Ziel mit der dänischen U 21: Qualifikation zur EM 2015

Denn auch seine Rolle in der dänischen Nationalmannschaft schätzt der großgewachsene Stürmer realistisch ein. Bei seinem ersten Kurzeinsatz in der A-Mannschaft unter Trainer Morten Olsen sei sicherlich "ein Traum in Erfüllung gegangen", überbewerten will er dies jedoch nicht. "Ich gehöre selbst in der U 21-Nationalmannschaft noch zu den jüngsten Spielern, da denke ich noch nicht an mögliche A-Länderspiele. Für mich hat die U 21 und die Qualifikation zur Europameisterschaft 2015 höchste Priorität."

Eine diplomatische Antwort - für einen 19-Jährigen wirkt er schon relativ abgeklärt. Unaufgeregt. Poulsen hat auch aus den vergangenen Monaten gelernt. Die Geschichte, dass er das Abschlusstraining verschlief und deshalb aus dem Kader für das Spiel beim Chemnitzer FC flog, wurde schon oft erzählt. Eine unangenehme Sache für alle Beteiligten, die jedoch zu den Akten gelegt wurde. Man will gemeinsam Großes erreichen.

"Ziel muss sein, am Ende der Saison aufzusteigen"

"Wir stehen momentan auf dem zweiten Platz. Unser Ziel muss es sein, diesen Platz zu verteidigen und am Ende der Saison aufzusteigen. Die Bedingungen dafür sind hier absolut gegeben", so Poulsen. Am Samstag (ab 14 Uhr, live im MDR) erwartet das Team von Trainer Zorniger den Halleschen FC. Derbyzeit in der Red Bull-Arena. Nicht nur wegen der Rivalität beider Vereine ist das Spiel auch für den Dänen ein besonderes Spiel. Beim 1:0-Sieg im Hinspiel kam er zum ersten Mal zum Einsatz.

"Das Spiel in Halle war schon ein absolutes Highlight", erinnert sich Poulsen. Auch der Stürmer spürt, dass dieses letzte Spiel vor der Winterpause wegweisend sein kann. Er wird alles geben. Am liebsten noch ein Tor erzielen. Dann bräuchte man sich um seine Integration in Leipzig sicher endgültig keine Gedanken mehr machen.