Yoga mit Patrick Broome: Im Lotussitz zum Erfolg

Man kann sich das schwer vorstellen, Per Mertesacker beim Sonnengruß. Mario Gomez im Lotussitz, Marco Reus in der Janu-Sirasana-Pose. Wie sie ihre Beine verknoten, ein- und aushauchen, immer ganz ihrer Erlösung zugewandt. Und doch: Jogi setzt auf Yoga. Bundestrainer Joachim Löw hat nicht nur Fitnesstrainer im Team, Köche, Psychologen - sondern auch Patrick Broome.

Der Star der deutschen Yogaszene soll bei der EM in Polen und der Ukraine dafür sorgen, dass auf Wunsch die Spieler, Trainer und Betreuer nicht nur körperlich, sondern auch geistig auf der Höhe sind. "Wir wollen nicht nur körperlich topfit sein, sondern auch im Kopf", sagt Löw.

Diese geistige Frische benötigt die DFB-Auswahl besonders am Mittwoch (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) im zweiten EM-Gruppenspiel gegen den Erzrivalen Niederlande im ukrainischen Charkiw.

Engagement auf Wunsch der Spieler verlängert

Eigentlich sollte nach der rund dreiwöchigen Vorbereitung auf Sardinien und in Südfrankreich Dienstschluss für Broome sein, doch der Mann mit den langen blonden Haaren, der an den jungen Kevin Costner erinnert, musste seine Planung spontan ändern. Denn auf Intervention vieler Spieler wurde das Engagement des promovierten Psychologen verlängert.

"Wir haben super Physios und sogar einen Yogalehrer, der sich rund um die Uhr um geschundene Muskeln kümmert - das macht geschmeidig", berichtet Mertesacker über das Zusammenspiel von Körper und Geist. Lukas Podolski fügt an: "Diese Übungen machen Spaß und tun einem gut."

"Yoga öffnet die Spieler"

Broome will mit seinen Übungen den Profis die alltäglichen Stresssituationen erleichtern. "Dieser Wahnsinn ist bei Fußballern natürlich noch einmal ausgeprägter", sagt der Münchner, der aufgrund seiner Erfahrungen so ganz und gar nicht in die Glitzerwelt der Fußballstars passt. "Den Stars sage ich, dass sie sich nicht mit dem ganzen materiellen Quatsch identifizieren sollen", so Broome im SZ-Interview. "Und ich sage den Jungs, dass sie als Menschen wertvoll sind, so wie sie sind. Das hören die sonst nie. Die definieren sich ja nur darüber, wie gut sie gestern Fußball gespielt haben und wie viel sie verdienen."



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Man kann sich das schwer vorstellen, Per Mertesacker beim Sonnengruß. Mario Gomez im Lotussitz, Marco Reus in der Janu-Sirasana-Pose. Wie sie ihre Beine verknoten, ein- und aushauchen, immer ganz ihrer Erlösung zugewandt. Und doch: Jogi setzt auf Yoga. Bundestrainer Joachim Löw hat nicht nur Fitnesstrainer im Team, Köche, Psychologen - sondern auch Patrick Broome.

Der Star der deutschen Yogaszene soll bei der EM in Polen und der Ukraine dafür sorgen, dass auf Wunsch die Spieler, Trainer und Betreuer nicht nur körperlich, sondern auch geistig auf der Höhe sind. "Wir wollen nicht nur körperlich topfit sein, sondern auch im Kopf", sagt Löw.

Diese geistige Frische benötigt die DFB-Auswahl besonders am Mittwoch (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) im zweiten EM-Gruppenspiel gegen den Erzrivalen Niederlande im ukrainischen Charkiw.

Engagement auf Wunsch der Spieler verlängert

Eigentlich sollte nach der rund dreiwöchigen Vorbereitung auf Sardinien und in Südfrankreich Dienstschluss für Broome sein, doch der Mann mit den langen blonden Haaren, der an den jungen Kevin Costner erinnert, musste seine Planung spontan ändern. Denn auf Intervention vieler Spieler wurde das Engagement des promovierten Psychologen verlängert.

"Wir haben super Physios und sogar einen Yogalehrer, der sich rund um die Uhr um geschundene Muskeln kümmert - das macht geschmeidig", berichtet Mertesacker über das Zusammenspiel von Körper und Geist. Lukas Podolski fügt an: "Diese Übungen machen Spaß und tun einem gut."

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"Yoga öffnet die Spieler"

Broome will mit seinen Übungen den Profis die alltäglichen Stresssituationen erleichtern. "Dieser Wahnsinn ist bei Fußballern natürlich noch einmal ausgeprägter", sagt der Münchner, der aufgrund seiner Erfahrungen so ganz und gar nicht in die Glitzerwelt der Fußballstars passt. "Den Stars sage ich, dass sie sich nicht mit dem ganzen materiellen Quatsch identifizieren sollen", so Broome im SZ-Interview. "Und ich sage den Jungs, dass sie als Menschen wertvoll sind, so wie sie sind. Das hören die sonst nie. Die definieren sich ja nur darüber, wie gut sie gestern Fußball gespielt haben und wie viel sie verdienen."

Er selbst weiß schon lange, dass Geld nicht alles ist. Weil Broome, den Löws Vorgänger Jürgen Klinsmann vor sieben Jahren ins Boot geholt hat, sich auch schon mal selbst geschäftlich verhoben hatte. Die Diagnose Lymphatische Leukämie veränderte dann sein Leben schlagartig, mittlerweile ist der Familienvater nach einer erfolgreichen Chemotherapie aber wieder voll da.

"Jetzt denke ich nach vorne. Die Chemo tötet den Krebs, aber heilen muss ich den Körper danach", sagt Broome. Auch den Nationalspielern will er solche Erfahrungen vermitteln: "Viele Spieler sind so schnell berühmt und groß geworden, das Yoga öffnet sie."