Würzburgs Verteidiger Schoppenhauer: "Man kann es gar nicht glauben"

2:2 nach der regulären Spielzeit, dann der Siegtreffer sechs Minuten vor Schluss der Verlängerung. Viertligist Kickers Würzburg hat sich durch seinen Erfolg in der 1. Pokalrunde gegen Fortuna Düsseldorf für eine der Überraschungen am Wochenende gesorgt, die dem DFB-Pokal seine ganz besondere Würze gibt.

Entscheidenden Anteil am Sieg des Regionalliga-Spitzenreiters aus Bayern über den Zweitligavertreter aus Düsseldorf hatte Clemens Schoppenhauer. Im DFB.de-Interview spricht der 22 Jahre alte Innenverteidiger über den dramatischen Spielverlauf, über Bernd Hollerbach sowie über den Abend nach dem Sieg.

DFB.de: Herr Schoppenhauer, wie haben Sie die Begegnung erlebt?

Clemens Schoppenhauer: Es war ein unfassbar geiles Erlebnis und ein dramatisches Spiel. Als wir kurz vor der Pause in Rückstand gerieten, waren wir schon sehr niedergeschlagen. Aber dann haben wir uns in der Halbzeit gesagt, dass im Fußball immer alles möglich ist. Besonders wenn die Moral so überragend ist wie bei uns. Und genau so ist es ja auch gekommen. Wir gehen nach dem Wechsel sogar in Führung, kassieren dann den Ausgleich. Aber wir stehen wieder auf. Ja, und dann schießt Steven Lewerenz uns in der Verlängerung in die zweite Runde – einfach unglaublich.

DFB.de: War Ihnen schon vorher klar, dass etwas möglich sein könnte?

Schoppenhauer: Man hofft natürlich immer darauf. Und wir sind ja auch in der Regionalliga Bayern Spitzenreiter. Das Selbstvertrauen ist also vorhanden. Wir haben uns durchaus eine Möglichkeit ausgerechnet. Dass es dann so eine Achterbahnfahrt der Gefühle wird, macht die Sache natürlich noch toller. Man kann es gar nicht richtig glauben.

DFB.de: Was war danach los?

Schoppenhauer: Wir haben etwas zusammengesessen und ein paar Bier getrunken. Wir haben ein wenig gefeiert. Aber wir haben die ganze Sache nicht ausschweifen lassen, denn uns stehen ja weitere wichtige Aufgaben bevor. Wir sind noch lange nicht am Ende unserer Reise.

DFB.de: Sie haben es schon gesagt: In der Regionalliga sind Sie Spitzenreiter. Geht es um den Aufstieg in die 3. Liga?

Schoppenhauer: Unser Augenmerk richtet sich ganz klar auf die Meisterschaft. Der DFB-Pokal ist ein grandioser Bonus für uns. In der Regionalliga wollen wir zu den Topteams zählen. Es soll möglichst aufwärts gehen. Viele hatten uns nicht auf der Rechnung. Aber wir sind dabei in der Verlosung. Diese Ausgangslage wollen wir vorerst nicht mehr hergeben.

DFB.de: Welche Rolle spielt Trainer Bernd Hollerbach?

Schoppenhauer: Eine ganz wichtige. Er hält den gesamten Kader zusammen. Auch die Jungs, die vielleicht mal auf der Tribüne sitzen, ziehen voll mit und pushen uns. Wir sind wirklich eine Einheit, alle Mann. Der Trainer gibt die Richtung vor, auf dem Platz und daneben. Im Moment macht es großen Spaß. Wir werden richtig gefordert und gefördert. Wir geben immer alles, jeder für jeden. Nur so kann es funktionieren.

DFB.de: Ist der Einzug in die 2. Runde der Lohn für diese Mühen?

Schoppenhauer: Ich sehe das so, ganz klar. Wir haben extrem viel investiert und haben in diesen 120 Minuten mal wieder alles gegeben - gegen einen starken Zweitligisten. Ich denke, darauf können wir stolz sein.

DFB.de: Als in der 114. Minute der Treffer zum 3:2 fiel, war Ihnen klar, dass das die Entscheidung sein wird?

Schoppenhauer: Nein, überhaupt nicht. Der Spielverlauf vorher hatte ja gezeigt, dass in diesem Aufeinandertreffen nichts normal verläuft. Mir war vielmehr klar, dass Düsseldorf weiter extrem gefährlich bleibt und alles nach vorne werfen wird. Und so war es auch. Gemeinsam jedoch haben wir dieser Druckwelle standgehalten und die knappe Führung über die Zeit gerettet. Es war emotional und dramatisch.

DFB.de: Wen wünschen Sie sich in der 2. Runde?

Schoppenhauer: Das ist mir egal.

DFB.de: Wirklich?

Schoppenhauer: Ja, heute sind wir einfach nur glücklich, dass wir uns noch einen weiteren Auftritt in diesem geilen Wettbewerb erkämpft haben. Meinetwegen kann nun ein großer Name kommen. Meinetwegen kann es auch ein vermeintlich schlagbarer Gegner sein. Wir können es sowieso nicht beeinflussen. Wir nehmen, wie es kommt.

DFB.de: War dieser Erfolg der Höhepunkt Ihrer Karriere?

Schoppenhauer: Ich bin ja noch nicht so alt. Es war sicher einer der Höhepunkte und ein wichtiger Meilenstein. Ich hoffe, dass es nicht dabei bleibt und dass noch das eine oder andere Highlight dazu kommt. Wenn wir weiterhin so hart arbeiten, wird uns das gelingen. Davon bin ich überzeugt.

[sw]

2:2 nach der regulären Spielzeit, dann der Siegtreffer sechs Minuten vor Schluss der Verlängerung. Viertligist Kickers Würzburg hat sich durch seinen Erfolg in der 1. Pokalrunde gegen Fortuna Düsseldorf für eine der Überraschungen am Wochenende gesorgt, die dem DFB-Pokal seine ganz besondere Würze gibt.

Entscheidenden Anteil am Sieg des Regionalliga-Spitzenreiters aus Bayern über den Zweitligavertreter aus Düsseldorf hatte Clemens Schoppenhauer. Im DFB.de-Interview spricht der 22 Jahre alte Innenverteidiger über den dramatischen Spielverlauf, über Bernd Hollerbach sowie über den Abend nach dem Sieg.

DFB.de: Herr Schoppenhauer, wie haben Sie die Begegnung erlebt?

Clemens Schoppenhauer: Es war ein unfassbar geiles Erlebnis und ein dramatisches Spiel. Als wir kurz vor der Pause in Rückstand gerieten, waren wir schon sehr niedergeschlagen. Aber dann haben wir uns in der Halbzeit gesagt, dass im Fußball immer alles möglich ist. Besonders wenn die Moral so überragend ist wie bei uns. Und genau so ist es ja auch gekommen. Wir gehen nach dem Wechsel sogar in Führung, kassieren dann den Ausgleich. Aber wir stehen wieder auf. Ja, und dann schießt Steven Lewerenz uns in der Verlängerung in die zweite Runde – einfach unglaublich.

DFB.de: War Ihnen schon vorher klar, dass etwas möglich sein könnte?

Schoppenhauer: Man hofft natürlich immer darauf. Und wir sind ja auch in der Regionalliga Bayern Spitzenreiter. Das Selbstvertrauen ist also vorhanden. Wir haben uns durchaus eine Möglichkeit ausgerechnet. Dass es dann so eine Achterbahnfahrt der Gefühle wird, macht die Sache natürlich noch toller. Man kann es gar nicht richtig glauben.

DFB.de: Was war danach los?

Schoppenhauer: Wir haben etwas zusammengesessen und ein paar Bier getrunken. Wir haben ein wenig gefeiert. Aber wir haben die ganze Sache nicht ausschweifen lassen, denn uns stehen ja weitere wichtige Aufgaben bevor. Wir sind noch lange nicht am Ende unserer Reise.

DFB.de: Sie haben es schon gesagt: In der Regionalliga sind Sie Spitzenreiter. Geht es um den Aufstieg in die 3. Liga?

Schoppenhauer: Unser Augenmerk richtet sich ganz klar auf die Meisterschaft. Der DFB-Pokal ist ein grandioser Bonus für uns. In der Regionalliga wollen wir zu den Topteams zählen. Es soll möglichst aufwärts gehen. Viele hatten uns nicht auf der Rechnung. Aber wir sind dabei in der Verlosung. Diese Ausgangslage wollen wir vorerst nicht mehr hergeben.

DFB.de: Welche Rolle spielt Trainer Bernd Hollerbach?

Schoppenhauer: Eine ganz wichtige. Er hält den gesamten Kader zusammen. Auch die Jungs, die vielleicht mal auf der Tribüne sitzen, ziehen voll mit und pushen uns. Wir sind wirklich eine Einheit, alle Mann. Der Trainer gibt die Richtung vor, auf dem Platz und daneben. Im Moment macht es großen Spaß. Wir werden richtig gefordert und gefördert. Wir geben immer alles, jeder für jeden. Nur so kann es funktionieren.

DFB.de: Ist der Einzug in die 2. Runde der Lohn für diese Mühen?

Schoppenhauer: Ich sehe das so, ganz klar. Wir haben extrem viel investiert und haben in diesen 120 Minuten mal wieder alles gegeben - gegen einen starken Zweitligisten. Ich denke, darauf können wir stolz sein.

DFB.de: Als in der 114. Minute der Treffer zum 3:2 fiel, war Ihnen klar, dass das die Entscheidung sein wird?

Schoppenhauer: Nein, überhaupt nicht. Der Spielverlauf vorher hatte ja gezeigt, dass in diesem Aufeinandertreffen nichts normal verläuft. Mir war vielmehr klar, dass Düsseldorf weiter extrem gefährlich bleibt und alles nach vorne werfen wird. Und so war es auch. Gemeinsam jedoch haben wir dieser Druckwelle standgehalten und die knappe Führung über die Zeit gerettet. Es war emotional und dramatisch.

DFB.de: Wen wünschen Sie sich in der 2. Runde?

Schoppenhauer: Das ist mir egal.

DFB.de: Wirklich?

Schoppenhauer: Ja, heute sind wir einfach nur glücklich, dass wir uns noch einen weiteren Auftritt in diesem geilen Wettbewerb erkämpft haben. Meinetwegen kann nun ein großer Name kommen. Meinetwegen kann es auch ein vermeintlich schlagbarer Gegner sein. Wir können es sowieso nicht beeinflussen. Wir nehmen, wie es kommt.

DFB.de: War dieser Erfolg der Höhepunkt Ihrer Karriere?

Schoppenhauer: Ich bin ja noch nicht so alt. Es war sicher einer der Höhepunkte und ein wichtiger Meilenstein. Ich hoffe, dass es nicht dabei bleibt und dass noch das eine oder andere Highlight dazu kommt. Wenn wir weiterhin so hart arbeiten, wird uns das gelingen. Davon bin ich überzeugt.