Würzburgs Schlagbauer: "Die Gelegenheit beim Schopfe packen"

Dr. Michael Schlagbauer ist bereits im 13. Jahr Vorstandsvorsitzender des Bayern-Regionalligisten Würzburger Kickers. Die 13 könnte dabei sogar zur Glückzahl werden. Denn der Verein aus der 125.000 Einwohner-Stadt überwintert auf dem ersten Tabellenplatz, drei Punkte vor dem ärgsten Verfolger TSV 1860 München II. Zwölf Spiele trennen die Kickers von der Meisterschaft, den Relegationspartien und dem möglichen Aufstieg in die 3. Liga.

Schlagbauer, selbstständiger Zahnarzt und Familienvater (drei Kinder mit Ehefrau Ines), durchlief bei den Kickers einst alle Jugendmannschaften und war Spieler bei den Alten Herren. Seit Saisonbeginn arbeitet der 46-Jährige mit seinen Vorstandskollegen, Mitarbeitern und der Mannschaft von Cheftrainer Bernd Hollerbach daran, das Projekt "3 x 3" erfolgreich abzuschließen. Innerhalb von drei Jahren wollen die Würzburger in die 3. Liga.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Dr. Michael Schlagbauer mit Thomas Ziehn über "3 x 3", die Vorbereitungen für einen möglichen Aufstieg in die 3. Liga und seine Rolle als Kilometerfresser während der Heimspiele.

DFB.de: Mit drei Punkten Vorsprung stehen die Würzburger Kickers auf Tabellenplatz eins. Hätten Sie damit zu Saisonbeginn gerechnet?

Michael Schlagbauer: Mit 3 x 3 haben wir ein ambitioniertes Projekt angestoßen. Der Einstieg in den Profi-Fußball war für uns ein Abenteuer und gleichzeitig mit einem Umbruch verbunden. Wir hatten aber volles Vertrauen in unseren Cheftrainer Bernd Hollerbach. Dass es gleich so überragend läuft, war nicht zu erwarten.

DFB.de: Was war Ihrer Meinung nach entscheidend für den bisherigen Erfolg?

Schlagbauer: Bernd Hollerbach hat ein gutes Händchen bei der Auswahl der Spieler bewiesen. Die Mischung passt - sportlich und vor allem auch charakterlich. Alle Spieler und auch alle Mitarbeiter identifizieren sich zu 100 Prozent mit dem Verein und dem Projekt.

DFB.de: Mehr als die Hälfte des Weges in Richtung Meisterschaft liegt hinter der Mannschaft. Worauf wird es in der Restrunde ankommen?



Dr. Michael Schlagbauer ist bereits im 13. Jahr Vorstandsvorsitzender des Bayern-Regionalligisten Würzburger Kickers. Die 13 könnte dabei sogar zur Glückzahl werden. Denn der Verein aus der 125.000 Einwohner-Stadt überwintert auf dem ersten Tabellenplatz, drei Punkte vor dem ärgsten Verfolger TSV 1860 München II. Zwölf Spiele trennen die Kickers von der Meisterschaft, den Relegationspartien und dem möglichen Aufstieg in die 3. Liga.

Schlagbauer, selbstständiger Zahnarzt und Familienvater (drei Kinder mit Ehefrau Ines), durchlief bei den Kickers einst alle Jugendmannschaften und war Spieler bei den Alten Herren. Seit Saisonbeginn arbeitet der 46-Jährige mit seinen Vorstandskollegen, Mitarbeitern und der Mannschaft von Cheftrainer Bernd Hollerbach daran, das Projekt "3 x 3" erfolgreich abzuschließen. Innerhalb von drei Jahren wollen die Würzburger in die 3. Liga.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Dr. Michael Schlagbauer mit Thomas Ziehn über "3 x 3", die Vorbereitungen für einen möglichen Aufstieg in die 3. Liga und seine Rolle als Kilometerfresser während der Heimspiele.

DFB.de: Mit drei Punkten Vorsprung stehen die Würzburger Kickers auf Tabellenplatz eins. Hätten Sie damit zu Saisonbeginn gerechnet?

Michael Schlagbauer: Mit 3 x 3 haben wir ein ambitioniertes Projekt angestoßen. Der Einstieg in den Profi-Fußball war für uns ein Abenteuer und gleichzeitig mit einem Umbruch verbunden. Wir hatten aber volles Vertrauen in unseren Cheftrainer Bernd Hollerbach. Dass es gleich so überragend läuft, war nicht zu erwarten.

DFB.de: Was war Ihrer Meinung nach entscheidend für den bisherigen Erfolg?

Schlagbauer: Bernd Hollerbach hat ein gutes Händchen bei der Auswahl der Spieler bewiesen. Die Mischung passt - sportlich und vor allem auch charakterlich. Alle Spieler und auch alle Mitarbeiter identifizieren sich zu 100 Prozent mit dem Verein und dem Projekt.

DFB.de: Mehr als die Hälfte des Weges in Richtung Meisterschaft liegt hinter der Mannschaft. Worauf wird es in der Restrunde ankommen?

Schlagbauer: Wir wissen, dass uns mit 1860 München II und Bayern München II zwei Hochkaräter im Nacken sitzen. Wichtig ist, dass wir eine gute Vorbereitung hinlegen und in den Spielen über die gesamte Dauer absolut konzentriert sind. Beim 1:1 im Gastspiel beim 1. FC Nürnberg II mussten wir in der Nachspielzeit den Ausgleich hinnehmen. Das tut uns immer noch weh und solche Situationen müssen wir nach Möglichkeit vermeiden. Fakt ist, dass wir nach 22 Partien oben stehen. Wer so lange Platz eins belegt, möchte auch Erster bleiben.

DFB.de: Wie schätzen Sie Konkurrenten aus München ein?

Schlagbauer: Der Respekt ist groß. Gegen 1860 München II mussten wir beim 0:2 unsere einzige Saisonniederlage hinnehmen. Bayern München gehört zu den besten Vereinen der Welt und wird sicher noch einmal die U 23 unterstützen, damit es weiter nach oben geht. Gegen die Bayern haben wir schon zweimal gespielt und wir sind sehr stolz, aus diesen Begegnungen sechs Punkte geholt zu haben.

DFB.de: Wird es im Winter noch einmal Verstärkungen geben?

Schlagbauer: Das ist nicht angedacht und wir haben auch keinen unmittelbaren Druck. Außerdem vertrauen wir dem aktuellen Kader voll und ganz. Es müsste schon etwas passieren, damit wir noch einmal reagieren.

DFB.de: Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Cheftrainer Bernd Hollerbach?

Schlagbauer: Extrem vertrauensvoll und partnerschaftlich. Wir befinden uns in einem ständigen Austausch. Neben unseren regelmäßigen Gesprächsterminen telefonieren wir nahezu täglich.

DFB.de: Das Projekt 3 x 3 soll Würzburg innerhalb der nächsten drei Jahre in die 3. Liga führen. Wären Sie auch schon in der kommenden Saison bereit?

Schlagbauer: Wir sind gerade dabei, die Unterlagen des DFB für die Bewerbung zur 3. Liga zu sichten. Wir bereiten uns vor. Denn wenn sich die Gelegenheit ergibt, den Aufstieg schon im ersten Jahr zu schaffen, wollen wir sie auch beim Schopfe packen.

DFB.de: An welchen Projekten wird aktuell gearbeitet?

Schlagbauer: Innerhalb von sechs Wochen ist es gelungen, eine Flutlicht-Anlage zu installieren. Weitere Baumaßnahmen, um die Drittliga-Auflagen zu erfüllen, werden derzeit gemeinsam mit den städtischen Behörden besprochen. Neuland ist für uns die Wirtschaftlichkeitsprüfung. Ich bin optimistisch, dass wir sie bestehen.

DFB.de: Wie viel Zeit müssen Sie für die Kickers in der Woche einplanen?

Schlagbauer: Alle Mitarbeiter arbeiten mit Herzblut für die Kickers. Das gilt auch für mich und meine Frau Ines, die sich für die sozialen Projekten der Rothosen engagiert. Ich denke, dass ich 20 bis 25 Stunden pro Woche für den Verein im Einsatz bin.

DFB.de: Sie sind Zahnarzt. Wie viele Kickers-Spieler haben Sie in Behandlung?

Schlagbauer: Der eine oder andere traut sich schon zu mir (lacht).

DFB.de: Wo sitzen Sie während der Begegnungen?

Schlagbauer: Ich sitze ungern. Nervlich bin ich immer sehr angespannt. Deshalb laufe ich gerne durchs Stadion, was glücklicherweise genügend Auslauffläche bietet. Einige Kilometer kommen pro Spiel schon zusammen.

DFB.de: Warum liegen Ihnen die Würzburger Kickers so sehr am Herzen?

Schlagbauer: Schon seit Kindesbeinen bin ich im Verein, war Jugendspieler und später für die Alte Herren-Mannschaft am Ball. Dank meiner Tätigkeit habe ich viele Kontakte geknüpft. Im Jahr 2001 hatte ich die Kickers in einer existentiellen Krise übernommen. Immer, wenn ich mal ans Aufhören gedacht habe, kamen besondere Umstände, dank derer ich nach wie vor im Amt bin.