Worms: Viermal Eller auf der Trainerbank

Brüder als Trainerteam sind eine eher seltene Konstellation im höherklassigen Fußball. Anfang des neuen Jahrtausends betreuten Friedhelm und Wolfgang Funkel den FC Hansa Rostock in der Bundesliga, während der Weltmeisterschaft in Brasilien sorgten Niko und Robert Kovac vor einigen Monaten auf der Trainerbank von Kroatien für ein Novum. Noch ungewöhnlicher geht es aktuell beim Traditionsverein VfR Wormatia Worms in der Regionalliga Südwest zu. Gleich vier Brüder leiten die Geschicke beim in den vergangenen Jahren oft von Krisen geschüttelten Gründungsmitglied der 2. Bundesliga - mit Erfolg!

16 Punkte aus den zurückliegenden sechs Partien - eine derartige Erfolgsserie liegt beim Klub aus der sagenumwobenen Nibelungenstadt schon etwas länger zurück. "Die Wormatia hat in den vergangenen Jahren vieles ausprobiert. Daher ist die aktuelle Situation für den Verein nach einiger Leidenszeit schon eine Wohltat", sagt VfR-Trainer Sascha Eller (39), der in erster Linie von seinem um neun Jahre jüngeren Bruder Simon unterstützt wird, im Gespräch mit DFB.de. Neben dem langjährigen Wormatia-Spieler Steven Jones erweitern aber auch Christian (33) und Daniel Eller (28) das Wormser Trainerteam.

Absturz in die Oberliga verhindert - durch fremde Hilfe

Der aktuelle vierte Rang (fünf Punkte Rückstand auf einen Aufstiegsrelegationsplatz) bedeutet die beste Platzierung seit dem Abschluss der Saison 2011/2012 unter der Regie von Ronny Borchers. In den folgenden Jahren konnten aber weder der frühere Nationalspieler noch die ehemaligen Zweitligatrainer Stefan Emmerling und Hans-Jürgen Boysen die Wormser nachhaltig auf Erfolgskurs bringen.

Als die Wormatia Sascha Eller im März 2013 vom U 23-Trainer zum Chef der Regionalligamannschaft befördert hatte, betrug der Rückstand zum "rettenden Ufer" bereits 13 Punkte. Am Ende stand trotz eines zwischenzeitlichen Aufwärtstrends unter Eller Platz 16, der unter normalen Umständen nicht zum Klassenverbleib gereicht hätte, zumal mit dem 1. FC Saarbrücken und der SV 07 Elversberg gleich zwei Südwest-Klubs aus der 3. Liga absteigen mussten.

Der Rückzug von Eintracht Frankfurt II, die Insolvenz des SSV Ulm 1846 und schließlich die Aufstiege der SG Sonnenhof Großaspach und des FSV Mainz 05 II in die 3. Liga verhinderten zwar nachträglich den Abstieg der Wormatia in die Oberliga, brachten den Traditionsverein aber trotzdem in eine missliche Lage. "Wir mussten in Windeseile für zwei verschiedene Ligen planen. Dazu ist es nicht alltäglich, dass der Verein einem so jungen Trainerteam vertraut", sagt Eller.

"Trainerteam auf Augenhöhe, aber nicht immer einer Meinung"

Der personelle Umbruch fiel entsprechend radikal aus: 18 Zugänge wurden verpflichtet, nur sechs Spieler aus der Vorsaison gehören weiter zum Kader. "Von Anfang an herrschte ein wahnsinniges Teamgefühl in der Mannschaft. Manchmal wollen die Jungs gar nicht mehr runter vom Trainingsplatz", verrät Sascha Eller. Doch was machen der gebürtige Wormser und seine Brüder anders als ihre prominenten Vorgänger?



Brüder als Trainerteam sind eine eher seltene Konstellation im höherklassigen Fußball. Anfang des neuen Jahrtausends betreuten Friedhelm und Wolfgang Funkel den FC Hansa Rostock in der Bundesliga, während der Weltmeisterschaft in Brasilien sorgten Niko und Robert Kovac vor einigen Monaten auf der Trainerbank von Kroatien für ein Novum. Noch ungewöhnlicher geht es aktuell beim Traditionsverein VfR Wormatia Worms in der Regionalliga Südwest zu. Gleich vier Brüder leiten die Geschicke beim in den vergangenen Jahren oft von Krisen geschüttelten Gründungsmitglied der 2. Bundesliga - mit Erfolg!

16 Punkte aus den zurückliegenden sechs Partien - eine derartige Erfolgsserie liegt beim Klub aus der sagenumwobenen Nibelungenstadt schon etwas länger zurück. "Die Wormatia hat in den vergangenen Jahren vieles ausprobiert. Daher ist die aktuelle Situation für den Verein nach einiger Leidenszeit schon eine Wohltat", sagt VfR-Trainer Sascha Eller (39), der in erster Linie von seinem um neun Jahre jüngeren Bruder Simon unterstützt wird, im Gespräch mit DFB.de. Neben dem langjährigen Wormatia-Spieler Steven Jones erweitern aber auch Christian (33) und Daniel Eller (28) das Wormser Trainerteam.

Absturz in die Oberliga verhindert - durch fremde Hilfe

Der aktuelle vierte Rang (fünf Punkte Rückstand auf einen Aufstiegsrelegationsplatz) bedeutet die beste Platzierung seit dem Abschluss der Saison 2011/2012 unter der Regie von Ronny Borchers. In den folgenden Jahren konnten aber weder der frühere Nationalspieler noch die ehemaligen Zweitligatrainer Stefan Emmerling und Hans-Jürgen Boysen die Wormser nachhaltig auf Erfolgskurs bringen.

Als die Wormatia Sascha Eller im März 2013 vom U 23-Trainer zum Chef der Regionalligamannschaft befördert hatte, betrug der Rückstand zum "rettenden Ufer" bereits 13 Punkte. Am Ende stand trotz eines zwischenzeitlichen Aufwärtstrends unter Eller Platz 16, der unter normalen Umständen nicht zum Klassenverbleib gereicht hätte, zumal mit dem 1. FC Saarbrücken und der SV 07 Elversberg gleich zwei Südwest-Klubs aus der 3. Liga absteigen mussten.

Der Rückzug von Eintracht Frankfurt II, die Insolvenz des SSV Ulm 1846 und schließlich die Aufstiege der SG Sonnenhof Großaspach und des FSV Mainz 05 II in die 3. Liga verhinderten zwar nachträglich den Abstieg der Wormatia in die Oberliga, brachten den Traditionsverein aber trotzdem in eine missliche Lage. "Wir mussten in Windeseile für zwei verschiedene Ligen planen. Dazu ist es nicht alltäglich, dass der Verein einem so jungen Trainerteam vertraut", sagt Eller.

"Trainerteam auf Augenhöhe, aber nicht immer einer Meinung"

Der personelle Umbruch fiel entsprechend radikal aus: 18 Zugänge wurden verpflichtet, nur sechs Spieler aus der Vorsaison gehören weiter zum Kader. "Von Anfang an herrschte ein wahnsinniges Teamgefühl in der Mannschaft. Manchmal wollen die Jungs gar nicht mehr runter vom Trainingsplatz", verrät Sascha Eller. Doch was machen der gebürtige Wormser und seine Brüder anders als ihre prominenten Vorgänger?

"Schwer zu sagen. Die Kommunikation im gesamten Verein ist harmonischer geworden. Für mich ist es wichtig, den Spielern den Spaß am Fußball zu vermitteln. Nur dann können sie auch die nötige Kreativität auf dem Platz entwickeln", antwortet Sascha Eller. So bekam er auch Spieler wie Johnathan Zinram, dem der Ruf eines "ewigen Talents" vorauseilte, in den Griff. Der Mittelfeldspieler aus der Talentschmiede des Bundesligisten FSV Mainz 05 bereitete in seiner zweiten Saison bereits neun Tore vor.

Hauptberuflich führen die Ellers ein Dienstleistungsunternehmen für GPS-Schatzsuchen und Geocaching, in dem auch Saschas Frau Michaela arbeitet. "Teambuilding steht bei uns also ebenfalls hoch im Kurs", erklärt der Wormatia-Trainer. Dabei der Vorgesetzte seiner drei Brüder zu sein, ist für den 39-Jährigen kein schweres Gefühl: "Ich hatte als Ältester immer irgendwie das Sagen. Im Trainerteam bewegen wir uns auf Augenhöhe. Wir sind dabei ganz bestimmt nicht immer einer Meinung, aber keiner spielt bei der Mannschaft den einen gegen den anderen aus."

Torjäger Treske: Volltreffertransfer mit kurzer Anlaufzeit

Bei den Verpflichtungen verließ sich Sascha Eller nach eigener Aussage auch auf sein Bauchgefühl. Unter die Rubrik "Volltreffer" kann er schon jetzt Florian Treske einstufen. Der vom letztjährigen Ligakonkurrenten SSV Ulm 1846 gekommene Angreifer trug mit sieben Treffern und drei Vorlagen maßgeblich zum starken Saisonstart bei. "Mein Wechsel nach Worms ging kurzfristig über die Bühne. Vor allem die Gespräche mit dem Trainer haben mich quasi vom Hocker gehauen", beschreibt Treske gegenüber DFB.de.

Kurios: In den ersten vier Runden blieb der 27-Jährige ohne Torerfolg. "Danach bin ich von der Mittelstürmer-Position in das offensive Mittelfeld gerückt. Nun habe ich viele Freiheiten und kann meine Dynamik besser einbringen. Mein Ziel ist es, die Quote von 13 Toren aus der vergangenen Saison zu übertreffen", so der formstarke Stürmer, der in den zurückliegenenden sechs Begegnungen immer mindestens einmal erfolgreich war.

Nun wartet auf Treske und Co. am Samstag (ab 14 Uhr) mit dem Drittliga-Absteiger und Titelanwärter SV 07 Elversberg ein Spitzenspiel in der Fremde. Der gebürtige Deggendorfer strotzt nur so vor Selbstvertrauen: "Wir sind ein brutal eingeschworener Haufen, der jetzt zeigen kann, dass er die vielen Schulterklopfer verdient hat. In unserer Form müssen wir vor keinem Gegner Angst haben."