Wolfsburgerin Dickenmann: "Gegen Potsdam ist es immer ein Kampf"

Die Enttäuschung ist noch frisch bei den Fußballerinnen des VfL Wolfsburg. Aber der Blick muss nach vorne gehen. Nach dem bitteren 2:5 gegen Turbine Potsdam in der Allianz Frauen Bundesliga steht für die Mannschaft von Trainer Ralf Kellermann heute (ab 18 Uhr, im Livestream auf rbb-online.de) das Viertelfinale im DFB-Pokal auf dem Programm. Gegner ist dann kurioserweise schon wieder: Turbine Potsdam.

Im DFB.de-Interview schaut Wolfsburgs Mittelfeldspielerin Lara Dickenmann auf die Partie am vergangenen Sonntag zurück. Aber viel wichtiger ist der Blick nach vorne - schließlich ist es für die 30 Jahre alte Schweizer Nationalspielerin, die beim 2:5 (Highlights auf DFB-TV) per sehenswertem Kopfball immerhin zum zwischenzeitlichen 1:1 traf, die Chance zur schnellen Revanche. Und ganz nebenbei ist der VfL Wolfsburg ja auch noch Titelverteidiger im DFB-Pokal.

DFB.de: Frau Dickenmann, wenn Sie zurückschauen, kommt direkt Turbine Potsdam in den Blick. Wenn Sie nach vorne schauen, schon wieder Turbine Potsdam. Das Spiel in der Allianz Frauen-Bundesliga ist erst zwei Tage alt, da geht es im DFB-Pokal schon wieder gegen diesen Gegner. Eine kuriose Konstellation?

Lara Dickenmann: Ja, ein bisschen kurios ist es schon, aber das kommt ab und zu mal vor. Jetzt haben wir wenigstens gleich die Möglichkeit, alles, was am Sonntag nicht lief, besser zu machen.

DFB.de: Wie bitter war das 2:5?

Dickenmann: Gegen Potsdam ist es immer ein Kampf. Es sind schwierige Spiele, man hat nicht viel Zeit am Ball und die Zweikämpfe sind hart. Zunächst haben wir nicht gut ins Spiel gefunden, konnten den Ball nicht in den eigenen Reihen halten - und haben dann auch das 0:1 bekommen. Danach wurde unser Spiel ein wenig besser, und wir konnten ausgleichen und sogar noch das 2:1 vor der Pause schießen. Das war sehr wichtig für uns und gab uns ein gutes Gefühl für die zweite Halbzeit. Was dann genau in den ersten paar Minuten nach Wiederanpfiff passiert ist, kann ich mir nicht so genau erklären. Wir haben zwar versucht, noch mal zurückzukommen, waren aber auch vor dem Tor zu harmlos. Am Schluss haben wir fast alles nach vorne geworfen und noch ein Kontertor kassiert.

DFB.de: Spitzenreiter Bayern München hat das Topspiel gegen Essen 2:1 gewonnen. Wie sehen Sie die Situation in der Allianz Frauen-Bundesliga kurz vor Weihnachten?

Dickenmann: Für uns nach dieser Niederlage nicht so gut. Vor dem Spiel hatten wir schon sechs Zähler Rückstand und wussten, dass wir uns keine weiteren Punktverluste erlauben können. Jetzt ist die Situation nochmals schlechter geworden, aber wir werden sicher bis zum Schluss daran glauben und weiterkämpfen.



Die Enttäuschung ist noch frisch bei den Fußballerinnen des VfL Wolfsburg. Aber der Blick muss nach vorne gehen. Nach dem bitteren 2:5 gegen Turbine Potsdam in der Allianz Frauen Bundesliga steht für die Mannschaft von Trainer Ralf Kellermann heute (ab 18 Uhr, im Livestream auf rbb-online.de) das Viertelfinale im DFB-Pokal auf dem Programm. Gegner ist dann kurioserweise schon wieder: Turbine Potsdam.

Im DFB.de-Interview schaut Wolfsburgs Mittelfeldspielerin Lara Dickenmann auf die Partie am vergangenen Sonntag zurück. Aber viel wichtiger ist der Blick nach vorne - schließlich ist es für die 30 Jahre alte Schweizer Nationalspielerin, die beim 2:5 (Highlights auf DFB-TV) per sehenswertem Kopfball immerhin zum zwischenzeitlichen 1:1 traf, die Chance zur schnellen Revanche. Und ganz nebenbei ist der VfL Wolfsburg ja auch noch Titelverteidiger im DFB-Pokal.

DFB.de: Frau Dickenmann, wenn Sie zurückschauen, kommt direkt Turbine Potsdam in den Blick. Wenn Sie nach vorne schauen, schon wieder Turbine Potsdam. Das Spiel in der Allianz Frauen-Bundesliga ist erst zwei Tage alt, da geht es im DFB-Pokal schon wieder gegen diesen Gegner. Eine kuriose Konstellation?

Lara Dickenmann: Ja, ein bisschen kurios ist es schon, aber das kommt ab und zu mal vor. Jetzt haben wir wenigstens gleich die Möglichkeit, alles, was am Sonntag nicht lief, besser zu machen.

DFB.de: Wie bitter war das 2:5?

Dickenmann: Gegen Potsdam ist es immer ein Kampf. Es sind schwierige Spiele, man hat nicht viel Zeit am Ball und die Zweikämpfe sind hart. Zunächst haben wir nicht gut ins Spiel gefunden, konnten den Ball nicht in den eigenen Reihen halten - und haben dann auch das 0:1 bekommen. Danach wurde unser Spiel ein wenig besser, und wir konnten ausgleichen und sogar noch das 2:1 vor der Pause schießen. Das war sehr wichtig für uns und gab uns ein gutes Gefühl für die zweite Halbzeit. Was dann genau in den ersten paar Minuten nach Wiederanpfiff passiert ist, kann ich mir nicht so genau erklären. Wir haben zwar versucht, noch mal zurückzukommen, waren aber auch vor dem Tor zu harmlos. Am Schluss haben wir fast alles nach vorne geworfen und noch ein Kontertor kassiert.

DFB.de: Spitzenreiter Bayern München hat das Topspiel gegen Essen 2:1 gewonnen. Wie sehen Sie die Situation in der Allianz Frauen-Bundesliga kurz vor Weihnachten?

Dickenmann: Für uns nach dieser Niederlage nicht so gut. Vor dem Spiel hatten wir schon sechs Zähler Rückstand und wussten, dass wir uns keine weiteren Punktverluste erlauben können. Jetzt ist die Situation nochmals schlechter geworden, aber wir werden sicher bis zum Schluss daran glauben und weiterkämpfen.

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DFB.de: Hatten Sie vor der Saison erwartet, dass es in diesem Jahr so viele überraschende Ergebnisse geben könnte?

Dickenmann: Ich bin mit der Erwartung nach Deutschland gekommen, dass es die eine oder andere Überraschung geben wird. Dass es zu diesem Zeitpunkt jedoch so aussieht, hätte ich mir nicht ausmalen können.

DFB.de: Sie waren selbst ebenfalls schon zweimal betroffen: beim 0:1 gegen Sand und beim 2:2 gegen Freiburg. Wie ist das zu erklären?

Dickenmann: Beim 2:2 gegen Freiburg führten wir ja noch 2:0 in der 90. Minute, so was darf nie passieren. Mir war das sicher eine Lehre. Aber ich bin auch froh, dass ich in meinem Alter noch dazulernen darf. Gegen Sand haben wir ein blödes Gegentor bekommen, hatten dann in der zweiten Halbzeit aber noch genug Zeit und Möglichkeiten, zurück ins Spiel zu kommen. Leider waren wir an dem Tag vor dem Tor zu ungenau oder zu wenig aggressiv.

DFB.de: Ist das der größte Unterschied zu Frankreich, wo Sie mit Olympique Lyon oft mit 22 Siegen in 22 Begegnungen Meister geworden sind?

Dickenmann: Ja, jedes Spiel in der Bundesliga ist ein Kampf, von der ersten bis zur letzten Minute. In Frankreich war es oft so, dass, wenn wir das Spiel in der ersten Halbzeit nicht entschieden haben, wir das in der zweiten machen konnten, da die Gegner nicht 90 Minuten mit unserem Tempo mithalten konnten.

DFB.de: War diese Dominanz auch ein Grund für Ihren Wechsel nach Deutschland im Sommer?

Dickenmann: Ja, unter anderem. Ich wollte vor meinem Karriereende noch etwas anderes erleben, und die Allianz Frauen-Bundesliga ist für mich die ausgeglichenste und härteste Liga momentan. Ich brauchte eine neue Herausforderung und wollte die deutsche Mentalität kennenlernen.

DFB.de: Wie haben Sie das erste halbe Jahr in Wolfsburg bisher erlebt?

Dickenmann: Sehr emotional. Jedes Spiel ist immer sehr intensiv, sei es wegen der körperlichen Härte oder wegen der Spannung. Viele Emotionen, die ich in der Form noch nicht gekannt habe. Es macht viel Spaß, Teil der Mannschaft zu sein, mit ihr Fortschritte zu machen. Die guten Momente machen ja immer Spaß, aber es ist auch schön, wenn man zusammen eine etwas schwierigere Situation überwindet.

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DFB.de: Blicken wir nach vorne: Heute geht es wieder gegen Turbine. Dieses Mal in Potsdam. Was erwartet Sie dort?

Dickenmann: Wieder ein Kampf wie am Sonntag. Dazu kommt, dass im DFB-Pokal noch mehr ein Alles-oder-nichts-Gefühl dabei ist. In Potsdam zu spielen, vor ihren Fans, ist immer speziell. Am Sonntag war es schon nicht einfach, jetzt wird es noch mal ein Stück schwieriger.

DFB.de: Wolfsburg ist Titelverteidiger. Das große Endspiel in Köln ist nur noch zwei Siege entfernt. Haben Sie das Finale schon im Visier?

Dickenmann: Solche Erlebnisse sind für die Spielerinnen, die dabei waren, sicherlich im Hinterkopf. Ich denke immer von Spiel zu Spiel, aber wenn ich vom DFB-Pokalfinale höre, möchte ich auf jeden Fall diese Saison auch dabei sein.

DFB.de: Blicken wir zum Abschluss noch etwas weiter nach vorne: Was ist möglich in den drei Wettbewerben mit dem VfL Wolfsburg in diesem Jahr?

Dickenmann: Bisher noch alles. Wir haben einen großen Kader, der es uns ermöglicht, in drei Wettbewerben erfolgreich zu sein. Das ist auch unser Ziel. In der Meisterschaft ist es jetzt ein bisschen schwierig geworden für uns, ganz vorne dabei zu sein. Aber wir glauben weiterhin an unsere Möglichkeiten. Das Pokalspiel ist für mich wie ein Endspiel. Und wieder mal in der Champions League zu überwintern, bedeutet auch viel für mich. Denn die zwei letzten Rückrunden in Frankreich waren doch ein bisschen schwierig ohne den dritten Wettbewerb.

DFB.de: Im März können Sie sich mit der Schweizer Nationalmannschaft in einem Turnier gegen die Niederlande, Norwegen und Schweden noch für die Olympischen Spiele in Rio qualifizieren. Welche Chancen rechnen Sie sich aus?

Dickenmann: Ich denke, von den vier Teams haben alle etwa die gleichen Chancen. Es gibt keinen klaren Favoriten, aber alle Teams sind sehr stark, und es wird entscheidend sein, wie man die drei Spiele in so kurzer Zeit am besten hinbekommt.

DFB.de: Würde mit der Qualifikation ein Traum in Erfüllung gehen?

Dickenmann: Ja, ein Traum, den ich bis vor kurzem noch nicht einmal gewagt habe zu träumen. Die erste WM war schon ein großartiges Erlebnis für uns. Aber die Olympischen Spiele stehen für mich noch mal einige Stufen darüber.