Wolfsburg-Trainer Mattes: "Die Rente ist noch kein Thema"

Er gehört beim VfL Wolfsburg längst zum Inventar. Manfred Mattes spielte einst 13 Jahre, unter anderem in der 2. Bundesliga, für die "Wölfe", trainierte bereits die U 23 und die U 19-Mannschaften der Niedersachsen und war maßgeblich am Aufbau des Fußballinternats in Wolfsburg beteiligt. Mittlerweile ist der 62-Jährige bereits in seiner zehnten Saison als U 17-Trainer tätig. Der studierte Sportwissenschaftler und Biologie-Lehrer ist mit einigem Abstand der älteste Trainer in der B-Junioren-Bundesliga.

In der aktuellen Saison läuft es für Mattes und seine Mannschaft rund. Nach absolvierten 13 Saisonspielen rangieren die Grün-Weißen ungeschlagen an der Tabellenspitze. Besonders bemerkenswert: Der VfL kassierte bislang lediglich fünf Gegentore und hat bereits acht Punkte Vorsprung auf den Tabellendritten Hamburger SV. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Manfred Mattes mit dem Journalisten Carsten Neuhaus über eine mögliche Rente, die Veränderungen im Nachwuchsbereich - und darüber, wie viele Spiele er in seiner fast zehnjährigen Laufbahn als U 17-Trainer verpasst hat.

DFB.de: Für Ihre Mannschaft läuft es derzeit in der Meisterschaft sehr ordentlich. Nach 13 Partien ist der VfL ungeschlagener Tabellenführer. Was ist das Erfolgsgeheimnis, Herr Mattes?

Manfred Mattes: Wir haben in dieser Saison bewusst einen größeren Kader gewählt als noch in der vergangenen Spielzeit. Wegen zahlreicher verletzter Spieler konnten wir im Vorjahr lange Zeit nicht optimal trainieren. Teilweise standen mir nur acht oder neun Spieler zur Verfügung. Das ist nun anders. Durch einen Kader von 22 Spielern hat sich der Konkurrenzkampf in der Mannschaft merklich erhöht. Außerdem haben meine Trainerkollegen in der U 15 und U 16 in den vergangenen Jahren sehr gute Arbeit geleistet. Ich profitiere nun davon, dass die Spieler noch besser ausgebildet wurden. Das positive Abschneiden der U 17 ist also längst nicht nur mein Verdienst, sondern des gesamten Trainerteams im Nachwuchsleistungszentrum.

DFB.de: Vor allem in der Defensive lassen Ihre Spieler kaum etwas anbrennen. Was sind die Gründe dafür?

Mattes: Neben unserer eingespielten und leistungsstarken Viererkette ist das Mittelfeldpressing meiner Mannschaft entscheidend. Im mittleren Drittel des Spielfelds geht jeder meiner Spieler im höchsten Tempo auf den Ball. Selbst der Stürmer arbeitet in diesem Bereich als erster Verteidiger.

DFB.de: Wo sehen Sie bei Ihrer Mannschaft denn noch Verbesserungsbedarf?

Mattes: Während es in der Defensive schon nahezu optimal läuft, können wir unser Offensivspiel noch verbessern. Oft versuchen die Jungs, sich ausschließlich über schnelle Flachpässe bis in den gegnerischen Strafraum zu kombinieren. Da müssen wir jedoch ein wenig variabler werden und öfter die Eins-gegen-Eins-Situation suchen. Auch unsere Außenspieler könnten noch besser eingebunden werden.

DFB.de: Was ist für Ihre Mannschaft in dieser Saison möglich?

Mattes: Nach dem jetzigen Leistungsstand der Mannschaft ist es machbar, dass wir am Ende der Spielzeit auf einem der ersten beiden Tabellenplätze stehen und damit auch den Sprung in das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft schaffen.



Er gehört beim VfL Wolfsburg längst zum Inventar. Manfred Mattes spielte einst 13 Jahre, unter anderem in der 2. Bundesliga, für die "Wölfe", trainierte bereits die U 23 und die U 19-Mannschaften der Niedersachsen und war maßgeblich am Aufbau des Fußballinternats in Wolfsburg beteiligt. Mittlerweile ist der 62-Jährige bereits in seiner zehnten Saison als U 17-Trainer tätig. Der studierte Sportwissenschaftler und Biologie-Lehrer ist mit einigem Abstand der älteste Trainer in der B-Junioren-Bundesliga.

In der aktuellen Saison läuft es für Mattes und seine Mannschaft rund. Nach absolvierten 13 Saisonspielen rangieren die Grün-Weißen ungeschlagen an der Tabellenspitze. Besonders bemerkenswert: Der VfL kassierte bislang lediglich fünf Gegentore und hat bereits acht Punkte Vorsprung auf den Tabellendritten Hamburger SV. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Manfred Mattes mit dem Journalisten Carsten Neuhaus über eine mögliche Rente, die Veränderungen im Nachwuchsbereich - und darüber, wie viele Spiele er in seiner fast zehnjährigen Laufbahn als U 17-Trainer verpasst hat.

DFB.de: Für Ihre Mannschaft läuft es derzeit in der Meisterschaft sehr ordentlich. Nach 13 Partien ist der VfL ungeschlagener Tabellenführer. Was ist das Erfolgsgeheimnis, Herr Mattes?

Manfred Mattes: Wir haben in dieser Saison bewusst einen größeren Kader gewählt als noch in der vergangenen Spielzeit. Wegen zahlreicher verletzter Spieler konnten wir im Vorjahr lange Zeit nicht optimal trainieren. Teilweise standen mir nur acht oder neun Spieler zur Verfügung. Das ist nun anders. Durch einen Kader von 22 Spielern hat sich der Konkurrenzkampf in der Mannschaft merklich erhöht. Außerdem haben meine Trainerkollegen in der U 15 und U 16 in den vergangenen Jahren sehr gute Arbeit geleistet. Ich profitiere nun davon, dass die Spieler noch besser ausgebildet wurden. Das positive Abschneiden der U 17 ist also längst nicht nur mein Verdienst, sondern des gesamten Trainerteams im Nachwuchsleistungszentrum.

DFB.de: Vor allem in der Defensive lassen Ihre Spieler kaum etwas anbrennen. Was sind die Gründe dafür?

Mattes: Neben unserer eingespielten und leistungsstarken Viererkette ist das Mittelfeldpressing meiner Mannschaft entscheidend. Im mittleren Drittel des Spielfelds geht jeder meiner Spieler im höchsten Tempo auf den Ball. Selbst der Stürmer arbeitet in diesem Bereich als erster Verteidiger.

DFB.de: Wo sehen Sie bei Ihrer Mannschaft denn noch Verbesserungsbedarf?

Mattes: Während es in der Defensive schon nahezu optimal läuft, können wir unser Offensivspiel noch verbessern. Oft versuchen die Jungs, sich ausschließlich über schnelle Flachpässe bis in den gegnerischen Strafraum zu kombinieren. Da müssen wir jedoch ein wenig variabler werden und öfter die Eins-gegen-Eins-Situation suchen. Auch unsere Außenspieler könnten noch besser eingebunden werden.

DFB.de: Was ist für Ihre Mannschaft in dieser Saison möglich?

Mattes: Nach dem jetzigen Leistungsstand der Mannschaft ist es machbar, dass wir am Ende der Spielzeit auf einem der ersten beiden Tabellenplätze stehen und damit auch den Sprung in das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft schaffen.

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DFB.de: Letztmals nahm der VfL 2009 an der B-Junioren-Endrunde teil. Wie groß ist die Sehnsucht nach den Duellen mit den besten Teams der beiden anderen Staffeln?

Mattes: Es ist natürlich eine schöne Sache, sich mit den Besten zu messen. Doch unser oberstes Ziel ist die möglichst perfekte Ausbildung jedes einzelnen Spielers. Wenn wir als Nebenprodukt auch noch auf den ersten zwei Plätzen landen sollten, nehmen wir das gerne mit. Aber eine Endrunden-Teilnahme bei der U 17 allein sagt nichts über die Qualität der Ausbildung im Verein aus.

DFB.de: Sie sind nun schon seit 2005 U 17-Trainer der „Wölfe“. Wie sehr hat sich die Nachwuchsarbeit seitdem verändert?

Mattes: Die Trainingsarbeit im Nachwuchsbereich ist nicht mehr mit der von damals zu vergleichen. Es hat sich fast alles grundlegend verändert. 2005 haben wir noch viel improvisiert, heute ist das Training und gesamte Ablauf komplett durchorganisiert. Mein Trainerstab ist heute viel größer. Mir stehen bei der täglichen Arbeit neben meinem Co- und Torwarttrainer auch ein Mental- und Athletiktrainer zur Verfügung. Außerdem wurde das Scouting im Nachwuchs optimiert.

DFB.de: Hatten Sie in den zehn Jahren nie das Verlangen, eine anderen Aufgabe zu übernehmen?

Mattes: Nein, ich fühle mich bei der U 17 absolut richtig aufgehoben. Als ausgebildeter Lehrer kann ich meine Erfahrung im Übergang zum Leistungsbereich am besten einbringen.

DFB.de: Sie sind nun 62 Jahre. Haben Sie schon einmal an die Rente gedacht?

Mattes: Das ist für mich noch kein Thema. Der Trainerjob ist mein absoluter Traum. Außerdem hat mir der VfL signalisiert, dass ich im Trainerteam des NLZ weiter gebraucht werde. Mit 65 Jahren werde ich vielleicht einmal drüber nachdenken, ob ich meinen Job an den Nagel hänge. Aber derzeit bin ich top-fit und fahre jeden Tag mit viel Freude zum Training.

DFB.de: Was macht die Arbeit mit den Heranwachsenden besonders reizvoll für Sie?

Mattes: Die Jungs, die beim VfL im U 17-Bereich Fußball spielen, sind alle hochtalentiert und vor allem motiviert, ihren Traum vom Profifußball zu verwirklichen. Ich kann alle meine Spieler nachts um zwei Uhr anrufen und jeder Spieler würde sofort auf den Trainingsplatz kommen.

DFB.de: In der laufenden Saison haben Sie ein Spiel wegen eines Magen-Darm-Infekts verpasst. Wie viele VfL-Partien konnten Sie in den gesamten zehn Jahren nicht sehen?

Mattes: Die Spiele kann ich auf jeden Fall an einer Hand abzählen.