Wolf gegen Kaltenbach: Titelhattrick oder perfekter Ausstand

Hannes Wolf ist einen Schritt vom Titelhattrick entfernt. Wenn die vom 35-Jährigen trainierte U 19 von Borussia Dortmund das Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft bei der TSG 1899 Hoffenheim am Sonntag (ab 13 Uhr, live auf Sport1) in der Rhein-Neckar Arena gewinnen sollte, wäre es für Wolf nach den beiden Meistertiteln mit der U 17 (2014, 2015) der dritte Triumph in Serie.

Für Matthias Kaltenbach, 31 Jahre alter Trainer der Hoffenheimer, wäre der Gewinn der Deutschen Meisterschaft dagegen der perfekte Ausstand. Kaltenbach war vom Co- zum Cheftrainer der U 19 befördert worden, weil sein Vorgänger Julian Nagelsmann (28) Mitte Februar zu den Profis wechselte. Kaltenbach führte die U 19 bis ins Endspiel um die Deutsche Meisterschaft, Nagelsmann rettete die Profis der TSG vor dem Gang in die 2. Liga. Ab Sommer rückt auch Kaltenbach zu den Profis auf, wird wieder der Assistent von Nagelsmann.

Im aktuellen DFB.de-Interview sprechen Hannes Wolf und Matthias Kaltenbach mit dem Journalisten Martin Bytomski über die Nervosität vor dem Finale, das Rampenlicht Bundesliga und ein mögliches Elfmeterschießen.

DFB.de: Am Sonntag steigt mit dem Finale um die A-Junioren-Meisterschaft der Saisonhöhepunkt. Sind Sie schon nervös?

Hannes Wolf: Das Kribbeln steigt. Seit Mittwoch befinden wir uns in der Vorbereitung, setzen uns dabei auch intensiv mit dem Gegner auseinander.

Matthias Kaltenbach: Noch nicht so richtig. Bei mir geht das Kribbeln erst Sonntag los, dann aber umso stärker. Mit Beginn des Spiels legt sich das dann auch wieder, dann bin ich im gedanklichen Tunnel und auf die Partie fokussiert.

DFB.de: Das Finale findet in der Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim statt. Hat die TSG 1899 Hoffenheim einen Heimvorteil?

Wolf: Nein, das glaube ich nicht. Ich finde es einfach cool, dass wir in einer großen Arena spielen können. Ich hoffe auf viele Zuschauer, die eine hervorragende Stimmung verbreiten. Wie sich das auf die Spieler auswirkt, kann man vorher kaum einschätzen. Wir haben das erste Halbfinale gegen den TSV 1860 München vor mehr als 15.000 Zuschauern in Dortmund auch vor einer großen Kulisse gespielt. Geholfen hat es uns sportlich nicht, wir haben 1:2 verloren.

Kaltenbach: Wir waren schon häufig bei den Profis, kennen das Stadion und die Atmosphäre. Selbst gespielt haben wir dort aber noch nicht. Wir sehen das Finale als Anreiz. In solchen Stadien wollen alle Spieler auch in Zukunft auflaufen.



Hannes Wolf ist einen Schritt vom Titelhattrick entfernt. Wenn die vom 35-Jährigen trainierte U 19 von Borussia Dortmund das Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft bei der TSG 1899 Hoffenheim am Sonntag (ab 13 Uhr, live auf Sport1) in der Rhein-Neckar Arena gewinnen sollte, wäre es für Wolf nach den beiden Meistertiteln mit der U 17 (2014, 2015) der dritte Triumph in Serie.

Für Matthias Kaltenbach, 31 Jahre alter Trainer der Hoffenheimer, wäre der Gewinn der Deutschen Meisterschaft dagegen der perfekte Ausstand. Kaltenbach war vom Co- zum Cheftrainer der U 19 befördert worden, weil sein Vorgänger Julian Nagelsmann (28) Mitte Februar zu den Profis wechselte. Kaltenbach führte die U 19 bis ins Endspiel um die Deutsche Meisterschaft, Nagelsmann rettete die Profis der TSG vor dem Gang in die 2. Liga. Ab Sommer rückt auch Kaltenbach zu den Profis auf, wird wieder der Assistent von Nagelsmann.

Im aktuellen DFB.de-Interview sprechen Hannes Wolf und Matthias Kaltenbach mit dem Journalisten Martin Bytomski über die Nervosität vor dem Finale, das Rampenlicht Bundesliga und ein mögliches Elfmeterschießen.

DFB.de: Am Sonntag steigt mit dem Finale um die A-Junioren-Meisterschaft der Saisonhöhepunkt. Sind Sie schon nervös?

Hannes Wolf: Das Kribbeln steigt. Seit Mittwoch befinden wir uns in der Vorbereitung, setzen uns dabei auch intensiv mit dem Gegner auseinander.

Matthias Kaltenbach: Noch nicht so richtig. Bei mir geht das Kribbeln erst Sonntag los, dann aber umso stärker. Mit Beginn des Spiels legt sich das dann auch wieder, dann bin ich im gedanklichen Tunnel und auf die Partie fokussiert.

DFB.de: Das Finale findet in der Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim statt. Hat die TSG 1899 Hoffenheim einen Heimvorteil?

Wolf: Nein, das glaube ich nicht. Ich finde es einfach cool, dass wir in einer großen Arena spielen können. Ich hoffe auf viele Zuschauer, die eine hervorragende Stimmung verbreiten. Wie sich das auf die Spieler auswirkt, kann man vorher kaum einschätzen. Wir haben das erste Halbfinale gegen den TSV 1860 München vor mehr als 15.000 Zuschauern in Dortmund auch vor einer großen Kulisse gespielt. Geholfen hat es uns sportlich nicht, wir haben 1:2 verloren.

Kaltenbach: Wir waren schon häufig bei den Profis, kennen das Stadion und die Atmosphäre. Selbst gespielt haben wir dort aber noch nicht. Wir sehen das Finale als Anreiz. In solchen Stadien wollen alle Spieler auch in Zukunft auflaufen.

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DFB.de: Ihre Mannschaften trafen bisher noch nicht aufeinander. Wie stellen Sie sich auf den Gegner ein?

Wolf: Wir haben die Partien des Gegners beobachtet, analysieren Videomaterial. Aber man kennt selbstverständlich auch den einen oder anderen Spieler. Wir sind gut vorbereitet.

Kaltenbach: So wie immer. Ich habe Spiele der Dortmunder aus der West-Staffel gesehen, zum Beispiel die Derbys gegen den FC Schalke 04. Die Halbfinal-Partien auch. Neben der hohen individuellen Klasse ist mir besonders die taktische Variabilität aufgefallen.

DFB.de: Beim BVB standen Christian Pulisic und Felix Passlack bereits im Rampenlicht Bundesliga. Spielen diese Erfahrungen eine Rolle?

Wolf: Zunächst muss man sagen, dass Christian Pulisic nicht spielen wird, da er mit der A-Nationalmannschaft der USA zur Copa América reist. Das ist zwar schade und ein großer Verlust, aber auch nachvollziehbar. Die Copa América ist mit der Europameisterschaft zu vergleichen, für Christian ist das eine super Sache. Felix Passlack ist ein sehr wichtiger Spieler. Wenn er aus der Bundesliga-Erfahrung die richtigen Schlüsse zieht, kann es förderlich sein. Doch wir haben nur dann eine Chance, wenn sich alle voll reinhängen.

Kaltenbach: Es ist sicher hilfreich, wenn Spieler schon in großen Arenen aufgelaufen sind. Philipp Ochs hat mit unserer ersten Mannschaft den Druck im Abstiegskampf erlebt. Diese Erfahrung wird ihm auch im Finale helfen.

DFB.de: Hannes Wolf gewann mit der U 17 von Borussia Dortmund bereits zweimal das Endspiel, steht nun mit der U 19 erneut im Finale. Wie sehr hilft diese Erfahrung?

Wolf: Es war bis jetzt eine unglaubliche Reise, auf die ich mich mit meinen Spielern begeben habe. Wir sind drei, teilweise vier Jahre als Team zusammengewachsen. Durch die Siege in den vergangenen beiden Endspielen haben wir bewiesen, dass wir ein Finale gewinnen können. Dieses Wissen kann uns keiner nehmen.

Kaltenbach: Die Dortmunder Mannschaft kennt das ganze Drumherum bei einem Endspiel und das kannn durchaus ein Vorteil sein. Sie weiß, dass sie Endspiele gewinnen kann. In diesem Punkt sind uns die Dortmunder einen kleinen Schritt voraus.

DFB.de: Sie haben beide keine Bundesligakarriere hingelegt, gehören zur jungen Trainer-Generation. Wie gut kennen Sie sich?

Wolf: Wir hatten bislang keinen persönlichen Kontakt. Aber aus der Ferne kann man sagen, dass Matthias Kaltenbach die gute Arbeit von Julian Nagelsmann fortgesetzt hat, wenn man die Ergebnisse der Rückrunde und der Halbfinal-Spiele zu Grunde legt.

Kaltenbach: Ich beobachte den Werdegang von Hannes Wolf seit einigen Jahren. Bereits als blutjunger Trainer war er erfolgreich und auch ein Vorbild für meine Arbeit. Ich freue mich, ihn im Rahmen des Finales zu treffen.

DFB.de: Julian Nagelsmann hat den Sprung zu den Profis geschafft. Wie sehen ihre Ambitionen aus?

Wolf: Das ist überhaupt nicht planbar. Ich habe bis 2019 einen Vertrag beim BVB. Auch in der kommenden Saison werde ich für die U 19 zuständig sein. Alles andere ist aktuell für mich nicht von Bedeutung.

Kaltenbach: Ich folge Julian im Sommer als Co-Trainer zu unserer Bundesliga-Mannschaft. Ich freue mich, wieder mit ihm arbeiten zu dürfen. Die Zeit als Cheftrainer der U 19-Mannschaft war eine prima Erfahrung. Wo die Reise endet? Ich weiß es nicht.

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DFB.de: Welche Auswirkungen hätte der Titelgewinn für Sie persönlich, für die Mannschaft und für den Verein?

Wolf: Das spielt für uns keine Rolle. Wir fokussieren uns auf das Spiel, wollen eine gute Leistung abrufen und das beeinflussen, was wir beeinflussen können. Im Halbfinale hatten wir so unsere Probleme, das sehr hohe Niveau aus der Liga zu halten. Gegen Hoffenheim müssen wir uns steigern und wieder das höchste Niveau erreichen.

Kaltenbach: Es ist ein herausragendes Ereignis für den gesamten Verein und für die Mannschaft. Ich wäre stolz, sollte es mit dem Titel klappen.

DFB.de: Was waren die besonderen Erlebnisse auf dem Weg ins Finale?

Wolf: Zunächst war die Staffelmeisterschaft bereits ein großer Erfolg. Wir haben uns gegen Mannschaften wie den FC Schalke 04, VfL Bochum oder Bayer Leverkusen durchgesetzt. Egal wie das Finale endet, das ist eine Spitzenleistung meiner Mannschaft.

Kaltenbach: Für mich persönlich das 3:0 gegen den 1. FC Saarbrücken. Denn da saß ich zum ersten Mal als Cheftrainer auf der Bank. Das 5:0 beim ärgsten Liga-Konkurrenten TSV 1860 München und der damit verbundene Sprung an die Staffelspitze waren ein weiterer Höhepunkt. Die dominante Leistung beim 3:1 im Halbfinal-Hinspiel beim SV Werder Bremen war auch etwas Besonderes.

DFB.de: Absolvieren Sie eine besondere Vorbereitung?

Wolf: Das Finale ist für sich schon etwas absolut Besonderes. Das wollen wir auch nicht kleinreden. Ich denke nicht, dass da eine Veränderung der bekannten Vorbereitung etwas bringen würde - im Gegenteil. Die üblichen, routinierten Abläufe sollen der Mannschaft vor diesem besonderen Spiel Sicherheit geben.

Kaltenbach: Wir ändern nichts im Ablauf vor dem Spiel. Wir frühstücken gemeinsam, gehen spazieren und dann findet vor der Abreise ins Stadion noch die taktische Besprechung statt.

DFB.de: Welchen Spielern aus der Mannschaft des Gegners trauen Sie den Sprung in die Bundesliga zu?

Wolf: Philipp Ochs zählt nicht, der hat den Sprung ja bereits geschafft. Bendikt Gimber, der 2014 die Goldene Fritz-Walter-Medaille als bester Nachwuchsspieler bekommen hat, und Dennis Geiger sind weitere Kandidaten, die folgen können.

Kaltenbach: Till Schumacher ist ein klasse Linksverteidiger. Dzenis Burnic agiert elegant und leichtfüßig. Jacob Bruun Larsen ist extrem schnell, Janni-Luca Serra hat eine beachtliche Statur. Doch bei allem Talent gehören noch andere Faktoren dazu, damit es mit der Profikarriere klappt. Der klare Kopf, viel Fleiß und auch immer etwas Glück.

DFB.de: Lassen Sie Elfmeterschießen üben?

Wolf: Ich verrate nichts. Weder, ob ich es üben lasse, noch ob ich die Reihenfolge bestimme.

Kaltenbach: Im Training haben wir ein kleines Wettschießen veranstaltet. Sollte es wirklich zum Elfmeterschießen kommen, blicke ich in die Gesichter der Spieler, spreche mit den Jungs und entscheide dann zusammen mit der Mannschaft, wer schießt.

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