Wochenschau: KSC-Europareise endet gegen Salzburg

Was passierte im deutschen Fußball vor fünf Jahren? Vor 25, 50 oder 100 Jahren? Autor Udo Muras hat in den Archiven gesucht und blickt auf die wichtigsten Jahrestage zurück. Die DFB-Wochenschau - immer mittwochs auf DFB.de.

7. April

Vor 75 Jahren finden drei Endrundenspiele zur Deutschen Meisterschaft statt. Dessau 05 unterliegt dem VfR Mannheim 1:3, nach 110 Sekunden steht es schon 1:1. Ein Doppelschlag von Richard Spindler lässt den Gast jubeln, "noch selten hat wohl eine glücklichere Mannschaft ein Spielfeld verlassen", mutmaßt der Kicker. Köln-Sülz gewinnt bei Pommern-Meister Viktoria Stolp 2:0 und der Dresdner SC bezwingt Sudeten-Meister Warnsdorfer SC 3:1. Mehr Spiele werden Karfreitag nicht ausgetragen.

Vor 70 Jahren deklassiert das Luftwaffenteam der Roten Jäger den 1. FC Nürnberg mit 7:0. "An diesem Tag gelingt uns alles", schreibt Fritz Walter, einer der Roten Jäger, in seinen Erinnerungen. Nur die Torschützen verschweigt er.

Vor 30 Jahren wird der 27. Bundesliga-Spieltag ausgetragen. Der Vierkampf um die Meisterschaft bleibt so spannend wie zuvor, da alle Kandidaten Unentschieden spielen. Das Gipfeltreffen zwischen Bayern und dem VfB Stuttgart endet 2:2, der Ex-Münchner Asgeir Sigurvinsson trifft an alter Wirkungsstätte zum Ausgleich und "demonstrierte eindrucksvoll, welches Juwel die Bayern da leichtfertig einem Konkurrenten in die Hände schleuderten", schreibt der Kicker. Mittelfeldspieler Wolfgang Grobe erzielt beide Bayern-Tore, während Stürmer-Star Karl-Heinz Rummenigge nur den Gästetorwart trifft. Nach einem Rempler scheidet Helmut Roleder aus, die Diagnose lautet Nierenkolik. In der Endphase des Titelkampfes muss Reservist Armin Jäger ran.
Borussia Mönchengladbach hätte mit einem Sieg gegen Abstiegskandidat Eintracht Frankfurt auf Platz eins klettern können, spielt aber nur 1:1. Sündenbock der Fans ist Lothar Matthäus, der wegen seines bevorstehenden Wechsels ausgepfiffen wird. Ausgerechnet Matthäus tritt in der 82. Minute dann zum Elfmeter an und scheitert prompt an Torwart Jürgen Pahl. Frankfurts Sieghoffnungen platzen erst in der 90. Minute durch den Treffer von Ewald Lienen. Da Meister HSV am Vortag in Bochum 1:1 spielt, bleiben die ersten Vier wo sie sind. Weshalb Werder Bremen, vier Zähler hinter Bayern, noch mal zu rechnen beginnt. Die Bremer gewinnen 5:2 gegen Bayer Uerdingen, das zur Pause noch 2:0 führt. Im unteren Tabellenabschnitt gehen für Kickers Offenbach (0:2 gegen Leverkusen) und Nürnberg (1:3 in Köln) allmählich die Lichter aus.

Vor 25 Jahren gewinnt Borussia Dortmund in der Bundesliga 5:1 bei Hannover 96. Schon in der ersten Minute eröffnet Günter Breitzke das Schützenfest, der überragende Andreas Möller erhöht auf 2:0 und erntet Lob von allen Seiten. Der Kicker kürt ihm zum Mann des Tages, Mitspieler Frank Mill sagt: "Besser kann man nicht Fußball spielen!" Für Schlusslicht Hannover gilt eher das Gegenteil, Verteidiger Karsten Surmann gibt zu: "Ich bin jetzt zehn Jahre hier, aber so etwas Schlimmes habe ich noch nicht erlebt. Der Großteil der Mannschaft war geistig nicht auf der Höhe."
Auch nach dem zweiten Freitagsspiel fallen deutliche Worte. Bayer Leverkusen verliert bei Aufsteiger St. Pauli 0:2 und Torwart Rüdiger Vollborn gibt dem Trainer die Schuld: "Wir sind eine tote Mannschaft. Michels kann uns nicht mehr motivieren. Er hat wohl keine Lust mehr." Bayer-Präsident Fischer kommentiert den Angriff auf Rinus Michels, 1988 mit der Niederlande Europameister, noch zurückhaltend: "Wenn das in der Zeitung steht, ist es schlechter Stil. Ich muss Rüdiger fragen, wie es zustande gekommen ist."

8. April

Vor 80 Jahren startet die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft mit einem neuen Modus. Erstmals werden Gruppenspiele ausgetragen, die vier Sieger ermitteln die Halbfinalisten. Schalkes 5:2 bei Werder Bremen in der Nordwest-Gruppe ist für das Fachblatt Fußball zumindest "das einzige Ergebnis von acht, das 100-prozentig 'normal' ist". Als größte Überraschung geht ein 0:0 durch, das Borussia Fulda vor 16.000 Zuschauern in Kassel Sachsen-Meister Dresdner SC abtrotzt. Es ist das einzige Remis des Tages. Den höchsten Tagessieg schießt Waldhof Mannheim heraus, Nationalspieler Otto Siffling gelingen beim 6:1 gegen den SV Mülheim vier Tore. Kickers Offenbach kommt in der gleichen Gruppe zu einem 4:1 gegen Union Böckingen, und der Fußball fragt provokativ: "War das Württembergs Meister?" Besser kommt der 1. FC Nürnberg nach seinem 2:0 in Magdeburg bei Wacker Halle weg – "Der Club in feiner Form!" – steht zu lesen. Im Nordwesten muss sich Schalke noch mit Platz zwei begnügen, da Nord-Meister Eimsbütteler TV den Niederrhein-Meister VfL Benrath 5:1 demontiert. In der Gruppe Ost gibt es zwei knappe Resultate: Beuthen 09 gegen Preußen Danzig 2:1, Viktoria Stolp gegen Viktoria Berlin 2:3. Da bei Punktgleichheit das Divisionsverfahren zählt, ist Beuthen Tabellenführer.



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Was passierte im deutschen Fußball vor fünf Jahren? Vor 25, 50 oder 100 Jahren? Autor Udo Muras hat in den Archiven gesucht und blickt auf die wichtigsten Jahrestage zurück. Die DFB-Wochenschau - immer mittwochs auf DFB.de.

7. April

Vor 75 Jahren finden drei Endrundenspiele zur Deutschen Meisterschaft statt. Dessau 05 unterliegt dem VfR Mannheim 1:3, nach 110 Sekunden steht es schon 1:1. Ein Doppelschlag von Richard Spindler lässt den Gast jubeln, "noch selten hat wohl eine glücklichere Mannschaft ein Spielfeld verlassen", mutmaßt der Kicker. Köln-Sülz gewinnt bei Pommern-Meister Viktoria Stolp 2:0 und der Dresdner SC bezwingt Sudeten-Meister Warnsdorfer SC 3:1. Mehr Spiele werden Karfreitag nicht ausgetragen.

Vor 70 Jahren deklassiert das Luftwaffenteam der Roten Jäger den 1. FC Nürnberg mit 7:0. "An diesem Tag gelingt uns alles", schreibt Fritz Walter, einer der Roten Jäger, in seinen Erinnerungen. Nur die Torschützen verschweigt er.

Vor 30 Jahren wird der 27. Bundesliga-Spieltag ausgetragen. Der Vierkampf um die Meisterschaft bleibt so spannend wie zuvor, da alle Kandidaten Unentschieden spielen. Das Gipfeltreffen zwischen Bayern und dem VfB Stuttgart endet 2:2, der Ex-Münchner Asgeir Sigurvinsson trifft an alter Wirkungsstätte zum Ausgleich und "demonstrierte eindrucksvoll, welches Juwel die Bayern da leichtfertig einem Konkurrenten in die Hände schleuderten", schreibt der Kicker. Mittelfeldspieler Wolfgang Grobe erzielt beide Bayern-Tore, während Stürmer-Star Karl-Heinz Rummenigge nur den Gästetorwart trifft. Nach einem Rempler scheidet Helmut Roleder aus, die Diagnose lautet Nierenkolik. In der Endphase des Titelkampfes muss Reservist Armin Jäger ran.
Borussia Mönchengladbach hätte mit einem Sieg gegen Abstiegskandidat Eintracht Frankfurt auf Platz eins klettern können, spielt aber nur 1:1. Sündenbock der Fans ist Lothar Matthäus, der wegen seines bevorstehenden Wechsels ausgepfiffen wird. Ausgerechnet Matthäus tritt in der 82. Minute dann zum Elfmeter an und scheitert prompt an Torwart Jürgen Pahl. Frankfurts Sieghoffnungen platzen erst in der 90. Minute durch den Treffer von Ewald Lienen. Da Meister HSV am Vortag in Bochum 1:1 spielt, bleiben die ersten Vier wo sie sind. Weshalb Werder Bremen, vier Zähler hinter Bayern, noch mal zu rechnen beginnt. Die Bremer gewinnen 5:2 gegen Bayer Uerdingen, das zur Pause noch 2:0 führt. Im unteren Tabellenabschnitt gehen für Kickers Offenbach (0:2 gegen Leverkusen) und Nürnberg (1:3 in Köln) allmählich die Lichter aus.

Vor 25 Jahren gewinnt Borussia Dortmund in der Bundesliga 5:1 bei Hannover 96. Schon in der ersten Minute eröffnet Günter Breitzke das Schützenfest, der überragende Andreas Möller erhöht auf 2:0 und erntet Lob von allen Seiten. Der Kicker kürt ihm zum Mann des Tages, Mitspieler Frank Mill sagt: "Besser kann man nicht Fußball spielen!" Für Schlusslicht Hannover gilt eher das Gegenteil, Verteidiger Karsten Surmann gibt zu: "Ich bin jetzt zehn Jahre hier, aber so etwas Schlimmes habe ich noch nicht erlebt. Der Großteil der Mannschaft war geistig nicht auf der Höhe."
Auch nach dem zweiten Freitagsspiel fallen deutliche Worte. Bayer Leverkusen verliert bei Aufsteiger St. Pauli 0:2 und Torwart Rüdiger Vollborn gibt dem Trainer die Schuld: "Wir sind eine tote Mannschaft. Michels kann uns nicht mehr motivieren. Er hat wohl keine Lust mehr." Bayer-Präsident Fischer kommentiert den Angriff auf Rinus Michels, 1988 mit der Niederlande Europameister, noch zurückhaltend: "Wenn das in der Zeitung steht, ist es schlechter Stil. Ich muss Rüdiger fragen, wie es zustande gekommen ist."

8. April

Vor 80 Jahren startet die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft mit einem neuen Modus. Erstmals werden Gruppenspiele ausgetragen, die vier Sieger ermitteln die Halbfinalisten. Schalkes 5:2 bei Werder Bremen in der Nordwest-Gruppe ist für das Fachblatt Fußball zumindest "das einzige Ergebnis von acht, das 100-prozentig 'normal' ist". Als größte Überraschung geht ein 0:0 durch, das Borussia Fulda vor 16.000 Zuschauern in Kassel Sachsen-Meister Dresdner SC abtrotzt. Es ist das einzige Remis des Tages. Den höchsten Tagessieg schießt Waldhof Mannheim heraus, Nationalspieler Otto Siffling gelingen beim 6:1 gegen den SV Mülheim vier Tore. Kickers Offenbach kommt in der gleichen Gruppe zu einem 4:1 gegen Union Böckingen, und der Fußball fragt provokativ: "War das Württembergs Meister?" Besser kommt der 1. FC Nürnberg nach seinem 2:0 in Magdeburg bei Wacker Halle weg – "Der Club in feiner Form!" – steht zu lesen. Im Nordwesten muss sich Schalke noch mit Platz zwei begnügen, da Nord-Meister Eimsbütteler TV den Niederrhein-Meister VfL Benrath 5:1 demontiert. In der Gruppe Ost gibt es zwei knappe Resultate: Beuthen 09 gegen Preußen Danzig 2:1, Viktoria Stolp gegen Viktoria Berlin 2:3. Da bei Punktgleichheit das Divisionsverfahren zählt, ist Beuthen Tabellenführer.

Vor 25 Jahren findet der 25. Bundesliga-Spieltag statt. Das Spitzenduo zeigt Nerven, weder Bayern (0:0 gegen Werder Bremen) noch Verfolger 1. FC Köln (2:2 gegen Kaiserslautern) gewinnen ihre Heimspiele. Köln hat noch Glück, dass unmittelbar nach dem 1:2 von Bruno Labbadia (87.) ein Elfmeter gepfiffen wird, den Pierre Littbarski verwandelt. Kuriosum am Rande: FCK-Regisseur Wolfram Wuttke hat seine Schuhe vergessen. Da er nur Größe 6 hat, kann kein Kollege aushelfen, weshalb er sich ein Paar von einem Jugendlichen leihen muss, der das Vorspiel bestritten hat.
Am selben Tag beschließt der Ligaausschuss in der Frankfurter DFB-Zentrale die Einführung des Supercups (Meister gegen Pokalsieger), feste Rückennummern für eine Saison und Namen auf den Trikots der Bundesliga-Spieler. Ausschuss-Vorsitzender Gerhard Mayer-Vorfelder sagt: "Vom Psychologischen versprechen wir uns eine Verringerung des Abstands zwischen Spielern und Fans."

Vor 20 Jahren tritt Leipzigs Trainer Jürgen Sundermann unmittelbar nach der 0:2-Heimniederlage des VfB gegen den 1. FC Nürnberg zurück. Sundermann glaubt nicht mehr an den Klassenverbleib des Aufsteigers, den bis Saisonende Co-Trainer Damian Halata betreut. Im zweiten Freitagsspiel schlägt Borussia Dortmund den 1. FC Köln 2:1. Mann des Tages ist der Kölner Alfons Higl, der an allen Toren beteiligt ist. Zunächst bringt er den 1. FC in Führung, dann unterläuft ihm ein Handspiel, Michael Zorc verwandelt den folgenden Elfmeter. Sein Eigentor bringt schließlich die Entscheidung - all das binnen 20 Minuten. Higl ist stinksauer, vor allem weil er den Handelfmeter nicht akzeptiert.

9. April

Vor 70 Jahren bestimmt der Krieg den Alltag, auch im Fußball. Der Ligabetrieb ist zu Ende, nur der Deutsche Meister muss noch ermittelt werden - ansonsten kommt es vermehrt zu ungewöhnlichen Freundschaftsspielen. Bayern München trifft auf eine Auswahl der Slowakischen Armee, man trennt sich 1:1.

Vor 30 Jahren sucht der Luxemburgische Fußball-Verband seinen neuen Nationaltrainer per Stellenanzeige - auch im Kicker.

Vor 20 Jahren wird der 29. Bundesliga-Spieltag ausgetragen. Bayern München gewinnt das Spitzenspiel gegen Eintracht Frankfurt 2:1 und setzt sich um vier Punkte ab. Mehmet Scholl eröffnet den Torreigen, Anthony Yeboah gleicht noch vor der Pause aus. Lothar Matthäus verwandelt den Elfmeter zum Sieg, der nach Thomas Helmers Platzverweis noch mal in Gefahr gerät. Bayern-Vize Karl-Heinz Rummenigge sagt: "Wir brauchen diesen Titel, aus Image- und aus finanziellen Gründen."
Im Abstiegskampf schöpft Wattenscheid 09 neue Hoffnung, das 3:1 gegen Borussia Mönchengladbach hat auch für die Gäste Folgen: Manager Rolf Rüssmann droht mit weniger Urlaub im Sommer. Weil der UEFA-Cup-Platz verspielt wurde, müsse sich die Mannschaft das verspielte Geld "mit Fahrten über die Dörfer verdienen. Wir scheuchen die Jungs quer durch Deutschland zu Freundschaftsspielen". Dynamo Dresden feiert dagegen nach dem 1:0 gegen Schalke 04 die vorzeitige Rettung, und das trotz eines Abzugs von vier Punkten. Der VfB Stuttgart beendet seine Krise mit einem 3:0 im Prestigederby gegen den KSC.

10. April

Vor 75 Jahren findet am Ostermontag ein Endrundenspiel zur Deutschen Meisterschaft statt. Schweinfurt 05 gewinnt in Aussig (Sudetenland) beim Warnsdorfer SK 4:1, Nationalspieler Andreas Kupfer erwischt einen Glanztag (Kicker: "Allerbestes internationales Format"), Paul Gorski schießt zwei Tore. 4000 Zuschauer verfolgen die Partie.
Weit unbedeutender ist das Testspiel am gleichen Tag zwischen Schalke 04 und Hannover 96, doch dazu finden sich 45.000 Zuschauer in der Glückauf-Kampfbahn ein. Es ist die Neuauflage des Meisterfinales 1938, das Hannover gewann. Es wird nichts mit Schalkes Revanche, denn Ernst Kalwitzkis Tor (32.) gleicht Fritz Wente (37.) aus. Endstand 1:1 und "45.000 lange Gesichter bei Schalke", wie der Kicker titelt.

Vor 40 Jahren finden die Halbfinalhinspiele im Europapokal statt. Die Bundesliga ist in allen Wettbewerben noch vertreten, fährt aber keinen Sieg ein. Meister FC Bayern erarbeitet sich bei Ujpest Dosza Budapest (1:1) eine gute Ausgangsposition - der neue Schweden-Bomber Conny Torstensson erzielt das Tor, Nationalspieler Fazekas gleicht vor 82.000 Zuschauern noch aus. Pokalsieger Borussia Mönchengladbach droht nach dem 0:2 beim AC Mailand dagegen das Aus, vor 70.000 Zuschauern hat Borussia kaum Chancen. "Das Einzige, was der Mannschaft wirklich fehlte, war ein Vollstrecker", stellt der Kicker fest. Trainer Hennes Weisweiler ist nicht zu erschüttern: "Im Rückspiel schießen wir gegen diesen AC Mailand vier Tore!"
Im UEFA-Pokal unterliegt der VfB Stuttgart bei Feyenoord Rotterdam 1:2. Die Pausenführung durch Dieter Brenninger wird durch Schoenmakers Doppelschlag zunichte gemacht. Auch DDR-Vertreter Lok Leipzig verliert 1:2, doch sind die Chancen weit geringer - denn Tottenham Hotspur gewinnt auswärts. Pokalsieger 1. FC Magdeburg hat dagegen nach dem 1:1 bei Sporting Lissabon beste Finalaussichten, die das Tor von Jürgen Sparwasser und eine Elfmeterparade von Ulrich Schulze wahren.

Vor 20 Jahren entlässt Eintracht Frankfurt nach internen Streitigkeiten und einer sportlichen Krise Trainer Klaus Toppmöller und seinen Kapitän und Torwart Uli Stein. "Wir mussten diesen Schritt tun, um ein positives Saisonende zu bewirken", erklärt Präsident Matthias Ohms. Co-Trainer Karl-Heinz Körbel soll zumindest noch einen UEFA-Cup-Platz für den auf Platz fünf abgestürzten Herbstmeister der Saison 1993/1994 sichern.
Am selben Tag erlebt der MSV Duisburg im Sonntagsspiel der Bundesliga ein Debakel. Das 1:7 (Halbzeit: 0:1) gegen den neuen Tabellenzweiten 1. FC Kaiserslautern ist die höchste Heimniederlage überhaupt für die "Zebras". Der erstmals eingesetzte Ersatztorwart Zoran Zeljko erwischt einen rabenschwarzen Tag. Pavel Kuka ist mit drei Treffern erfolgreichster FCK-Spieler, Weltmeister Andreas Brehme verwandelt in bewährter Manier zwei Elfmeter.

Vor zehn Jahren findet der 28. Spieltag der Bundesliga statt. Tabellenführer Werder Bremen baut seine Rekordserie aus und ist nach dem 1:0 in Frankfurt schon 19 Spiele ungeschlagen. Der Vorsprung auf die Bayern, die durch zwei Makaay-Tore Schalke 2:1 schlagen, beträgt weiterhin sieben Punkte. Das Tor des Tages für Werder erzielt Innenverteidiger Valerien Ismael. Den Sieg trübt der Platzverweis gegen Ümit Davala, für den Manager Klaus Allofs eine Geldstrafe verhängt, denn das "war eines international erfahrenen Spielers unwürdig". Mit ihm fliegt auch Frankfurts Stürmer Ioannis Amanatidis vom Platz. Für die Hessen wird es im Abstiegskampf immer schwerer, Konkurrent Hertha BSC zieht nach dem 1:0 über Wolfsburg vorbei. Das rettende Ufer ist aber nur zwei Punkte entfernt, da Kaiserslautern in Leverkusen verliert - und das deutlich. Nach dem 0:6 klagt FCK-Trainer Kurt Jara: "Keiner hatte Bundesliga-Format."

11. April

Vor 60 Jahren fallen in den Oberligen die letzten Entscheidungen. Im Südwesten hat der Spielplan für ein echtes Finale gesorgt, das der Deutsche Meister 1. FC Kaiserslautern gegen Pirmasens gewinnen muss. Zur Freude der 32.000 Zuschauer auf dem Betzenberg gelingt es - souveräner als erwartet (4:0). Aber das Sport Magazin stellt fest: "Das 4:0 ist entschieden zu hoch ausgefallen." Ottmar Walters frühes 1:0 (3.) stellt die Weichen, die restlichen Treffer fallen erst in der Schlussviertelstunde durch Willy Wenzel und Erwin Scheffler (zweimal).
Im Westen geht es dramatischer zu. Im Dreikampf setzt sich Favorit 1. FC Köln gegen RW Essen und Schalke durch, aber das Siegtor bei Außenseiter SV Sodingen durch Christian Müller fällt erst in der 89. Minute (1:2). Dass ein Punkt gereicht hätte, wissen die Kölner da noch nicht. Doch RWE schlägt Schalke im Verfolgerduell 4:2 und wird Zweiter. Bis zur 87. Minute steht es noch 2:2, ein Sieg hätte Schalke zum Meister gemacht. Da treffen Franz Islacker und Helmut Rahn, 36.000 Fans rasen vor Begeisterung - oder Enttäuschung. "Schalkes Nachwuchs fehlt noch die Routine", stellt das Sport Magazin eine gewagte These auf. RWE hofft als Zweiter noch auf die Meisterendrunde. Bedingung: Der 1. FC Köln muss auch Pokalsieger werden. Das Fußball-Einmaleins können die Essener jedenfalls, findet das Sport Magazin: "Essen Meister im Stoppen, Schauen, Schießen."
Im Norden sind alle Entscheidungen schon vor dem letzten Spieltag gefallen. Meister Hannover 96 leistet sich vor 16.000 Zuschauern am Rothenbaum eine 0:2-Niederlage bei Vorgänger HSV, für den Herbert Woitkowiak beide Tore erzielt. Trotzdem beendet der HSV die Saison auf dem blamablen elften Platz. St. Pauli läuft als Zweiter ein, feiert zum Abschluss ein 3:0 gegen Absteiger Victoria Hamburg. Im Süden ruht schon seit einer Woche der Ball.

Vor 50 Jahren findet der 27. Bundesliga-Spieltag statt. Der 1. FC Köln fegt Nürnberg mit 5:0 vom Platz und darf sich zu 99 Prozent als erster Meister der Bundesliga fühlen. Eine Minimalchance hat nur noch der Meidericher SV, der nach dem 0:0 in Dortmund sechs Zähler zurückliegt und das Saisonende herbeisehnt. "Meine Mannschaft ist augenblicklich kräftemäßig verbraucht", sagt MSV-Trainer Rudi Gutendorf. Das scheint für die meisten Mannschaften zu gelten, es fallen nur 18 Tore - das zweitschlechteste Ergebnis der Premierensaison. Ein Sechstel davon produziert ausgerechnet der schon als Absteiger feststehende 1. FC Saarbrücken, der mit dem 3:0 Hertha BSC tief ins Schlammassel zieht. Preußen Münster zieht nach Punkten mit den Berlinern gleich, schafft ein überraschendes 2:1 bei Schalke 04. Die Fans in der Glückauf-Kampfbahn haben ein komisches Gefühl, "Schieber"-Rufe hallen durchs Stadion. In Stuttgart kommen 75.000 Zuschauer zum relativ bedeutungslosen Heimspiel des VfB gegen den HSV (2:2) und liefern einen weiteren Beweis für die Richtigkeit, die Bundesliga zu gründen. So oft haben die Schwaben Uwe Seeler noch nicht gesehen. An diesem Tag sehen sie sein 24. Bundesliga-Tor. Länger spricht man über das 2:1 durch Rolf Geiger. Der VfB-Stürmer rennt nach einer Behandlung ohne Anmeldung aufs Feld und nimmt dem verblüfften Dieter Seeler den Ball weg. Ein irreguläres Tor, das dennoch Anerkennung findet.

Vor 40 Jahren zieht der HSV ins DFB-Pokalfinale ein. Ein umstrittener Elfmeter, den Franz-Josef Hönig verwandelt, entscheidet das Duell gegen Kickers Offenbach (1:0). Für 56.000 HSV-Fans beginnt das Osterfest 1974 an Gründonnerstag mit einem besonderen Geschenk, die Offenbacher hingegen legen Protest ein - aber nicht gegen den Elfmeter, sondern gegen den Schiedsrichter-Beobachter. Angeblich sei ihnen ein anderer angekündigt worden.

Vor zehn Jahren endet der 28. Bundesliga-Spieltag. Zwei Spiele bringen zwei Tore. Kevin Kuranyi trifft für Stuttgart in Freiburg und sichert dem VfB Platz drei, Thomas Brdaric lässt Hannover 96 im Abstiegskampf durchatmen, während für Verlierer 1. FC Köln bei acht Punkten Rückstand kaum noch Hoffnung besteht. Trainer Marcel Koller kann auch die Tabelle lesen und sagt: "Es sieht danach aus, dass wir absteigen."

12. April

Vor 20 Jahren platzt der große Finaltraum des Karlsruher SC. Im Halbfinalrückspiel des UEFA-Pokals trennen sich die Badener von Austria Casino Salzburg 1:1 und scheiden wegen der Auswärtstor-Regelung (Hinspiel: 0:0) aus. Angetrieben von 23.000 Fans im ausverkauften Wildpark kann Winfried Schäfers letztes Aufgebot zwar den frühen Rückstand nach 54 Minuten durch Joker Rainer Krieg ausgleichen, aber mehr lässt Salzburg nicht zu. Schäfer versucht zu trösten: "Mensch Männer, ihr könnt stolz sein, ihr habt Sensationelles geleistet." Im Finale wäre es ohnehin schwer geworden, Salzburg trifft nun auf Inter Mailand.

13. April

Vor 90 Jahren wird die Norddeutsche Meisterschaft beendet. Tabellenführer HSV verteidigt zum dritten Mal in Folge seinen Titel, ein müheloses 5:0 gegen Komet Bremen macht alles perfekt. Nationalspieler "Tull" Harder schießt drei Tore. Platz zwei geht an Eintracht Braunschweig.

Vor 40 Jahren wird der zweite Pokalfinalist ermittelt. Eintracht Frankfurt schlägt im Waldstadion Meister FC Bayern 3:2. Wie im anderen Halbfinale zwischen Hamburg und Offenbach erregt ein Elfmeter die Gemüter. Schiedsrichter Aldinger zeigt nach einer Attacke von Johnny Hansen gegen Bernd Hölzenbein auf den Punkt, Jürgen Kalb verwandelt. Der Elfmeter ist höchst umstritten, Bayern-Trainer Udo Lattek und Franz Beckenbauer protestieren vehement, aber erfolglos.

Vor 20 Jahren verabschiedet sich Werder Bremen mit einem Sieg aus der Champions League. Die Bremer gewinnen das sportlich bedeutungslose letzte Gruppenspiel beim RSC Anderlecht dank zweier Treffer von Marco Bode 2:1. Die bringen nach UEFA-Reglement immerhin noch 1,1 Millionen Mark.