Westduell im Video: Allofs-Gala, Hrubesch-Eigentor und der doppelte Six-Pack

Am Samstag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) kommt es am 14. Spieltag der Bundesliga zum Westduell zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Dortmund. DFB.de hat die Geschichten zu den insgesamt bisher 86 Duellen der beiden Teams.

Bundesliga-Premiere

18. April 1964: 1. FC Köln – Borussia Dortmund 5:2

Am 28. Spieltag der Gründungssaison kann der 1. FC Köln endgültig erster Bundesligameister werden. Dazu nötig ist nur noch ein Punkt im Heimspiel gegen Titelverteidiger BVB, der bei neun Punkten Rückstand längst aus dem Rennen ist. Auf der Borussia ruhen lediglich die theoretischen Hoffnungen des Meidericher SV, aber die platzen an diesem Samstag.
Die Geißböcke nehmen Revanche für die Finalniederlage von 1963 und gewinnen souverän mit 5:2. Zweifel am Titel nährt zunächst das 0:1 durch "Aki" Schmidt (22.), das Hansi Sturm aus 16 Metern mit dem Pausenpfiff egalisiert. Mit noch mehr Elan kommt das "weiße Ballett" der Kölner aus der Kabine, ein Kopfball von Karl-Heinz Thielen (58.) und ein erdribbeltes Tor von Heinz Hornig (60.) stellen die Weichen auf Meisterschaft. Noch ist der BVB nicht geschlagen, Franz Brungs verkürzt per Kopf (62.), dann riskiert Thielen einen Heber (69.), der hinter Hans Tilkowski einschlägt. Der Torjubel zum 5:2 von Leo Wilden (87.) unterbricht die Meistergesänge der 46.000 nur kurz.



Am Samstag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) kommt es am 14. Spieltag der Bundesliga zum Westduell zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Dortmund. DFB.de hat die Geschichten zu den insgesamt bisher 86 Duellen der beiden Teams.

Bundesliga-Premiere

18. April 1964: 1. FC Köln – Borussia Dortmund 5:2

Am 28. Spieltag der Gründungssaison kann der 1. FC Köln endgültig erster Bundesligameister werden. Dazu nötig ist nur noch ein Punkt im Heimspiel gegen Titelverteidiger BVB, der bei neun Punkten Rückstand längst aus dem Rennen ist. Auf der Borussia ruhen lediglich die theoretischen Hoffnungen des Meidericher SV, aber die platzen an diesem Samstag.
Die Geißböcke nehmen Revanche für die Finalniederlage von 1963 und gewinnen souverän mit 5:2. Zweifel am Titel nährt zunächst das 0:1 durch "Aki" Schmidt (22.), das Hansi Sturm aus 16 Metern mit dem Pausenpfiff egalisiert. Mit noch mehr Elan kommt das "weiße Ballett" der Kölner aus der Kabine, ein Kopfball von Karl-Heinz Thielen (58.) und ein erdribbeltes Tor von Heinz Hornig (60.) stellen die Weichen auf Meisterschaft. Noch ist der BVB nicht geschlagen, Franz Brungs verkürzt per Kopf (62.), dann riskiert Thielen einen Heber (69.), der hinter Hans Tilkowski einschlägt. Der Torjubel zum 5:2 von Leo Wilden (87.) unterbricht die Meistergesänge der 46.000 nur kurz.

###more###

Höchster Heimsieg

29. September 1984: 1. FC Köln - Borussia Dortmund 6:1

Am 29. September 1984 fertigt der FC die Borussia mit 6:1 ab. Timo Konietzka ist wieder mit von der Partie, nun als BVB-Trainer. Gleich drei Elfmeter werden verhängt und verwandelt, zwei für die Kölner, einen für den BVB, den Marcel Raducanu zum 1:1 (14.) nutzt. Pierre Littbarski (10.) und Klaus Allofs (20.) treffen vor der Halbzeit, nach Wiederbeginn wird es deftig für die Gäste. Nun gibt es die zwei Elfmeter, die Allofs (51.) und Stephan Engels (55.) binnen vier Minuten verwandeln. Allofs' Torhunger ist noch lange nicht gestillt, er kommt zu weiteren Treffern (67., 76.) gegen Nationaltorwart Eike Immel. Das Spektakel sehen nur 11.000 Zuschauer.

Höchste Auswärtssiege

23. August 1994: 1. FC Köln - Borussia Dortmund 1:6

Gleich zweimal leuchtet ein 1:6 von der Anzeigetafel des Müngersdorfer Stadions, das beim zweiten Mal freilich schon nicht mehr so heißt. Im August 1994 wohl. Der BVB ist noch am Anfang seiner ersten Meistersaison in der Bundesliga, aber nach diesem Spiel sind Träume erlaubt. Die Elf von Ottmar Hitzfeld spielt groß auf, führt schon nach 35 Minuten 3:1. Es ist eines der größten Spiele von BVB-Zugang Andreas Möller, der bis dahin alle Tore erzielt (12., 22., 35.), nur Bruno Labbadias Ausgleich (18.) verhindert einen klassischen Hattrick. Für die Entscheidung sorgt Matthias Sammer (83.); Michael Zorc (81.) und Joker Fleming Povlsen (83.) machen ein Debakel für Köln daraus. Fertig war die bis heute höchste Kölner Heimniederlage in der Bundesliga.

25. März 2012: 1. FC Köln - Borussia Dortmund 1:6

Die Wiederholung: Im März 2012 gerät der designierte Absteiger 1. FC Köln erneut gegen den kommenden Meister mit 1:6 unter die Räder. Dabei sieht es hier bis zur Pause nicht so aus, Kölns Führung durch Milivoje Novakovic (13.) gleicht Lukasz Piszczek aus (26.). Mit 1:1 geht es in die Kabinen, wo die Ansprache von Jürgen Klopp offensichtlich mehr Kräfte freilegt als die von Stale Solbakken. Die (Tor-) Folge: 1:2 Shinji Kagawa (47.), 1:3 Robert Lewandowski (52.), 1:4 Ilkay Gündogan (79.), 1:5 Shinji Kagawa (80.), 1:6 Ivan Perisic (84.). Von Kagawas Traum-Tor aus spitzem Winkel zum 1:2 ist noch ein paar Tage die Rede. Borussia baut ihre Rekordserie auf 21 Spiele ohne Niederlage aus und 52.000 Zuschauer haben keine Zweifel mehr: sie haben den Meister gesehen.

###more###

Der besondere Moment

21. August 1985: 1. FC Köln - Borussia Dortmund 2:0

Sie haben ihn verpflichtet, um ins Tor zu treffen. Die Rückkehr des mittlerweile 34 Jahre alten Europameisters Horst Hrubesch in die Bundesliga ist an hohe Erwartungen geknüpft. Nach einem Abstecher nach Belgien greift der Lange, 1982 noch im HSV-Trikot Torschützenkönig, in Dortmund noch mal an. 134 Tore stehen in den Annalen. An den ersten beiden Spieltagen 1985/1986 kommen keine hinzu, erster Unmut regt sich. Und dann, als sein Name endlich auf der Anzeigetafel erscheint, ist es auch nicht recht – nur den Köln-Fans. Es läuft die zehnte Spielminute an diesem Mittwochabend, da schlägt das Kopfballungeheuer zu – leider ins eigene Tor. Lapidarer Kommentar des BVB-Kapitäns: "Na ja, das erste Tor ist immer das schwerste. Jetzt hab ich’s. Jetzt muss ich nur noch mal in die andere Richtung treffen." Es ist das einzige Eigentor in der Bundesliga-Karriere von Hrubesch, der in seiner Abschlusssaison auch nur unwesentlich öfter ins gegnerische Tor trifft – immerhin zweimal.

###more###

Das wichtigste Spiel

24. Mai 1969: 1. FC Köln - Borussia Dortmund 2:1

Vor dem 32. Spieltag der Saison 1968/1969 steht noch kein Absteiger fest, theoretisch kann es noch die halbe Liga erwischen. Zwei stark bedrohte Teams treffen in Köln aufeinander, der Fünfzehnte empfängt den Siebzehnten, der nach dem Spiel Achtzehnter ist. 35.000 füllen das Müngersdorfer Stadion, Spannung ist zu allen Zeiten der größte Magnet im Fußball gewesen. Ein Spiel aus der Feinkostabteilung ist nicht zu erwarten und DFB-Trainer Karl-Heinz Heddergott schaudert es nach "Genuss" der 90 Minuten: "Was ist nur aus beiden Mannschaften geworden? Nach diesem Spiel ist mir ihre schlechte Situation völlig verständlich". Die bessere, da sind sich die meisten Beobachter einig, verliert. Köln nutzt seine wenigen Chancen effizienter, jeweils auf Vorarbeit von Peter Blusch treffen Calli Rühl (10.) und Johannes Löhr (26.). Noch vor der Pause kann Werner Weist per Kopf verkürzen (44.), aber dabei bleibt es. Zweimal gibt es noch Aufregung. Thielens Foul an Lothar Emmerich bezeichnet sogar Kölns Trainer Hans Merkle als "elfmeterreif", dafür will er Löhr beim vermeintlichen 3:1 nicht im Abseits gesehen haben. Es reicht auch so zu zwei Punkten. BVB-Trainer Hans Lindemann ist "deprimiert, dass meine Elf vor der Pause so nervös spielte" und tadelt Siggi Held und Lothar Emmerich: "Diese beiden Spieler waren die große Enttäuschung für mich." Zwei Wochen später können beide Mannschaften am letzten Spieltag den Klassenerhalt feiern.

Serien und Fakten

- Gesamt-Bilanz in der Bundesliga: (34-21-27)
- Heim-Bilanz: 21-9-11
- In Köln gab es in 41 Partien noch keinen Platzverweis
- Köln ist seit zwei Jahren ungeschlagen
- In Köln gewann der FC zuletzt zweimal mit 2:1, jeweils traf Simon Zoller
- Zwischen 1967 und 1990 konnte der BVB in 20 Gastspielen nicht gewinnen
- Borussia sorgte für die meisten Heim-Gegentore in Kölner Spielen (zweimal 1:6)

###more###