Weltmeister von 1974 feierten Jubiläum in München

Auf den Tag genau 30 Jahre nach dem Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 trafen sich am Mittwochvormittag auf Einladung des WM-Organisationskomitees 2006 die damaligen Spieler des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und die Akteure des Aufgebots des Deutschen Fußball-Verbandes (DFV) der DDR in München.

Es sah fast so aus wie damals, als Walter Scheel an Franz Beckenbauer den goldenen WM-Pokal überreichte - nur dass der "Kaiser" diesmal einen Anzug trug, der Alt-Bundespräsident inzwischen 85 Jahre alt ist und der symbolische Akt im 15. Stockwerk eines Münchner Hotels stattfand.

Die Original-Szene hatte sich am 7. Juli 1974 nur wenige Kilometer entfernt im Olympiastadion nach dem 2:1-Finalerfolg gegen die Niederlande zugetragen. "Ich war sehr aufgeregt, habe das aber keinen merken lassen", erzählte Scheel rückblickend und fügte mit einem Schmunzeln an: "Damals wurde verbreitet: Das ist genau sein Stil, eine Woche im Amt und schon sind wir Weltmeister."

"30 Jahre ist das jetzt her - ein Wahnsinn", sagte Beckenbauer, und erinnerte sich gerne zurück: "Was will man denn mehr? Man wird Weltmeister, ist Kapitän und holt den Pokal auch noch in seiner Heimatstadt. Besser konnte es nicht laufen." Deshalb war es fast schon selbstverständlich, dass der "Kaiser" auch der Erste war, der sich am Mittwochmittag mit seinen alten Weggefährten in das Goldene Buch der Stadt München eintrug. Oberbürgermeister Christian Ude erinnerte in seiner Rede an einen "historischen Moment". Die Weltmeister von 1974 würden noch heute "in der ganzen Welt hohes Ansehen genießen".

Gerhard Mayer-Vorfelder: "Ein Tag, an dem einen die Erinnerungen überwältigen."

Auch DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder sprach im kleinen Sitzungssaal des Rathauses von einem Tag, "an dem einen die Erinnerungen überwältigen". Er verneige sich in so einer Stunde "vor dem Glück der Stunde, die uns die Wiedervereiningung geschenkt hat", führte der Präsident in Richtung der damaligen DDR-Mannschaft weiter aus. Entsprechend würdigte Jürgen Sparwasser, Siegtorschütze beim legendären 1:0-Erfolg der DDR bei der WM 1974 in Hamburg gegen die DFB-Auswahl, "die wunderbare Geste des DFB, dass wir zu diesem Jubiläum auch eingeladen wurden. Dieses Spiel wird immer ein Thema bleiben und vor allem mich immer verfolgen."

Endlich könne er Franz Beckenbauer zum damaligen WM-Erfolg "jetzt auch ganz offiziell gratulieren", meinte der damalige DDR-Nationaltrainer Buschner mit einem Grinsen, nachdem dies vor 30 Jahren nicht möglich gewesen sei.

Für viele Anwesende Akteure war das Wiedersehen vor allem eine Reise in die Vergangenheit. "Da ist man schon sehr gespannt, ob sich die anderen genauso verändert haben wie Du", sagte Beckenbauer. Bis auf Jürgen Grabowski, der im Kreise der Familie seinen 60. Geburtstag feiert, waren von Beckenbauer, über Gerd Müller, Berti Vogts, Sepp Meier, Uli Hoeneß oder Paul Breitner alle WM-Finalisten anwesend.

Die WM-Helden konnten am Nachmittag beim "Ortstermin" im Olympiastadion die Tore von Johann Neeskens, Breitner und Müller noch einmal Revue passieren lassen. Beim abendlichen Festakt in der Wappenhalle des alten Münchner Flughafens in Riem wurden die Jubiläumsfeierlichkeiten abgeschlossen - mit einer kleinen Delegation aus den Niederlanden, angeführt von Johan Neeskens. Auch der WM-Pokal war wieder dabei...

[db]


[bild1]
Auf den Tag genau 30 Jahre nach dem Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 trafen sich am Mittwochvormittag auf Einladung des WM-Organisationskomitees 2006 die damaligen Spieler des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und die Akteure des Aufgebots des Deutschen Fußball-Verbandes (DFV) der DDR in München.



Es sah fast so aus wie damals, als Walter Scheel an Franz Beckenbauer den goldenen WM-Pokal überreichte - nur dass der "Kaiser" diesmal einen Anzug trug, der Alt-Bundespräsident inzwischen 85 Jahre alt ist und der symbolische Akt im 15. Stockwerk eines Münchner Hotels stattfand.



Die Original-Szene hatte sich am 7. Juli 1974 nur wenige
Kilometer entfernt im Olympiastadion nach dem 2:1-Finalerfolg gegen die Niederlande zugetragen. "Ich war sehr aufgeregt, habe das aber keinen merken lassen", erzählte Scheel rückblickend und fügte mit einem Schmunzeln an: "Damals wurde verbreitet: Das ist genau sein Stil, eine Woche im Amt und schon sind wir Weltmeister."



"30 Jahre ist das jetzt her - ein Wahnsinn", sagte Beckenbauer, und erinnerte sich gerne zurück: "Was will man denn mehr? Man wird Weltmeister, ist Kapitän und holt den Pokal auch noch in seiner Heimatstadt. Besser konnte es nicht laufen." Deshalb war es fast schon selbstverständlich, dass der "Kaiser" auch der Erste war, der sich am Mittwochmittag mit seinen alten Weggefährten in das Goldene Buch der Stadt München eintrug.
Oberbürgermeister Christian Ude erinnerte in seiner Rede an einen "historischen Moment". Die Weltmeister von 1974 würden noch heute "in der ganzen Welt hohes Ansehen genießen".



Gerhard Mayer-Vorfelder: "Ein Tag, an dem einen die
Erinnerungen überwältigen."


[bild2]
Auch DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder sprach im kleinen
Sitzungssaal des Rathauses von einem Tag, "an dem einen die
Erinnerungen überwältigen". Er verneige sich in so einer Stunde
"vor dem Glück der Stunde, die uns die Wiedervereiningung geschenkt hat", führte der Präsident in Richtung der damaligen DDR-Mannschaft weiter aus. Entsprechend würdigte Jürgen Sparwasser, Siegtorschütze beim legendären 1:0-Erfolg der DDR bei der WM 1974 in Hamburg gegen die DFB-Auswahl, "die wunderbare Geste des DFB, dass wir zu diesem Jubiläum auch eingeladen wurden. Dieses Spiel wird immer ein Thema bleiben und vor allem mich immer verfolgen."



Endlich könne er Franz Beckenbauer zum damaligen WM-Erfolg
"jetzt auch ganz offiziell gratulieren", meinte der damalige
DDR-Nationaltrainer Buschner mit einem Grinsen, nachdem dies vor 30 Jahren nicht möglich gewesen sei.



Für viele Anwesende Akteure war das Wiedersehen vor allem eine Reise in die Vergangenheit. "Da ist man schon sehr gespannt, ob sich die anderen genauso verändert haben wie Du", sagte Beckenbauer. Bis auf Jürgen Grabowski, der im Kreise der Familie seinen 60. Geburtstag feiert, waren von Beckenbauer, über Gerd Müller, Berti Vogts, Sepp Meier, Uli Hoeneß oder Paul Breitner alle WM-Finalisten anwesend.



Die WM-Helden konnten am Nachmittag beim "Ortstermin" im Olympiastadion die Tore von Johann Neeskens, Breitner und Müller noch einmal Revue passieren lassen. Beim abendlichen Festakt in der Wappenhalle des alten Münchner Flughafens in Riem wurden die Jubiläumsfeierlichkeiten abgeschlossen - mit einer kleinen Delegation aus den Niederlanden, angeführt von Johan Neeskens. Auch der WM-Pokal war wieder dabei...