Weltmeister! Götze-Tor beschert DFB-Team den Titel

Vierter Stern für das DFB-Team: Nationalspieler Mario Götze hat Deutschland bei der Weltmeisterschaft in Brasilien den vierten Triumph der Geschichte nach 1954, 1974 und 1990 beschert. Der 22-Jährige erzielte in der 113. Minute des Endspiels den 1:0-Siegtreffer gegen Argentinien und entschied damit ein packendes, intensives und dramatisches Finale.

Kurz vor dem Anpfiff hatte Sami Khedira dem Bundestrainer eine schlechte Nachricht überbringen müssen. Er hatte beim Aufwärmen Wadenprobleme. Löw reagierte und schickte den Gladbacher Christoph Kramer zum Anpfiff auf das Spielfeld.

Auch die Argentinier hatte wie von ihnen befürchtet umbauen müssen. Khediras Vereinskollege Angel Di Maria von Champions-League-Sieger Real Madrid blieb wegen seiner Oberschenkelprobleme auf der Bank, für ihn spielte Ezequiel Lavezzi vom französischen Meister Paris St. Germain.

Gute deutsche Chancen zu Beginn

Die deutsche Mannschaft kam im tosenden Maracanã früh zu einer ersten guten Gelegenheit. Nach einem Foul von Marcos Rojo an Thomas Müller schoss Toni Kroos den Freistoß aber in die Mauer (4). Im Gegenzug verpasste Higuaín aus spitzem Winkel.

Danach war die DFB-Auswahl um ein sicheres und schnelles Aufbauspiel bemüht - jeder gelungene Pass wurde von den nicht-argentinischen Zuschauern mit einem lautstarken "Ole" gefeiert. Aber auch die Argentinier begannen sehr entschlossen.

WM-Finale: Deutschland vs. Argentinien

Kurz darauf der nächste Aufreger für den Bundestrainer: Nach einem schnellen Einwurf von Miroslav Klose wurde Kramer von Ezequiel Garay rücksichtlos über den Haufen gerannt, dabei traf der Argentinier den Gladbacher mit der rechten Schulter mit voller Wucht an der Schläfe: Schiedsrichter Nicola Rizzoli reagierte nicht, Kramer blieb benommen im Strafraum liegen.

Der Gladbacher wurde eine Viertelstunde später mit Verdacht auf Gehirnerschütterung vom Platz geführt, für ihn kam André Schürrle. Kroos zog sich auf die Doppelsechs zurück, Mesut Özil rückte weiter in die Spielfeldmitte.

Der Blutdruck war bei Löw in dieser ersten Halbzeit konstant hoch: In der 21. Minute versuchte Kroos einen Kopfball zurück Richtung Torwart Manuel Neuer, doch dort lauerte Higuaín. Der Angreifer vom SCC Neapel lief noch ein paar Schritte - und schoss freistehend am Tor vorbei.

Boateng rettet auf der Linie

Argentinien baute sich dann mit zwei Viererreihen tief in der eigenen Hälfte auf, verschob geschickt, machte die Räume eng. Die deutsche Mannschaft versuchte, schnell zu spielen, versuchte es mit schnellen Pässen durch die beiden reihen hindurch - zunächst ohne Erfolg. Auf der Gegenseite setzte sich Messi gegen Hummels durch, und Boateng musste auf der Linie in höchster Not klären (40.).

Drei Minuten später war Kroos mit seinem Abschluss von der Strafraumgrenze zu unentschlossen und schob Sergio Romero den Ball in die Arme. Doch die DFB-Elf blieb jetzt am Drücker und sortierte sich immer besser. In der 45. Minute verfehlte Klose eine Flanke von Müller nur knapp. Danach hatte Höwedes die größte deutsche Chance vor der Pause: Nach einer Ecke von Kroos scheiterte Höwedes mit seinem Kopfball am Pfosten (45.+1).

Messi nutzte direkt nach der Halbzeitpause eine Unordnung in der deutschen Abwehr, der Star vom FC Barcelona schoss jedoch knapp am rechten Pfosten vorbei (47.). In der 50. Minute hatte Klose nach einer Nachlässigkeit der Argentinier zunächst etwas Freiraum, aber zwei Gegenspieler stoppten ihn.

Ovationen für Miroslav Klose

In der 62. Minute lief sich Schürrle auf der linken Seite frei und stürmte Richtung Tor. Der Chelsea-Profi flankte in die Mitte, aber Özil bekam den Ball nicht unter Kontrolle. Es ging nach einer guten Stunde hin und her, aber richtig gute Chancen gab es zu dieser Zeit keine. Schweinsteiger ahnte eine Flanke von Rojo und hinderte ihn an einem Zuspiel zu Higuaín (69.).

Zehn Minuten vor Schluss tauchte Höwedes erneut gefährlich im Strafraum auf, aber es fehlte die letzte Konsequenz. Nur kurze Zeit später verfehlte Kroos nach schönem Zuspiel von Özil das Tor (82.).

In der 88. Minute brachte Löw Mario Götze für den ausgepumpten WM-Rekordtorschützen Klose. Es gab Standing Ovations für den 36-Jährigen.

Wille zum Sieg deutlich erkennbar

Benedikt Höwedes zeigte nicht nur nach vorne Akzente, auch hinten war er zuverlässig: Der Schalker machte gegen den eingewechselten Rodrigo Palacio die Tür zu (90.). In der dreiminütigen Nachspielzeit warf die deutsche Elf alles nach vorne. Erst verpasste Götze, dann war Schürrles Kopfball nicht präzise genug (90.+2).

Direkt nach Wiederanpfiff war bei Deutschland der Wille zum Sieg erkennbar. Götze legte auf Schürrle ab, der schoss Romero aber aus aussichtsreicher Position in die Arme (91.). Sechs Minuten später verschätzte sich Hummels und Palacio kam an den Ball. Der Heber des Stürmers von Inter Mailand ging neben das Tor. Wenig später entschärfte Hummels eine Möglichkeit von Aguero (100.).

Schürrle auf Götze und dann der Schuss ins Glück

Nach einem Foul am überragenden Schweinsteiger gab Rizzoli Freistoß für Deutschland, aber dieser brachte nichts ein. Nur wenig später war erneut Schweinsteiger Opfer eines Fouls und zog sich dabei sogar einen Cut unter dem rechten Auge zu (110.). Er machte aber weiter.

Schürrle setzte sich wenig später auf der linken Seite durch, er lief fast bis zur Grundlinie und flankte dann auf Götze (113.). Der Bayern-Profi nahm den Ball mit der Brust an und versenkte den Ball mit einem Linksschuss im Tor von Romero.

Die deutsche Aufstellung: Neuer - Lahm, Boateng, Hummels, Höwedes - Schweinsteiger, Kramer (30. Schürrle) - Müller, Kroos, Özil (119. Mertesacker) - Klose (88. Götze)

Die argentinische Aufstellung:Romero - Zabaleta, Demichelis, Garay, Rojo - Biglia, Mascherano - Perez, Lavezzi (46. Aguero) - Messi, Higuain (86. Palacios).

[sid/nse]

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Vierter Stern für das DFB-Team: Nationalspieler Mario Götze hat Deutschland bei der Weltmeisterschaft in Brasilien den vierten Triumph der Geschichte nach 1954, 1974 und 1990 beschert. Der 22-Jährige erzielte in der 113. Minute des Endspiels den 1:0-Siegtreffer gegen Argentinien und entschied damit ein packendes, intensives und dramatisches Finale.

Kurz vor dem Anpfiff hatte Sami Khedira dem Bundestrainer eine schlechte Nachricht überbringen müssen. Er hatte beim Aufwärmen Wadenprobleme. Löw reagierte und schickte den Gladbacher Christoph Kramer zum Anpfiff auf das Spielfeld.

Auch die Argentinier hatte wie von ihnen befürchtet umbauen müssen. Khediras Vereinskollege Angel Di Maria von Champions-League-Sieger Real Madrid blieb wegen seiner Oberschenkelprobleme auf der Bank, für ihn spielte Ezequiel Lavezzi vom französischen Meister Paris St. Germain.

Gute deutsche Chancen zu Beginn

Die deutsche Mannschaft kam im tosenden Maracanã früh zu einer ersten guten Gelegenheit. Nach einem Foul von Marcos Rojo an Thomas Müller schoss Toni Kroos den Freistoß aber in die Mauer (4). Im Gegenzug verpasste Higuaín aus spitzem Winkel.

Danach war die DFB-Auswahl um ein sicheres und schnelles Aufbauspiel bemüht - jeder gelungene Pass wurde von den nicht-argentinischen Zuschauern mit einem lautstarken "Ole" gefeiert. Aber auch die Argentinier begannen sehr entschlossen.

WM-Finale: Deutschland vs. Argentinien

Kurz darauf der nächste Aufreger für den Bundestrainer: Nach einem schnellen Einwurf von Miroslav Klose wurde Kramer von Ezequiel Garay rücksichtlos über den Haufen gerannt, dabei traf der Argentinier den Gladbacher mit der rechten Schulter mit voller Wucht an der Schläfe: Schiedsrichter Nicola Rizzoli reagierte nicht, Kramer blieb benommen im Strafraum liegen.

Der Gladbacher wurde eine Viertelstunde später mit Verdacht auf Gehirnerschütterung vom Platz geführt, für ihn kam André Schürrle. Kroos zog sich auf die Doppelsechs zurück, Mesut Özil rückte weiter in die Spielfeldmitte.

Der Blutdruck war bei Löw in dieser ersten Halbzeit konstant hoch: In der 21. Minute versuchte Kroos einen Kopfball zurück Richtung Torwart Manuel Neuer, doch dort lauerte Higuaín. Der Angreifer vom SCC Neapel lief noch ein paar Schritte - und schoss freistehend am Tor vorbei.

Boateng rettet auf der Linie

Argentinien baute sich dann mit zwei Viererreihen tief in der eigenen Hälfte auf, verschob geschickt, machte die Räume eng. Die deutsche Mannschaft versuchte, schnell zu spielen, versuchte es mit schnellen Pässen durch die beiden reihen hindurch - zunächst ohne Erfolg. Auf der Gegenseite setzte sich Messi gegen Hummels durch, und Boateng musste auf der Linie in höchster Not klären (40.).

Drei Minuten später war Kroos mit seinem Abschluss von der Strafraumgrenze zu unentschlossen und schob Sergio Romero den Ball in die Arme. Doch die DFB-Elf blieb jetzt am Drücker und sortierte sich immer besser. In der 45. Minute verfehlte Klose eine Flanke von Müller nur knapp. Danach hatte Höwedes die größte deutsche Chance vor der Pause: Nach einer Ecke von Kroos scheiterte Höwedes mit seinem Kopfball am Pfosten (45.+1).

Messi nutzte direkt nach der Halbzeitpause eine Unordnung in der deutschen Abwehr, der Star vom FC Barcelona schoss jedoch knapp am rechten Pfosten vorbei (47.). In der 50. Minute hatte Klose nach einer Nachlässigkeit der Argentinier zunächst etwas Freiraum, aber zwei Gegenspieler stoppten ihn.

Ovationen für Miroslav Klose

In der 62. Minute lief sich Schürrle auf der linken Seite frei und stürmte Richtung Tor. Der Chelsea-Profi flankte in die Mitte, aber Özil bekam den Ball nicht unter Kontrolle. Es ging nach einer guten Stunde hin und her, aber richtig gute Chancen gab es zu dieser Zeit keine. Schweinsteiger ahnte eine Flanke von Rojo und hinderte ihn an einem Zuspiel zu Higuaín (69.).

Zehn Minuten vor Schluss tauchte Höwedes erneut gefährlich im Strafraum auf, aber es fehlte die letzte Konsequenz. Nur kurze Zeit später verfehlte Kroos nach schönem Zuspiel von Özil das Tor (82.).

In der 88. Minute brachte Löw Mario Götze für den ausgepumpten WM-Rekordtorschützen Klose. Es gab Standing Ovations für den 36-Jährigen.

Wille zum Sieg deutlich erkennbar

Benedikt Höwedes zeigte nicht nur nach vorne Akzente, auch hinten war er zuverlässig: Der Schalker machte gegen den eingewechselten Rodrigo Palacio die Tür zu (90.). In der dreiminütigen Nachspielzeit warf die deutsche Elf alles nach vorne. Erst verpasste Götze, dann war Schürrles Kopfball nicht präzise genug (90.+2).

Direkt nach Wiederanpfiff war bei Deutschland der Wille zum Sieg erkennbar. Götze legte auf Schürrle ab, der schoss Romero aber aus aussichtsreicher Position in die Arme (91.). Sechs Minuten später verschätzte sich Hummels und Palacio kam an den Ball. Der Heber des Stürmers von Inter Mailand ging neben das Tor. Wenig später entschärfte Hummels eine Möglichkeit von Aguero (100.).

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Schürrle auf Götze und dann der Schuss ins Glück

Nach einem Foul am überragenden Schweinsteiger gab Rizzoli Freistoß für Deutschland, aber dieser brachte nichts ein. Nur wenig später war erneut Schweinsteiger Opfer eines Fouls und zog sich dabei sogar einen Cut unter dem rechten Auge zu (110.). Er machte aber weiter.

Schürrle setzte sich wenig später auf der linken Seite durch, er lief fast bis zur Grundlinie und flankte dann auf Götze (113.). Der Bayern-Profi nahm den Ball mit der Brust an und versenkte den Ball mit einem Linksschuss im Tor von Romero.

Die deutsche Aufstellung: Neuer - Lahm, Boateng, Hummels, Höwedes - Schweinsteiger, Kramer (30. Schürrle) - Müller, Kroos, Özil (119. Mertesacker) - Klose (88. Götze)

Die argentinische Aufstellung:Romero - Zabaleta, Demichelis, Garay, Rojo - Biglia, Mascherano - Perez, Lavezzi (46. Aguero) - Messi, Higuain (86. Palacios).