Weidenfeller: "Wichtig, im Elfmeterschießen Ruhe auszustrahlen"

BVB-Präsident Reinhard Rauball gehörte Schlag Mitternacht nicht mehr zu den ersten Gratulanten. Doch das Schulterklopfen des 1. DFB-Vizepräsidenten auf den Rücken von Roman Weidenfeller fiel äußerst herzlich aus, während der Torhüter gerade den Journalisten seine Sicht des DFB-Pokalzweitrundenspiels im Signal Iduna Park schilderte. Der Weltmeister hatte Borussia Dortmund nach mehr als zwei Stunden mit zwei gehaltenen Elfmetern den 3:0-Erfolg im Elfmeterschießen gegen Union Berlin gesichert. Nach 120 Minuten hatte es gegen den Zweitligisten überraschend 1:1 (1:0) gestanden.

Im DFB-Pokalachtelfinale am 7./8. Februar 2017 wird die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel erneut auf ein Berliner Team treffen, den Bundesliga-Konkurrenten Hertha BSC - mit dem im Pokal gesetzten 36 Jahre alten Weidenfeller zwischen den Pfosten. Im Interview auf DFB.de spricht der fünfmalige Nationalspieler über die Entscheidung vom Punkt, das nötige Quäntchen Glück, die richtigen Tipps von BVB-Torwarttrainer Wolfgang "Teddy" de Beer und die Unterstützung von der Südtribüne.

Frage: Herr Weidenfeller, hätte man das Drehbuch für diesen DFB-Pokalkrimi aus Ihrer Sicht noch besser schreiben können?

Roman Weidenfeller: Kaum, so etwas ist nur im Fußball möglich. Letzten Endes hätten wir es aber gar nicht so spannend machen dürfen. Wir können froh sein, dass wir eine Runde weitergekommen sind. Ich glaube, dass wir nicht gut ins Spiel reingekommen sind und spielerisch wieder nicht überzeugen konnten. Mit dem nötigen Quäntchen Glück haben wir dann kurz vor der Halbzeit das 1:0 geschossen haben, was ganz wichtig war. Danach hätten wir das Spiel nicht wieder so aus der Hand geben dürfen.

Frage: Was bemängeln Sie in erster Linie?

Weidenfeller: Wir waren fahrlässig mit unseren Chancen, haben es teilweise auch nicht so gut runtergespielt. Da war es fast klar, dass es irgendwann noch mal eng wird. Die Unioner kamen dann durch einen Sonntagsschuss zurück. Es hätte von meiner Seite nicht unbedingt ins Elfmeterschießen gehen müssen.

Frage: Hat die Möglichkeit eines Elfmeterschießens in der Vorbereitung auf dieses Spiel eine Rolle gespielt?

Weidenfeller: Wir sind auf alles vorbereitet. Man muss sagen, dass das Trainerteam um Thomas Tuchel bis an die letzte Situation denkt, was alles passieren kann. Da sind wir auch an jedem Spieltag bestens vorbereitet. Wir wussten, dass es nicht leicht ist gegen Union Berlin und wir eine Topleistung abliefern müssen. Dass es so eng wird, damit habe ich ehrlicherweise nicht gerechnet. Da muss man auch den Berlinern Respekt zollen. Sie haben es sehr, sehr gut gemacht, waren kämpferisch unheimlich stark. Sie hatten auch einen sehr guten Torwart und das nötige Glück auf ihrer Seite. Wir hätten aber unsere Chancen einfach besser verwerten müssen.



BVB-Präsident Reinhard Rauball gehörte Schlag Mitternacht nicht mehr zu den ersten Gratulanten. Doch das Schulterklopfen des 1. DFB-Vizepräsidenten auf den Rücken von Roman Weidenfeller fiel äußerst herzlich aus, während der Torhüter gerade den Journalisten seine Sicht des DFB-Pokalzweitrundenspiels im Signal Iduna Park schilderte. Der Weltmeister hatte Borussia Dortmund nach mehr als zwei Stunden mit zwei gehaltenen Elfmetern den 3:0-Erfolg im Elfmeterschießen gegen Union Berlin gesichert. Nach 120 Minuten hatte es gegen den Zweitligisten überraschend 1:1 (1:0) gestanden.

Im DFB-Pokalachtelfinale am 7./8. Februar 2017 wird die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel erneut auf ein Berliner Team treffen, den Bundesliga-Konkurrenten Hertha BSC - mit dem im Pokal gesetzten 36 Jahre alten Weidenfeller zwischen den Pfosten. Im Interview auf DFB.de spricht der fünfmalige Nationalspieler über die Entscheidung vom Punkt, das nötige Quäntchen Glück, die richtigen Tipps von BVB-Torwarttrainer Wolfgang "Teddy" de Beer und die Unterstützung von der Südtribüne.

Frage: Herr Weidenfeller, hätte man das Drehbuch für diesen DFB-Pokalkrimi aus Ihrer Sicht noch besser schreiben können?

Roman Weidenfeller: Kaum, so etwas ist nur im Fußball möglich. Letzten Endes hätten wir es aber gar nicht so spannend machen dürfen. Wir können froh sein, dass wir eine Runde weitergekommen sind. Ich glaube, dass wir nicht gut ins Spiel reingekommen sind und spielerisch wieder nicht überzeugen konnten. Mit dem nötigen Quäntchen Glück haben wir dann kurz vor der Halbzeit das 1:0 geschossen haben, was ganz wichtig war. Danach hätten wir das Spiel nicht wieder so aus der Hand geben dürfen.

Frage: Was bemängeln Sie in erster Linie?

Weidenfeller: Wir waren fahrlässig mit unseren Chancen, haben es teilweise auch nicht so gut runtergespielt. Da war es fast klar, dass es irgendwann noch mal eng wird. Die Unioner kamen dann durch einen Sonntagsschuss zurück. Es hätte von meiner Seite nicht unbedingt ins Elfmeterschießen gehen müssen.

Frage: Hat die Möglichkeit eines Elfmeterschießens in der Vorbereitung auf dieses Spiel eine Rolle gespielt?

Weidenfeller: Wir sind auf alles vorbereitet. Man muss sagen, dass das Trainerteam um Thomas Tuchel bis an die letzte Situation denkt, was alles passieren kann. Da sind wir auch an jedem Spieltag bestens vorbereitet. Wir wussten, dass es nicht leicht ist gegen Union Berlin und wir eine Topleistung abliefern müssen. Dass es so eng wird, damit habe ich ehrlicherweise nicht gerechnet. Da muss man auch den Berlinern Respekt zollen. Sie haben es sehr, sehr gut gemacht, waren kämpferisch unheimlich stark. Sie hatten auch einen sehr guten Torwart und das nötige Glück auf ihrer Seite. Wir hätten aber unsere Chancen einfach besser verwerten müssen.

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Frage: Wurden Sie vor dem Elfmeterschießen von Torwarttrainer "Teddy" de Beer auch mit Informationen versorgt, wer wohin schießen könnte?

Weidenfeller: Schon. Wir haben heutzutage ein sehr gutes Scoutingsystem und sind allgemein gut vorbereitet. Ich bin nicht unbedingt ein Elfmeterkiller, aber jeder weiß auch, dass ich zwischendurch in meiner Karriere auch mal einen wichtigen gehalten habe. Es ist letzten Endes auch das Näschen und ein bisschen das Gefühl. Zum einen ist es für den Gegner immer noch eine große Herausforderung, vor dieser Kulisse die Elfmeter zu schießen. Jeder weiß, dass das Stadion da vibriert und bebt. Das konnten wir gut ausnutzen und hatten auch das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite. Mir war es sehr wichtig, im Elfmeterschießen eine gewisse Ruhe auszustrahlen und eine Stütze zu sein.

Frage: Was bringt es in so einem Elfmeterschießen, die Südtribüne im Rücken zu haben?

Weidenfeller: Ich glaube schon, dass es einiges ausmacht. Großen Respekt habe ich auch vor den Fans, die uns zu jeder Tages- und Nachtzeit unterstützen - egal, ob es gut oder schlecht läuft. Fans, die uns auch in Ingolstadt unterstützt haben, als es nicht gerade leicht war. Wir können uns auf die Fans verlassen - das ist das Entscheidende.

Frage: Wie wichtig werden die Fans im nächsten Bundesligaspiel sein, wenn hier am Samstag Schalke 04 zum Derby antritt? Für die Fans ist es das Spiel des Jahres...

Weidenfeller: Absolut. Gegen Union Berlin war es ein reiner Kraftakt, es wird am Samstag nicht leichter. Für die Moral und den Zusammenhalt ist es sehr wichtig zu wissen, dass man gerade so eine schwere Partie zusammen übersteht. Wir können den Fans am Samstag einen unheimlichen Gefallen tun, indem wir das Spiel gewinnen. Wir werden alles daran setzen, das auch umzusetzen.

Frage: Wo ordnen Sie das Spiel gegen Union in Ihren mehr als 400 Partien für Borussia Dortmund ein, was die Emotionalität angeht?

Weidenfeller: Das ist dann schon relativ weit vorne. Es war sehr emotional. Damit hätte vor der Partie wohl keiner gerechnet. Wir können froh sein, dass wir es gemeinsam sehr gut gemeistert haben und die Feldspieler die Elfmeter reingeschossen haben.

Aufgezeichnet von DFB.de.

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