Weidenfeller: "Im Pokal gibt es nur Alles oder Nichts"

Auch bei einem Weltmeister kribbelt es gehörig. Flutlicht, K.o.-Spiel, am Millerntor – kalt lässt Roman Weidenfeller diese Konstellation nicht. In der zweiten Runde des DFB-Pokals spielt Borussia Dortmund beim FC St. Pauli (ab 20.30 Uhr, live in der ARD und bei Sky) – und Dortmunds Torhüter freut sich auf die Atmosphäre in Hamburg. Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteur Steffen Lüdeke redet Weidenfeller über Freundschaften, Pleiten im DFB-Pokal und die Sehnsucht nach Berlin.

DFB.de: Herr Weidenfeller, wie schwer ist es, unter Profifußballern Freunde zu finden und Freundschaften zu pflegen?

Roman Weidenfeller: Der Profifußball ist eine besondere Welt. Das Geschäft ist schnelllebig, die Gefahr ist groß, sich dadurch aus den Augen zu verlieren. Deswegen haben die meisten Fußballer ihre besten Freunde außerhalb des Sports. Aber natürlich gibt es auch unter Fußballern gute und ehrliche Freundschaften.

DFB.de: Im DFB-Pokal spielen Sie mit Borussia Dortmund beim FC St. Pauli. Für Sie wird es ein Wiedersehen mit Florian Kringe, mit ihm haben Sie sich immer gut verstanden. Ist er ein Freund für Sie?

Weidenfeller: Ja, absolut. Wir haben eine feste und enge Freundschaft, haben auch heute noch viel Kontakt, telefonieren recht regelmäßig. Wir haben uns damals zusammen für den "Roten Keil" eingesetzt, einen gemeinnützigen Verein, der sich gegen Kindesmissbrauch engagiert. Seit dieser Zeit haben wir engen Kontakt, bis heute haben wir diesen nicht verloren.

DFB.de: Er hatte zuletzt viel mit Verletzungen zu kämpfen, bei St. Pauli hat er nun einen Neuanfang geschafft. Wie aufmerksam verfolgen Sie seine sportliche Entwicklung?

Weidenfeller: Ich freue mich sehr für ihn, dass er zuletzt wieder mehr gespielt hat. Und ich gehe stark davon aus, dass er gegen uns auf dem Platz stehen wird. Mit seinen Fähigkeiten wird Florian St. Pauli mit Sicherheit helfen. Für mich es schön, dass ich gegen ihn spielen kann. Auch deswegen habe ich mich über das Los St. Pauli gefreut. Am Millerntor zu spielen, ist immer eine große Herausforderung, gerade im Pokal.

DFB.de: Florian Kringe ist nicht der einzige Ex-Dortmunder in St. Pauli, mit Lasse Sobiech und Stürmer Christopher Nöthe verbindet Sie ebenfalls eine gemeinsame Vergangenheit.



Auch bei einem Weltmeister kribbelt es gehörig. Flutlicht, K.o.-Spiel, am Millerntor – kalt lässt Roman Weidenfeller diese Konstellation nicht. In der zweiten Runde des DFB-Pokals spielt Borussia Dortmund beim FC St. Pauli (ab 20.30 Uhr, live in der ARD und bei Sky) – und Dortmunds Torhüter freut sich auf die Atmosphäre in Hamburg. Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteur Steffen Lüdeke redet Weidenfeller über Freundschaften, Pleiten im DFB-Pokal und die Sehnsucht nach Berlin.

DFB.de: Herr Weidenfeller, wie schwer ist es, unter Profifußballern Freunde zu finden und Freundschaften zu pflegen?

Roman Weidenfeller: Der Profifußball ist eine besondere Welt. Das Geschäft ist schnelllebig, die Gefahr ist groß, sich dadurch aus den Augen zu verlieren. Deswegen haben die meisten Fußballer ihre besten Freunde außerhalb des Sports. Aber natürlich gibt es auch unter Fußballern gute und ehrliche Freundschaften.

DFB.de: Im DFB-Pokal spielen Sie mit Borussia Dortmund beim FC St. Pauli. Für Sie wird es ein Wiedersehen mit Florian Kringe, mit ihm haben Sie sich immer gut verstanden. Ist er ein Freund für Sie?

Weidenfeller: Ja, absolut. Wir haben eine feste und enge Freundschaft, haben auch heute noch viel Kontakt, telefonieren recht regelmäßig. Wir haben uns damals zusammen für den "Roten Keil" eingesetzt, einen gemeinnützigen Verein, der sich gegen Kindesmissbrauch engagiert. Seit dieser Zeit haben wir engen Kontakt, bis heute haben wir diesen nicht verloren.

DFB.de: Er hatte zuletzt viel mit Verletzungen zu kämpfen, bei St. Pauli hat er nun einen Neuanfang geschafft. Wie aufmerksam verfolgen Sie seine sportliche Entwicklung?

Weidenfeller: Ich freue mich sehr für ihn, dass er zuletzt wieder mehr gespielt hat. Und ich gehe stark davon aus, dass er gegen uns auf dem Platz stehen wird. Mit seinen Fähigkeiten wird Florian St. Pauli mit Sicherheit helfen. Für mich es schön, dass ich gegen ihn spielen kann. Auch deswegen habe ich mich über das Los St. Pauli gefreut. Am Millerntor zu spielen, ist immer eine große Herausforderung, gerade im Pokal.

DFB.de: Florian Kringe ist nicht der einzige Ex-Dortmunder in St. Pauli, mit Lasse Sobiech und Stürmer Christopher Nöthe verbindet Sie ebenfalls eine gemeinsame Vergangenheit.

Weidenfeller: Stimmt. Für uns macht auch das die Aufgabe sehr interessant, aber irgendwie auch heikel. Gegen ehemalige Kollegen zu spielen ist für beide Seiten immer speziell.

DFB.de: Mit welchen Gefühlen fahren Sie nach Hamburg – mögen Sie den Pokal, Flutlichtspiele, K.o.-Charakter. Hat dies einen besonderen Reiz?

Weidenfeller: Ja. Für mich gibt es atmosphärisch nichts Schöneres, als abends unter Flutlicht zu spielen. Im Pokal gibt es nur Alles oder Nichts, diese Konstellation mag ich sehr. Auch die Atmosphäre, die im Pokal meistens herrscht. Und für das Spiel am Dienstag erwarte ich ein Fest. Die Fans am Millerntor sind enthusiastisch, wir bringen unsere tollen Fans mit nach Hamburg - das kann nur gut werden.

DFB.de: Der BVB ist in der Vergangenheit selten in der zweiten Runde gegen einen niederklassigen Verein ausgeschieden. Ausnahme ist die Niederlage bei Kickers Offenbach vor drei Jahren. Wie gut sind Ihre schlechten Erinnerungen daran?

Weidenfeller: Ich weiß noch, dass wir klar überlegen waren, dass wir zu jeder Zeit ein Tor hätten schießen müssen. Damals ist der Torwart der Kickers über sich hinaus gewachsen, und wir haben es fertig gebracht, auch noch die letzte Hacke des letzten Feldspielers so zu treffen, dass der Ball den Weg ins Tor nicht gefunden hat. So kam es zum Elfmeterschießen. Für uns hat dies sogar noch gut begonnen, den ersten Elfer konnte ich halten. Aber - an diesem Tag sollte es nicht sein. Solche Spiele gibt es mal, Spiele in denen der Ball einfach nicht ins Tor will. Von solchen Spielen lebt der Spruch, dass der Pokal seine eigenen Gesetze hat.

DFB.de: Sie haben eine besondere Pokalgeschichte. Im Finale mussten Sie einmal von Beginn an verletzt auf der Tribüne zugucken und sind einmal verletzt ausgeschieden – haben Sie das Gefühl, dass der Pokal bei Ihnen noch etwas gutzumachen hat?

Weidenfeller: Nicht unbedingt. (lacht) Auch für mich gilt wohl, dass der Pokal seine eigenen Gesetze hat. Mir ist es einmal gelungen, den DFB-Pokal zu gewinnen, das ist schon sensationell, das ist eine große Auszeichnung. Aber es stimmt schon, ich hätte nichts dagegen, wenn ich diese Erfahrung noch einmal machen dürfte und dabei von Beginn bis Ende auf dem Platz stehen würde.

DFB.de: Wie schätzen Sie St. Pauli sportlich ein?

Weidenfeller: Unterschätzen dürfen wir sie nicht. Aber wir müssen den Anspruch haben, dort zu gewinnen. Deswegen beschäftigen wir uns weniger mit dem Gegner als damit, wie wir unser Spiel durchsetzen können.

DFB.de: Die Ambition ist klar: ein Sieg in Pauli und dann über weitere Station nach Berlin.

Weidenfeller: Ja. Wir haben es in den vergangenen Jahren mehrfach geschafft, das Finale zu erreichen. Wir wissen, wie großartig das Endspiel in Berlin ist. Deswegen ist unser Ziel, so weit wie möglich zu kommen. Wenn - wie im vergangenen Jahr - wieder das Finale dabei herausspringt – umso besser. Nur, dass wir dann auch im Endspiel das bessere Ende für uns haben wollen.