Was wurde aus der letzten DDR-Elf?

Es war ein Spiel für die Geschichtsbücher: Das 2:0 der DDR am 12. September 1990 in Belgien ist die 293. Partie des Landes, das bald nicht mehr existieren wird, es gibt den 138. Sieg, Matthias Sammer schießt zwei Tore. Und es ist das letzte Länderspiel für die Auswahl des DFV. Drei Wochen später werden Bundesrepublik und DDR wiedervereinigt - und Deutschland hat nur noch eine Nationalmannschaft.

Viele Spieler stehen bereits bei Westklubs unter Vertrag - was für die Trainer Eduard Geyer und Eberhard Vogel erhebliche Probleme in der Kader-Zusammenstellung mit sich bringt. Viele der westdeutschen Weltmeister von 1990 stehen noch heute in der Öffentlichkeit. Der Journalist Uwe Karte hat für DFB.de recherchiert, was aus den Spielern der letzten DDR-Startelf geworden ist.

1 – Jörg Schwanke: Er bestritt in Belgien sein erstes und gleichzeitig letztes Länderspiel. Später war er Profi unter anderem bei Union Berlin, dem VfL Bochum, Babelsberg 03, dem Dresdner SC und LR Ahlen. Seit 2010 ist er Trainer vom „Club Italia“ in Berlin.

2 – Uwe Rösler: Startete nach dem Spiel in Brüssel eine bewegte Karriere mit Stationen in der Bundesliga (Dresden, Nürnberg, Kaiserslautern), in England (Manchester City, Southampton, West Bromwich Albion) und Norwegen (Lilleström). Er überstand eine Krebserkrankung und wurde 2009 in die „Hall of Fame“ von Manchester City aufgenommen. 2010 war er Trainer bei Molde FK in Norwegen.

3 – Detlef Schößler: Der Verteidiger spielte mit Dynamo Dresden bis 1995 in der Bundesliga, später dann bei Zweitligist VfB Leipzig. Er wurde erfolgreicher Nachwuchstrainer, schaffte mit dem VfB Leipzig und dem FC Sachsen Leipzig den Aufstieg in die A-Junioren-Bundesliga und führte Energie Cottbus an die Spitze der A-Junioren-Bundesliga. Heute ist er Sportlehrer in Leipzig.

4 – Andreas Wagenhaus: Der Verteidiger wechselte 1993 von Dynamo Dresden in die Türkei zu Fenerbahce Istanbul. Heute ist er Spielertrainer beim FC Krumbach in der ersten Landesklasse in Österreich.

5 – Heiko Peschke: Der Libero spielte nach der Wiedervereinigung von 1991 bis 1997 für den KFC Uerdingen. Peschke ist Inhaber aller Trainer-Lizenzen des DFB und arbeitet heute als Sportlehrer im Kreis Wesel in Nordrhein-Westfalen.

6 – Jens Schmidt: Er blieb in seinem einzigen Länderspiel für die ehemalige DDR-Auswahl ohne Gegentor. Schmidt schaffte mit Zweitligist Chemnitzer FC 1993 den Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals. Heute lebt er in Chemnitz und gibt seine Erfahrung bei zweimal jährlich stattfindenden Torwart-Trainingstagen weiter.



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Es war ein Spiel für die Geschichtsbücher: Das 2:0 der DDR am 12. September 1990 in Belgien ist die 293. Partie des Landes, das bald nicht mehr existieren wird, es gibt den 138. Sieg, Matthias Sammer schießt zwei Tore. Und es ist das letzte Länderspiel für die Auswahl des DFV. Drei Wochen später werden Bundesrepublik und DDR wiedervereinigt - und Deutschland hat nur noch eine Nationalmannschaft.

Viele Spieler stehen bereits bei Westklubs unter Vertrag - was für die Trainer Eduard Geyer und Eberhard Vogel erhebliche Probleme in der Kader-Zusammenstellung mit sich bringt. Viele der westdeutschen Weltmeister von 1990 stehen noch heute in der Öffentlichkeit. Der Journalist Uwe Karte hat für DFB.de recherchiert, was aus den Spielern der letzten DDR-Startelf geworden ist.

1 – Jörg Schwanke: Er bestritt in Belgien sein erstes und gleichzeitig letztes Länderspiel. Später war er Profi unter anderem bei Union Berlin, dem VfL Bochum, Babelsberg 03, dem Dresdner SC und LR Ahlen. Seit 2010 ist er Trainer vom „Club Italia“ in Berlin.

2 – Uwe Rösler: Startete nach dem Spiel in Brüssel eine bewegte Karriere mit Stationen in der Bundesliga (Dresden, Nürnberg, Kaiserslautern), in England (Manchester City, Southampton, West Bromwich Albion) und Norwegen (Lilleström). Er überstand eine Krebserkrankung und wurde 2009 in die „Hall of Fame“ von Manchester City aufgenommen. 2010 war er Trainer bei Molde FK in Norwegen.

3 – Detlef Schößler: Der Verteidiger spielte mit Dynamo Dresden bis 1995 in der Bundesliga, später dann bei Zweitligist VfB Leipzig. Er wurde erfolgreicher Nachwuchstrainer, schaffte mit dem VfB Leipzig und dem FC Sachsen Leipzig den Aufstieg in die A-Junioren-Bundesliga und führte Energie Cottbus an die Spitze der A-Junioren-Bundesliga. Heute ist er Sportlehrer in Leipzig.

4 – Andreas Wagenhaus: Der Verteidiger wechselte 1993 von Dynamo Dresden in die Türkei zu Fenerbahce Istanbul. Heute ist er Spielertrainer beim FC Krumbach in der ersten Landesklasse in Österreich.

5 – Heiko Peschke: Der Libero spielte nach der Wiedervereinigung von 1991 bis 1997 für den KFC Uerdingen. Peschke ist Inhaber aller Trainer-Lizenzen des DFB und arbeitet heute als Sportlehrer im Kreis Wesel in Nordrhein-Westfalen.

6 – Jens Schmidt: Er blieb in seinem einzigen Länderspiel für die ehemalige DDR-Auswahl ohne Gegentor. Schmidt schaffte mit Zweitligist Chemnitzer FC 1993 den Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals. Heute lebt er in Chemnitz und gibt seine Erfahrung bei zweimal jährlich stattfindenden Torwart-Trainingstagen weiter.

7 – Jörg Stübner: In Brüssel war er mit 47 Länderspielen der mit Abstand erfahrenste Spieler der DDR-Auswahl, musste aber verletzungsbedingt nach 26 Minuten vom Feld. Nach diesem Spiel begann für ihn eine Odyssee: Dynamo Dresden, Sachsen Leipzig, Neubrandenburg, Dresden-Nord, Eresburg-Obermarsberg, Pirna-Copitz, Sangerhausen. Heute lebt er in Dresden.

8 – Heiko Bonan: Er spielte für den VfL Bochum und den Karlsruher SC in der Bundesliga, war später dann in Gütersloh, Ahlen, Wilhelmshaven und Essen aktiv. Seit 2005 ist er Trainer, seit März 2010 beim BFC Dynamo in Berlin.

9 – Matthias Sammer: Kapitän der letzten DDR-Auswahl und erster ostdeutscher Spieler im DFB-Team. 1996 führte Sammer die deutsche Nationalmannschaft zum EM-Titel und wurde als bislang letzter deutscher Spieler „Europas Fußballer des Jahres“. Er wurde mit Borussia Dortmund 2002 jüngster Meistertrainer in der Geschichte der Bundesliga. Seit 1. April 2006 ist er DFB-Sportdirektor.

10 – Heiko Scholz: Neben Sammer und Wosz der einzige Spieler aus dem Brüssel-Aufgebot, der den Sprung ins DFB-Team schaffte (1992 ein Länderspiel gegen Mexiko). Er war Bundesligaspieler bei Dynamo Dresden, Bayer Leverkusen und Werder Bremen. Heute ist er Trainer bei Fünftligist Germania Windeck im Rhein-Sieg-Kreis.

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11 – Dariusz Wosz: Nach Sammer mit 17 Einsätzen in der DFB-Auswahl der erfolgreichste Spieler vom Aufgebot in Brüssel. Er spielte für den VfL Bochum und Hertha BSC Berlin in der Bundesliga. Seit 2007 ist er Trainer, übernahm im April 2010 den VfL Bochum, konnte aber den Abstieg aus der Bundesliga nicht verhindern.

Eingewechselt:

Stefan Böger: Er wurde für Stübner in Brüssel eingewechselt, gab bei beiden Sammer-Toren die Vorlage. Nach einem Jahr bei Hansa Rostock in der Bundesliga feierte er 1997 beim Hamburger SV ein spätes Comeback in der höchsten deutschen Spielklasse. Seit 2002 ist er als Trainer tätig, seit 2008 beim Deutschen Fußball-Bund. Derzeit betreut er die U 16-Junioren.

Torsten Kracht: Er schaffte 1993 mit dem VfB Leipzig den Aufstieg in die Bundesliga. Später war er Profi beim VfB Stuttgart, Eintracht Frankfurt, dem VfL Bochum und dem Karlsruher SC. Nach der aktiven Karriere war er in Leipzig als Vorstand einer Immobilien-Firma tätig.

Jens Adler: Der letzte Auswahlspieler der ehemaligen DDR wurde in der Nachspielzeit eingewechselt und blieb ohne Ballberührung. Heute ist er Torwarttrainer bei Regionalligist HFC Chemie Halle.