Premiere für Köln oder Rückkehr für Jena?

Die einen wollen zum ersten Mal in die 3. Liga, die anderen nach fünfjähriger Abstinenz zurück: Mit FC Viktoria Köln aus der Regionalliga West und Nordost-Vertreter FC Carl Zeiss Jena kämpfen zwei Meister in den Playoffspielen um den Sprung in Liga drei. Die Viktoria hat im Hinspiel am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr, live im WDR und MDR) zunächst Heimrecht. Das Rückspiel steigt am Donnerstag, 1. Juni, (ab 17 Uhr, live im MDR) in Jena. Die beiden Aufstiegsaspiranten im DFB.de-Teamcheck.

SAISONVERLAUF: Rang 13 nach dem 2. Spieltag war für Viktoria Köln die schlechteste Platzierung in der vergangenen Saison. Im Anschluss ging es konstant nach oben. Am 16. Spieltag, nach dem 5:1 beim SC Wiedenbrück, war die Viktoria erstmals Spitzenreiter, fiel dann aber wieder auf Rang drei zurück. Am 23. Spieltag eroberten die Kölner Rang eins zurück und gaben ihn bis zum Schluss nicht mehr her. Die beiden größten Konkurrenten Borussia Dortmund U 23 und Borussia Mönchengladbach U 23 hatten nach 34 Spieltagen neun bzw. zehn Punkte Rückstand. Beachtliche 91 Treffer gelangen der Viktoria (Liga-Bestwert) bei 42 Gegentoren. Sechs, zwei, eins, meins: So lässt sich der Saisonverlauf des FC Carl Zeiss Jena zusammenfassen. Mit acht Siegen zum Saisonstart eroberte Jena schon am 3. Spieltag den ersten Tabellenplatz, zuvor hatten die Plätze sechs und zwei zu Buche gestanden. Einmal an der Spitze, schaffte es kein anderes Team, den FC Carl Zeiss zu verdrängen.

TORJÄGER: An den 91 Saisontreffern von Viktoria Köln in der regulären Saison war Kapitän Mike Wunderlich in bemerkenswerter Häufigkeit beteiligt. Nicht weniger als 29 Treffer markierte der 31 Jahre alte Routinier und Torschützenkönig selbst, 19 Tore bereitete er vor. Wunderlich, dessen Vater Franz bei der Viktoria im Vorstand und in der sportlichen Leitung aktiv ist, gilt als Kopf der Kölner, für die er bereits im Nachwuchsbereich am Ball war. Nach Stationen bei der zweiten Mannschaft des 1. FC Köln, Rot-Weiss Essen und dem damaligen Zweitligisten FSV Frankfurt kehrte er 2012 in seine Heimatstadt und zu seinem Heimatverein zurück. Seine Gesamtbilanz in der Regionalliga West in ihrer jetzigen Form: 89 Tore in 154 Spielen. Weniger als halb so häufig wie Wunderlich traf Jenas Top-Stürmer Timmy Thiele. 14 Tore und elf Vorlagen stehen in der Bilanz des Stürmers, den Jena zu Saisonbeginn aus England vom Zweitligisten Burton Albion geholt hatte. Im Fußballwesten kennt sich Thiele gut aus. Er ging schon für die zweiten Mannschaften des FC Schalke 04 und von Borussia Dortmund sowie für Alemannia Aachen und den SC Wiedenbrück auf Torejagd. Mit Wiedenbrück trat er sogar schon einmal gegen die Viktoria an. Die Partie ging 0:2 verloren.

TRAINER: Seit rund sieben Jahren arbeitet Marco Antwerpen als Trainer. Zuvor war der heute 45-Jährige Profi, spielte unter anderem für Preußen Münster, die zweite Mannschaft des FC Schalke 04 und Fortuna Köln. Erste Trainerstation war der SV Burgsteinfurt, danach übernahm „Anti“ die U 19 von Rot Weiss Ahlen. Dort stieg er 2012 zum Cheftrainer auf und führte den ehemaligen Zweitligisten zum Aufstieg in die Regionalliga West. Nach einigen Unstimmigkeiten endete die Zeit bei Rot Weiss im Mai 2016. Wenige Monate später heuerte er bei der Viktoria an, wurde mit ihr auf Anhieb Meister und kann jetzt den größten Erfolg der Vereinsgeschichte und seiner Trainerlaufbahn perfekt machen. Wie auch Marco Antwerpen ist Jenas Mark Zimmermann erst seit Saisonbeginn als Cheftrainer im Amt. Bei den Thüringern ist der 43-Jährige aber schon sehr viel länger. Von 1988 bis 1998 sowie von 2004 bis 2008 war er Spieler, im Anschluss in diversen Trainerfunktionen (Co-Trainer, Nachwuchstrainer, Interimstrainer) für den FCC tätig. Gleich mehrfach stieg Zimmermann während seiner aktiven Laufbahn auf: Zweimal mit Jena (1995 und 2006) in die 2. Bundesliga, einmal mit der SpVgg Unterhaching in die Bundesliga (1999).

HISTORIE: Viktoria Köln ist das Ergebnis mehrerer Fusionen. Der Ursprung liegt dabei im Jahre 1904 mit der Gründung des FC Germania Kalk 1904, aus dem später über mehrere Zusammenschlüsse schließlich der Verein Viktoria Köln entstand. In der jetzigen Form existiert der Klub erst seit wenigen Jahren. 2010 wurde er als Nachfolgeverein des insolventen SCB Viktoria gegründet. Erster Aufsichtsratsvorsitzender wurde Franz-Josef Wernze, der den Klub als Mäzen kräftig unterstützt. 2011 übernahmen die Kölner die ausgegliederte Profiabteilung des FC Junkersdorf, um in der NRW-Liga antreten zu können. Nur ein Jahr später gelang der Aufstieg in die Regionalliga. Dort wurde der Klub nacheinander Sechster, Vierter und zweimal Dritter. Die seit langem angestrebte Meisterschaft gewann der Verein nun zum ersten Mal. Der Aufstieg in die 3. Liga wäre eine Premiere. Carl Zeiss Jena war dagegen Gründungsmitglied der 2008 eingeführten eingleisigen dritten Klasse. Erst 2012 stieg der FCC ab, geht seitdem in der Regionalliga Nordost an den Start. Die größten Erfolge des ehemaligen Zweitligisten und langjährigen DDR-Erstligisten sind beachtlich. Dreimal war Jena DDR-Meister, viermal Pokalsieger. Im Jahr 1981 erreichten die Thüringer das Endspiel um den Europapokal der Pokalsieger (1:2 gegen Dinamo Tiflis in Düsseldorf), 2008 das Halbfinale um den DFB-Pokal (0:3 gegen Borussia Dortmund).

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Die einen wollen zum ersten Mal in die 3. Liga, die anderen nach fünfjähriger Abstinenz zurück: Mit FC Viktoria Köln aus der Regionalliga West und Nordost-Vertreter FC Carl Zeiss Jena kämpfen zwei Meister in den Playoffspielen um den Sprung in Liga drei. Die Viktoria hat im Hinspiel am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr, live im WDR und MDR) zunächst Heimrecht. Das Rückspiel steigt am Donnerstag, 1. Juni, (ab 17 Uhr, live im MDR) in Jena. Die beiden Aufstiegsaspiranten im DFB.de-Teamcheck.

SAISONVERLAUF: Rang 13 nach dem 2. Spieltag war für Viktoria Köln die schlechteste Platzierung in der vergangenen Saison. Im Anschluss ging es konstant nach oben. Am 16. Spieltag, nach dem 5:1 beim SC Wiedenbrück, war die Viktoria erstmals Spitzenreiter, fiel dann aber wieder auf Rang drei zurück. Am 23. Spieltag eroberten die Kölner Rang eins zurück und gaben ihn bis zum Schluss nicht mehr her. Die beiden größten Konkurrenten Borussia Dortmund U 23 und Borussia Mönchengladbach U 23 hatten nach 34 Spieltagen neun bzw. zehn Punkte Rückstand. Beachtliche 91 Treffer gelangen der Viktoria (Liga-Bestwert) bei 42 Gegentoren. Sechs, zwei, eins, meins: So lässt sich der Saisonverlauf des FC Carl Zeiss Jena zusammenfassen. Mit acht Siegen zum Saisonstart eroberte Jena schon am 3. Spieltag den ersten Tabellenplatz, zuvor hatten die Plätze sechs und zwei zu Buche gestanden. Einmal an der Spitze, schaffte es kein anderes Team, den FC Carl Zeiss zu verdrängen.

TORJÄGER: An den 91 Saisontreffern von Viktoria Köln in der regulären Saison war Kapitän Mike Wunderlich in bemerkenswerter Häufigkeit beteiligt. Nicht weniger als 29 Treffer markierte der 31 Jahre alte Routinier und Torschützenkönig selbst, 19 Tore bereitete er vor. Wunderlich, dessen Vater Franz bei der Viktoria im Vorstand und in der sportlichen Leitung aktiv ist, gilt als Kopf der Kölner, für die er bereits im Nachwuchsbereich am Ball war. Nach Stationen bei der zweiten Mannschaft des 1. FC Köln, Rot-Weiss Essen und dem damaligen Zweitligisten FSV Frankfurt kehrte er 2012 in seine Heimatstadt und zu seinem Heimatverein zurück. Seine Gesamtbilanz in der Regionalliga West in ihrer jetzigen Form: 89 Tore in 154 Spielen. Weniger als halb so häufig wie Wunderlich traf Jenas Top-Stürmer Timmy Thiele. 14 Tore und elf Vorlagen stehen in der Bilanz des Stürmers, den Jena zu Saisonbeginn aus England vom Zweitligisten Burton Albion geholt hatte. Im Fußballwesten kennt sich Thiele gut aus. Er ging schon für die zweiten Mannschaften des FC Schalke 04 und von Borussia Dortmund sowie für Alemannia Aachen und den SC Wiedenbrück auf Torejagd. Mit Wiedenbrück trat er sogar schon einmal gegen die Viktoria an. Die Partie ging 0:2 verloren.

TRAINER: Seit rund sieben Jahren arbeitet Marco Antwerpen als Trainer. Zuvor war der heute 45-Jährige Profi, spielte unter anderem für Preußen Münster, die zweite Mannschaft des FC Schalke 04 und Fortuna Köln. Erste Trainerstation war der SV Burgsteinfurt, danach übernahm „Anti“ die U 19 von Rot Weiss Ahlen. Dort stieg er 2012 zum Cheftrainer auf und führte den ehemaligen Zweitligisten zum Aufstieg in die Regionalliga West. Nach einigen Unstimmigkeiten endete die Zeit bei Rot Weiss im Mai 2016. Wenige Monate später heuerte er bei der Viktoria an, wurde mit ihr auf Anhieb Meister und kann jetzt den größten Erfolg der Vereinsgeschichte und seiner Trainerlaufbahn perfekt machen. Wie auch Marco Antwerpen ist Jenas Mark Zimmermann erst seit Saisonbeginn als Cheftrainer im Amt. Bei den Thüringern ist der 43-Jährige aber schon sehr viel länger. Von 1988 bis 1998 sowie von 2004 bis 2008 war er Spieler, im Anschluss in diversen Trainerfunktionen (Co-Trainer, Nachwuchstrainer, Interimstrainer) für den FCC tätig. Gleich mehrfach stieg Zimmermann während seiner aktiven Laufbahn auf: Zweimal mit Jena (1995 und 2006) in die 2. Bundesliga, einmal mit der SpVgg Unterhaching in die Bundesliga (1999).

HISTORIE: Viktoria Köln ist das Ergebnis mehrerer Fusionen. Der Ursprung liegt dabei im Jahre 1904 mit der Gründung des FC Germania Kalk 1904, aus dem später über mehrere Zusammenschlüsse schließlich der Verein Viktoria Köln entstand. In der jetzigen Form existiert der Klub erst seit wenigen Jahren. 2010 wurde er als Nachfolgeverein des insolventen SCB Viktoria gegründet. Erster Aufsichtsratsvorsitzender wurde Franz-Josef Wernze, der den Klub als Mäzen kräftig unterstützt. 2011 übernahmen die Kölner die ausgegliederte Profiabteilung des FC Junkersdorf, um in der NRW-Liga antreten zu können. Nur ein Jahr später gelang der Aufstieg in die Regionalliga. Dort wurde der Klub nacheinander Sechster, Vierter und zweimal Dritter. Die seit langem angestrebte Meisterschaft gewann der Verein nun zum ersten Mal. Der Aufstieg in die 3. Liga wäre eine Premiere. Carl Zeiss Jena war dagegen Gründungsmitglied der 2008 eingeführten eingleisigen dritten Klasse. Erst 2012 stieg der FCC ab, geht seitdem in der Regionalliga Nordost an den Start. Die größten Erfolge des ehemaligen Zweitligisten und langjährigen DDR-Erstligisten sind beachtlich. Dreimal war Jena DDR-Meister, viermal Pokalsieger. Im Jahr 1981 erreichten die Thüringer das Endspiel um den Europapokal der Pokalsieger (1:2 gegen Dinamo Tiflis in Düsseldorf), 2008 das Halbfinale um den DFB-Pokal (0:3 gegen Borussia Dortmund).

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