Viktoria Köln: Berlin, immer wieder Berlin

Große Bühne für kleine Klubs. Der DFB-Pokal rückt Deutschlands Amateurvereine in den Mittelpunkt. Hier kann der Dorfverein von nebenan auf den Deutschen Meister treffen, der ambitionierte Regionalligist auf den Champions-League-Teilnehmer. In der mehr als 70-jährigen Geschichte des deutschen Vereinspokals gab es viele Überraschungen und Sensationen.

Denn der Pokal, so heißt es im Volksmund, hat seine eigenen Gesetze. Vor allem aber schreibt er seine ganz eigenen Geschichten. In einer Serie stellt DFB.de deshalb alle 18 Amateurvereine vor, die in der ersten Runde des 73. DFB-Pokals an den Start gehen. Heute: Viktoria Köln aus der Regionalliga West.

Mike Wunderlich: Tormaschine und Integrationsfigur

Im vergangenen Jahr Hertha BSC, nun Union - Berlin, immer wieder Berlin. Der West-Regionalligist FC Viktoria Köln freut sich auf das Treffen in der ersten Runde des DFB-Pokals mit dem Zweitligisten aus der Hauptstadt heute (ab 15.30 Uhr, live auf Sky). Nach dem 2:4 gegen Hertha BSC in der Saison zuvor hoffen die Verantwortlichen nun auf eine Überraschung. Denn eine Sensation wäre das Erreichen der zweiten Runde sicher nicht - dafür sind die Kölner viel zu ambitioniert, dafür haben die Kölner einen viel zu starken Kader.

Allen voran muss in diesem Zusammenhang Mike Wunderlich genannt werden. Der 29-Jährige ist nicht nur die absolute Integrationsfigur bei der Viktoria, er ist auch sportlich überragend und extrem wichtig. Das belegt alleine schon ein Blick auf die wichtigsten Statistiken: In der Oberligasaison 2011/2012 gelangen dem Mittelfeldspieler in 34 Begegnungen 32 Treffer. In den drei folgenden Regionalligaspielzeiten war er ebenfalls stets in der absoluten Spitzengruppe der Torjägerliste vertreten (2012/2013: 15 Treffer, 2013/2014: 15 Treffer, 2014/2015: 18 Treffer).

Kaczmarek: "Das ewige Gerede von der 3. Liga muss aufhören"

Der Aufstieg allerdings misslang immer. Und genau das ist der große Makel des Klubs aus dem rechtsrheinischen Köln. Und genau das soll nun der noch recht neue Trainer Tomasz Kaczmarek ändern. Der 30-Jährige hatte erst im Winter Claus-Dieter Wollitz abgelöst und ist seitdem sehr erfolgreich - es gab nur eine Niederlage in 18 Pflichtspielen. Dazu gewann die Viktoria den Verbandspokal.

"Das ewige Gerede von der 3. Liga muss aufhören", sagt Kaczmarek. "Es ist entscheidend, dass wir die Herausforderungen der Regionalliga annehmen, nur dann können wir unsere Ziele erreichen." Denn: "Die Konkurrenz ist groß. Ich denke an Vereine wie Rot-Weiss Essen, Rot-Weiß Oberhausen, Alemannia Aachen die Reserven von Borussia Dortmund und Mönchengladbach, vielleicht die Sportfreunde Lotte. Womöglich der SV Rödinghausen. Und dann kommen möglicherweise noch zwei ganz schwere Relegationsspiele."



Große Bühne für kleine Klubs. Der DFB-Pokal rückt Deutschlands Amateurvereine in den Mittelpunkt. Hier kann der Dorfverein von nebenan auf den Deutschen Meister treffen, der ambitionierte Regionalligist auf den Champions-League-Teilnehmer. In der mehr als 70-jährigen Geschichte des deutschen Vereinspokals gab es viele Überraschungen und Sensationen.

Denn der Pokal, so heißt es im Volksmund, hat seine eigenen Gesetze. Vor allem aber schreibt er seine ganz eigenen Geschichten. In einer Serie stellt DFB.de deshalb alle 18 Amateurvereine vor, die in der ersten Runde des 73. DFB-Pokals an den Start gehen. Heute: Viktoria Köln aus der Regionalliga West.

Mike Wunderlich: Tormaschine und Integrationsfigur

Im vergangenen Jahr Hertha BSC, nun Union - Berlin, immer wieder Berlin. Der West-Regionalligist FC Viktoria Köln freut sich auf das Treffen in der ersten Runde des DFB-Pokals mit dem Zweitligisten aus der Hauptstadt heute (ab 15.30 Uhr, live auf Sky). Nach dem 2:4 gegen Hertha BSC in der Saison zuvor hoffen die Verantwortlichen nun auf eine Überraschung. Denn eine Sensation wäre das Erreichen der zweiten Runde sicher nicht - dafür sind die Kölner viel zu ambitioniert, dafür haben die Kölner einen viel zu starken Kader.

Allen voran muss in diesem Zusammenhang Mike Wunderlich genannt werden. Der 29-Jährige ist nicht nur die absolute Integrationsfigur bei der Viktoria, er ist auch sportlich überragend und extrem wichtig. Das belegt alleine schon ein Blick auf die wichtigsten Statistiken: In der Oberligasaison 2011/2012 gelangen dem Mittelfeldspieler in 34 Begegnungen 32 Treffer. In den drei folgenden Regionalligaspielzeiten war er ebenfalls stets in der absoluten Spitzengruppe der Torjägerliste vertreten (2012/2013: 15 Treffer, 2013/2014: 15 Treffer, 2014/2015: 18 Treffer).

Kaczmarek: "Das ewige Gerede von der 3. Liga muss aufhören"

Der Aufstieg allerdings misslang immer. Und genau das ist der große Makel des Klubs aus dem rechtsrheinischen Köln. Und genau das soll nun der noch recht neue Trainer Tomasz Kaczmarek ändern. Der 30-Jährige hatte erst im Winter Claus-Dieter Wollitz abgelöst und ist seitdem sehr erfolgreich - es gab nur eine Niederlage in 18 Pflichtspielen. Dazu gewann die Viktoria den Verbandspokal.

"Das ewige Gerede von der 3. Liga muss aufhören", sagt Kaczmarek. "Es ist entscheidend, dass wir die Herausforderungen der Regionalliga annehmen, nur dann können wir unsere Ziele erreichen." Denn: "Die Konkurrenz ist groß. Ich denke an Vereine wie Rot-Weiss Essen, Rot-Weiß Oberhausen, Alemannia Aachen die Reserven von Borussia Dortmund und Mönchengladbach, vielleicht die Sportfreunde Lotte. Womöglich der SV Rödinghausen. Und dann kommen möglicherweise noch zwei ganz schwere Relegationsspiele."

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Ausgerechnet die Fortuna hat es vorgemacht

Zuletzt hat beim FC Viktoria immer die Konstanz gefehlt. Starken Serien sind zu oft einige Begegnungen ohne Sieg gefolgt. Seitdem Kaczmarek das Sagen hat, weht ein frischer Wind durch den Sportpark Höhenberg. Der neue Coach hat den Kader konsequent verändert und verjüngt. Erfahrene Spieler wie Timo Röttger (vorher RB Leipzig), Timo Staffeldt (vorher Karlsruher SC) oder Gaetano Manno (vorher Preußen Münster) mussten gehen.

Dafür sind vorwiegend junge und hoffnungsvolle Talente gekommen. Die Zeiten scheinen vorbei zu sein, als die Verantwortlichen vor allem auf große Namen gesetzt haben - es hat einfach nicht den gewünschten Effekt gebracht. Wie es besser geht, hat ausgerechnet der große Lokalkonkurrent Fortuna Köln gezeigt, der den Sprung in die 3. Liga geschafft hat. Und die Viktoria eben nicht.

"Wir betreiben jetzt ganz sicher nicht das Projekt Jugend forscht bei uns", sagt Kaczmarek. "Aber wir hatten das Gefühl, dass uns zuletzt der eine oder andere sehr talentierte Spieler gefehlt hat. Aber auch erfahrene Kräfte wie Claus Costa, Markus Brzenska, Michael Lejan oder Daniel Reiche sind entscheidende Bausteine, damit wir unsere Ziele erreichen können."

Viktoria gegen Union: "Wir sind Außenseiter, aber nicht chancenlos"

Mike Wunderlich ist natürlich auch geblieben. Er ist die große Konstante, er ist der unumstrittene Führungsspieler, der eine ganz besondere Vita hat. Als er beim FSV Frankfurt in der 2. Bundesliga überzeugende Leistungen zeigte, schien der Spielmacher bereits auf dem Sprung in die Bundesliga zu sein. Aber eine Burn-out-Erkrankung stoppte ihn. Er wollte unbedingt zurück in die Heimat, wo er seitdem wieder aufblüht.

Auch für Wunderlich ist die Partie mit Union Berlin mal wieder die Chance, sich auf der großen Bühne zu präsentieren. Deshalb ist das erste große und wichtige Vorhaben in dieser noch jungen Saison nun zunächst das Weiterkommen gegen Union Berlin. Denn nach einer überzeugenden Vorbereitung gehen die Kölner durchaus mit Selbstvertrauen in das Duell. Unter anderem gab es ein viel beachtetes 1:1 gegen Bayer 04 Leverkusen, dazu einen Sieg gegen den Drittligaaufsteiger 1. FC Magdeburg sowie ein 0:1 gegen den VfL Osnabrück.

"Wir sind Außenseiter, aber wir sind nicht chancenlos", sagt Coach Kaczmarek durchaus selbstbewusst. "Allerdings ist uns ganz klar, dass Union Berlin ein sehr ambitionierter Zweitligist ist, der sich nach einer starken Rückrunde noch einmal verstärkt hat. Es muss alles passen, wenn wir denen ein offenes Duell liefern wollen." Vieles spricht im Vorfeld dafür, dass das tatsächlich klappen könnte.