Video: Die Weltmeister vor der EURO

2014 Weltmeister. 2015 für die EM 2016 qualifiziert. Und 2016? Was bringt die EURO in Frankreich? Hinter der deutschen Nationalmannschaft liegt ein erfolgreiches, aber auch wechselhaftes Jahr. 2016 wartet die nächste große Herausforderung: Der Weltmeister möchte Europameister werden. Und der Weg dahin nimmt immer mehr Konturen an.

Es geht also gegen die Ukraine, Polen und Nordirland. Die Tour de France hat ein Gesicht bekommen, die ersten drei Etappen sind festgelegt. Genauso gut hätte es gegen Albanien, Rumänien und die Schweiz gehen können. Oder gegen die Türkei, Kroatien und Tschechien. Nach dem Willen des Bundestrainers. Joachim Löw hatte, bevor die Würfel gefallen waren, glaubhaft beteuert, dass es ihn nur bedingt interessiere, welche Augenzahl nach oben schauen würde. Die Vorrundengegner der EM 2016 - für Löw sind sie nicht das Entscheidende. Nicht aus fehlendem Respekt vor den Gegnern, dafür aus vorhandenem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. "Entscheidend sind für uns nicht die Gegner, entscheidend sind wir selbst", sagt Löw. "Alles hängt von uns ab."

Eine Meinung hat Löw zu den Mannschaften, die die Kontrahenten in der Vorrunde geworden sind, natürlich dennoch. "Es heißt vom ersten Spiel weg, konzentriert zu sein. Polen hat eine große Qualität, aber auch die Ukraine und die Nordiren können mit ihrer Verteidigung und ihrem Konter-Spiel unangenehm werden", sagt Löw. Aber klar ist auch: "Wir sind Favorit und wollen die Gruppe gewinnen. Das ist unser Anspruch." Die Welt blickte am Abend des 12. Dezembers in den Palais des Congrès, nach Paris, und diesmal war der Anlass ein erfreulicher. In der französischen Hauptstadt ging es am 12. Dezember um die Auslosung, und nur noch am Rande ging es um den Abend des 13. November.

"Kein Platz für Terror und Gewalt"

Einen Monat zuvor wurde die Welt durch die Attentatsserie in Paris erschüttert, 130 Menschen wurden durch Terroristen getötet. Auch der Fußball wurde getroffen, die Detonationen am Stade de France waren vernehmbare Boten des Terrors. Einen Monat später hat der Fußball mit der Auslosungsgala wieder zur Normalität gefunden. Es wurde über Taktik, Tore und Trainer gesprochen. Und nicht über Bomben, Evakuierung und Gefahren.

Und allen tat dies sichtlich gut. "Gemeinsam mit den Teilnehmern aus allen anderen Nationen wollten wir in Paris auch dokumentieren, dass wir an unserer Lebensweise festhalten, die geprägt ist von Offenheit, Toleranz, Respekt, Solidarität, Freiheit und Gleichheit", sagt Löw und stellt klar: "Wir lassen uns das nicht nehmen, wir lassen uns nicht einschüchtern. Es gibt keinen Platz für Terror und Gewalt."



2014 Weltmeister. 2015 für die EM 2016 qualifiziert. Und 2016? Was bringt die EURO in Frankreich? Hinter der deutschen Nationalmannschaft liegt ein erfolgreiches, aber auch wechselhaftes Jahr. 2016 wartet die nächste große Herausforderung: Der Weltmeister möchte Europameister werden. Und der Weg dahin nimmt immer mehr Konturen an.

Es geht also gegen die Ukraine, Polen und Nordirland. Die Tour de France hat ein Gesicht bekommen, die ersten drei Etappen sind festgelegt. Genauso gut hätte es gegen Albanien, Rumänien und die Schweiz gehen können. Oder gegen die Türkei, Kroatien und Tschechien. Nach dem Willen des Bundestrainers. Joachim Löw hatte, bevor die Würfel gefallen waren, glaubhaft beteuert, dass es ihn nur bedingt interessiere, welche Augenzahl nach oben schauen würde. Die Vorrundengegner der EM 2016 - für Löw sind sie nicht das Entscheidende. Nicht aus fehlendem Respekt vor den Gegnern, dafür aus vorhandenem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. "Entscheidend sind für uns nicht die Gegner, entscheidend sind wir selbst", sagt Löw. "Alles hängt von uns ab."

Eine Meinung hat Löw zu den Mannschaften, die die Kontrahenten in der Vorrunde geworden sind, natürlich dennoch. "Es heißt vom ersten Spiel weg, konzentriert zu sein. Polen hat eine große Qualität, aber auch die Ukraine und die Nordiren können mit ihrer Verteidigung und ihrem Konter-Spiel unangenehm werden", sagt Löw. Aber klar ist auch: "Wir sind Favorit und wollen die Gruppe gewinnen. Das ist unser Anspruch." Die Welt blickte am Abend des 12. Dezembers in den Palais des Congrès, nach Paris, und diesmal war der Anlass ein erfreulicher. In der französischen Hauptstadt ging es am 12. Dezember um die Auslosung, und nur noch am Rande ging es um den Abend des 13. November.

"Kein Platz für Terror und Gewalt"

Einen Monat zuvor wurde die Welt durch die Attentatsserie in Paris erschüttert, 130 Menschen wurden durch Terroristen getötet. Auch der Fußball wurde getroffen, die Detonationen am Stade de France waren vernehmbare Boten des Terrors. Einen Monat später hat der Fußball mit der Auslosungsgala wieder zur Normalität gefunden. Es wurde über Taktik, Tore und Trainer gesprochen. Und nicht über Bomben, Evakuierung und Gefahren.

Und allen tat dies sichtlich gut. "Gemeinsam mit den Teilnehmern aus allen anderen Nationen wollten wir in Paris auch dokumentieren, dass wir an unserer Lebensweise festhalten, die geprägt ist von Offenheit, Toleranz, Respekt, Solidarität, Freiheit und Gleichheit", sagt Löw und stellt klar: "Wir lassen uns das nicht nehmen, wir lassen uns nicht einschüchtern. Es gibt keinen Platz für Terror und Gewalt."

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6316 Pässe im Jahr 2015

2015 wird aus Sicht der Nationalmannschaft immer mit dem schlimmen Jahresende verbunden sein, mit dem Terror von Paris, mit der Spielabsage von Hannover. Doch wäre es verfehlt, darüber zu vernachlässigen, was zuvor gewesen ist: Fußball. Aus Sicht der Nationalmannschaft: neun Spiele, 810 Minuten. Weitere Zahlen gefällig? Im Jahr 2015 haben deutsche Nationalspieler insgesamt 6316 Pässe gespielt. Es gibt dazu einen noch relevanteren Wert: 88 Prozent der Zuspiele kamen an. Die durchschnittliche Ballbesitzquote lag bei 66 Prozent. Die Mannschaft war viel unterwegs, in Summe aller Spiele und Spieler mehr als eine Million Meter, im Schnitt pro Spiel etwas mehr als 121 Kilometer. Die durchschnittliche Laufleistung der Spieler des deutschen Teams lag damit bei elf Kilometern.

Und abseits der Statistiken, wie zufriedenstellend war das Jahr 2015? Der Weltmeister 2014 hat sich für die EM 2016 qualifiziert, standesgemäß, als Gruppenerster. Das steht unter dem Strich. Über dem Strich steht, dass der Weltmeister streckenweise, aber nicht durchgehend weltmeisterlich agiert hat. Im Rahmen der Qualifikation für das Turnier in Frankreich hat Deutschland sieben Spiele gewonnen, drei allerdings nicht, und zwei davon verloren.

Löw: "Wir werden die Vorbereitung gut und sinnvoll nutzen"

Ein zentraler Begriff hat die EM-Qualifikation geprägt: Effizienz. An Chancen hat es fast nie gemangelt, nur war das Team in deren Verwertung zu oft zu nachlässig. Im Laufe der Qualifikation hat Deutschland 231 Torversuche gehabt, das ist mit Abstand der höchste Wert aller Teams. Deutschland hat aber auch so häufig neben das Tor getroffen wie keine andere Mannschaft, 87-mal. 53 Schüsse wurden geblockt, wieder der Höchstwert, siebenmal landete ein Versuch am Pfosten, bei keinem anderen Team war dieser Wert höher.

Bundestrainer Löw hat die ausbaufähige Chancenverwertung häufig thematisiert, er sieht darin mit Blick auf Frankreich aber kein grundsätzliches Problem. Wer Möglichkeiten auslassen kann, muss Möglichkeiten gehabt haben. "Wir erspielen uns viele Chancen, das ist das Wichtigste", sagt er. "Die Spielidee, der Aufbau, das ist schon hervorragend." Und mit Blick auf die Frankreich-Rundfahrt im Sommer 2016: "Wir werden die Zeit der Vorbereitung gut und sinnvoll nutzen. Ich bin sicher, dass es uns gelingt, das Team in den Zustand zu bringen, den wir für die EM benötigen. Das ist uns vor den Turnieren immer gelungen, und auch diesmal wird es so sein."

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Erst Marketingtage, dann zwei Fußball-Klassiker

Die organisatorische Basis dafür ist schon seit Langem gelegt, und nachdem im Palais des Congrès gelost wurde, kann finalisiert werden, was schon seit etlichen Monaten entwickelt worden ist. Für die Mannschaft gilt: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Für das Büro Nationalmannschaft gilt: Nach dem Turnier ist vor dem Turnier. Und so ist der organisatorische Rahmen für die Tour de France der Nationalmannschaft schon seit einiger Zeit gestaltet. Das EM-Jahr beginnt für den WM-Sieger am 25. und 25. Januar mit den Marketingtagen in München, sportlich dann im März.

Und es beginnt furios. Es beginnt mit zwei Partien, die genauso gut die Paarung sein können, wenn am 10. Juli beim Finale in Saint-Denis der neue Europameister ermittelt wird. England ist der Gegner am 26. März in Berlin. Italien ist der Gegner drei Tage später in München. Zwei Spiele, ein Ziel: Einspielen für Frankreich. "Wir müssen diese Partien nutzen", sagt Löw. "Dabei werden wir wesentliche Erkenntnisse gewinnen. Es ist gut, dass wir schon vor dem Turnier auf hohem Niveau gefordert werden."

Vor der EM: Feinschliff in der Schweiz

Nach dem Prolog folgt der Feinschliff im Tessin. Die Vorbereitung wird die Mannschaft am Lago Maggiore in der Schweiz absolvieren. Quartier des Weltmeisters wird das Hotel Giardino in Ascona sein. Hier hatte die Auswahl des DFB schon während der EM 2008 in Österreich und der Schweiz gewohnt. Die guten Erfahrungen aus dieser Zeit haben bei der Entscheidung für das Giardino und das Tessin eine Rolle gespielt. "Wir haben uns damals rundum wohlgefühlt, die Atmosphäre war einzigartig, die Gastfreundlichkeit genauso", sagt Bierhoff. "Ich bin sicher, dass es diesmal nicht anders sein wird. Wir wissen, dass wir uns im Tessin mit großer Ruhe und Konzentration unter optimalen Bedingungen hervorragend auf die Europameisterschaft vorbereiten können."

Im Rahmen der Vorbereitung wird die Mannschaft zwei Länderspiele bestreiten, darunter das traditionelle Benefizländerspiel des DFB. Nach der Verabschiedung in Deutschland bezieht das Team kurz vor Beginn des Turniers das Basecamp in Évian-les-Bains. Kein Campo Bahia, kein Atlantik, dafür das Hotel Ermitage und der Genfer See. "Für das Quartier sind uns Kompaktheit und kurze Wege wichtig, an diesen Rahmenbedingungen wollen wir festhalten, diese haben wir in Évian gefunden", sagt Bierhoff. "Im Hotel Ermitage haben wir exzellente Voraussetzungen, um in Ruhe arbeiten, trainieren und regenerieren zu können."

Und dann beginnt auch bald die Große Schleife in der Grande Nation. Von Évian aus wird sich das Team auf den Weg nach Lille machen, zur ersten Etappe, ohne Fahrrad, aber mit vielen Rädern, die ineinandergreifen. Und die Deutschland vier Wochen und sechs Etappen später zum vierten EM-Titel führen sollen. Im Finale von Saint-Denis, am 10. Juli 2016, wenn fast die ganze Welt in die französische Hauptstadt blickt - um Fußball zu schauen.