Video: 100-mal HSV gegen Gladbach

Am Sonntag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) steigt das Traditionsduell des 21. Bundesliga-Spieltages zwischen dem Hamburger SV und Borussia Mönchengladbach (ab 15.30 Uhr, live auf Sky). Beide Teams treffen in ihrer langen Historie zum 101. Mal in Pflichtspielen aufeinander. Grund genug für DFB.de, auf die spannendsten und emotionalsten Partien zurückzublicken.

Das erste Pflichtspiel

7. September 1960, DFB-Pokalhalbfinale: Borussia – HSV 2:0

Auf dem Weg zum ersten großen Titel der Borussen mussten sie im September 1960, wie damals üblich, auf neutralem Platz in Münster im Pokalhalbfinale antreten. 24.000 Zuschauer kamen an jenem Mittwochabend, vor allem neugierig auf den Deutschen Meister HSV mit Volksheld Uwe Seeler. Schon nach zwei Minuten ging der Außenseiter durch Albert Brülls durch einen Schuss von der Strafraumgrenze in Führung, Franz Brungs erhöhte nach 54 Minuten auf 2:0. Dabei blieb es, das Publikum war von den Leistungen zumindest in der ersten Halbzeit "hellauf begeistert", ist dem Sport Magazin zu entnehmen. In der Borussen-Auswahl stand auch der Vater des späteren Nationalspielers und Trainers Michael Frontzeck.

Die Bundesliga-Premiere

18. September 1965, HSV – Borussia 5:0

Im Volkspark setzte es die allererste Auswärtsniederlage in Borussias Bundesliga-Historie und so wie es anfing, drohte es auch die höchste aller Zeiten zu werden. Schon nach vier Minuten hätte der Schiedsrichter abpfeifen können, da stand es 2:0 durch Bernd Dörfel und Manfred Pohlschmidt. Peter Wulf (25.) sorgte für einen beruhigenden Pausenstand aus Hamburger Sicht, keiner der 50.000 Zuschauer zweifelte mehr, wer Sieger sein würde. Uwe Seeler trug sich erst nach 82 Minuten zum 4:0 in die Torschützenliste ein, es war sein erstes von fünf Liga-Toren gegen die Borussen. In vorletzter Minute staubte Holger Dieckmann zum Endstand von 5:0 ab.

So etwas passierte Borussia in Hamburg nie wieder, dieses Spiel markierte zugleich auch den höchsten Heimsieg des HSV in dieser Paarung. Borussia machte es zuhause dagegen noch ein Stückchen deftiger, am 26. September 1987 hieß es am Bökelberg 8:2.



Am Sonntag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) steigt das Traditionsduell des 21. Bundesliga-Spieltages zwischen dem Hamburger SV und Borussia Mönchengladbach (ab 15.30 Uhr, live auf Sky). Beide Teams treffen in ihrer langen Historie zum 101. Mal in Pflichtspielen aufeinander. Grund genug für DFB.de, auf die spannendsten und emotionalsten Partien zurückzublicken.

Das erste Pflichtspiel

7. September 1960, DFB-Pokalhalbfinale: Borussia – HSV 2:0

Auf dem Weg zum ersten großen Titel der Borussen mussten sie im September 1960, wie damals üblich, auf neutralem Platz in Münster im Pokalhalbfinale antreten. 24.000 Zuschauer kamen an jenem Mittwochabend, vor allem neugierig auf den Deutschen Meister HSV mit Volksheld Uwe Seeler. Schon nach zwei Minuten ging der Außenseiter durch Albert Brülls durch einen Schuss von der Strafraumgrenze in Führung, Franz Brungs erhöhte nach 54 Minuten auf 2:0. Dabei blieb es, das Publikum war von den Leistungen zumindest in der ersten Halbzeit "hellauf begeistert", ist dem Sport Magazin zu entnehmen. In der Borussen-Auswahl stand auch der Vater des späteren Nationalspielers und Trainers Michael Frontzeck.

Die Bundesliga-Premiere

18. September 1965, HSV – Borussia 5:0

Im Volkspark setzte es die allererste Auswärtsniederlage in Borussias Bundesliga-Historie und so wie es anfing, drohte es auch die höchste aller Zeiten zu werden. Schon nach vier Minuten hätte der Schiedsrichter abpfeifen können, da stand es 2:0 durch Bernd Dörfel und Manfred Pohlschmidt. Peter Wulf (25.) sorgte für einen beruhigenden Pausenstand aus Hamburger Sicht, keiner der 50.000 Zuschauer zweifelte mehr, wer Sieger sein würde. Uwe Seeler trug sich erst nach 82 Minuten zum 4:0 in die Torschützenliste ein, es war sein erstes von fünf Liga-Toren gegen die Borussen. In vorletzter Minute staubte Holger Dieckmann zum Endstand von 5:0 ab.

So etwas passierte Borussia in Hamburg nie wieder, dieses Spiel markierte zugleich auch den höchsten Heimsieg des HSV in dieser Paarung. Borussia machte es zuhause dagegen noch ein Stückchen deftiger, am 26. September 1987 hieß es am Bökelberg 8:2.

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Der höchste Auswärtssieg

22. April 1978, HSV – Borussia 2:6

Schon am vorletzten Spieltag ging es für Borussia im Wettschießen um den Titel mit dem punktgleichen Rivalen 1. FC Köln um jedes Tor. Das erklärt wohl ihren höchsten Sieg überhaupt in Hamburg. Der deutete sich in einem völlig verrückten Spiel aber lange nicht an: Nach 45 Minuten stand es 1:0 für den HSV, nach 69 2:1, nach 90 jedoch 2:6. In die Heldenrolle schlüpften dabei zwei sonst eher unauffällige Borussen: Der Däne Carsten Nielsen und Christian Kulik schossen je zwei Tore, alle zwischen der 69. und 79. Minute. Jupp Heynckes machte das halbe Dutzend voll. "War das ein Wechselbad. Selten hat mich ein Spiel so mitgenommen", stöhnte Lattek – auch weil er sich zwischenzeitlich als Meister wähnte, ehe Tabellenführer Köln gegen Stuttgart doch noch zum Sieg kam. HSV-Regisseur Felix Magath raunzte die Reporter an – "Was weiß ich, warum wir verloren haben?" –, und an den Toren rüttelten wütende Anhänger. Damals noch eine absolute Seltenheit, aber es war ja auch ein höchst seltsames Spiel gewesen.

Besondere Momente

Am 13. Dezember 1969 wurden die Borussen nach einem 3:1 im Volksparkstadion auf Schnee erstmals Herbstmeister. 65 Minuten hielten die Hamburger die Partie offen, da schlugen Peter Dietrich und Herbert Laumen binnen 120 Sekunden doppelt zu – 0:2. Borussias Däne Ulrik Le Fevre setzte noch einen drauf (85.), ehe Franz-Josef Hönig das Ehrentor (86.) vergönnt war. Es war ein gutes Omen für Borussia: im Rückspiel (4:3) folgte prompt die erste von fünf Gladbacher Meisterschaften.

Noch eine Besonderheit ergab sich am 6. Juni 1973: Da gewann der HSV den erstmals ausgespielten Ligapokal im Finale gegen die hochfavorisierte Borussia mit 4:0. Verteidigen durfte er den Titel nie, der Wettbewerb wurde im Herbst 1972 als Überbrückungsrunde für die mehrwöchige Olympia-Pause eingeführt und erst 1997 nach anderen Modalitäten fortgesetzt. 2007 wurde er wieder eingestellt.

Dann war da noch der 4:1-Heimsieg der Hamburger vor 61.000 Zuschauern am 20. November 1976, der gleichbedeutend mit Borussias erster Saisonniederlage im vierzehnten Spiel war. Das verdarb Borussia die Einstellung des Startrekords der Bayern von 1971/1972. Es gab Gründe: Der Meister vermisste den verletzten Kapitän Berti Vogts schmerzlich. "Was ein Mann alles ausmacht", titelte der kicker. Willi Reimann (9.), Ole Björnmose (58.), Georg Volkert (69.) und Kurt Eigl (74.) nutzten die Abwesenheit des "Terriers" weidlich aus. Trainer Udo Lattek wurde nach dem Ehrentreffer von Joker Wilfried Hannes (84.) deutlich und doch versöhnlich: "Ihr habt heute saumäßig gespielt, aber ihr habt wenigstens nicht aufgesteckt."

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Das wichtigste Spiel

14. Mai 2011, HSV – Borussia 1:1

Am letzten Spieltag der Saison 2010/2011 ging es für die Borussia um Sein oder Nichtsein. Nach einer spektakulären Aufholjagd unter Trainer Lucien Favre war die seit dem 8. Spieltag auf einem direkten Abstiegsplatz stehende Mannschaft wieder auf den Relegationsrang geklettert. Der war ihr aber keineswegs sicher, nur ein Sieg würde ihn garantieren. Ein Remis wiederum könnte sowohl zur Rettung als auch zum direkten Abstieg führen, es hing auch von den Resultaten der Konkurrenz aus Wolfsburg und Frankfurt ab. Borussia wollte sich nicht in Rechnereien verstricken und spielte beim HSV vor vollem Haus auf Sieg. Die Gastgeber verabschiedeten vor Anpfiff etliche Spieler, darunter Ze Roberto und Weltstar Ruud van Nistelrooy. Sie erhielten Blumen, den Borussen aber wollten sie aus Gründen des Fairplay nichts schenken. Die wiederum waren bis unter die Haarspitzen motiviert, Abwehrchef Dante wollte seine sogar aufblitzen lassen und kündigte eine Rasur seines Afro-Looks an für den Fall der Rettung. Die war zur Pause schon zum Greifen nah, denn Juan Arango hatte per Freistoß für das 0:1 (41.) gesorgt. Die Konkurrenz hatte nicht getroffen. Als sie es dann doch tat, begann das große Flattern. Erst recht nach dem Ausgleich von Änis Ben-Hatrira (71.). Nun blieb nur noch Platz 16, Wolfsburg war enteilt. Da die Frankfurter bei Meister BVB trotz Führung noch 1:3 unterlagen, bekam Borussia ihre Entscheidungsspiele. "Wenn man mit zehn Punkten in die Winterpause geht und es dann noch in die Relegation schafft, kann man nur zufrieden sein", atmete Vize-Präsident Rainer Bonhof durch. Borussia schaffte es dann gegen den Zweitliga-Dritten VfL Bochum, heute ist sie wieder eine Spitzenmannschaft. In Hamburg wurde sie 2011 geboren.

Das wichtigste Spiel außerhalb der Bundesliga

21. Dezember 1973, DFB-Pokal, HSV – Borussia 4:2 nach Elfmeterschießen

Nachdem der HSV in Gladbach ein 2:2 erstritten hatte, kam es drei Tage vor Weihnachten 1973 zum Wiederholungsspiel. Wieder gab es keinen Sieger, denn HSV-Joker Horst Heese glich Rainer Bonhofs Führung in der 88. Minute aus. So mussten auch 50.000 Zuschauer an diesem bitterkalten Abend in die Verlängerung und danach ins Elfmeterschießen, das einen Mann berühmt machte: HSV-Torwart Rudi Kargus, 21 Jahre jung, parierte die Schüsse von Bonhof, Horst Köppel und Dietmar Danner, nur Jupp Heynckes bezwang ihn. Drei gehaltene Elfmeter waren ein Novum in der Pokal-Geschichte und alle fragten Kargus nach seinem Geheimnis: "Die richtige Ecke erwischen, das ist es." Das gelang ihm noch ziemlich oft, bis heute ist Kargus der Rekord-Elfertöter der Bundesliga (23 Paraden).

Serien und Fakten

Heimbilanz: 25-11-11

- bisher 100 Pflichtspielduelle

- HSV gewann nur eins der sechs vergangenen Heim-Duelle (1:0/16. Februar 2013)

- Torverhältnis in der Bundesliga ausgeglichen (147:147)

- gegen Gladbach blieb der HSV am häufigsten ohne Gegentor (26-mal)

- Hinspiel: 0:3

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