VfL Bochum: Thomas Reis und Dariusz Wosz über ihren Rollentausch

Einen ungewöhnlichen Wechsel vollzog vor wenigen Tagen die Nachwuchsabteilung des VfL Bochum. Der bisherige U 19-Trainer Thomas Reis übernahm vor Beginn der Restrunde die abstiegsbedrohte U 23 in der Regionalliga West von seinem ehemaligen Mitspieler Dariusz Wosz, der dafür selbst zur U 19 zurückkehrte.

Auf Initiative des früheren Nationalspielers Wosz, der ab diesem Jahr die Ausbildung zum Fußball-Lehrer absolvieren möchte, suchte und fand VfL-Nachwuchsleiter Alexander Richter diese nicht alltägliche Lösung. Durch den Rollentausch erhofft sich Dariusz Wosz, zu seiner aktiven Zeit von den Bochumer Fans als "Zaubermaus" verehrt, aber auch einen positiven Schub für die U 23 im Rennen um den Klassenverbleib.

Während seine bisherige Mannschaft nämlich einen Abstiegsplatz belegt, mischt die U 19, die Wosz bereits von 2007 bis 2013 trainiert hatte, in der West-Staffel der A-Junioren-Bundesliga in der erweiterten Spitzengruppe mit.

Im exklusiven DFB.de-Doppelinterview mit dem Journalisten Carsten Neuhaus sprechen die beiden ehemaligen Bundesliga-Profis Dariusz Wosz und Thomas Reis über den ungewöhnlichen Zeitpunkt des Trainerwechsels, die Ziele mit ihren neuen Mannschaften und die ersten Eindrücke nach der Amtsübernahme.

DFB.de: Der kurzfristige Wechsel zwischen dem U 23- und dem U 19-Trainer, gerade einmal zwei Wochen vor dem ersten Punktspiel des neuen Jahres, ist sehr ungewöhnlich. Was waren die Gründe für den Rollentausch?

Dariusz Wosz: Ich bin mit dieser Bitte auf den Vorstand zugegangen, denn ich möchte ab diesem Jahr die Ausbildung zum Fußball-Lehrer absolvieren, die sehr zeitintensiv ist. Zusammen mit den Vereinsvantwortlichen haben wir uns deshalb für diese Lösung entschieden. Außerdem erhoffe ich mir, dass Thomas noch einmal frischen Wind in die U 23 bringt, damit am Ende der Spielzeit der Klassenverbleib gelingt.

Thomas Reis: Als der Verein auf mich zugekommen ist, ob ich die Aufgabe bei der U 23 übernehmen möchte, musste ich natürlich nicht lange überlegen.

DFB.de: Die Wintervorbereitung hatte jeweils schon Anfang Januar begonnen. Ist durch den späten Zeitpunkt des Trainerwechsels nicht wichtige Zeit verstrichen, um die Mannschaft kennenzulernen?



Einen ungewöhnlichen Wechsel vollzog vor wenigen Tagen die Nachwuchsabteilung des VfL Bochum. Der bisherige U 19-Trainer Thomas Reis übernahm vor Beginn der Restrunde die abstiegsbedrohte U 23 in der Regionalliga West von seinem ehemaligen Mitspieler Dariusz Wosz, der dafür selbst zur U 19 zurückkehrte.

Auf Initiative des früheren Nationalspielers Wosz, der ab diesem Jahr die Ausbildung zum Fußball-Lehrer absolvieren möchte, suchte und fand VfL-Nachwuchsleiter Alexander Richter diese nicht alltägliche Lösung. Durch den Rollentausch erhofft sich Dariusz Wosz, zu seiner aktiven Zeit von den Bochumer Fans als "Zaubermaus" verehrt, aber auch einen positiven Schub für die U 23 im Rennen um den Klassenverbleib.

Während seine bisherige Mannschaft nämlich einen Abstiegsplatz belegt, mischt die U 19, die Wosz bereits von 2007 bis 2013 trainiert hatte, in der West-Staffel der A-Junioren-Bundesliga in der erweiterten Spitzengruppe mit.

Im exklusiven DFB.de-Doppelinterview mit dem Journalisten Carsten Neuhaus sprechen die beiden ehemaligen Bundesliga-Profis Dariusz Wosz und Thomas Reis über den ungewöhnlichen Zeitpunkt des Trainerwechsels, die Ziele mit ihren neuen Mannschaften und die ersten Eindrücke nach der Amtsübernahme.

DFB.de: Der kurzfristige Wechsel zwischen dem U 23- und dem U 19-Trainer, gerade einmal zwei Wochen vor dem ersten Punktspiel des neuen Jahres, ist sehr ungewöhnlich. Was waren die Gründe für den Rollentausch?

Dariusz Wosz: Ich bin mit dieser Bitte auf den Vorstand zugegangen, denn ich möchte ab diesem Jahr die Ausbildung zum Fußball-Lehrer absolvieren, die sehr zeitintensiv ist. Zusammen mit den Vereinsvantwortlichen haben wir uns deshalb für diese Lösung entschieden. Außerdem erhoffe ich mir, dass Thomas noch einmal frischen Wind in die U 23 bringt, damit am Ende der Spielzeit der Klassenverbleib gelingt.

Thomas Reis: Als der Verein auf mich zugekommen ist, ob ich die Aufgabe bei der U 23 übernehmen möchte, musste ich natürlich nicht lange überlegen.

DFB.de: Die Wintervorbereitung hatte jeweils schon Anfang Januar begonnen. Ist durch den späten Zeitpunkt des Trainerwechsels nicht wichtige Zeit verstrichen, um die Mannschaft kennenzulernen?

Reis: Das sehe ich nicht so. Vielmehr kannte ich die Mannschaft bereits im Vorfeld sehr gut und hatte bereits während der Hinserie viele Spiele gesehen. Von daher musste ich nicht bei Null anfangen. Außerdem kennen auch meine Co-Trainer Dennis Brinkmann, der schon seit Saisonbeginn zum Trainerteam gehört, und Dimitrios Grammozis, der noch in der vergangenen Saison selbst für die U 23 am Ball war, die Jungs bestens. Die 14 Tage, die wir insgesamt bis zum ersten Punktspiel zur Verfügung hatten, sollten vollkommen ausreichen.

Wosz: Aus meiner letztjährigen U 19-Mannschaft gehören aktuell noch 13 Spieler zum Kader. Daher gibt es überhaupt keine Probleme.

DFB.de: Wie intensiv haben Sie die Vorbereitung der jeweils anderen Mannschaft verfolgt?

Reis: Wir waren - wie bereits während der gesamten Saison - im ständigen Kontakt. Ich habe schon vor meinem Amtsantritt zwei Testspiele der U 23 beobachtet.

Wosz: Auch ich habe die eine oder andere Partie der U 19 in der Wintervorbereitung gesehen.

DFB.de: Wie haben Sie den Spielern mitgeteilt, dass Sie die Positionen tauschen?

Reis: Wir haben beide Mannschaften zusammengerufen und ihnen die neue Aufteilung mitgeteilt. Dariusz und ich haben uns anschließend von unseren Spielern verabschiedet.

DFB.de: Wie lauten die Ziele für die Rückrunde?

Reis: Bei der U 23 steht natürlich der Klassenverbleib in der Regionalliga im Vordergrund.

Wosz: Ich möchte mit der U 19 wie in der vergangenen Saison möglichst noch Tabellenzweiter werden. Außerdem verlieren wir den Westfalenpokal nicht aus den Augen. Diesen Titel würde ich gerne mitnehmen.

DFB.de: Sie haben sich im Vorfeld intensiv über die beiden Mannschaften ausgetauscht. Zu welchen Erkenntnissen sind Sie dabei gekommen?

Reis: Ich finde es wichtig, nicht zu vorbelastet in eine neue Aufgabe zu gehen. Ich möchte eigene Eindrücke sammeln und Dinge für mich bewerten. Aber selbstverständlich haben wir uns über einige Dinge unterhalten.

Wosz: Bei der U 19 waren besonders die neuen Spieler Thema der Gespräche. Auch eine mögliche Startelf für das erste Meisterschaftsspiel wurde thematisiert. Thomas hat die Mannschaft ein halbes Jahr sehr intensiv betreut. Daher ist mir seine Meinung wichtig.

DFB.de: Wie gut kennen Sie ihre neuen Spielklassen?

Reis: Ich nutze jede freie Minute, um mir Testspiele oder Nachholspiele unserer Ligakonkurrenten anzuschauen. Außerdem konnte ich mich in der Hinrunde von der individuellen Stärke und Abgezocktheit vieler Spieler in der Regionalliga ein Bild machen.

Wosz: In der A-Junioren-Bundesliga hat sich grundsätzlich nicht allzu viel geändert. Die meisten Trainerkollegen und Gegner sind die gleichen wie in der vergangenen Spielzeit. Es bleibt eine spannende Liga.

DFB.de: Wie waren die ersten Eindrücke von Ihrer neuen Mannschaft?

Reis: Die Jungs sind heiß auf den Beginn der Meisterschaft. Die Qualität für den Klassenverbleib ist auf jeden Fall vorhanden, zumal wir kurz vor dem Ablauf der Transferperiode mit Christopher Schorch noch einen Bundesliga erfahrenen Innenverteidiger verpflichten konnten, von dem wir profitieren werden. Aber auch die Spieler, die vor der Winterpause weniger eingesetzt worden waren, wittern ihre Chance und machen den vermeintlichen Stammspielern Druck.

Wosz: Es waren sowohl in den Trainingseinheiten als auch in den Testbegegnungen alle Spieler sehr engagiert. Jeder will sich für die ersten Aufgaben in der Meisterschaft empfehlen.