Uwe Seeler besucht JVA Wilhelmshaven

DFB-Ehrenspielführer Uwe Seeler hat am 11. November gemeinsam mit DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg im Dienste der Sepp-Herberger-Stiftung die Justizvollzugsanstalt in Wilhelmshaven besucht. Fußball-Ikone Seeler (72 A-Länderspiele) engagiert sich seit fast 40 Jahren für die Arbeit der ältesten deutschen Fußball-Stiftung. Nach einem Rundgang durch die Haftanstalt und einer Gesprächsrunde mit rund einem Dutzend männlicher Inhaftierter verfolgten die Gäste ein Fußballturnier.

Die Justizvollzugseinrichtung am Ölhafendamm war bis Mai 2002 eine selbstständige Anstalt. Heute wird die Einrichtung als Abteilung der JVA Oldenburg geführt. Knapp 70 männliche Inhaftierte bereiten sich dort im offenen Vollzug auf ihre nahende Haftentlassung vor. "Wir schenken den Inhaftierten in Oldenburg und auch hier in Wilhelmshaven von Anfang an unser Vertrauen", beschreibt Anstaltsleiter Gerd Koop und zitiert den Philosophen Gustav Radbruch: "Es gibt kein besseres Mittel, das Gute in den Menschen zu wecken, als sie so zu behandeln, als wären sie schon gut." Wer gegen die Regeln verstößt, verliert jedoch schnell die gewährten Freiheiten.

Die Straftäter verbringen nur die Nächte in der Einrichtung, die im Jahr 1908 als "Marine-Arrestanstalt" erbaut wurde. Tagsüber gehen sie außerhalb der Gefängnismauern einer Ausbildung oder Beschäftigung nach. Sport spielt bei der Resozialisierung eine bedeutende Rolle. Mit Fitness-, Lauf-, Fußball- und Schwimmangeboten ist die Haftanstalt breit aufgestellt. "Wir setzen dabei auf die Kooperation mit nahen Sportvereinen", sagt Sportübungsleiter Holger Gellert. Ein Spieler der JVA ist für den SV Wilhelmshaven in der Landesliga Weser-Ems aktiv. Enger Kooperationspartner ist der Niedersächsische Fußballverband, der mit Bezirkschef Dieter Ohls und dem Kreisvorsitzenden Uwe Reese vertreten war.

Seeler: Zur Not auch mit dem Fahrrad zu Herberger

In einer Gesprächsrunde sprach Uwe Seeler über die sportliche Situation "seines" Hamburger Sport-Vereins und erinnerte sich an Sepp Herberger, der ihn nach der gewonnenen Weltmeisterschaft im Oktober 1954 erstmals für die DFB-Auswahl nominierte: "Sepp Herberger war ein ganz Großer. Er war der 'Chef'. Er war Respektsperson, ohne autoritär zu sein. Wenn er gerufen hat, wären wir Spieler auch mit dem Fahrrad zu ihm gefahren." Herberger war es auch, der im Jahr 1970 die Besuche prominenter Fußballbotschafter in bundesdeutschen Haftanstalten begründete. Dieses Engagement wurde 1977 in der Sepp-Herberger-Stiftung institutionalisiert.

Uwe Seeler ist seit dieser Zeit als Stiftungsbotschafter und Kuratoriumsmitglied mit dabei. "Das Bemühen um Strafgefangene in Justizvollzugsanstalten liegt uns nicht nur wegen Sepp Herberger besonders am Herzen", betont Eugen Gehlenborg, der Stiftungsvorsitzende. "Wir wollen den Inhaftierten zeigen, dass der Fußballsport verbindet und sie nicht vergessen sind. Es gilt, neue Chancen zu ergreifen und zu nutzen." Zum Abschluss des Besuchs überreichten die prominenten Gäste Trikots und Bälle und verfolgten ein Turnier des JVA-Teams gegen zwei Mannschaften des Neuen Gymnasiums Wilhelmshaven.

[dfb]

DFB-Ehrenspielführer Uwe Seeler hat am 11. November gemeinsam mit DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg im Dienste der Sepp-Herberger-Stiftung die Justizvollzugsanstalt in Wilhelmshaven besucht. Fußball-Ikone Seeler (72 A-Länderspiele) engagiert sich seit fast 40 Jahren für die Arbeit der ältesten deutschen Fußball-Stiftung. Nach einem Rundgang durch die Haftanstalt und einer Gesprächsrunde mit rund einem Dutzend männlicher Inhaftierter verfolgten die Gäste ein Fußballturnier.

Die Justizvollzugseinrichtung am Ölhafendamm war bis Mai 2002 eine selbstständige Anstalt. Heute wird die Einrichtung als Abteilung der JVA Oldenburg geführt. Knapp 70 männliche Inhaftierte bereiten sich dort im offenen Vollzug auf ihre nahende Haftentlassung vor. "Wir schenken den Inhaftierten in Oldenburg und auch hier in Wilhelmshaven von Anfang an unser Vertrauen", beschreibt Anstaltsleiter Gerd Koop und zitiert den Philosophen Gustav Radbruch: "Es gibt kein besseres Mittel, das Gute in den Menschen zu wecken, als sie so zu behandeln, als wären sie schon gut." Wer gegen die Regeln verstößt, verliert jedoch schnell die gewährten Freiheiten.

Die Straftäter verbringen nur die Nächte in der Einrichtung, die im Jahr 1908 als "Marine-Arrestanstalt" erbaut wurde. Tagsüber gehen sie außerhalb der Gefängnismauern einer Ausbildung oder Beschäftigung nach. Sport spielt bei der Resozialisierung eine bedeutende Rolle. Mit Fitness-, Lauf-, Fußball- und Schwimmangeboten ist die Haftanstalt breit aufgestellt. "Wir setzen dabei auf die Kooperation mit nahen Sportvereinen", sagt Sportübungsleiter Holger Gellert. Ein Spieler der JVA ist für den SV Wilhelmshaven in der Landesliga Weser-Ems aktiv. Enger Kooperationspartner ist der Niedersächsische Fußballverband, der mit Bezirkschef Dieter Ohls und dem Kreisvorsitzenden Uwe Reese vertreten war.

Seeler: Zur Not auch mit dem Fahrrad zu Herberger

In einer Gesprächsrunde sprach Uwe Seeler über die sportliche Situation "seines" Hamburger Sport-Vereins und erinnerte sich an Sepp Herberger, der ihn nach der gewonnenen Weltmeisterschaft im Oktober 1954 erstmals für die DFB-Auswahl nominierte: "Sepp Herberger war ein ganz Großer. Er war der 'Chef'. Er war Respektsperson, ohne autoritär zu sein. Wenn er gerufen hat, wären wir Spieler auch mit dem Fahrrad zu ihm gefahren." Herberger war es auch, der im Jahr 1970 die Besuche prominenter Fußballbotschafter in bundesdeutschen Haftanstalten begründete. Dieses Engagement wurde 1977 in der Sepp-Herberger-Stiftung institutionalisiert.

Uwe Seeler ist seit dieser Zeit als Stiftungsbotschafter und Kuratoriumsmitglied mit dabei. "Das Bemühen um Strafgefangene in Justizvollzugsanstalten liegt uns nicht nur wegen Sepp Herberger besonders am Herzen", betont Eugen Gehlenborg, der Stiftungsvorsitzende. "Wir wollen den Inhaftierten zeigen, dass der Fußballsport verbindet und sie nicht vergessen sind. Es gilt, neue Chancen zu ergreifen und zu nutzen." Zum Abschluss des Besuchs überreichten die prominenten Gäste Trikots und Bälle und verfolgten ein Turnier des JVA-Teams gegen zwei Mannschaften des Neuen Gymnasiums Wilhelmshaven.