Uwe Neuhaus: "Wiegen uns nicht in Sicherheit"

Nein, ein Lautsprecher ist Uwe Neuhaus (49), Trainer des Drittliga-Tabellenführers 1. FC Union Berlin, wahrlich nicht. "Unser aktueller Tabellenplatz ist nur eine Momentaufnahme", pflegt der frühere Bundesliga-Profi der SG Wattenscheid 09 gerne zu sagen. Aus eigener Erfahrung weiß Neuhaus nur zu gut, dass sich im Rennen um den Aufstieg in die 2. Bundesliga nicht die lauten Töne, sondern beharrliche Arbeit und Kontinuität auszahlen.

Den Traditionsverein Rot-Weiss Essen, für den er zuvor auch selbst schon am Ball war, führte er bereits 2006 zurück in die 2. Liga, mit dem 1. FC Union verpasste Uwe Neuhaus dieses Kunststück in der vergangenen Saison erst am letzten Spieltag. Nun soll die Rückkehr in den Profi-Fußball mit den "Eisernen" im zweiten Anlauf perfekt gemacht werden. Die Chancen stehen gut. Uwe Neuhaus äußerte sich im aktuellen Interview mit dem Journalisten Ralf Debat für DFB.de.

Frage: Der 1. FC Union zeigt in dieser Saison von Beginn an eine eindrucksvolle Konstanz, wie lediglich zwei Niederlagen aus 22 Punktspielen eindrucksvoll belegen. Die Konkurrenz im Aufstiegsrennen leistete sich dagegen in diesem Jahr schon einige Patzer. Wie komfortabel ist die Lage bei vier Punkten Vorsprung?

Neuhaus: Eines kann ich Ihnen versichern: Wir werden uns deshalb auf keinen Fall in Sicherheit wiegen. Auch uns kann es bald mal erwischen. Selbstverständlich werden wir aber alles tun, um so lange wie möglich unsere Position zu behaupten.

Frage: Ist der Aufstieg nach dem bisher so positiven Saisonverlauf nun das erklärte Ziel beim 1. FC Union Berlin?

Neuhaus: Darauf haben wir uns schon im Oktober verständigt. Ganz klar: Wir wollen aufsteigen.

Frage: Welche Vereine zählen Sie zu den hartnäckigsten Konkurrenten?

Neuhaus: Noch bis zu Kickers Offenbach auf Platz sieben ist alles möglich. Wer von diesen Klubs jetzt eine Serie hinlegt, der hat gute Chancen.

Frage: Ist es ein Vorteil, dass Sie während Ihrer Spieler- und Trainer-Karriere schon mehrfach Erfahrungen in ähnlichen Situationen gesammelt haben?

Neuhaus: Ein Nachteil ist es zumindest nicht. Man weiß schon, worauf es ankommt. Aber jede Saison ist eine neue Herausforderung und immer wieder aufregend.

Frage: Besonders die Heimstärke Ihrer Mannschaft beeindruckt. Und das, obwohl Union wegen des Umbaus in der "Alten Försterei" zu Saisonbeginn in den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark umziehen musste und sich die Rückkehr nach Köpenick schon mehrfach verzögert hatte.

Neuhaus: Die Unterstützung im Jahn-Sportpark ist sicher nicht zu vergleichen mit der "Alten Försterei", zumal einige Fans nach wie vor nicht zu den Heimspielen kommen. Insgesamt aber kommen wir mit der Situation bisher gut zurecht. Denn der gepflegte Platz im Jahn-Sportpark kommt unserem Spiel durchaus entgegen. Trotzdem freuen wir uns alle riesig auf die Rückkehr in unsere angestammte Spielstätte und hoffen, dass wir dort noch einige Partien in dieser Saison bestreiten können.

Frage: Obwohl der 1. FC Union schon auf einem Aufstiegsplatz überwintert hatte, sind Sie noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv geworden und haben mit Stürmer Kenan Sahin sowie den Defensivspielern Mischa Welm und Michael Parensen gleich drei Neuzugänge verpflichtet. Gab es denn überhaupt Handlungsbedarf?

Neuhaus: In der Hinserie haben wir oft am Limit gespielt und hatten das Glück, dass trotz zahlreicher Verletzungen zumindest immer zwei Stürmer zur Verfügung standen, die dann auch meist getroffen haben. Dieses Risiko wollten wir nicht mehr eingehen. Und in der Abwehr mussten wir auf die Verletzung von Patrick Kohlmann und den Weggang von Steve Ruprecht zum VfR Aalen reagieren. Mein Dank geht dabei an die Vereinsverantwortlichen um Sportdirektor Christian Beeck. Da wurde sehr gut gearbeitet.

Frage:Auf den ersten Blick ist der Kader jetzt sehr groß...

Neuhaus: In dieser Woche hatten wir in der Tat zum ersten Mal 26 Mann im Training. Damit können wir wirklich jede Position mindestens doppelt besetzen. Als Trainer habe ich überhaupt nichts dagegen, wenn alle gesund sind.

Frage: Stichwort Sturm. Neben Kenan Sahin stehen Ihnen mit Karim Benyamina, Shergo Biran, Dustin Heun und vor allem Routinier Nico Patschinski gleich eine ganze Reihe torgefährlicher Angreifer zur Verfügung. Wer hat da die Nase vorn?

Neuhaus: Die ersten Spiele nach der Winterpause haben wir mit Sahin und Benyamina erfolgreich bestritten. Patschinski und Biran hatten allerdings Trainingsrückstand, konnten die Vorbereitung nicht voll durchziehen. Jetzt sind sie wieder fit. Der Konkurrenzkampf ist eröffnet. Das kann mir nur recht sein.

Frage: Am Sonntag reisen Sie mit dem 1. FC Union nach Wuppertal. Mit welchen Erwartungen?

Neuhaus: Als Spieler und Trainer gab es für mich in Wuppertal immer heiße Duelle. Das wird diesmal nicht anders sein. Mit Union habe ich gegen den WSV noch nie gewonnen. Es ist also an der Zeit, diese Serie zu beenden.

Frage: Waren Sie überrascht vom WSV-Sieg in Offenbach?

Neuhaus: Das war sicher nicht unbedingt zu erwarten. Aber ich kenne meinen Kollegen Uwe Fuchs lange genug, um zu wissen, dass er alle Hebel in Bewegung setzen wird, um in Wuppertal einen erfolgreichen Neuanfang zu starten. Wir sind also gewarnt. Denn gegen den Spitzenreiter will es jeder Gegner ganz besonders wissen.

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Nein, ein Lautsprecher ist Uwe Neuhaus (49), Trainer des Drittliga-Tabellenführers 1. FC Union Berlin, wahrlich nicht. "Unser aktueller Tabellenplatz ist nur eine Momentaufnahme", pflegt der frühere Bundesliga-Profi der SG Wattenscheid 09 gerne zu sagen. Aus eigener Erfahrung weiß Neuhaus nur zu gut, dass sich im Rennen um den Aufstieg in die 2. Bundesliga nicht die lauten Töne, sondern beharrliche Arbeit und Kontinuität auszahlen.

Den Traditionsverein Rot-Weiss Essen, für den er zuvor auch selbst schon am Ball war, führte er bereits 2006 zurück in die 2. Liga, mit dem 1. FC Union verpasste Uwe Neuhaus dieses Kunststück in der vergangenen Saison erst am letzten Spieltag. Nun soll die Rückkehr in den Profi-Fußball mit den "Eisernen" im zweiten Anlauf perfekt gemacht werden. Die Chancen stehen gut. Uwe Neuhaus äußerte sich im aktuellen Interview mit dem Journalisten Ralf Debat für DFB.de.

Frage: Der 1. FC Union zeigt in dieser Saison von Beginn an eine eindrucksvolle Konstanz, wie lediglich zwei Niederlagen aus 22 Punktspielen eindrucksvoll belegen. Die Konkurrenz im Aufstiegsrennen leistete sich dagegen in diesem Jahr schon einige Patzer. Wie komfortabel ist die Lage bei vier Punkten Vorsprung?

Neuhaus: Eines kann ich Ihnen versichern: Wir werden uns deshalb auf keinen Fall in Sicherheit wiegen. Auch uns kann es bald mal erwischen. Selbstverständlich werden wir aber alles tun, um so lange wie möglich unsere Position zu behaupten.

Frage: Ist der Aufstieg nach dem bisher so positiven Saisonverlauf nun das erklärte Ziel beim 1. FC Union Berlin?

Neuhaus: Darauf haben wir uns schon im Oktober verständigt. Ganz klar: Wir wollen aufsteigen.

Frage: Welche Vereine zählen Sie zu den hartnäckigsten Konkurrenten?

Neuhaus: Noch bis zu Kickers Offenbach auf Platz sieben ist alles möglich. Wer von diesen Klubs jetzt eine Serie hinlegt, der hat gute Chancen.

Frage: Ist es ein Vorteil, dass Sie während Ihrer Spieler- und Trainer-Karriere schon mehrfach Erfahrungen in ähnlichen Situationen gesammelt haben?

Neuhaus: Ein Nachteil ist es zumindest nicht. Man weiß schon, worauf es ankommt. Aber jede Saison ist eine neue Herausforderung und immer wieder aufregend.

Frage: Besonders die Heimstärke Ihrer Mannschaft beeindruckt. Und das, obwohl Union wegen des Umbaus in der "Alten Försterei" zu Saisonbeginn in den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark umziehen musste und sich die Rückkehr nach Köpenick schon mehrfach verzögert hatte.

Neuhaus: Die Unterstützung im Jahn-Sportpark ist sicher nicht zu vergleichen mit der "Alten Försterei", zumal einige Fans nach wie vor nicht zu den Heimspielen kommen. Insgesamt aber kommen wir mit der Situation bisher gut zurecht. Denn der gepflegte Platz im Jahn-Sportpark kommt unserem Spiel durchaus entgegen. Trotzdem freuen wir uns alle riesig auf die Rückkehr in unsere angestammte Spielstätte und hoffen, dass wir dort noch einige Partien in dieser Saison bestreiten können.

Frage: Obwohl der 1. FC Union schon auf einem Aufstiegsplatz überwintert hatte, sind Sie noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv geworden und haben mit Stürmer Kenan Sahin sowie den Defensivspielern Mischa Welm und Michael Parensen gleich drei Neuzugänge verpflichtet. Gab es denn überhaupt Handlungsbedarf?

Neuhaus: In der Hinserie haben wir oft am Limit gespielt und hatten das Glück, dass trotz zahlreicher Verletzungen zumindest immer zwei Stürmer zur Verfügung standen, die dann auch meist getroffen haben. Dieses Risiko wollten wir nicht mehr eingehen. Und in der Abwehr mussten wir auf die Verletzung von Patrick Kohlmann und den Weggang von Steve Ruprecht zum VfR Aalen reagieren. Mein Dank geht dabei an die Vereinsverantwortlichen um Sportdirektor Christian Beeck. Da wurde sehr gut gearbeitet.

Frage:Auf den ersten Blick ist der Kader jetzt sehr groß...

Neuhaus: In dieser Woche hatten wir in der Tat zum ersten Mal 26 Mann im Training. Damit können wir wirklich jede Position mindestens doppelt besetzen. Als Trainer habe ich überhaupt nichts dagegen, wenn alle gesund sind.

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Frage: Stichwort Sturm. Neben Kenan Sahin stehen Ihnen mit Karim Benyamina, Shergo Biran, Dustin Heun und vor allem Routinier Nico Patschinski gleich eine ganze Reihe torgefährlicher Angreifer zur Verfügung. Wer hat da die Nase vorn?

Neuhaus: Die ersten Spiele nach der Winterpause haben wir mit Sahin und Benyamina erfolgreich bestritten. Patschinski und Biran hatten allerdings Trainingsrückstand, konnten die Vorbereitung nicht voll durchziehen. Jetzt sind sie wieder fit. Der Konkurrenzkampf ist eröffnet. Das kann mir nur recht sein.

Frage: Am Sonntag reisen Sie mit dem 1. FC Union nach Wuppertal. Mit welchen Erwartungen?

Neuhaus: Als Spieler und Trainer gab es für mich in Wuppertal immer heiße Duelle. Das wird diesmal nicht anders sein. Mit Union habe ich gegen den WSV noch nie gewonnen. Es ist also an der Zeit, diese Serie zu beenden.

Frage: Waren Sie überrascht vom WSV-Sieg in Offenbach?

Neuhaus: Das war sicher nicht unbedingt zu erwarten. Aber ich kenne meinen Kollegen Uwe Fuchs lange genug, um zu wissen, dass er alle Hebel in Bewegung setzen wird, um in Wuppertal einen erfolgreichen Neuanfang zu starten. Wir sind also gewarnt. Denn gegen den Spitzenreiter will es jeder Gegner ganz besonders wissen.