Uwe Möhrle: Der Unzerstörbare

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Uwe Möhrle vom FC Energie Cottbus, der auch mit 36 Jahren noch nicht ans Aufhören denkt. Am 25. Spieltag trifft er mit den Lausitzern im Abstiegskampf am Samstag (ab 14 Uhr) auf Schlusslicht Stuttgarter Kickers.

Anfang Dezember feierte Uwe Möhrle seinen 36. Geburtstag. Er ist in einem Alter, in dem die meisten Fußballprofis bereits zurückgetreten sind oder zumindest das Karriereende planen. Nicht so der Kapitän des FC Energie Cottbus. Nur eine Woche nach seinem Geburtstag verlängerte er seinen Vertrag bis 2017. "Wenn mein Körper anfängt zu streiken und ich mit den Jungspunden nicht mehr mithalten kann, würde ich aufhören, aber das ist nicht der Fall", sagt der Verteidiger im Gespräch mit DFB.de.

Sein Körper scheint wie für den Profifußball gemacht zu sein. 123 Spiele in der Bundesliga, 201 Partien in der 2. Bundesliga und 59 Drittligapartien hat er auf dem Buckel - ohne jemals eine schwere Verletzung erlitten zu haben. Krankenhäuser kennt er lediglich von den Geburten seiner beiden Kinder. Er selbst musste sich nie einer Operation unterziehen. Möhrle ist praktisch der Unzerstörbare der 3. Liga. "Dabei betreibe ich nicht mehr Prävention als andere Spieler", ergänzt er.

"Möhrle ist ein Vorbild als Profi"

Die körperliche Stabilität war für den Sportlichen Leiter Roland Benschneider ein Grund dafür, weiter mit dem Routinier zu planen: "Uwe hat sich immer loyal verhalten und ist ein Vorbild als Profi mit seiner Einstellung und Zuverlässigkeit. Da er absolut austrainiert und kaum verletzt ist, kann er uns auf diesem Niveau auch als 36-Jähriger über die laufende Saison hinaus helfen." Gerade in der aktuellen Situation, wo Energie Cottbus gegen den Abstieg spielt, wird die Erfahrung von Möhrle benötigt.

Drei Abstiege musste er bereits miterleben. 2005 stieg er mit seinem ersten Profiverein Hansa Rostock aus der Bundesliga ab. Ein Jahr später geschah selbiges mit dem MSV Duisburg. 2014 kam der Abstieg mit Energie Cottbus in die 3. Liga hinzu. Besonders Letzteres ist ihm böse in Erinnerung geblieben: "Das war der dämlichste und unnötigste Abstieg überhaupt. Anfang der Saison haben wir die anderen Mannschaft noch aus dem Stadion geschossen. Aber irgendwann bekamen wir einen Knacks. Wenn man nur noch Einzelkämpfer hat und das als Mannschaft nicht auf die Reihe kriegt, steigt man ab."



Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Uwe Möhrle vom FC Energie Cottbus, der auch mit 36 Jahren noch nicht ans Aufhören denkt. Am 25. Spieltag trifft er mit den Lausitzern im Abstiegskampf am Samstag (ab 14 Uhr) auf Schlusslicht Stuttgarter Kickers.

Anfang Dezember feierte Uwe Möhrle seinen 36. Geburtstag. Er ist in einem Alter, in dem die meisten Fußballprofis bereits zurückgetreten sind oder zumindest das Karriereende planen. Nicht so der Kapitän des FC Energie Cottbus. Nur eine Woche nach seinem Geburtstag verlängerte er seinen Vertrag bis 2017. "Wenn mein Körper anfängt zu streiken und ich mit den Jungspunden nicht mehr mithalten kann, würde ich aufhören, aber das ist nicht der Fall", sagt der Verteidiger im Gespräch mit DFB.de.

Sein Körper scheint wie für den Profifußball gemacht zu sein. 123 Spiele in der Bundesliga, 201 Partien in der 2. Bundesliga und 59 Drittligapartien hat er auf dem Buckel - ohne jemals eine schwere Verletzung erlitten zu haben. Krankenhäuser kennt er lediglich von den Geburten seiner beiden Kinder. Er selbst musste sich nie einer Operation unterziehen. Möhrle ist praktisch der Unzerstörbare der 3. Liga. "Dabei betreibe ich nicht mehr Prävention als andere Spieler", ergänzt er.

"Möhrle ist ein Vorbild als Profi"

Die körperliche Stabilität war für den Sportlichen Leiter Roland Benschneider ein Grund dafür, weiter mit dem Routinier zu planen: "Uwe hat sich immer loyal verhalten und ist ein Vorbild als Profi mit seiner Einstellung und Zuverlässigkeit. Da er absolut austrainiert und kaum verletzt ist, kann er uns auf diesem Niveau auch als 36-Jähriger über die laufende Saison hinaus helfen." Gerade in der aktuellen Situation, wo Energie Cottbus gegen den Abstieg spielt, wird die Erfahrung von Möhrle benötigt.

Drei Abstiege musste er bereits miterleben. 2005 stieg er mit seinem ersten Profiverein Hansa Rostock aus der Bundesliga ab. Ein Jahr später geschah selbiges mit dem MSV Duisburg. 2014 kam der Abstieg mit Energie Cottbus in die 3. Liga hinzu. Besonders Letzteres ist ihm böse in Erinnerung geblieben: "Das war der dämlichste und unnötigste Abstieg überhaupt. Anfang der Saison haben wir die anderen Mannschaft noch aus dem Stadion geschossen. Aber irgendwann bekamen wir einen Knacks. Wenn man nur noch Einzelkämpfer hat und das als Mannschaft nicht auf die Reihe kriegt, steigt man ab."

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Möhrle in Wolfsburg: Keine Chance bei Magath

Mit anderen Vereinen konnte er dem Abstieg knapp entrinnen. So zum Beispiel in der Saison 2006/2007, als er in 22 Bundesligapartien das Trikot vom VfL Wolfsburg trug. Als Tabellen-15. gelang der Klassenerhalt mit größter Not. "Ich habe mich in Wolfsburg sehr wohlgefühlt", sagt Möhrle rückblickend. Und das nicht nur, weil er auf der Geschäftsstelle seine heutige Frau Mareike kennenlernte. Auch sportlich habe ihm der VfL gefallen: "Das ist ein super organisierter Verein. Den Spielern fehlt es dort an nichts." Gerne wäre er längerfristig in Niedersachsen geblieben. Doch als Felix Magath das Zepter bei den Wölfen übernahm, waren die Tage von Möhrle gezählt: "Es gab einen großen Umbruch mit etwa 15 Zugängen und 15 Abgängen. Mir wurde nahegelegt, den Verein zu verlassen und mich anders zu orientieren." Möhrle orientierte sich Richtung Augsburg - und erlebte den größten Erfolg seiner Karriere.

Es war der 8. Mai 2011, als der FC Augsburg gegen FSV Frankfurt trotz eines anfänglichen Rückstandes 2:1 gewann. Der erträumte Aufstieg in die Bundesliga wurde zur Realität. "Als Kapitän einen Aufstieg miterleben zu dürfen, ist etwas ganz Besonderes. Es war ein toller Moment, als das Spiel abgepfiffen wurde und das ganze Stadion voller jubelnder Menschen war." Weil er im Oberhaus trotz Kapitänsbinde nur noch unregelmäßig zum Einsatz kam, erfolgte in der Winterpause 2011/2012 der Wechsel nach Cottbus. "Damals hatte der Verein natürlich noch andere Ambitionen. Es war das Ziel, vorne in der 2. Bundesliga mitzuspielen", erzählt er.

Cottbus und der Unentschieden-Fluch

Die damaligen Ziele sind längst in weite Ferne gerückt. Energie Cottbus steht auf dem 16. Tabellenplatz. Lediglich vier Punkte trennt den FC von den Abstiegsrängen. "Wir sind nach den ersten beiden Siegen zum Saisonbeginn in einen Negativlauf geraten. Es ist immer schwer, so einem Trend entgegenzusteuern", weiß Möhrle. Nachdem sich der Verein von Trainer Stefan Krämer trennte und Vasile Miriuta zum Nachfolger erklärte, haben sich die Brandenburger zwar stabilisiert und sind nun seit 13 Ligaspielen ungeschlagen. Allerdings waren darunter nur drei Siege. Der Unentschieden-Fluch lässt Energie Cottbus nicht der unteren Tabellenregion entkommen. "Uns fehlt das letzte Etwas, um die Spiele zu gewinnen. Aber wichtig ist, dass wir nicht in Panik verfallen. Das wäre sicherlich anders, wenn wir ständig Spiele verlieren würden", sagt Möhrle.

Möglicherweise gelingt beim Duell der Abstiegskandidaten gegen den Tabellenletzten Stuttgarter Kickers am Samstag (ab 14 Uhr) ein Befreiungsschlag. "Das wird richtig zur Sache gehen. Eine Mannschaft, die unten drin steckt, aber das letzte Spiel gewonnen hat, ist immer ein gefährlicher Gegner", weiß Möhrle. Erschwerend kommt für Cottbus hinzu, dass Stammtorhüter Rene Renno wegen einer Schulterverletzung längerfristig ausfallen wird. "Das ist bitter, weil er sehr konstant gespielt hat und viel Erfahrung mitbringt", so Möhrle. Um den Klassenverbleib seiner Mannschaft macht er sich trotzdem keine Sorgen. Er weiß nicht einmal, ob sein Vertrag überhaupt für die Regionalliga gelten würde: "Da müsste ich erst einmal nachschauen." Besser wäre es, die Frage stellt sich gar nicht erst.

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