"Unter Spielern": Hohe Fußball-Kunst mit Neuer, Özil und Co.

Wer Neuer, Lahm und die anderen Nationalspieler einmal als Objekte der hohen Kunst betrachten will, der muss dieser Tage ins "Dortmunder U" gehen. Dort wurde am Dienstagabend die von der DFB-Kulturstiftung geförderte Ausstellung "Unter Spielern - Die Nationalmannschaft" von Regina Schmeken eröffnet.

Mehr als ein Jahr lang hat die Künstlerin die Nationalmannschaft vor der EURO 2012 mit ihrer Kamera begleitet, schoss mehr als 9000 Bilder. Die Quintessenz dieses Projekts, 46 beeindruckende Schwarz-Weiß-Fotografien, war Ende 2012 im Berliner Martin-Gropius-Bau erstmals öffentlich ausgestellt worden. Mit großem Erfolg. Innerhalb weniger Wochen besuchten mehr als 25.000 Zuschauer die außergewöhnliche Ausstellung, die nun auch in Dortmund zu sehen ist.

"Von Egidius Braun stammt der legendäre Satz: 'Fußball ist mehr als ein 1:0'. Auf Regina Schmeken übertragen kann man vielleicht sagen: Ihre Bilder sind mehr, weil sie nicht auf das 1:0 warten muss", beschrieb DFB-Schatzmeister Reinhard Grindel in seiner Eröffnungsrede im Dortmunder Zentrum für Kunst und Kreativität das Außergewöhnliche der Arbeiten. "Sie wartet auf die Momente, wo man mittendrin ist, eben 'unter Spielern'. Ihre Bilder zeigen einmal die unglaubliche Dynamik, Kraft, Bewegung des Fußballsports und dann wieder stille Momente, und das in einem 60.000-Zuschauer-Stadion."

Bierhoff: "Überraschend kontemplative, fast intime Momente"

"Manchmal spürt sie im engsten Getümmel des Strafraums oder zwischen den Ellenbogen der Kopfballduelle in den Bewegungen und der Mimik der Spieler überraschend kontemplative, fast intime Momente auf", charakterisiert auch Oliver Bierhoff im Ausstellungskatalog (Hatje Cantz, 2012) das Eigentümliche dieser Fotos. Der Manager der Nationalmannschaft hatte die Fotografin 2011 bei einer Vernissage kennengelernt und war sofort angetan von den Qualität ihrer Arbeiten.

Regina Schmeken, den aufmerksamen Betrachtern seit vielen Jahren nicht nur als international ausgezeichnete Künstlerin, sondern als renommierte Bildjournalistin der Süddeutschen Zeitung bekannt, gelingt der Schritt weit über die klassische Sportfotografie hinaus. Im Auge ihres Objektivs werden die Nationalspieler, wie es Ute Schäfer, NRW-Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport, formulierte, zu "Bildern von ikonischer Qualität. Regina Schmeken zeigt Momente, die im Trubel sonst verloren gegangen wären."

Noch ein Stück weiter ging Ulrich Wilmes, Hauptkurator im Münchner Haus der Kunst, der die Arbeiten in den Kontext der zeitgenössischen Fotografie als Teil der bildenden Kunst stellte und ausführte, dass ihre Bilder durch die "Perfektion der Komposition" stärker die Erinnerung prägten als die tatsächlichen Ereignisse. Das mögen manche Fans der Nationalmannschaft anders sehen, aber auch und gerade für sie lohnt sich der Besuch im sechsten Stock des Dortmunder U, das in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof und dem Bauplatz des neuen Fußballmuseums entfernt liegt. Begleitet wird die Ausstellung, die noch bis zum 28. September läuft, von einem umfangreichen Programm mit Lesungen, Kicker-Turnieren und Fußballfilmen.

[dfb]

[bild1]

Wer Neuer, Lahm und die anderen Nationalspieler einmal als Objekte der hohen Kunst betrachten will, der muss dieser Tage ins "Dortmunder U" gehen. Dort wurde am Dienstagabend die von der DFB-Kulturstiftung geförderte Ausstellung "Unter Spielern - Die Nationalmannschaft" von Regina Schmeken eröffnet.

Mehr als ein Jahr lang hat die Künstlerin die Nationalmannschaft vor der EURO 2012 mit ihrer Kamera begleitet, schoss mehr als 9000 Bilder. Die Quintessenz dieses Projekts, 46 beeindruckende Schwarz-Weiß-Fotografien, war Ende 2012 im Berliner Martin-Gropius-Bau erstmals öffentlich ausgestellt worden. Mit großem Erfolg. Innerhalb weniger Wochen besuchten mehr als 25.000 Zuschauer die außergewöhnliche Ausstellung, die nun auch in Dortmund zu sehen ist.

"Von Egidius Braun stammt der legendäre Satz: 'Fußball ist mehr als ein 1:0'. Auf Regina Schmeken übertragen kann man vielleicht sagen: Ihre Bilder sind mehr, weil sie nicht auf das 1:0 warten muss", beschrieb DFB-Schatzmeister Reinhard Grindel in seiner Eröffnungsrede im Dortmunder Zentrum für Kunst und Kreativität das Außergewöhnliche der Arbeiten. "Sie wartet auf die Momente, wo man mittendrin ist, eben 'unter Spielern'. Ihre Bilder zeigen einmal die unglaubliche Dynamik, Kraft, Bewegung des Fußballsports und dann wieder stille Momente, und das in einem 60.000-Zuschauer-Stadion."

Bierhoff: "Überraschend kontemplative, fast intime Momente"

"Manchmal spürt sie im engsten Getümmel des Strafraums oder zwischen den Ellenbogen der Kopfballduelle in den Bewegungen und der Mimik der Spieler überraschend kontemplative, fast intime Momente auf", charakterisiert auch Oliver Bierhoff im Ausstellungskatalog (Hatje Cantz, 2012) das Eigentümliche dieser Fotos. Der Manager der Nationalmannschaft hatte die Fotografin 2011 bei einer Vernissage kennengelernt und war sofort angetan von den Qualität ihrer Arbeiten.

[bild2]

Regina Schmeken, den aufmerksamen Betrachtern seit vielen Jahren nicht nur als international ausgezeichnete Künstlerin, sondern als renommierte Bildjournalistin der Süddeutschen Zeitung bekannt, gelingt der Schritt weit über die klassische Sportfotografie hinaus. Im Auge ihres Objektivs werden die Nationalspieler, wie es Ute Schäfer, NRW-Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport, formulierte, zu "Bildern von ikonischer Qualität. Regina Schmeken zeigt Momente, die im Trubel sonst verloren gegangen wären."

Noch ein Stück weiter ging Ulrich Wilmes, Hauptkurator im Münchner Haus der Kunst, der die Arbeiten in den Kontext der zeitgenössischen Fotografie als Teil der bildenden Kunst stellte und ausführte, dass ihre Bilder durch die "Perfektion der Komposition" stärker die Erinnerung prägten als die tatsächlichen Ereignisse. Das mögen manche Fans der Nationalmannschaft anders sehen, aber auch und gerade für sie lohnt sich der Besuch im sechsten Stock des Dortmunder U, das in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof und dem Bauplatz des neuen Fußballmuseums entfernt liegt. Begleitet wird die Ausstellung, die noch bis zum 28. September läuft, von einem umfangreichen Programm mit Lesungen, Kicker-Turnieren und Fußballfilmen.