Unter der Lupe: Der Vierkampf um den Aufstieg

Fünf Spieltage vor dem Saisonende in der 3. Liga scheinen die ersten vier Tabellenplätze schon vergeben zu sein. Spitzenreiter Arminia Bielefeld, Holstein Kiel, der MSV Duisburg und die Stuttgarter Kickers haben sich bereits deutlich von der Konkurrenz abgesetzt. Der ärgste Verfolger SC Preußen Münster liegt schon sieben Punkte hinter Platz vier. Doch wer macht das Rennen? DFB.de hat die Situation genau unter Lupe genommen.

Das aktuell Spitzenquartett hat jedenfalls beste Chancen, in der nächsten DFB-Pokal-Runde dabei zu sein, denn zumindest darüber darf sich nach dem letzten Spieltag auch der Tabellenvierte freuen.

Der Drittliga-Meister und der Zweitplatzierte steigen direkt in die 2. Bundesliga auf. Der Tabellendritte bestreitet am Freitag, 29. Mai, und am Dienstag, 2. Juni, zwei Relegationsspiele gegen den Drittletzten der 2. Liga. Dabei hat der Drittligist zunächst Heimrecht. Gutes Omen für die Aufstiegskandidaten: Bei bisher sechs Relegationen zwischen 2. und 3. Liga setzte sich fünfmal der Drittliga-Vertreter durch. DFB.de beleuchtet das spannende Aufstiegsrennen.

Die Ausgangslage: Spitzenreiter und DFB-Pokal-Halbfinalist Arminia Bielefeld (65 Zähler) kann sich auf dem Weg zurück in die 2. Bundesliga wohl nur selbst stoppen. Bei sechs Punkten Vorsprung auf Platz drei fehlen der Mannschaft von Trainer Norbert Meier aus fünf Partien maximal noch neun Zähler, um alles klar zu machen, da die Verfolger auch noch direkt aufeinandertreffen. Hinter dem Titelfavoriten liefern sich Holstein Kiel (60 Punkte), der MSV Duisburg (59) und die Stuttgarter Kickers (58) ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Das Restprogramm: Hochspannung ist garantiert, aller Voraussicht nach sogar bis zum letzten Spieltag. Dafür dürfte allein schon die Konstellation der verbleibenden Partien sorgen. So trifft Holstein Kiel im Saisonendspurt noch auf alle drei direkten Konkurrenten. Dabei müssen die Störche in Bielefeld (2. Mai) und Duisburg (16. Mai) auswärts antreten, haben aber beim Saisonfinale (23. Mai) Heimrecht gegen die Stuttgarter Kickers. Es könnte ein echtes Endspiel werden, voraussichtlich um Platz zwei oder drei. Die Kieler sind auch der einzige Aufstiegskandidat, der noch dreimal vor eigenem Publikum antreten darf. Neben den Kickers gastieren Chemnitz und Fortuna Köln an der Förde.
Ein alles andere als leichtes Restprogramm wartet auf die Stuttgarter, die auch noch in Cottbus und Münster gastieren und Dresden und Erfurt empfangen. Das Zünglein an der Waage könnte vor allem Rot-Weiß Erfurt spielen. Die Thüringer treffen auch noch auf die Arminia und den MSV. Vermeintlich lösbar erscheinen die Aufgaben der Bielefelder, die neben dem Gipfeltreffen gegen Kiel noch in Erfurt, Wiesbaden und Großaspach antreten sowie Schlusslicht Regensburg zu Hause erwarten.

Das sagen die Beteiligten: "Ich glaube nicht, dass eine der vier Mannschaften noch einbricht. Daher wird es bis zum Ende eng bleiben", sagt MSV-Trainer Gino Lettieri und rechnet mit einem Herzschlagfinale. Sein Stammtorhüter Michael Ratajczak formuliert im DFB.de-Interview: "Wir haben es in der eigenen Hand. Gerade deshalb tun wir gut daran, weiter nur an die nächste Aufgabe zu denken. Es ist wichtig, dass wir uns zu 100 Prozent auf die Aufgabe am Sonntag bei Dynamo Dresden fokussieren."
Ins gleiche Horn stößt Kiels Trainer Karsten Neitzel. "Wir sind bisher gut damit gefahren, den Blick immer nur auf den nächsten Wettkampf zu richten", betont der 47-Jährige gegenüber DFB.de. "Bei uns spielen das Kollektiv und die Konstanz eine ganz große Rolle", so Neitzel. Kickers-Trainer Horst Steffen nimmt bewusst den Druck von seiner Mannschaft: "Es ist auf jeden Fall eine gute Saison für uns. Sollten wir Vierter werden, wäre das keine Enttäuschung." Für Ligaprimus Arminia Bielefeld gilt das sicher nicht. "Wir sind in einer Position, in der wir vieles selbst regeln können", stellt DSC-Trainer Norbert Meier klar: "Für die letzten fünf Ligaspiele gilt es, alle Kräfte zu bündeln, um den Abstand zu den Nichtaufstiegsplätzen zu halten oder möglichst sogar zu vergrößern."

Die Formkurve: Mit seiner Serie von zwölf Spielen in Folge ohne Niederlage eroberte Holstein Kiel den zweiten Tabellenplatz und geht nun mit der längsten Positivserie aller Vereine in den Endspurt. Beim 2:2 in Halle holten die Störche zuletzt einen 0:2-Rückstand auf. Sehr gut in Form ist auch der MSV mit vier Siegen aus den jüngsten fünf Partien ohne Niederlage (13 Punkte). Immerhin drei ihrer vergangenen vier Begegnungen gewannen die Kickers (zuletzt 2:1 im Derby gegen den VfB II), sie verloren nur in Rostock (0:1). Ausgerechnet Tabellenführer Bielefeld geht mit der schlechtesten Empfehlung in die verbleibenden fünf Partien. Die Heimspiele gegen Cottbus (3:0) und Münster (2:1) wurden zwar gewonnen, auswärts ging die Arminia aber beim Vfb Stuttgart II und Dynamo Dresden (jeweils 0:2) zweimal hintereinander leer aus.

Die Stärken und Schwächen: Ligaprimus Bielefeld stellt den erfolgreichsten Angriff der Liga (65 Tore) und die drittbeste Abwehr (36), ist die erfolgreichste Heimmannschaft (43 Punkte) und belegt in der Auswärtstabelle Rang drei (22). Mit Fabian Klos (19 Saisontreffer) stürmt der Top-Torjäger der Liga für die Ostwestfalen, Rechtsverteidiger Florian Dick (16 Assists) ist der beste Vorbereiter. Mannschaft und Trainer sind sehr erfahren, die Erfolge im DFB-Pokal beflügeln noch zusätzlich.
Holstein Kiel zeichnet vor allem die überragende Defensive (nur 22 Gegentreffer in 33 Spielen) aus. Bereits 17 Mal hielt Torhüter Kenneth Kronholm seinen Kasten sauber. So reicht oft schon ein Tor, um drei Punkte einzufahren, siebenmal gewann Kiel 1:0. In der Hinserie holten die Störche aus den direkten Duellen mit Bielefeld (1:0), Duisburg (1:0) und den Kickers (0:0) sieben Punkte. 44 Treffer sind allerdings auch der mit Abstand niedrigste Wert im Spitzenquartett.
Der MSV verlor als einziger Drittligist noch kein Heimspiel und punktet inzwischen auch auswärts konstant. Mit Zlatko Janjic (15 Treffer) und Kingsley Onuegbu (elf) mischen zwei Zebras in der Spitzengruppe der Torschützenliste mit. Die Kickers sind besonders heimstark (38 Punkte), auswärts (20 Zähler) hinken sie ein wenig hinterher und mussten auch die meisten Gegentore aller Aufstiegsaspiranten (39) einstecken. Außerdem ist die Personallage verletzungsbedingt angespannt.

[mspw]

Fünf Spieltage vor dem Saisonende in der 3. Liga scheinen die ersten vier Tabellenplätze schon vergeben zu sein. Spitzenreiter Arminia Bielefeld, Holstein Kiel, der MSV Duisburg und die Stuttgarter Kickers haben sich bereits deutlich von der Konkurrenz abgesetzt. Der ärgste Verfolger SC Preußen Münster liegt schon sieben Punkte hinter Platz vier. Doch wer macht das Rennen? DFB.de hat die Situation genau unter Lupe genommen.

Das aktuell Spitzenquartett hat jedenfalls beste Chancen, in der nächsten DFB-Pokal-Runde dabei zu sein, denn zumindest darüber darf sich nach dem letzten Spieltag auch der Tabellenvierte freuen.

Der Drittliga-Meister und der Zweitplatzierte steigen direkt in die 2. Bundesliga auf. Der Tabellendritte bestreitet am Freitag, 29. Mai, und am Dienstag, 2. Juni, zwei Relegationsspiele gegen den Drittletzten der 2. Liga. Dabei hat der Drittligist zunächst Heimrecht. Gutes Omen für die Aufstiegskandidaten: Bei bisher sechs Relegationen zwischen 2. und 3. Liga setzte sich fünfmal der Drittliga-Vertreter durch. DFB.de beleuchtet das spannende Aufstiegsrennen.

Die Ausgangslage: Spitzenreiter und DFB-Pokal-Halbfinalist Arminia Bielefeld (65 Zähler) kann sich auf dem Weg zurück in die 2. Bundesliga wohl nur selbst stoppen. Bei sechs Punkten Vorsprung auf Platz drei fehlen der Mannschaft von Trainer Norbert Meier aus fünf Partien maximal noch neun Zähler, um alles klar zu machen, da die Verfolger auch noch direkt aufeinandertreffen. Hinter dem Titelfavoriten liefern sich Holstein Kiel (60 Punkte), der MSV Duisburg (59) und die Stuttgarter Kickers (58) ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Das Restprogramm: Hochspannung ist garantiert, aller Voraussicht nach sogar bis zum letzten Spieltag. Dafür dürfte allein schon die Konstellation der verbleibenden Partien sorgen. So trifft Holstein Kiel im Saisonendspurt noch auf alle drei direkten Konkurrenten. Dabei müssen die Störche in Bielefeld (2. Mai) und Duisburg (16. Mai) auswärts antreten, haben aber beim Saisonfinale (23. Mai) Heimrecht gegen die Stuttgarter Kickers. Es könnte ein echtes Endspiel werden, voraussichtlich um Platz zwei oder drei. Die Kieler sind auch der einzige Aufstiegskandidat, der noch dreimal vor eigenem Publikum antreten darf. Neben den Kickers gastieren Chemnitz und Fortuna Köln an der Förde.
Ein alles andere als leichtes Restprogramm wartet auf die Stuttgarter, die auch noch in Cottbus und Münster gastieren und Dresden und Erfurt empfangen. Das Zünglein an der Waage könnte vor allem Rot-Weiß Erfurt spielen. Die Thüringer treffen auch noch auf die Arminia und den MSV. Vermeintlich lösbar erscheinen die Aufgaben der Bielefelder, die neben dem Gipfeltreffen gegen Kiel noch in Erfurt, Wiesbaden und Großaspach antreten sowie Schlusslicht Regensburg zu Hause erwarten.

Das sagen die Beteiligten: "Ich glaube nicht, dass eine der vier Mannschaften noch einbricht. Daher wird es bis zum Ende eng bleiben", sagt MSV-Trainer Gino Lettieri und rechnet mit einem Herzschlagfinale. Sein Stammtorhüter Michael Ratajczak formuliert im DFB.de-Interview: "Wir haben es in der eigenen Hand. Gerade deshalb tun wir gut daran, weiter nur an die nächste Aufgabe zu denken. Es ist wichtig, dass wir uns zu 100 Prozent auf die Aufgabe am Sonntag bei Dynamo Dresden fokussieren."
Ins gleiche Horn stößt Kiels Trainer Karsten Neitzel. "Wir sind bisher gut damit gefahren, den Blick immer nur auf den nächsten Wettkampf zu richten", betont der 47-Jährige gegenüber DFB.de. "Bei uns spielen das Kollektiv und die Konstanz eine ganz große Rolle", so Neitzel. Kickers-Trainer Horst Steffen nimmt bewusst den Druck von seiner Mannschaft: "Es ist auf jeden Fall eine gute Saison für uns. Sollten wir Vierter werden, wäre das keine Enttäuschung." Für Ligaprimus Arminia Bielefeld gilt das sicher nicht. "Wir sind in einer Position, in der wir vieles selbst regeln können", stellt DSC-Trainer Norbert Meier klar: "Für die letzten fünf Ligaspiele gilt es, alle Kräfte zu bündeln, um den Abstand zu den Nichtaufstiegsplätzen zu halten oder möglichst sogar zu vergrößern."

Die Formkurve: Mit seiner Serie von zwölf Spielen in Folge ohne Niederlage eroberte Holstein Kiel den zweiten Tabellenplatz und geht nun mit der längsten Positivserie aller Vereine in den Endspurt. Beim 2:2 in Halle holten die Störche zuletzt einen 0:2-Rückstand auf. Sehr gut in Form ist auch der MSV mit vier Siegen aus den jüngsten fünf Partien ohne Niederlage (13 Punkte). Immerhin drei ihrer vergangenen vier Begegnungen gewannen die Kickers (zuletzt 2:1 im Derby gegen den VfB II), sie verloren nur in Rostock (0:1). Ausgerechnet Tabellenführer Bielefeld geht mit der schlechtesten Empfehlung in die verbleibenden fünf Partien. Die Heimspiele gegen Cottbus (3:0) und Münster (2:1) wurden zwar gewonnen, auswärts ging die Arminia aber beim Vfb Stuttgart II und Dynamo Dresden (jeweils 0:2) zweimal hintereinander leer aus.

Die Stärken und Schwächen: Ligaprimus Bielefeld stellt den erfolgreichsten Angriff der Liga (65 Tore) und die drittbeste Abwehr (36), ist die erfolgreichste Heimmannschaft (43 Punkte) und belegt in der Auswärtstabelle Rang drei (22). Mit Fabian Klos (19 Saisontreffer) stürmt der Top-Torjäger der Liga für die Ostwestfalen, Rechtsverteidiger Florian Dick (16 Assists) ist der beste Vorbereiter. Mannschaft und Trainer sind sehr erfahren, die Erfolge im DFB-Pokal beflügeln noch zusätzlich.
Holstein Kiel zeichnet vor allem die überragende Defensive (nur 22 Gegentreffer in 33 Spielen) aus. Bereits 17 Mal hielt Torhüter Kenneth Kronholm seinen Kasten sauber. So reicht oft schon ein Tor, um drei Punkte einzufahren, siebenmal gewann Kiel 1:0. In der Hinserie holten die Störche aus den direkten Duellen mit Bielefeld (1:0), Duisburg (1:0) und den Kickers (0:0) sieben Punkte. 44 Treffer sind allerdings auch der mit Abstand niedrigste Wert im Spitzenquartett.
Der MSV verlor als einziger Drittligist noch kein Heimspiel und punktet inzwischen auch auswärts konstant. Mit Zlatko Janjic (15 Treffer) und Kingsley Onuegbu (elf) mischen zwei Zebras in der Spitzengruppe der Torschützenliste mit. Die Kickers sind besonders heimstark (38 Punkte), auswärts (20 Zähler) hinken sie ein wenig hinterher und mussten auch die meisten Gegentore aller Aufstiegsaspiranten (39) einstecken. Außerdem ist die Personallage verletzungsbedingt angespannt.