Ujah in Bremen: "Alle sind verliebt in Werder"

Für Werder-Stürmer Anthony Ujah ist das DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Köln am Mittwoch (ab 20.30 Uhr, live bei Sky) ein Wiedersehen mit alten Kameraden. Der 25-Jährige wechselte in der Sommerpause von Köln nach Bremen. Für den hatte der nigerianische Nationalspieler in drei Spielzeiten 34 Tore in der Bundesliga und der 2. Bundesliga erzielt und somit großen Anteil am Bundesligaaufstieg 2014 und dem Klassenverbleib 2015. Auch bei Werder fand er sich gut ein. Mit zwei Toren hatte der Mittelstürmer zuletzt großen Anteil am 3:1 beim 1. FSV Mainz 05. Nach zehn Saisonspielen hat er vier Tore auf dem Konto. Im exklusiven DFB.de Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen erzählt Anthony Ujah, wie sein Eindruck von seinem Ex-Verein ist und warum er nach Bremen gewechselt is

DFB.de: Herr Ujah, was war Ihr erster Gedanke, als Sie im DFB-Pokal Ihren alten Verein 1. FC Köln als Gegner zugelost bekamen?

Anthony Ujah: Ich war im ersten Moment etwas überrascht, aber auch glücklich. Ich freue mich sehr auf das Spiel und darauf, die Jungs wiederzusehen. Ich hatte eine sehr gute Zeit in Köln. Aber jetzt zählt für mich nur, dass wir das Spiel gewinnen.

DFB.de: Wie ist Ihr Eindruck vom 1. FC Köln?

Ujah: Köln hat eine gute Mannschaft und einen guten Trainer. Die Mannschaft lässt nur wenige Torchancen zu und bietet dem Gegner wenig Raum zum Fußballspielen. Ist der Gegner nur einen Moment nicht aufmerksam, spielt sie einen Konter aus und macht das Tor. Mich freut der gute Saisonstart von Köln. Ich habe immer noch eine starke Verbindung zu dem Verein.

DFB.de: Besteht also noch Kontakt zu Ihren ehemaligen Mitspielern?

Ujah: Ja, ich habe zum Beispiel noch Kontakt zu Kevin Vogt, Mergim Mavraj und Yannick Gerhardt. Ich hatte drei tolle Jahre in Köln. Dadurch sind viele Freundschaften entstanden.

DFB.de: Sie sprechen sehr positiv von Ihrem ehemaligen Verein. Warum sind Sie dann überhaupt nach Bremen gewechselt?

Ujah: Nach drei Jahren war es einfach an der Zeit, etwas Neues zu machen. Ich hatte auch die Option, in das Ausland zu gehen. Es gab zum Beispiel Angebote aus den arabischen Ländern oder Russland. Aber ich bin kein Fußballer, der nur das Geld sieht. Ich wollte in Deutschland bleiben und hier eine erfolgreiche Karriere haben. Mein Weg ist hier noch nicht zu Ende. Als das Angebot von Werder kam, habe ich mich bei vielen Leuten umgehört. Niemand konnte etwas Negatives über diesen Verein sagen. Ich bin sehr glücklich, dass ich jetzt hier bin.

DFB.de: Die Bekanntgabe Ihres Wechsels wurde in Köln negativ aufgenommen, weil ein Foto von Ihnen erschien, auf dem "100 Prozent Werder" zu lesen war. Zu diesem Zeitpunkt standen Sie noch in Köln unter Vertrag.

Ujah: Das war eine schwierige Zeit für mich. Ich hätte nicht erwartet, dass die Reaktionen so negativ sein würden. Es mag viele Fußballer geben, denen es egal ist, was andere Leute von ihnen denken. Das ist bei mir anders. Mir war es sehr wichtig, dass die Menschen in Köln kein falsches Bild von mir bekommen. Ich wollte eine frühzeitige Entscheidung treffen, damit es für alle leichter ist.



Für Werder-Stürmer Anthony Ujah ist das DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Köln am Mittwoch (ab 20.30 Uhr, live bei Sky) ein Wiedersehen mit alten Kameraden. Der 25-Jährige wechselte in der Sommerpause von Köln nach Bremen. Für den hatte der nigerianische Nationalspieler in drei Spielzeiten 34 Tore in der Bundesliga und der 2. Bundesliga erzielt und somit großen Anteil am Bundesligaaufstieg 2014 und dem Klassenverbleib 2015. Auch bei Werder fand er sich gut ein. Mit zwei Toren hatte der Mittelstürmer zuletzt großen Anteil am 3:1 beim 1. FSV Mainz 05. Nach zehn Saisonspielen hat er vier Tore auf dem Konto. Im exklusiven DFB.de Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen erzählt Anthony Ujah, wie sein Eindruck von seinem Ex-Verein ist und warum er nach Bremen gewechselt is

DFB.de: Herr Ujah, was war Ihr erster Gedanke, als Sie im DFB-Pokal Ihren alten Verein 1. FC Köln als Gegner zugelost bekamen?

Anthony Ujah: Ich war im ersten Moment etwas überrascht, aber auch glücklich. Ich freue mich sehr auf das Spiel und darauf, die Jungs wiederzusehen. Ich hatte eine sehr gute Zeit in Köln. Aber jetzt zählt für mich nur, dass wir das Spiel gewinnen.

DFB.de: Wie ist Ihr Eindruck vom 1. FC Köln?

Ujah: Köln hat eine gute Mannschaft und einen guten Trainer. Die Mannschaft lässt nur wenige Torchancen zu und bietet dem Gegner wenig Raum zum Fußballspielen. Ist der Gegner nur einen Moment nicht aufmerksam, spielt sie einen Konter aus und macht das Tor. Mich freut der gute Saisonstart von Köln. Ich habe immer noch eine starke Verbindung zu dem Verein.

DFB.de: Besteht also noch Kontakt zu Ihren ehemaligen Mitspielern?

Ujah: Ja, ich habe zum Beispiel noch Kontakt zu Kevin Vogt, Mergim Mavraj und Yannick Gerhardt. Ich hatte drei tolle Jahre in Köln. Dadurch sind viele Freundschaften entstanden.

DFB.de: Sie sprechen sehr positiv von Ihrem ehemaligen Verein. Warum sind Sie dann überhaupt nach Bremen gewechselt?

Ujah: Nach drei Jahren war es einfach an der Zeit, etwas Neues zu machen. Ich hatte auch die Option, in das Ausland zu gehen. Es gab zum Beispiel Angebote aus den arabischen Ländern oder Russland. Aber ich bin kein Fußballer, der nur das Geld sieht. Ich wollte in Deutschland bleiben und hier eine erfolgreiche Karriere haben. Mein Weg ist hier noch nicht zu Ende. Als das Angebot von Werder kam, habe ich mich bei vielen Leuten umgehört. Niemand konnte etwas Negatives über diesen Verein sagen. Ich bin sehr glücklich, dass ich jetzt hier bin.

DFB.de: Die Bekanntgabe Ihres Wechsels wurde in Köln negativ aufgenommen, weil ein Foto von Ihnen erschien, auf dem "100 Prozent Werder" zu lesen war. Zu diesem Zeitpunkt standen Sie noch in Köln unter Vertrag.

Ujah: Das war eine schwierige Zeit für mich. Ich hätte nicht erwartet, dass die Reaktionen so negativ sein würden. Es mag viele Fußballer geben, denen es egal ist, was andere Leute von ihnen denken. Das ist bei mir anders. Mir war es sehr wichtig, dass die Menschen in Köln kein falsches Bild von mir bekommen. Ich wollte eine frühzeitige Entscheidung treffen, damit es für alle leichter ist.

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DFB.de: Inwiefern unterscheidet sich das Umfeld in Bremen von dem in Köln?

Ujah: In Köln ist das Medienaufkommen noch intensiver. Das habe ich in den drei Jahren selber erleben müssen. Hatte ich ein paar Spiele kein Tor gemacht, stiegen der Druck und die Erwartungen an mich noch mehr an.

DFB.de: Und was ist die Besonderheit in Bremen?

Ujah: Die Verbundenheit der Fans zum Verein ist hier noch größer. In jeder Ecke findest du etwas von Werder. Alle sind sehr verliebt in diesen Verein. Jeder erkennt dich auf der Straße, sogar kleine Kinder. Das zeigt, wie groß dieser Verein ist. Natürlich hat auch der 1. FC Köln eine große Bedeutung. Aber in Bremen zieht sich die Werder-Begeisterung noch mehr über die ganze Stadt.

DFB.de: Lassen Sie uns ein wenig über Ihre beachtliche Karriere sprechen: Sie sind in Nigeria aufgewachsen und haben dort bis zu Ihrem 20. Lebensjahr Fußball gespielt. War der europäische Fußball schon damals Ihr großer Traum?

Ujah: Das war für mich damals ganz weit weg. Wenn du als Kind auf den Straßen von Nigeria spielst, träumst du lediglich von den Teams aus der nigerianischen Premier League. Ich hatte großes Glück, dass es mit Europa so schnell geklappt hat.

DFB.de: Sie sind zuerst nach Norwegen gegangen, haben ein Probetraining bei Lillestrom SK absolviert und daraufhin einen Vertrag unterschrieben.

Ujah: Genau. Es gab einen Berater, der Fußballspieler aus Nigeria nach Norwegen vermittelt hat. So war es auch bei mir. Ich muss ganz ehrlich sagen: Würde ich heute noch immer in Norwegen spielen, wäre ich ebenfalls total glücklich. Für jemanden, der früher in Afrika ohne Schuhe gespielt hat, ist bereits der Fußball in Norwegen ein Traum. Umso unglaublicher, dass ich nun schon meine fünfte Saison in Deutschland spiele.

DFB.de: Wie schwierig war es für Sie, sich an das Leben in Europa zu gewöhnen?

Ujah: Das Essen und das Wetter waren eine große Umstellung. Ich kam im Januar nach Norwegen. In Nigeria hatten wir teilweise 50 Grad, in Norwegen minus 15 Grad. Noch nie zuvor hatte ich Schnee gesehen. Plötzlich musste ich im Schnee Fußball spielen.

DFB.de: Sie wurden in der letzten Länderspielpause nicht für die Nationalmannschaft von Nigeria nominiert. Waren Sie deshalb sehr enttäuscht?

Ujah: Natürlich wäre ich gerne dabei gewesen. Aber es gibt viele talentierte nigerianische Fußballer, die in Europa spielen. Ich bin stolz, dass ich bereits für die Nationalmannschaft spielen durfte. Wenn ich in Bremen gut spiele, werde ich sicherlich weitere Chancen erhalten.