UEFA will Ausländerregelung reformieren

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) will bereits ab der Saison 2005/2006 nach und nach die von Land zu Land unterschiedliche Ausländerregelung abschaffen. Sie soll durch eine europaweite "Ausbildungsregelung" ersetzt werden.

Demnach müssen in der Endphase sieben oder acht Spieler auf dem Spielberichtsbogen drei Jahre lang im Alter zwischen 12 und 21 im entsprechenden Verband von einem Verein oder dem Verband selber ausgebildet worden sein. Gleichzeitig soll die Kadergröße auf 25 beschränkt werden, damit Klubs nicht Stars vom Markt kaufen und sie dann auf der Bank den Fans vorenthalten.

Per Ravn Omdal, Vizepräsident der UEFA und Vorsitzender der entsprechenden Arbeitsgruppe, sagte auf dem UEFA-Kongress in Lissabon: "Ich befürchte, dass einige Großvereine aus selbstsüchtigen Gründen gegen diese Neuregelung sind. Aber es kann nicht angehen, dass in jeder Liga immer die gleichen fünf Vereine die ersten Plätze belegen. Für die Fans und den Fußball brauchen wir wieder mehr Chancengleichheit."

Bayern München hätte Bedingungen erfüllt

Die Neuregelung liest sich auf den ersten Blick dramatischer, als sie in Wirklichkeit ist. In der abgeschlossenen Champions-League-Saison hätten nur der FC Arsenal, der FC Chelsea, Celtic Glasgow, Glasgow Rangers und Ajax Amsterdam die neuen Bedingungen nicht erfüllt. Bayern München hatte auf der 25er-Liste, die bei der UEFA eingereicht werden muss, zehn in Deutschland ausgebildete Spieler stehen, hätte also die Quote laut Neuregelung erfüllt.

William Gaillard, Mediendirektor der UEFA, sagte: "Nach diesem einstimmigen Votum unserer Mitgliedsverbände werden wir nun rasch mit der EU Kontakt aufnehmen, um feststellen zu lassen, dass auch sie keine Einwände gegen diese Regelung hat, die die Nachwuchsarbeit und damit auch die Nationalmannschaften in den einzelnen Ländern stärken soll."

Unter der Woche hatte sich DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder im Exekutivkomitee, aber auch in vertraulichen Gesprächen mit seinen Präsidenten-Kollegen für die Innovation stark gemacht.

Gleichzeitig gab UEFA-Generaldirektor Lars Christer Olsson bekannt, dass die 20 finanzstärksten Klubs in Europa über 80 Millionen Euro Umsatz machen: "Das Problem sind nicht die Einnahmen, sondern die Kosten. Die müssen wir in den Griff bekommen. Die Vereine müssen wieder lernen, dass sie nicht mit Einnahmen aus dem internationalen Geschäft spekulieren dürfen, sondern dass der nationale Ligabetrieb das Brot und die Butter bringen. Deshalb müssen die Ligen gestärkt werden."

Joseph Blatter mit Ergebnissen zufrieden

FIFA-Präsident Joseph S. Blatter, der die Glückwünsche des Weltverbandes zum 50-jährigen Bestehen der UEFA überbrachte, zeigte sich mit den Ergebnissen und Beschlüssen der Zusammenkunft sehr zufrieden: "Wenn Jugendliche ausgebildet werden und wenn diesen dann auch die Möglichkeit zum Spielen gegeben wird, ist das für den gesamten Fußball, vom Amateur- bis zum Profibereich, eine gute Sache."

Zur ablaufenden EM meinte Blatter: "Ein sehr gutes Turnier mit tollem Fußball. Aber ich bin sicher, dass die WM in Deutschland noch besser wird, weil dann Südamerikaner, Afrikaner und andere Kontinente das Turnier noch bereichern werden." [cle]


[bild1]Die Europäische Fußball-Union (UEFA) will bereits ab der Saison 2005/2006 nach und nach die von Land zu Land unterschiedliche
Ausländerregelung abschaffen. Sie soll durch eine europaweite
"Ausbildungsregelung" ersetzt werden.



Demnach müssen in der Endphase sieben oder acht Spieler auf
dem Spielberichtsbogen drei Jahre lang im Alter zwischen 12 und 21
im entsprechenden Verband von einem Verein oder dem Verband selber
ausgebildet worden sein. Gleichzeitig soll die Kadergröße auf 25
beschränkt werden, damit Klubs nicht Stars vom Markt kaufen
und sie dann auf der Bank den Fans vorenthalten.



Per Ravn Omdal, Vizepräsident der UEFA und Vorsitzender der
entsprechenden Arbeitsgruppe, sagte auf dem UEFA-Kongress in
Lissabon: "Ich befürchte, dass einige Großvereine aus selbstsüchtigen Gründen gegen diese Neuregelung sind. Aber es kann
nicht angehen, dass in jeder Liga immer die gleichen fünf Vereine
die ersten Plätze belegen. Für die Fans und den Fußball brauchen
wir wieder mehr Chancengleichheit."



Bayern München hätte Bedingungen erfüllt



Die Neuregelung liest sich auf den ersten Blick dramatischer,
als sie in Wirklichkeit ist. In der abgeschlossenen
Champions-League-Saison hätten nur der FC Arsenal, der FC Chelsea,
Celtic Glasgow, Glasgow Rangers und Ajax Amsterdam die neuen
Bedingungen nicht erfüllt. Bayern München hatte auf der
25er-Liste, die bei der UEFA eingereicht werden muss, zehn in
Deutschland ausgebildete Spieler stehen, hätte also die Quote laut
Neuregelung erfüllt.



William Gaillard, Mediendirektor der UEFA, sagte: "Nach diesem einstimmigen Votum unserer Mitgliedsverbände werden wir nun rasch mit der EU Kontakt aufnehmen, um feststellen zu lassen, dass auch sie keine Einwände gegen diese Regelung hat, die die Nachwuchsarbeit und damit auch die Nationalmannschaften in den einzelnen Ländern stärken soll."



Unter der Woche hatte sich DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder im Exekutivkomitee, aber auch in vertraulichen Gesprächen mit seinen Präsidenten-Kollegen für die Innovation stark
gemacht.



Gleichzeitig gab UEFA-Generaldirektor Lars Christer Olsson
bekannt, dass die 20 finanzstärksten Klubs in Europa über 80
Millionen Euro Umsatz machen: "Das Problem sind nicht die
Einnahmen, sondern die Kosten. Die müssen wir in den Griff
bekommen. Die Vereine müssen wieder lernen, dass sie nicht mit
Einnahmen aus dem internationalen Geschäft spekulieren dürfen,
sondern dass der nationale Ligabetrieb das Brot und die Butter
bringen. Deshalb müssen die Ligen gestärkt werden."



Joseph Blatter mit Ergebnissen zufrieden



FIFA-Präsident Joseph S. Blatter, der die Glückwünsche des
Weltverbandes zum 50-jährigen Bestehen der UEFA überbrachte, zeigte sich mit den Ergebnissen und Beschlüssen der Zusammenkunft sehr zufrieden: "Wenn Jugendliche ausgebildet werden und wenn diesen dann auch die Möglichkeit zum Spielen gegeben wird, ist das für den gesamten Fußball, vom Amateur- bis zum Profibereich, eine gute Sache."



Zur ablaufenden EM meinte Blatter: "Ein sehr gutes Turnier mit
tollem Fußball. Aber ich bin sicher, dass die WM in Deutschland
noch besser wird, weil dann Südamerikaner, Afrikaner und andere
Kontinente das Turnier noch bereichern werden."