Überraschende und unvergessliche Eindrücke aus Namibia

Sporttaschen. Fein säuberlich aufgereiht am Rande des Spielfeldes. 24 an der Zahl. Das war für Margret Kratz der erste bleibende Eindruck in Namibia. Die Verbandstrainerin des Saarländischen Fußballverbandes reiste im Dezember für zwei Wochen in das afrikanische Land, um dort im Rahmen eines Langzeitprojektes des Deutschen Olympischen Sportbundes und des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) Frauenfußball-Entwicklungshilfe zu leisten. 24 Talente, die meisten von ihnen aus der U 20-Auswahl des namibischen Verbandes, wurden von Margret Kratz vor allem im taktischen Bereich geschult. Intensiv. Auf und neben dem Platz. Praktisch und theoretisch.

24 Spielerinnen – und die Sache mit den Sporttaschen. „So banal es sich auch anhören mag. Für mich war das wirklich ein erster tiefer Eindruck“, erinnert sich Margret Kratz. „Ich habe schnell gemerkt, dass dieses Bild – diese 24 exakt an der Seitenlinie aufgereihten Sporttaschen - etwas Symbolisches hatte. Denn es hat sich herausgestellt, wie diszipliniert die Mädels waren. Und selbstständig. Ich kam beispielsweise eine viertel Stunde vor Trainingsbeginn auf den Platz, da haben sie sich schon eigenständig aufgewärmt. Mit einem wirklich tollem Programm“, sprudelt es auch der Fußballlehrerin heraus. Keine Frage. Margret Kratz ist beeindruckt.

Frauenfußball in Namibia steht erst am Anfang

Denn noch zu Beginn wusste sie nur wenig über den namibischen Frauenfußball. Nur so viel: Frauen- und Mädchenfußball steckt noch in den Anfängen, wird erst seit 2004 ernsthaft gefördert, das erste offizielle Länderspiel der Frauen-Nationalmannschaft fand 2007 statt, Mädchenfußball wird in sechs von insgesamt 13 Fußballbezirken des afrikanischen Landes gespielt. Und die U 20-Frauen Namibias bestreiten derzeit die Qualifikation für die WM in Deutschland. Die Informationen, die Margret Kratz also mit auf ihre Reise nahm, waren nicht sonderlich üppig.

Die Erfahrungen, die die Fußballlehrerin im Rahmen ihres Aufenthaltes machen durfte, gerieten dann umso reichhaltiger. „Ich war absolut überrascht, nicht nur über die Disziplin, sonder über das Niveau und den Fortschritt, den ich bei der Arbeit mit den Mädels erleben konnte.“ Zwei Wochen lang bot Margret Kratz praktische und theoretische Einheiten an, absolvierte mit dem Team daneben zwei Testspiele, arbeitete intensiv an der Taktiktafel und auf dem Feld. Schon bei ihrer Ankunft und der ersten Vorstellungsrunde fühlte sie sich mehr als willkommen, wurde warmherzig aufgenommen. „Ich hatte das Gefühl, alle freuen sich auf dieses Ereignis und habe in viele leuchtende Augen geschaut.“

Großer Herzlichkeit und menschliche Wärme

Insgesamt absolvierte Margret Kratz mit den Spielerinnen der Jahrgänge 1990 bis 1995 in beiden Wochen 16 Praxis- und sieben theoretische Einheiten. Bis zu zwei Stunden wurde jeweils intensiv gearbeitet, mehrmals am Tag. „Vor allem gruppentaktisch gibt es viele Defizite“, erläutert Margret Kratz, die von der großen Einsatzbereitschaft der Gruppe begeistert war. „Sie waren todunglücklich, wenn wir ihnen mal einen Tag frei geben wollten und haben alles aufgesaugt, was sie erzählt bekamen“.

Dieses große Engagement, verbunden mit großer Herzlichkeit und menschlicher Wärme, hat Margret Kratz bewegt. Und noch etwas kann die Fußballlehrerin nicht vergessen: Die Eigenverantwortlichkeit, mit der die jungen Namibierinnen ihre Aufgabe angingen. „Das hat mir gezeigt, dass wir noch viel mehr Verantwortung von unseren Auswahlspielerinnen fordern müssen“, sagt Margret Kratz und wird nachdenklich. „Wir müssen fordern und nicht verwöhnen.“



[bild1]

Sporttaschen. Fein säuberlich aufgereiht am Rande des Spielfeldes. 24 an der Zahl. Das war für Margret Kratz der erste bleibende Eindruck in Namibia. Die Verbandstrainerin des Saarländischen Fußballverbandes reiste im Dezember für zwei Wochen in das afrikanische Land, um dort im Rahmen eines Langzeitprojektes des Deutschen Olympischen Sportbundes und des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) Frauenfußball-Entwicklungshilfe zu leisten. 24 Talente, die meisten von ihnen aus der U 20-Auswahl des namibischen Verbandes, wurden von Margret Kratz vor allem im taktischen Bereich geschult. Intensiv. Auf und neben dem Platz. Praktisch und theoretisch.

24 Spielerinnen – und die Sache mit den Sporttaschen. „So banal es sich auch anhören mag. Für mich war das wirklich ein erster tiefer Eindruck“, erinnert sich Margret Kratz. „Ich habe schnell gemerkt, dass dieses Bild – diese 24 exakt an der Seitenlinie aufgereihten Sporttaschen - etwas Symbolisches hatte. Denn es hat sich herausgestellt, wie diszipliniert die Mädels waren. Und selbstständig. Ich kam beispielsweise eine viertel Stunde vor Trainingsbeginn auf den Platz, da haben sie sich schon eigenständig aufgewärmt. Mit einem wirklich tollem Programm“, sprudelt es auch der Fußballlehrerin heraus. Keine Frage. Margret Kratz ist beeindruckt.

Frauenfußball in Namibia steht erst am Anfang

Denn noch zu Beginn wusste sie nur wenig über den namibischen Frauenfußball. Nur so viel: Frauen- und Mädchenfußball steckt noch in den Anfängen, wird erst seit 2004 ernsthaft gefördert, das erste offizielle Länderspiel der Frauen-Nationalmannschaft fand 2007 statt, Mädchenfußball wird in sechs von insgesamt 13 Fußballbezirken des afrikanischen Landes gespielt. Und die U 20-Frauen Namibias bestreiten derzeit die Qualifikation für die WM in Deutschland. Die Informationen, die Margret Kratz also mit auf ihre Reise nahm, waren nicht sonderlich üppig.

Die Erfahrungen, die die Fußballlehrerin im Rahmen ihres Aufenthaltes machen durfte, gerieten dann umso reichhaltiger. „Ich war absolut überrascht, nicht nur über die Disziplin, sonder über das Niveau und den Fortschritt, den ich bei der Arbeit mit den Mädels erleben konnte.“ Zwei Wochen lang bot Margret Kratz praktische und theoretische Einheiten an, absolvierte mit dem Team daneben zwei Testspiele, arbeitete intensiv an der Taktiktafel und auf dem Feld. Schon bei ihrer Ankunft und der ersten Vorstellungsrunde fühlte sie sich mehr als willkommen, wurde warmherzig aufgenommen. „Ich hatte das Gefühl, alle freuen sich auf dieses Ereignis und habe in viele leuchtende Augen geschaut.“

Großer Herzlichkeit und menschliche Wärme

Insgesamt absolvierte Margret Kratz mit den Spielerinnen der Jahrgänge 1990 bis 1995 in beiden Wochen 16 Praxis- und sieben theoretische Einheiten. Bis zu zwei Stunden wurde jeweils intensiv gearbeitet, mehrmals am Tag. „Vor allem gruppentaktisch gibt es viele Defizite“, erläutert Margret Kratz, die von der großen Einsatzbereitschaft der Gruppe begeistert war. „Sie waren todunglücklich, wenn wir ihnen mal einen Tag frei geben wollten und haben alles aufgesaugt, was sie erzählt bekamen“.

Dieses große Engagement, verbunden mit großer Herzlichkeit und menschlicher Wärme, hat Margret Kratz bewegt. Und noch etwas kann die Fußballlehrerin nicht vergessen: Die Eigenverantwortlichkeit, mit der die jungen Namibierinnen ihre Aufgabe angingen. „Das hat mir gezeigt, dass wir noch viel mehr Verantwortung von unseren Auswahlspielerinnen fordern müssen“, sagt Margret Kratz und wird nachdenklich. „Wir müssen fordern und nicht verwöhnen.“

[bild2]

Namibias U-20 will zur WM nach Deutschland

Wieder zurück im verschneiten Saarland verspürt sie eine große Zufriedenheit gepaart mit der Gewissheit, dass es genau die richtige Entscheidung war, fußballerische Aufbauhilfe in Namibia zu leisten. Wegen der sportlichen Herausforderung, aber auch den vielen menschlichen Begegnungen und tiefen Eindrücken in dem fremden Kulturkreis. Eine Wiederholung des Ganzen will sie jedenfalls nicht ausschließen.

Vielleicht sieht sie „ihre Mädels“ ja schon schneller wieder als gedacht. Dann nämlich, wenn sich die U 20-Frauen von Namibia für die Weltmeisterschaft in Deutschland, die vom 13. Juli bis 1. August in Bielefeld, Bochum, Augsburg und Dresden ausgetragen wird, qualifizieren. Der Anfang ist für das Team jedenfalls gemacht. Die Mannschaft erreichte nach Siegen in Hin- und Rückspiel über Botswana die nächste Qualifikationsrunde, die im Februar ausgetragen wird.