U 19-EM in Deutschland: Aufgehende Sterne

Marcus Sorg lehnt zufrieden an der Trainerbank. Der DFB-Coach beobachtet, wie Kapitän Benedikt Gimber als Erster den Pokal anfasst. Der U 19-Nationalspieler, sonst für die TSG 1899 Hoffenheim aktiv, reißt die Trophäe nach oben, seine Mannschaftskollegen stürmen herbei. Sie hüpfen, singen, jubeln. Pure Freude bei den Spielern, ein kurzes Lächeln bei Sorg. Denn für ihn ist der Sieg beim Mercedes-Benz Elite Cup im Oktober 2015 allenfalls ein Zwischenschritt. Ein Zwischenschritt zu etwas noch Größerem.

Vom 11. bis 24. Juli 2016 findet die U 19-Europameisterschaft in Deutschland statt. Gespielt wird in neun Orten in Baden-Württemberg. Von Mannheim bis Reutlingen, von Stuttgart bis Ulm – es wird eine Heim-EM, mit stimmungsvoller Kulisse. Und Deutschland möchte natürlich um den Titel mitspielen. Darauf bereitet Sorg sein Team seit Monaten gewissenhaft vor. Also muss der Erfolg beim Elite Cup auch richtigeingeordnet werden: Er sei "nur" eine Generalprobe gewesen. Ein Härtetest. Und weiter geht’s. Der Weg bis nach Baden-Württemberg ist schließlich noch lang.

"Erfahrungsgemäß machen Spieler dieses Alters einen großen Sprung während der Wintermonate", sagt Sorg über seine U 19-Jungs. „Einige trainieren bereits bei den Profis mit, sind im Trainingslager dabei oder kommen in der zweiten Mannschaft regelmäßig zum Einsatz." Zusammen mit seinen Assistenten wird er die Entwicklung genau verfolgen. "Wir werden versuchen, sie in der nächsten Zeit so gut es geht zu begleiten und uns natürlich auch mit ihren Vereinstrainern austauschen", sagt er.

Das Ziel fest im Visier

Sorg weiß, wo er mit seinem Team hinwill. Was bis zur EM noch geschehen muss. Wo sich die Spieler verbessern müssen. Das Turniermotto ("Aufgehende Sterne") könnte auch exakt auf seine Mannschaft zutreffen. Viel hat sie schon gezeigt, aber niemals ist man mit allen Feinheiten so richtig fertig. Schon gar nicht sieben Monate vor dem Endrundenbeginn. Weil sich die U 19 erst im März 2016 zum nächsten Testspiel wiedertrifft, hat Sorg ihr "konkrete Themen mit auf den Weg gegeben, an denen die Spieler arbeiten sollen". Wie etwa das Defensivverhalten, die Stabilität im Spiel oder der Mut bei Offensivaktionen. Das Anforderungsprofil fällt von Spieler zu Spieler ein bisschen anders aus. Sorg geht auf jeden ein.

Zuletzt hatte er im November gleich 33 Akteure zu einem Lehrgang eingeladen. 33, das hört sich rekordverdächtig an bei Kadergrößen, die meist 23 Spieler umfassen. Aber es war eine ganz bewusste Entscheidung. Nicht nur die Nominierten konnten sich im Kreis der Nationalmannschaft präsentieren, sondern auch das Trainer- und Betreuerteam hat sich ein genaues Bild von allen Jungs verschafft. "Schließlich waren 15 Spieler dabei, die zum ersten Mal für die U 19 zum Einsatz kamen", sagt Sorg. Nun kennen sie die Abläufe beim DFB-Team. Sie wissen um die Spielidee. Um ihre Aufgaben. Sorg ist zufrieden: "Wenn wir uns das nächste Mal sehen, begegnen wir uns schon auf einer ganz anderen Ebene. Das soll den Spielern helfen, um direkt ihre Leistung abrufen zu können."



Marcus Sorg lehnt zufrieden an der Trainerbank. Der DFB-Coach beobachtet, wie Kapitän Benedikt Gimber als Erster den Pokal anfasst. Der U 19-Nationalspieler, sonst für die TSG 1899 Hoffenheim aktiv, reißt die Trophäe nach oben, seine Mannschaftskollegen stürmen herbei. Sie hüpfen, singen, jubeln. Pure Freude bei den Spielern, ein kurzes Lächeln bei Sorg. Denn für ihn ist der Sieg beim Mercedes-Benz Elite Cup im Oktober 2015 allenfalls ein Zwischenschritt. Ein Zwischenschritt zu etwas noch Größerem.

Vom 11. bis 24. Juli 2016 findet die U 19-Europameisterschaft in Deutschland statt. Gespielt wird in neun Orten in Baden-Württemberg. Von Mannheim bis Reutlingen, von Stuttgart bis Ulm – es wird eine Heim-EM, mit stimmungsvoller Kulisse. Und Deutschland möchte natürlich um den Titel mitspielen. Darauf bereitet Sorg sein Team seit Monaten gewissenhaft vor. Also muss der Erfolg beim Elite Cup auch richtigeingeordnet werden: Er sei "nur" eine Generalprobe gewesen. Ein Härtetest. Und weiter geht’s. Der Weg bis nach Baden-Württemberg ist schließlich noch lang.

"Erfahrungsgemäß machen Spieler dieses Alters einen großen Sprung während der Wintermonate", sagt Sorg über seine U 19-Jungs. „Einige trainieren bereits bei den Profis mit, sind im Trainingslager dabei oder kommen in der zweiten Mannschaft regelmäßig zum Einsatz." Zusammen mit seinen Assistenten wird er die Entwicklung genau verfolgen. "Wir werden versuchen, sie in der nächsten Zeit so gut es geht zu begleiten und uns natürlich auch mit ihren Vereinstrainern austauschen", sagt er.

Das Ziel fest im Visier

Sorg weiß, wo er mit seinem Team hinwill. Was bis zur EM noch geschehen muss. Wo sich die Spieler verbessern müssen. Das Turniermotto ("Aufgehende Sterne") könnte auch exakt auf seine Mannschaft zutreffen. Viel hat sie schon gezeigt, aber niemals ist man mit allen Feinheiten so richtig fertig. Schon gar nicht sieben Monate vor dem Endrundenbeginn. Weil sich die U 19 erst im März 2016 zum nächsten Testspiel wiedertrifft, hat Sorg ihr "konkrete Themen mit auf den Weg gegeben, an denen die Spieler arbeiten sollen". Wie etwa das Defensivverhalten, die Stabilität im Spiel oder der Mut bei Offensivaktionen. Das Anforderungsprofil fällt von Spieler zu Spieler ein bisschen anders aus. Sorg geht auf jeden ein.

Zuletzt hatte er im November gleich 33 Akteure zu einem Lehrgang eingeladen. 33, das hört sich rekordverdächtig an bei Kadergrößen, die meist 23 Spieler umfassen. Aber es war eine ganz bewusste Entscheidung. Nicht nur die Nominierten konnten sich im Kreis der Nationalmannschaft präsentieren, sondern auch das Trainer- und Betreuerteam hat sich ein genaues Bild von allen Jungs verschafft. "Schließlich waren 15 Spieler dabei, die zum ersten Mal für die U 19 zum Einsatz kamen", sagt Sorg. Nun kennen sie die Abläufe beim DFB-Team. Sie wissen um die Spielidee. Um ihre Aufgaben. Sorg ist zufrieden: "Wenn wir uns das nächste Mal sehen, begegnen wir uns schon auf einer ganz anderen Ebene. Das soll den Spielern helfen, um direkt ihre Leistung abrufen zu können."

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Er ist einer, der vorausdenkt. Der 50-Jährige hat stets das große Ganze im Blick. Vielleicht ist er auch deswegen so geeignet für diese Heim-EM. Schließlich wird auf die Jungs sehr viel einprasseln. "Bei einer EURO im eigenen Land sind Fokus und Erwartungshaltung um ein Vielfaches größer als gewöhnlich", sagt Sorg – ohne das als besonderes Problem zu werten: "Es ist doch eine tolle Herausforderung, wenn wir die gesamte Kulisse und die entstandene Euphorie mitnehmen können."

In Vorbereitung auf das Turnier trägt Deutschland seit Oktober nur noch Heimspiele aus. Das Team lernt die besondere Atmosphäre kennen. Es gewöhnt sich daran und weiß zunehmend, mit der Kulisse umzugehen. Wie beim Mercedes-Benz Elite Cup. Oder dem jüngsten Vier-Nationen-Turnier im Saarland und in Rheinland-Pfalz. Aber natürlich kann es sein, dass der eine oder andere Akteur beim Eröffnungsspiel dann doch ein bisschen staunt: In die Stuttgarter Mercedes-Benz Arena, in der am 11. Juli 2016 das Turnier startet, passen mehr als 50.000 Zuschauer. Gegen wen Deutschland antreten wird, ist noch offen.

Die Eliterunde, die als Qualifikation für die EM fungiert, wird Ende März ausgespielt. Insgesamt werden acht Mannschaften an der EM teilnehmen, aufgeteilt auf zwei Gruppen. Die jeweiligen Erst- und Zweitplatzierten ziehen ins Halbfinale ein. Das Traumziel aller Teilnehmer heißt Sinsheim. Dort findet am 24. Juli 2016 das Finale statt.

Sorgs Rückkehr in die Heimat

In Baden-Württemberg kennt sich Marcus Sorg ohnehin bestens aus. Er wurde in Ulm geboren, spielte beim SSV (1984 bis 1987) und beim VfB Stuttgart (1987 bis 1993). Zudem arbeitete er als Trainer etwa für die Stuttgarter Kickers (1999 bis 2003) und für den SC Freiburg (2008 bis 2011). Dazwischen coachte er drei Jahre in Ulm. "Ich fühle mich in der Region heimisch, habe Familie und viele Freunde hier. Es ist also schon etwas Besonderes für mich", sagt Sorg. "Aber wenn ich als Trainer mit meinem gesamten Team unterwegs bin, kann ich so etwas ganz gut ausblenden. Dann zählt nicht nur für mich, sondern auch für mein gesamtes Team die nächste Aufgabe." Der Fokus ist klar. Zumal er im Prinzip weiß, wie man einen solchen Titel holt.

Sorg, der nach den Olympischen Spielen im kommenden Jahr die deutsche U 21 übernehmen wird, hat eine U 19-Europameisterschaft bereits gewonnen. Das war 2014 in Ungarn. Von den Erfahrungen profitiert er. Er lässt sie in seine Planung und Arbeit einfließen. Damals gelang im Finale ein 1:0-Erfolg gegen Portugal. Torschütze: Hany Mukhtar, heute Profi bei Red Bull Salzburg. Im Angriff: Davie Selke, jetzt Torjäger bei RB Leipzig. Im Mittelfeld: Julian Brandt von Bayer Leverkusen, Joshua Kimmich vom FC Bayern und Frankfurts Marc Stendera. Wer bei einer U 19-EM vorbeischaut, kann die Stars von Morgen erleben. "Aufgehende Sterne" eben. "Dennoch lässt sich keine Schablone über jedes Turnier legen", sagt Sorg. "So einfach ist es nicht. Die Voraussetzungen sind andere, die Gegner sind verschieden, die Spieler sind verschieden – wir müssen uns die Dinge gemeinsam erarbeiten, um erfolgreich zu sein." Im Idealfall wiederholt sich der Erfolg. Nur eben mit anderen Gesichtern und Geschichten.