U 19 des 1. FC Mönchengladbach: Günter Netzers Erben

Einst spielte Günter Netzer für Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga und Real Madrid in der Primera Division. Auch in der deutschen Nationalmannschaft brillierte der 1,78 Meter große Mittelfeldspieler zusammen mit Fußballgrößen wie Franz Beckenbauer und Gerd Müller. Der Europameistertitel 1972 war Netzers persönlicher Karrierehöhepunkt, weil er beim WM-Triumph 1974 nur zu einem Kurzeinsatz kam. Was jedoch kaum jemand weiß: Netzer lernte das "kleine Einmaleins des Fußballs" beim 1. FC Mönchengladbach, spielte als Jugendlicher insgesamt elf Jahre für den blau-gelben Stadtnachbarn der Borussia.

Vier Jahrzehnte nach Günter Netzers Karriere-Ende kann sich die Jugendabteilung "seines" 1. FC über den größten Erfolg der Vereinsgeschichte freuen. Denn obwohl die erste Mannschaft "nur" in der Landesliga spielt, schaffte die U 19 der Rheinländer den Sprung in die A-Junioren-Bundesliga West und befindet sich damit auf den Spuren ihrer Vereinslegende.

Mit 50 Punkten, neun mehr als der Tabellenzweite Sportfreunde Baumberg, ließen die Gladbacher in der vergangenen Niederrheinliga-Saison Konkurrenten wie den KFC Uerdingen, den ETB Schwarz-Weiß Essen und den BV 04 Düsseldorf hinter sich und dürfen sich jetzt mit Borussia Dortmund, Schalke 04, Bayer 04 Leverkusen und eben dem großen Nachbarn Borussia Mönchengladbach messen.

Vier Punkte nach den ersten vier Spieltagen

Mittlerweile ist die Mannschaft von Trainer Marcel Winkens gut in der höchsten deutschen A-Junioren-Spielklasse angekommen. Nach vier Spieltagen hat der Aufsteiger vier Zähler auf seinem Konto und rangiert damit beispielsweise vor langjährigen Bundesliga-Mitgliedern wie Arminia Bielefeld, dem MSV Duisburg oder dem Bonner SC. "Die Ausbeute aus den ersten Partien ist schon in Ordnung", sagt Winkens im Gespräch mit DFB.de. " Lediglich das 2:3 bei unserem Mitaufsteiger FC Viktoria Köln ärgert mich ein wenig."

Gegen die Domstädter zeigten sich die derzeitigen Schwächen der Blau-Gelben vom Niederrhein. "Manchmal macht der eine oder andere Spieler noch einen Schritt zu wenig. Unser Defensivverhalten muss besser werden", sagt der 31 Jahre alte Trainer. "Außerdem haben wir zahlreiche hochkarätige Chancen nicht genutzt. Das wird in der Bundesliga sofort knallhart bestraft."

Dennoch sieht Winkens überwiegend positive Ansätze bei seiner Mannschaft: "Wir wollen versuchen, möglichst viel Fußball zu spielen und nicht nur über lange Bälle zum Erfolg zu kommen. Das ist meine Spielphilosophie. Und die setzen die Jungs schon ganz gut um." Das soll möglichst auch am Sonntag (ab 11 Uhr) im nächsten Punktspiel beim MSV Duisburg gelingen.

"Das Niveau in der Bundesliga ist enorm"



Einst spielte Günter Netzer für Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga und Real Madrid in der Primera Division. Auch in der deutschen Nationalmannschaft brillierte der 1,78 Meter große Mittelfeldspieler zusammen mit Fußballgrößen wie Franz Beckenbauer und Gerd Müller. Der Europameistertitel 1972 war Netzers persönlicher Karrierehöhepunkt, weil er beim WM-Triumph 1974 nur zu einem Kurzeinsatz kam. Was jedoch kaum jemand weiß: Netzer lernte das "kleine Einmaleins des Fußballs" beim 1. FC Mönchengladbach, spielte als Jugendlicher insgesamt elf Jahre für den blau-gelben Stadtnachbarn der Borussia.

Vier Jahrzehnte nach Günter Netzers Karriere-Ende kann sich die Jugendabteilung "seines" 1. FC über den größten Erfolg der Vereinsgeschichte freuen. Denn obwohl die erste Mannschaft "nur" in der Landesliga spielt, schaffte die U 19 der Rheinländer den Sprung in die A-Junioren-Bundesliga West und befindet sich damit auf den Spuren ihrer Vereinslegende.

Mit 50 Punkten, neun mehr als der Tabellenzweite Sportfreunde Baumberg, ließen die Gladbacher in der vergangenen Niederrheinliga-Saison Konkurrenten wie den KFC Uerdingen, den ETB Schwarz-Weiß Essen und den BV 04 Düsseldorf hinter sich und dürfen sich jetzt mit Borussia Dortmund, Schalke 04, Bayer 04 Leverkusen und eben dem großen Nachbarn Borussia Mönchengladbach messen.

Vier Punkte nach den ersten vier Spieltagen

Mittlerweile ist die Mannschaft von Trainer Marcel Winkens gut in der höchsten deutschen A-Junioren-Spielklasse angekommen. Nach vier Spieltagen hat der Aufsteiger vier Zähler auf seinem Konto und rangiert damit beispielsweise vor langjährigen Bundesliga-Mitgliedern wie Arminia Bielefeld, dem MSV Duisburg oder dem Bonner SC. "Die Ausbeute aus den ersten Partien ist schon in Ordnung", sagt Winkens im Gespräch mit DFB.de. " Lediglich das 2:3 bei unserem Mitaufsteiger FC Viktoria Köln ärgert mich ein wenig."

Gegen die Domstädter zeigten sich die derzeitigen Schwächen der Blau-Gelben vom Niederrhein. "Manchmal macht der eine oder andere Spieler noch einen Schritt zu wenig. Unser Defensivverhalten muss besser werden", sagt der 31 Jahre alte Trainer. "Außerdem haben wir zahlreiche hochkarätige Chancen nicht genutzt. Das wird in der Bundesliga sofort knallhart bestraft."

Dennoch sieht Winkens überwiegend positive Ansätze bei seiner Mannschaft: "Wir wollen versuchen, möglichst viel Fußball zu spielen und nicht nur über lange Bälle zum Erfolg zu kommen. Das ist meine Spielphilosophie. Und die setzen die Jungs schon ganz gut um." Das soll möglichst auch am Sonntag (ab 11 Uhr) im nächsten Punktspiel beim MSV Duisburg gelingen.

"Das Niveau in der Bundesliga ist enorm"

Die größten Unterschiede zwischen der Niederrheinliga und der A-Junioren-Bundesliga sieht Winkens in der Dynamik, der Beweglichkeit und der Handlungsschnelligkeit der einzelnen Nachwuchstalente: "Das Niveau in der Bundesliga ist enorm. Auch technisch haben die Spieler deutlich mehr drauf. Direkt nach der Ballannahme liegt die Kugel oft schon zum Abschluss bereit. Die Junioren-Nationalspieler der großen Vereine verfügen dann nochmal über eine höhere Qualität. Dort einigermaßen mitzuhalten, ist schon eine Herausforderung."

Namen wie die Junioren der Champions-League-Teilnehmer BVB, Schalke und Leverkusen sowie die benachbarte Borussia ziehen aber auch deutlich mehr Zuschauer auf die Ernst-Reuter-Sportanlage als noch eine Liga tiefer. Rund 300 Besucher fanden sich bei den ersten beiden Heimspielen (2:2 gegen Fortuna Düsseldorf und 3:0 gegen den Bonner SC) ein. "Mit diesem Schnitt sind wir sehr zufrieden", kommentiert Winkens.

Kooperation mit Nachbar Borussia Mönchengladbach

Bei der Kaderzusammenstellung profitiert der Verein aus dem Mönchengladbacher Stadtzentrum vor allem von der Kooperation mit dem Bundesligisten Borussia. Gleich sieben Spieler waren vor dem Saisonstart von den "Fohlen" zum FC gewechselt. "Das sind vorrangig Spieler, die es bei der Borussia nicht gleich im ersten Anlauf geschafft haben", hebt Winkens die Vorteile der Kooperation für die Spieler hervor. "Bei uns haben sie nun aber die Möglichkeit, sich in der Bundesliga zu beweisen und sich mit guten Leistungen wieder für die Borussia zu empfehlen."

Im Süden Nordrhein-Westfalens hat der FCM eine günstige Lage für eine optimale Ausbildung von Jugendfußballern. "Mit dem Bus sind es nur fünf Minuten vom Gladbacher Hauptbahnhof, auch aus Düsseldorf oder Köln ist man sehr schnell in Mönchengladbach", sagt der Speditionskaufmann. Aus der U 18 von Fortuna Düsseldorf verstärkten vor der Saison beispielsweise fünf Spieler den Kader der Blau-Gelben.

Pokalhöhepunkt gegen Hertha BSC

Nach den ersten Ligaspielen folgt für die Winkens-Mannschaft bereits Ende des Monats einer der Saisonhöhepunkte. Im Achtelfinale des DFB-Junioren-Vereinspokal erwartet der FCM am 27. September den Nachwuchs von Hertha BSC. "Wir haben uns direkt in der ersten Runde einen Kracher gewünscht und dann auch bekommen. Dieses Spiel setzt der Entwicklung des Vereins in den vergangenen eineinhalb Jahren noch einmal die Krone auf", sagt Winkens.

"Meine Spieler sollen dieses Spiel einfach genießen und alle möglichen Erfahrungen aufsaugen. Natürlich wäre es klasse, wenn wir die Berliner besiegen könnten und dadurch eine Runde weiterkommen. Doch wenn ich die Wahl zwischen einem Sieg im Pokal und einem Liga-Erfolg hätte, würde ich die drei Punkte in der Meisterschaft nehmen", so der gebürtige Rheinländer.

Winkens: Bezirksligaspieler und Bundesligatrainer

Die Teilnahme an der A-Junioren-Bundesliga und dem DFB-Junioren-Vereinspokal ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass sich Marcel Winkens erst im dritten Jahr seiner Trainerkarriere befindet. Nachdem seine aktive Zeit in der Bezirksliga endete, übernahm der C-Lizenz-Inhaber im Sommer 2012 die U 19 seines Heimatvereins VfL Viktoria Jüchen. Nach nur einem Jahr kam das Angebot des 1. FC Mönchengladbach, dessen U 19 er in seiner Premieren-Saison gleich zur Meisterschaft in der Niederrheinliga und zum Triumph im Niederrheinpokal führte.

Beruflich geht es bei Winkens deutlich ruhiger als auf dem Fußballplatz zu. Der 31-Jährige arbeitet in der Zollabteilung eines Multi-Technologiekonzerns. Zuvor hatte er eine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik und zum Speditionskaufmann absolviert. "Durch meine Gleitzeit lässt sich der Job hervorragend mit dem Traineramt kombinieren", berichtet der Vater eines einjährigen Sohns. "Allerdings kosten beide Engagements zusammen schon eine Menge Zeit und Kraft."

Und sein nächstes Ziel hat Winkens bereits vor Augen: "Ich habe mich gerade für den B-Lizenz-Lehrgang angemeldet und hoffe, vielleicht noch in diesem Jahr einen Platz zu bekommen."